Mittwoch, 20. Mai 2020

(01)


"Geistliche Dinge müssen geistlich
verstanden werden"
Teil 1
Von Herrlichkeit zu Herrlichkeit






Schön, daß ihr hier seid, ich weiß Eure Anwesenheit sehr zu schätzen. Ich habe mich auf diese Zeit mit Euch gefreut, seit wir das erste Mal darüber gesprochen haben. Es ist ein Vorrecht, hier zu sein. Ich bin so froh, daß Ihr Euch entschieden habt zu kommen, und ich hoffe und bete, daß ihr Euch entscheidet, auch weiterhin zu kommen. Wir beginnen heute ein sehr intensives Seminar mit dem Titel "Von Herrlichkeit zu Herrlichkeit".
Wir werden gemeinsam das wichtigste Werk studieren, das je den Menschen anvertraut wurde. Und was ist das? Was ist das bedeutendste Werk, das je einem Menschen anvertraut wurde? "Charakterbildung" Aber wenn ich diese Frage stelle, antworten die Leute normalerweise: "Seelengewinner." - "Unseren Glauben zu teilen", das ist das bedeutendste Werk; und ich würde vermuten, daß das vielen von Euch durch den Kopf ging, als ich die Frage stellte. Aber ist das wirklich das bedeutendste Werk? Frage: Können wir erfolgreiche Seelengewinner sein, wenn wir keinen christusähnlichen Charakter haben? Können wir das sein? Nein, das können wir nicht sein. Meine lieben Freunde, das, was uns zu wirksamen Seelengewinnern macht ist, liebevolle und liebenswerte Christen zu sein. Stimmt Ihr mir da zu? Wie drückt Paulus es aus?
            "Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle." {1. Kor. 13:1} *(01a)
Bitte seid Euch bewußt, liebe Mitgläubige, daß wir in der Lage sein können, jemanden mit den 28 Lehrpunkten und allen Schlüsseltexten, die in unserem Gedächtnis gespeichert sind, in die Ecke zu drängen, und sie dabei von Jesus Christus wegzuschieben. Seid ehrlich, ist das möglich? Ich fürchte, ja. Bitte bedenkt, daß das, was Menschen wirklich in eine rettende Beziehung zu Jesus Christus bringt, nicht so sehr den Verstand überzeugt, sondern vielmehr das Herz, nicht wahr? Ja, der Verstand muß von der Wahrheit überzeugt werden, aber das Herz muß von Ihm, der die Wahrheit ist, erobert werden, ist das nicht so? Nur dann wird der Wille, die herrschende Macht, die Macht der Entscheidung, vom Herrn der Liebe erobert, und das führt zu einer echten Bekehrung. Meine lieben Freunde, um jemanden in eine solche Erfahrung zu bringen, müssen wir in der Lage sein, mehr zu tun, als sie nur davon zu überzeugen, daß wir die Wahrheit haben. Wir müssen Ihn, der die Wahrheit ist, sie durch uns lieben lassen, nicht wahr? Und genau deshalb gibt es eine noch bedeutsamere Aufgabe als die Seelengewinnung. Gerade weil es eine wesentliche Voraussetzung für eine wirksame Seelengewinnung ist.
Wenden wir uns der ersten Lektion zu und ich möchte eine inspirierte Antwort auf die von mir gestellte Frage vorlesen. Was ist das wichtigste Werk, das je den Menschen anvertraut wurde? Es steht im Buch "Erziehung" auf Seite 209. Hört gut zu! *(1)
            "Charakterbildung ist das wichtigste Werk, das den Menschen jemals anvertraut wurde, und nie zuvor war ihr sorgfältiges Studium so wichtig wie heute."
Was ist die bedeutendste Aufgabe, meine Freunde? Was ist es? Charakterbildung.
            "Charakterbildung ist das wichtigste Werk, das den Menschen jemals anvertraut wurde, ..."
Und bitte beachtet den letzten Satz:
            "...und nie zuvor war ihr sorgfältiges Studium so wichtig wie heute."
Warum ist sie jetzt so wichtig? Warum ist das fleißige Studium der Charakterbildung jetzt so wichtig? Weil der König bald kommt. Eigentlich war es nie bedeutsamer als jetzt. Denn, macht Euch bereit: Der König kommt bald. Haben wir ein paar Adventisten hier, die an die nahe bevorstehende Wiederkunft Jesu Christi glauben? Meine lieben Freunde, ich glaube von ganzem Herzen, daß Jesus bald kommt, von ganzem Herzen.
Ich bestehe sogar darauf, bitte hört mich an! Ich bestehe darauf, daß es unmöglich ist, ein vernünftiges Verständnis der prophetischen Endzeitereignisse zu haben, verbunden mit einem Verständnis der gegenwärtigen Ereignisse, ohne zu der Schlußfolgerung zu kommen, daß Jesus sehr, sehr bald kommen wird. Die Zeichen der Zeit sind laut und deutlich. Seid Ihr Euch bewußt, wie wenig Zeit noch zur Verfügung steht? Und es gibt noch so viel zu tun. Es gibt noch so viel zu tun. Da ist eine Welt, die gewarnt werden muß, ein Evangelium, das
        "allen Nationen, Geschlechtern, Sprachen und Völkern"
gebracht werden muß. {Offb. 14:6} *(01b) Eine besondere Botschaft. Sie wird die "dreifache Engelsbotschaft" genannt. Eine Botschaft, für die diese Gemeinde ins Leben gerufen wurde, um den letzten barmherzigen Aufruf in eine rettende Beziehung mit Jesus Christus zu kommen, erschallen zu lassen. Dieses Werk muß getan werden. Diese Botschaft muß in die ganze Welt getragen werden; und unser eigenes Leben muß vorbereitet werden, um mit Jesus nach Hause gehen zu können, wenn Er kommt. Das ist im Wesentlichen das Werk, das wir vollbringen müssen. Wir müssen das Evangelium
            "allen Nationen, Geschlechtern, Sprachen und Völkern"
bringen {Offb.14:6} und wir müssen unser eigenes Leben vorbereiten. {Offb. 14:7} *(01b) Aber bitte hört mich an, meine lieben Freunde, hört mich bitte an!
Die erfolgreiche Bewältigung dieser beiden Aufgaben hängt von ein und derselben Sache ab, und was ist das? Die Entwicklung eines christusähnlichen Charakters, nicht wahr? Warum? Wir können weder wirksame Zeugen für den König noch geeignete Bürger für das Königreich Gottes sein, es sei denn, wir haben einen christusähnlichen Charakter. Ich möchte das wiederholen, und Ihr werdet das gewiß im weiteren Verlauf der Serie nochmal hören. Wir können weder wirksame Zeugen für den König noch geeignete Bürger für das Königreich Gottes sein, es sei denn, wir haben einen christusähnlichen Charakter.
Und, weil der König bald kommt, meine lieben Freunde und weil es Zeit in Anspruch nimmt einen christusähnlichen Charakter zu entwickeln,{Z5.648.1}*(2) bestehe ich auf der Wahrhaftigkeit der einführenden Aussage aus dem Buch "Erziehung" von Seite 209.
      "Charakterbildung ist das wichtigste Werk, das den Menschen jemals anvertraut wurde, und nie zuvor war ihr sorgfältiges Studium so wichtig wie heute."
Und genau das werden wir in den nächsten Tagen gemeinsam tun. Wir werden fleißig studieren was der Herr zu diesem äußerst wichtigen Thema sagt und ich möchte Euch von vornherein versichern, daß ich nicht den weiten Weg von Montana gekommen bin um Euch meine eigenen persönlichen Theorien oder Meinungen bezüglich Charakterbildung mitzuteilen. Möge Gott das verhindern! Meine lieben Freunde, wenn wir uns mit etwas so wichtigem beschäftigen wie Charakterbildung, dann benötigt man etwas viel verläßlicheres und vertrauenswürdigeres als die Meinung eines armen Sterblichen, nicht wahr?
Wenn Ihr Euch mit einem Thema beschäftigt in dem es darum geht, wirksame Zeugen für den König und geeignete Bürger für das Königreich Gottes zu sein, müßt Ihr viel mehr als nur die Philosophie von jemand anderem haben. Ihr müßt wissen, was der Herr zu diesem Thema sagt, und ich möchte Euch versichern, daß es genau das ist, wozu ich gekommen bin, um es mit Euch zu teilen. "Was sagt der Herr zu diesem Thema?"
Bei einem Blick in Eure Unterlagen mag Euch etwas ziemlich einzigartiges aufgefallen sein: Da ist nichts von Stephen Wallace drin. Nun ja, von einigen kleinen Ausnahmen abgesehen, haben sich ab und zu kleine Notizen eingeschlichen, aber es ist fast ausschließlich das, was die Inspiration zu diesem Thema zu sagen hat; und wißt Ihr, das ist es, worauf wir unser Studium aufbauen wollen. Ich werde einfach durch Gottes Gnade als "Reiseleiter" dienen, um mit Euch zu betrachten, was der Herr zu diesem äußerst wichtigen Thema zu sagen hat. Gebt Ihr mir Euer Einverständnis dazu? Ich bete ernsthaft dafür, daß der Heilige Geist mich führt und leitet während ich Euch in der Betrachtung dessen was uns der Herr zu diesem Thema sagen will, anweise und leite.
Wir werden als unser hauptsächliches Lehrbuch die Bibel, die Heilige Schrift benutzen. Ich möchte Euch auch gleich zu Beginn mitteilen, daß wir unser Schriftstudium ergänzen werden, und ich unterstreiche dieses Wort "ergänzen". Wir werden unser Schriftstudium mit dem Studium des inspirierten Schriftkommentars ergänzen, an dem wir uns als Volk erfreuen, bekannt als "Der Geist der Weissagung."
Gleich zu Beginn möchte ich Zeugnis ablegen als jemand, der durch die Schriften des Geistes der Weissagung tiefgehend berührt und positiv beeinflußt und gesegnet wurde. Meine lieben Freunde, ich glaube nicht, daß ich ohne diese Gabe hier wäre. Der Herr hat mich durch das Studium dieser wunderbaren Bücher unermeßlich gesegnet; und ich schätze die Einblicke, die sie beim Studium der Schrift geben, außerordentlich. Und das ist die Art und Weise, wie wir sie benutzen werden, nicht um die Heilige Schrift zu verdrängen, sondern um das Studium der Heiligen Schrift zu ergänzen.
Wir werden uns auf den Geist der Weissagung beziehen, als inspirierten Kommentar zu den Bibelstellen, die wir studieren werden; um uns zu helfen, die in der Heiligen Schrift enthaltenen Grundsätze besser zu verstehen, und um uns zu helfen, diese Grundsätze im täglichen Leben praktisch anzuwenden; und das ist übrigens der Bereich, in dem der Geist der Weissagung wirklich erstrahlt; es ist in der praktischen Anwendung biblischer Grundsätze, und ich könnte Euch diese wertvollen Einblicke unmöglich vorenthalten. Deshalb werden wir uns häufig auf sie beziehen und ich habe Eure Erlaubnis, das zu tun, nicht wahr?
Es gibt einen weiteren Punkt, den ich in diesem einleitenden Studium sehr, sehr nachdrücklich unterstreichen möchte, und zwar, wie unser Titel es zusammenfaßt, daß geistliche Dinge geistlich unterschieden werden. Meine lieben Freunde, was bedeutet das:
"Geistliche Dinge werden nur geistlich erkannt." {1. Kor. 2:14}
Nun, im Grunde besagt das, daß wir ohne die Hilfe des Heiligen Geistes einfach nicht das Zeug dazu haben, die Wahrheit so weit zu verstehen, daß wir ihre befreiende, heiligmachende Kraft in unserem Leben erfahren können. Habt Ihr gehört, was ich gerade gesagt habe? Laßt uns die Bibelstelle lesen, von der wir den Titel haben. 1. Korinther 2:13+14 *(01c)
     "Diese Dinge sprechen wir auch, nicht in Worten, die die menschliche Weisheit lehrt, sondern die der Heilige Geist lehrt, indem er geistliche Dinge mit geistlichen vergleicht. ..."
Aber, Paulus warnt uns hier:
    "... Der natürliche Mensch empfängt die Dinge des Geistes Gottes nicht, denn sie sind für ihn eine Torheit; noch kann er sie erkennen, denn sie sind geistlich unterscheidbar."
"Der natürliche Mensch..." Wer ist das? Nun, das sind wir alle, bis auf das übernatürliche Werk des Heiligen Geistes in unserem Leben. Das ist die menschliche Natur ohne göttliche Hilfe, das ist der natürliche Mensch; und bitte beachtet, für den natürlichen Menschen sind die Dinge Gottes was? Eine Torheit. Sie sind für ihn eine Dummheit. Warum ist das so? Weil sie nur geistlich wahrgenommen werden. Nun, dieses Wort "wahrgenommen" ist im Griechischen ein interessanter Begriff, es bedeutet nicht nur "richtig verstanden", sondern es bedeutet vor allem "richtig geschätzt", "zu Recht gewürdigt".
Wißt Ihr, es bedarf der Kraft des Heiligen Geistes, meine lieben Freunde, um uns nicht nur zu ermöglichen, mit dem Verstand die Wahrheit zu verstehen, sondern es bedarf der Kraft des Heiligen Geistes, um die Wahrheit richtig zu schätzen und sie mit dem Herzen zu würdigen und sie in unserem Leben anzuwenden. Ohne die Hilfe des Heiligen Geistes können wir unmöglich, ich wiederhole, die befreiende, heiligende Kraft der Wahrheit erfahren.
Und Ihr wißt, daß in der Wahrheit befreiende und heiligende Kraft steckt, nicht wahr? Jesus drückt es so aus: Johannes 8:32 *(01d)
            "Und Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird Euch frei machen."
Gibt es in der Wahrheit eine Kraft, die uns von der natürlichen Knechtschaft befreit, der wir alle unterworfen sind? Die Knechtschaft der Sünde, des eigenen Ichs und des Satans, jener unheiligen Dreieinigkeit, die den natürlichen Menschen tyrannisiert? Ja, es gibt Macht in der Wahrheit, uns zu befreien. Aber meine lieben Freunde, wir können diese befreiende Kraft nicht erfahren, wenn wir die Wahrheit nicht unter dem Einfluß des Geistes der Wahrheit empfangen; und in der Kraft des Geistes der Wahrheit entscheiden wir uns dafür, sie in unser Leben zu übertragen. Es gibt auch heiligende Kraft in der Wahrheit. Schaut Euch den nächsten Vers an. Johannes 17:17 *(01e)
            "Heilige sie durch Deine Wahrheit. Dein Wort ist Wahrheit."
Hat die Wahrheit die Macht, uns von Sünden zu reinigen? Um uns zu heiligen? Ja, die hat sie.
Aber noch einmal meine lieben Freunde, wir können unmöglich die heiligende Kraft der Wahrheit erfahren, wenn wir sie nicht studieren und sie durch die Kraft des Geistes der Wahrheit erhalten und in die Tat umsetzen. Das ist die einzige Möglichkeit, nur so geht es. Wißt Ihr, es gibt einen großen Unterschied zwischen der verstandesmäßigen Kenntnis der Wahrheit und der Erkenntnis ihrer befreienden, heiligenden Kraft in unserem Leben, nicht wahr? Ist es möglich, ein Kopfwissen über die Wahrheit zu haben und nicht durch sie befreit oder geheiligt zu werden? Ist es möglich? Oh, Ihr wißt, daß das der Fall ist, Ihr wißt, daß das so ist. Es ist sehr wahrscheinlich. Es ist erschreckend möglich, eine Menge Wahrheit zu kennen und keine Erfahrung mit ihrer heiligenden, befreienden Kraft im Leben zu haben. Wißt Ihr, um die Wahrheit zu erkennen, braucht man viel mehr als nur die geistige Zustimmung dafür. Man kann der Wahrheit verstandesmäßig zustimmen und sich nicht durch sie verändern lassen.
Was bedeutet es dann, die Wahrheit so weit zu kennen, daß man ihre befreiende, heiligende Kraft erfährt? Ich möchte Euch nur drei Schritte nennen, die damit verbunden sind. Merkt sie Euch, sie sind sehr wichtig. Um die Wahrheit bis zu dem Punkt zu kennen, um ihre befreiende, heiligende Kraft im Leben zu erfahren, müßt Ihr sie zuerst, mit dem Verstand erfassen. Ja, Ihr müßt der Wahrheit verstandesmäßig zustimmen. Ihr müßt sie verstehen. Das ist wesentlich. Ich sage nicht, daß es nicht wesentlich ist, die Wahrheit mit dem Verstand zu erfassen, aber ich sage, daß es nicht ausreicht, die Wahrheit nur mit dem Verstand zu erfassen. Was ist das zweite was wir tun müssen? Erstens, wir müssen sie mit dem Verstand erfassen und zweitens müssen wir sie mit Zuneigung umarmen. Mit anderen Worten, wir müssen lernen, die Wahrheit zu lieben, sie zu schätzen und sie wert zu achten und sie als das Wertvollste in unserem Leben zu betrachten und zu erkennen, daß sie die Perle von unendlich großem Wert ist. Stimmt Ihr mir zu?
Nun, genau hier ist es, wo wir übernatürliche Hilfe brauchen. Aber bevor ich das erkläre, möchte ich Euch zum dritten Schritt bringen, den wir tun müssen, wenn wir die Wahrheit so weit kennen lernen wollen, daß wir ihre befreiende, heiligende Kraft in unserem Leben erfahren. Drittens müssen wir uns der Wahrheit mit dem Willen unterwerfen. Habt Ihr diese drei verstanden? Erstens müssen wir sie mit dem Verstand begreifen. Was müssen wir zweitens tun? Sie mit Zuneigung umarmen. Drittens, und das ist das wichtigste. Was müssen wir tun? Sich ihr mit dem Willen unterwerfen. Wir müssen uns der Wahrheit beugen, wir müssen der Wahrheit gehorchen. Wir müssen uns entscheiden, unser Leben in Harmonie mit den Ansprüchen dessen zu leben, der die Wahrheit ist. Wenn wir das tun, meine lieben Freunde, aber erst wenn wir das tun, werden wir ihre befreiende, heiligende Kraft im Leben erfahren. Seid Ihr da einer Meinung mit mir?
Ich möchte es so ausdrücken: Wir müssen die Wahrheit nicht nur verstehen, wir müssen unter der Wahrheit stehen. Gibt es einen Unterschied zwischen dem Verstehen der Wahrheit und unter der Wahrheit zu stehen? Ja! Die Wahrheit zu verstehen bedeutet, ihr verstandesmäßig zuzustimmen. Unter der Wahrheit zu stehen, bedeutet, sich ihr zu unterwerfen, ihr Euren Willen zu übergeben, und daß sie sich in Eurem Leben durchsetzen kann.
Meine Freunde, was bringt Euch von dem Punkt die Wahrheit zu verstehen bis dorthin um unter der Wahrheit zu stehen? Es ist der mittlere Schritt. Und der wäre? Die Wahrheit zu umarmen, die Wahrheit zu lieben. Stimmt Ihr mit mir überein? Wißt Ihr, wenn wir erkennen, daß die Wahrheit nicht nur ein unsichtbarer Begriff ist, sondern eine Person, nämlich wer? Jesus Christus, und wir lernen, Ihn zu lieben - dann werden wir uns dafür entscheiden, Ihm unseren Willen vorbehaltlos zu übergeben, nicht wahr?
Und erst wenn wir diesen dritten Schritt machen, mein lieber Bruder, meine liebe Schwester, werden wir jemals in unserem Leben die heiligende, befreiende Kraft der Wahrheit erfahren. Wir müssen diesen dritten Schritt tun. Aber hier ist der springende Punkt. Verpaßt ihn nicht. Ihr könnt Schritt 1 tun und der Wahrheit mit dem Verstand zustimmen, auch ohne die Hilfe des Heiligen Geistes in einem gewissen Ausmaß. Ihr könnt die Wahrheit begreifen und sie verstehen, zwar nicht vollständig, nicht tief, nicht in dem Ausmaß, in dem der Heilige Geist Euch dazu befähigen könnte. Aber, meine lieben Freunde, was Ihr und ich, was wir nicht tun können ist, die Schritte 2 und 3 ohne die Hilfe des Heiligen Geistes zu tun. Warum? Römer 8:7 Nun, was steht dort? *(01f)

    "Denn fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegen Gott, weil das Fleisch sich dem Gesetz Gottes nicht unterwirft; denn es vermag's auch nicht."
Wirklich? Ja, wirklich. Laßt uns sicherstellen, daß wir verstehen, was Paulus uns hier sagen will. Zunächst einmal, was ist der "fleischliche Verstand"? Was ist das fleischliche Gemüt? Wißt Ihr, ich dachte immer, wenn der fleischliche Geist Feindschaft gegen Gott ist, ist er nicht dem Gesetz Gottes unterworfen und kann es auch nicht sein. Dann muß das jemand sein, der wirklich ernsthaft in die Sünde verwickelt ist. Das ist ein ausgewachsener Abtrünniger. Ist das der Fall? Nein, meine lieben Freunde, das sind wir alle von Natur aus. Wirklich? Ja. Seht, denn in Johannes 3:6 heißt es:
    "Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch." *(01g)

Doch, wir sind fleischlich gesinnt, bis wir aus dem Geist geboren, also wiedergeboren sind. Dann werden wir geistlich gesinnt. Aber bis zur Bekehrung sind wir alle von Natur aus fleischlich gesinnt. Könnt Ihr mir folgen? Und wenn wir so sind, wie ist unsere natürliche Einstellung Gott gegenüber? Was ist die fleischliche Gesinnung? Feindschaft gegen Gott. Was bedeutet "Feindschaft"? Man kann es mit dem Wort "Ablehnung" oder "Zurückweisung" verstehen. Der fleischliche Geist hat eine "Abneigung", oder einen "Haß" gegen Gott. Einige von Euch sagen vielleicht: "Nun, Moment mal! Weißt Du, das ist ein bißchen zu heftig, nicht wahr? Ich kenne Leute, die nicht von sich sagen würden, daß sie bekehrt wären, oder aus dem Geist geboren sind, die aber niemals behaupten würden, Gott zu hassen."
Oh, meine lieben Freunde, hört mich bitte an. Wenn Ihr wirklich wissen wollt, was der natürliche Mensch über Gott denkt, dann müßt Ihr nach Golgatha gehen. Was wird der natürliche Mensch Gott antun, wenn man ihm eine Chance dazu gibt? Er wird Ihn ermorden. Wißt Ihr, Golgatha offenbart nicht nur den Charakter Gottes, in der Person Jesu Christi, sondern auch den Charakter des Menschen, in der Person derer, die Ihn ans Kreuz nageln. Ziemlich beängstigend, was wir dort über uns selbst sehen, nicht wahr? Wir hassen Gott von Natur aus so sehr, daß wir Ihn, wenn wir eine Chance dazu hätten, beseitigen würden. Genau aus diesem Grund, liebe Freunde, wenn wir fähig dazu sein wollen Schritt 2 zu tun, die Wahrheit mit den Zuneigungen zu umarmen, dann müssen wir uns daran erinnern, daß die Wahrheit letztendlich wer ist? Sie ist Jesus. Wenn wir Ihn umarmen, anstatt Ihn zu kreuzigen, muß etwas Übernatürliches geschehen. Stimmt Ihr mir da zu?
Wir müssen ein neues Herz haben, ein Herz, um Ihn zu kennen, und Ihn mit übernatürlichen Fähigkeiten zu lieben, Ihn den wir von Natur aus hassen. Ergibt das einen Sinn? Und wenn ich den zweiten Schritt nicht machen kann, wenn Ihr den zweiten Schritt nicht durch die Kraft des Heiligen Geistes machen und die Wahrheit lieben könnt, werden wir nie den dritten Schritt machen.
            "Denn die Liebe Christi drängt uns." {2. Kor. 5:14} *(01h)
Wenn ich meinen Willen Jesus unterwerfe, wenn er Ihm wirklich unterworfen ist, dann ist es, weil ich Ihn liebe und weiß, daß Er mich liebt. Übrigens, ich kann Ihn nur lieben, weil Er mich zuerst geliebt hat, nicht wahr? (1. Joh. 4:19) *(01i) Und wo entdecke ich, wie sehr Er mich zuerst liebt? Wiederum am Kreuz, auf Golgatha. Wißt Ihr, Ihr lernt am Kreuz nicht nur eine Menge über Euch selbst kennen, sondern auch über Jesus und über den Vater.
Meine lieben Freunde, in diesem Seminar werde ich viel Zeit damit verbringen, Euch zum Kreuz zu führen. Wißt Ihr, ich habe die gleiche Leidenschaft, die der Apostel Paulus hatte. Ich bin entschlossen,
            "unter Euch nichts zu wissen als allein Jesus Christus, Ihn, den Gekreuzigten."
{1. Kor. 2:2} *(01j) Dort ist die verwandelnde Kraft. Sie liegt darin, das Lamm das getötet wurde zu erblicken. {Offb. 5:6} *(01k) Dort ist die Kraft. Dort wird das Herz gefangengenommen und der Wille besiegt, nicht wahr? Am Kreuz geschehen alle möglichen Dinge.
Das Gewissen und der Verstand werden überzeugt, das Herz wird erobert, der Wille wird besiegt und das Leben wird umgewandelt. Wo findet das alles statt? Am Kreuz, am Kreuz. Bitte laßt mich Euch häufig, während wir zusammen studieren, zum Fuß des Kreuzes bringen. Dort geschieht es, meine Freunde. Gott helfe uns jedoch zu erkennen, daß wir, wenn wir die Wahrheit erkennen wollen, - bis zu dem Punkt, an dem wir ihre befreiende, heiligende Kraft im Leben erfahren - wir übernatürliche Hilfe brauchen. Denn der fleischliche Geist ist nicht nur feindselig Gott gegenüber eingestellt, aber was sagt der Vers weiter aus? Der fleischliche Geist, der Feindschaft gegen Gott ist, hält uns davon ab, von Natur aus Schritt 2 zu tun. Aber wie heißt es in dem Vers weiter?
            "Denn fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegen Gott, weil das Fleisch sich dem Gesetz Gottes nicht unterwirft; denn es vermag es auch nicht." {Römer 8:7} *(01f)
Das hält uns davon ab, was zu unternehmen? Schritt 3! Euren Willen zu unterwerfen und der Wahrheit zu gehorchen. Meine lieben Freunde, Ihr und ich, wir können das ohne die Kraft des Heiligen Geistes nicht tun. Wir können es nicht! Es ist unmöglich!
Nun möchte ich hier etwas verdeutlichen und bitte laßt das nicht an Euch vorübergehen. Wir werden diesen Punkt im Laufe der Serie immer wieder hervorheben. Bitte seid Euch bewußt, daß, obwohl die fleischliche Gesinnung sich nicht dem Geist des Gesetzes unterordnen oder sich ihm unterwerfen kann {Römer 8:5-14}; *(01l) kann jedoch der fleischliche Sinn eine bemerkenswerte Arbeit leisten indem er sein Verhalten dem Buchstaben des Gesetzes unterwirft. {Philipper 3:6} *(01m) Habt Ihr diese lebenswichtige Verdeutlichung verstanden? Ist das von Bedeutung? Ihr tut gut daran zu verstehen, daß es bedeutsam ist. Ich möchte das wiederholen.
Obwohl der fleischliche Verstand sich selbst, seine eigenen Vorgänge, also Eure Gedanken und Gefühle und Eure Beweggründe und Wünsche nicht dem Geist des Gesetzes unterwerfen kann, was kann er jedoch in einem erschreckend bemerkenswerten Ausmaß tun, wenn der selbstsüchtige Beweggrund ausreichend ist? Was kann das fleischliche Gemüt tun? Es kann Euer Verhalten dem Buchstaben des Gesetzes unterwerfen, und genau darin liegt seine bemerkenswerte Fähigkeit, uns zu täuschen, daß wir denken, wir seien etwas, was wir gar nicht sind. Hört Ihr mich, liebe Freunde?
Wißt Ihr, das ist genau das, was Heuchelei ist. Es ist die Übereinstimmung mit dem Buchstaben des Gesetzes und eine wirklich gute Show zu veranstalten. Sich gut zu benehmen und anderen und vielleicht sogar sich selbst vorzumachen, man sei was? Ein Christ. Schließlich benehmt Ihr Euch so viel besser als die meisten Menschen. Was sagt die Bibel über dieses natürliche Herz? Sie sagt:
            "Es ist das Herz ein trotzig und verzagtes Ding." {Jeremia 17:9} *(01n)
Im Englischen wird es noch etwas heftiger ausgedrückt:
            "Es ist vor allem trügerisch und verzweifelt böse."
Aber das Furchterregende daran ist, daß es das böse Innere unter einem schicken Äußeren verbergen kann. Jesus nannte es ein
            "weiß getünchtes Grab." {Matth. 23:27} *(01o)
Könnt Ihr mir folgen? Ein weiß getünchtes Grab, und was hat Er über das weiß getünchte Grab gesagt?
Er sagte, daß es wunderschön wäre. Aber wo? Äußerlich. Oh, es sieht wirklich gut aus. Aber wie sieht es von innen aus? Dort sind die Knochen der Toten und die ganze Verwesung drin. Hinter all der Schönfärberei steckt ein abscheulicher, toter, selbstsüchtiger, alter Mensch, der alles Richtige aus allen falschen Gründen tut.
Meine Lieben, ist es denn möglich, daß so etwas auch heute noch in Gottes Gemeinde vor sich geht? Hatten nur die Schriftgelehrten und Pharisäer eine außergewöhnliche Erfahrung mit Heuchelei oder liegt es in der menschlichen Natur heuchlerisch zu sein? Ich bin hier, um Euch zu sagen, daß es die menschliche Natur ist, und bitte habt Geduld mit mir. O.k.? Was ich Euch jetzt sagen werde, wird für Euch nicht sehr angenehm sein oder Euch glücklich machen, aber meine Lieben, ich muß Euch jedenfalls genug lieben, damit ich es Euch dennoch sage, nicht wahr? Ich werde in diesem Seminar immer wieder auf dieses Thema mit der Heuchelei zurückkommen müssen. Warum? Weil es entsprechend dem Urteil des wahren Zeugen, Jesu Christi, gerade ein sehr wesentliches Problem in der Endzeitgemeinde ist.
Kommt, laßt uns gemeinsam daran arbeiten! Wie wird die Endzeitgemeinde in der Offenbarung genannt? "Laodizea", sie ist die letzte. Befinden wir uns am Ende der Zeit? Ja, das bedeutet, daß wir was sind? Die Gemeinde zu Laodizea. Nun, zugegeben, es gibt Merkmale aller sieben Gemeinden, die in allen Zeitabschnitten vorkommen. Aber es gibt vorherrschende Charaktereigenschaften, die zu einer bestimmten Zeitperiode bestehen, und die vorherrschende Charaktereigenschaft der Endzeitgemeinde ist nach Aussage des wahren Zeugen Jesu Christi was? Wir sind was? Wir sind lauwarm! Was sind wir? Wir sind lauwarm. Nun, sagt mir, ich bitte Euch, was bedeutet es, lauwarm zu sein? Der wahre Zeuge sagt, "Ihr seid weder heiß noch kalt." Ihr solltet das mit mir aufschlagen. Das steht in Offenbarung 3:14-17. *(01p)
            "Und dem Engel der Gemeinde zu Laodizea schreibe: Das sagt, der Amen heißt, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes: Ich kenne Deine Werke, daß Du weder kalt noch warm bist. Ach, daß Du kalt oder warm wärest!"
Ist das nicht eine bemerkenswerte Aussage? Dem wahren Zeugen wäre es tatsächlich lieber wenn wir kalt wären anstatt was zu sein? Lauwarm zu sein. Mehr dazu später. Vers 16
            "Weil Du aber lau bist und weder kalt noch warm, werde Ich Dich ausspeien aus Meinem Munde. Du sprichst: Ich bin reich und habe gar satt und bedarf nichts! und weißt nicht, daß Du bist elend und jämmerlich, arm, blind und bloß."
Hier geht eine sehr beängstigende Selbsttäuschung vor sich, nicht wahr? Warum ist die Gemeinde zu Laodizea so schrecklich selbstbetrügerisch? Weil die Menschen darin denken, daß sie reich und gar satt sind und nichts brauchen und doch nicht wissen, daß sie in Wirklichkeit elend, jämmerlich, arm, blind und bloß sind. Warum ist das so? Meine lieben Freunde, weil sie eine Form der Frömmigkeit besitzen. {2. Tim. 3:5}*(01q)  Habt Ihr gehört, was ich gesagt habe? Sie haben was? Sie haben nur eine Erscheinungsform der Gottesfürchtigkeit. Sie haben ein fleischliches Herz, das ihr Verhalten in Übereinstimmung mit dem Buchstaben des Gesetzes gebracht hat. Habt Ihr gehört, was ich gerade gesagt habe? Sind sie wirklich bekehrt? Nein! Glauben sie, daß sie wirklich bekehrt sind? Ja! Sie glauben, sie sind reich und haben genug und brauchen nichts. Weshalb unterliegen sie einer derartigen Selbsttäuschung?
Weil sie so eine bemerkenswert gute Arbeit geleistet haben das Grab weiß zu tünchen. Stimmt Ihr mir da zu? Sie sind äußerlich so schön, daß sie sich selbst und andere dazu gebracht haben, zu denken, daß sie was sind? Daß sie Christen sind. Meine lieben Freunde, bitte, bitte versteht, daß es durchaus möglich ist, daß einige von uns in dieser Falle sein könnten; und wenn Ihr es mir übel nehmt, daß ich das auch nur angedeutet habe, tut mir leid, aber ich muß es erwähnen, weil es das ist, was der wahre Zeuge sagt. Ich verurteile Euch nicht, ich teile Euch nur Seinen Urteilsspruch mit. Und beurteilt Er uns gerecht? Tut Er das? Ja! Und warum? Weil Er nicht sieht, wie wir Menschen sehen. Wir Menschen schauen auf die äußere Erscheinung, aber wohin schaut Er? Nun, wohin schaut Er? Er schaut auf das Herz! {1. Sam. 16:7} *(01r)
Und wißt Ihr, Er beobachtet nicht nur, was wir tun und was wir nicht tun, sondern Er beobachtet, was noch wichtiger ist, warum wir es tun und warum wir es nicht tun. Er sieht sich den Geist hinter dem Verhalten an. Wir analysieren normalerweise nur das Verhalten, aber Er sieht sich die Beweggründe an. Und, meine lieben Freunde, genau darum geht es bei der Lauheit. Arbeitet mit mir hier zusammen. "Kalt" zu sein, das heißt, die falschen Dinge aus den falschen Gründen zu tun. Ergibt das einen Sinn? Ihr seid äußerlich gottlos, weil Ihr innerlich gottlos seid. Was ist "heiß"? Die richtigen Dinge aus den richtigen Gründen zu tun. Ihr lebt nach außen hin in Übereinstimmung mit dem Buchstaben des Gesetzes, weil Euer Herz im Einklang mit dem Geist des Gesetzes ist. Ihr tut die richtigen Dinge aus den richtigen Gründen.
Könnt Ihr mir folgen? Was, meint Ihr, ist "lauwarm"? Es ist, das Richtige aus den falschen Gründen zu tun. Stimmt Ihr mir da zu? Man hat eine Form der Frömmigkeit, aber verleugnet ihre Macht. {2. Tim. 3:5} *(01q) Und was ist die Macht des Evangeliums? Sie ist da, um uns durch die Erneuerung unseres Geistes zu verwandeln, nicht wahr. {Römer 1:16 + 12:2} *(01s)
Wißt Ihr, wahres Christentum beinhaltet einfach viel mehr als nur Verhaltensänderung. Wahres Christentum beinhaltet eine Herzensveränderung. Aber es geht eine Menge Heuchelei vor sich, wo wir versuchen, "Kirche zu spielen". Vorgeben, daß wir Christen sind, indem wir unser Verhalten in Übereinstimmung mit dem Buchstaben des Gesetzes halten. Und das Beängstigende daran ist, daß wir so gut darin geworden sind, daß wir uns selbst und andere zum Narren gehalten haben. Aber wer hat sich noch nie zum Narren gemacht? Nun, wer hat sich noch nie zum Narren gemacht? Gott läßt sich nie täuschen.
Mein Bruder, meine Schwester, bitte, macht mit mir in den nächsten Wochen ein wenig Herzensforschung. Ist es gut für Eure Seele? Seht, das ist die Frage. Ist alles in Ordnung mit Eurer Seele? Seid Ihr wirklich ein echter Christ? Oder tut Ihr nur so, als ob Ihr einer sein würdet? Und wenn Euch das kränkt, daß ich Euch frage, ob es so ist, … doch einige von Euch grauhaarigen Heiligen, die Ihr seit zig Jahren in der Gemeinde seid, vielleicht nehmt Ihr es mir übel, daß ich sogar den Nerv habe, Euch zu fragen, aber mein Herz geht zu Euch aus, Ihr könnt Euer ganzes Leben in der Gemeinde gewesen sein und nicht einmal bekehrt sein. Wißt Ihr das? Ich hoffe das zumindest. Ihr könnt nicht einmal bekehrt sein! Ihr könnt sehr gut auftreten und eine wirklich gute Show abziehen und von Euren Geschwistern in der Gemeinde geehrt und respektiert werden. Ihr könnt ein Amt in der Gemeinde bekleiden und nicht einmal bekehrt sein.
Wenn ich also sage, daß der fleischliche Geist den Schritt Nummer drei nicht machen kann, sich der Wahrheit zu unterwerfen, dann sage ich damit nicht, daß der fleischliche Geist keine bemerkenswerte Arbeit leisten kann, um Euer Verhalten in Übereinstimmung mit dem Buchstaben des Gesetzes zu bringen. Aber ich sage, daß der fleischliche Verstand unmöglich Eure Gedanken und Gefühle, Wünsche und Motive in Einklang mit dem Geist des Gesetzes bringen kann. Das meine ich damit. Sind wir uns alle darüber im Klaren? Wenn wir also die Wahrheit so weit kennen lernen wollen, daß wir ihre befreiende, heiligende Kraft in unserem Leben erfahren, meine lieben Freunde, was müssen wir dann haben? Wir müssen die Hilfe und die Kraft des Heiligen Geistes in unseren Studien haben. Stimmt Ihr mit mir überein?
Wißt Ihr, ich möchte von ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzem Verstand, daß dies eine lebensverändernde Erfahrung für jeden von Euch ist. Gott bewahre, daß wir nur Denksportaufgaben durchführen. Oh ja, ich werde Euren Verstand herausfordern. Wir werden uns mit ernsten, tiefgründigen Wahrheiten beschäftigen. Wir werden die Ärmel hochkrempeln und fleißig das Wort Gottes studieren. Seid Ihr dafür bereit? Ist es das, was Ihr wollt? Ich bin nicht hier, um Euch zu unterhalten, meine lieben Freunde. Ich bin nicht hier, um mit Euch die sensationellen Ideen eines Menschen zu teilen. Ich bin gekommen, um durch Gottes Gnade die Ärmel hochzukrempeln und tief in der Mine der Wahrheit zu graben, um eine lebensverändernde Erkenntnis der Wahrheit zu erlangen. Ist es das, was Ihr Euch wünscht? Gut. Ich bin froh. Dann kommt bitte weiter und laßt uns fleißig zusammen studieren.
Ich möchte eine Aussage vorlesen, die den ganzen Unterschied aufzeigt, die Wahrheit zu haben und daß die Wahrheit von uns Besitz ergreift. Gibt es da einen Unterschied? Haben wir als Volk die Wahrheit? Haben wir sie? Meine Freunde, das steht außer Frage. Gott hat uns die Wahrheit anvertraut. Aber es gibt ein Problem. Was für eins? Wir haben die Wahrheit nicht Besitz von uns ergreifen lassen. Was gibt mir den Mut, das zu sagen? Nun, meine Lieben, wir sind immer noch hier. Wir sollten gar nicht mehr hier sein. Wir sollten schon längst im Königreich Gottes sein, nicht wahr? Wir sollten schon lange wirksame Zeugen für den König und geeignete Bürger für das Königreich sein. Seid Ihr da einer Meinung mit mir? Schon vor langer Zeit! Aber wir sind immer noch hier. Warum denn? Weil wir nicht die Wahrheit haben? Nein, wir haben die Wahrheit. Wo liegt das Problem? Wir haben uns von der Wahrheit nicht in Besitz nehmen lassen! Darum sind wir noch hier und wir werden so lange hier bleiben, bis die Wahrheit uns erobert hat. Sollte ich wütend klingen, so bin ich es aber nicht. Ich meine es nur ernst. Das ist ein Unterschied. Meine liebe Frau sagt mir ab und zu: "Steve, Du wirkst so, als wärst Du wütend auf die Leute." Das bin ich aber nicht. Ich liebe Euch, durch Gottes Gnade. Ich kann das von Natur aus nicht, aber ich möchte Euch im Königreich Gottes sehen und ich weiß aus eigener Erfahrung, daß wenn Ihr nur alleine die Wahrheit habt, sie Euch nicht dort hinbringt. Ihr müßt es zulassen, daß die Wahrheit von Euch Besitz ergreift. Ihr müßt von der Wahrheit von innen heraus verwandelt werden. Ihr müßt zu einem gänzlich anderen Menschen gemacht werden. Ihr könnt nicht einfach in den Himmel kommen, indem Ihr Euch zusammenreißt.
Jesus Christus hat das ewige Leben für jeden von uns erkauft. Wir können das ewige Leben nicht verdienen. Aber, meine lieben Freunde, ich bin hier, um Euch zu sagen, daß wir uns vorbereiten müssen, wenn wir jemals das ewige Leben genießen wollen. Stimmt Ihr mir zu? Den Himmel kann man nicht erkaufen, aber man muß lernen, dort glücklich zu sein. Niemand wird im Himmel glücklich sein, wenn er nicht gelernt hat, heilig zu sein. Denn das Glück ist ein Nebenprodukt der Heiligkeit. Habt Ihr gehört, was ich gesagt habe? Glück ist das Nebenprodukt der Heiligkeit und genau deshalb sind so wenige Menschen auf dieser Welt wirklich glücklich. Und warum? Weil sie das Glück suchen, und wenn man es sucht, wird man es nie finden. Ist das wahr? Ja, das ist wahr. Wenn Ihr versucht, Euch selbst glücklich zu machen, werdet Ihr nie wirklich glücklich werden. Ja, vielleicht mögt Ihr die Freuden der Sünde eine Zeit lang genießen. {Hebräer 11:25} *(01t) Aber Ihr tut gut dran Euch zu vergegenwärtigen, daß es eine wirklich kurze Zeitspanne ist; und Ihr werdet am Ende noch unglücklicher sein, nachdem Ihr Euch mit ihnen abgegeben habt. Meint Ihr nicht auch?
Ich rede direkt mit Euch, meine Lieben! Wenn Ihr wirklich glücklich sein wollt, dann lernt, heilig zu sein. Lernt Euer Leben zur Fülle zu leben, ganz für Gott und für andere; darin liegt das Glück und so macht Ihr Euch bereit, im Himmel glücklich zu sein, denn das ist es ja, was im Himmel geschieht. Man lebt nicht für sich selbst. Man lebt für alle anderen. Übrigens, ich freue mich darauf, an einem Ort zu leben, an dem jeder mein Glück vor sein eigenes stellt. Stellt Euch das vor! Stellt Euch das mal vor! Was für ein wunderbarer Ort wird das sein! Wie sieht es hier aus? Es ist genau das Gegenteil. Wer kümmert sich wirklich um Euer Glück? Ihr selbstverständlich. Ihr kümmert Euch um die Nummer eins, und jeder kümmert sich um sich selbst; und wenn Ihr mir in die Quere kommt und mein Glück bedroht, dann muß ich mich mit Euch auseinandersetzen - und so funktioniert die Welt. Hört Ihr mich? Deshalb ist es so ein elender Ort.
Aber wir werden, durch Gottes Gnade, eines Tages an einem Ort leben, wo wirklich jeder Euer Glück und mein Glück, vor das eigene stellt. Könnt Ihr Euch vorstellen, was das für ein wunderbarer Ort zum Leben wäre? Aber, meine lieben Freunde, wenn Ihr und ich, wenn wir bereit sind, an einem solchen Ort zu leben, müssen wir lernen, hier und jetzt so zu leben. Seht Ihr das genauso? Hier werden wir zu fähigen Bürgern für das Königreich Gottes. Hier lernen wir, heilig zu sein, ganz für Gott und andere zu leben, und nicht nur für uns selber. Gott helfe uns, diese Art von Veränderung zu erfahren, die so einschneidend ist, daß die Bibel sie "Wiedergeburt" nennt, in der man zu einem neuen Geschöpf wird.
So hört zu! "Review and Herald" 25. September 1888: *(3)
            "Wenn diejenigen, die sich zum Glauben an die Wahrheit bekennen, nicht durch sie geheiligt und in Gedanken und Charakter erhöht werden, sind sie vor Gott nicht in einer so günstigen Lage wie der Sünder, der in Bezug auf ihre Ansprüche nie erleuchtet wurde."
Wow! Wirklich? Ja. Gott wäre es lieber wir wären kalt statt lauwarm. Wißt Ihr, wenn Ihr die Wahrheit habt, denkt Ihr, daß Ihr was seid? Daß Ihr reich seid und alles habt und nichts braucht und es ist sehr viel unwahrscheinlicher, daß Ihr von der Wahrheit erreicht werdet, wenn Ihr glaubt, sie zu haben. Ich lese weiter:
"Wir nähern uns rasch dem Ende der Weltgeschichte. Jeder Augenblick ist für das Kind Gottes von feierlichster Bedeutung. Die Fragen, die sich jedes Herz stellen sollte, sind:
»Bin ich ein Christ? Ist das Wort Gottes mein Studium? Wohnt Christus durch den Glauben in meinem Herzen? Ist das Gesetz Gottes die Regel meines Lebens? Dringen die suchenden Wahrheiten, zu denen ich mich bekenne, in die geheimsten Winkel meines Lebens ein? Erfülle ich seine Grundsätze in meinem alltäglichen, geschäftigen Leben? Hat der Einfluß, den ich ausübe, eine rettende Kraft auf diejenigen, mit denen ich verkehre?«
Wenn die Wahrheit nicht einen deutlichen und entschiedenen Einfluß auf den Charakter und das Leben ihres Empfängers hat, erfüllt sie ihre Aufgabe im Leben nicht so, wie sie es tun sollte; und diejenigen, die nicht durch den Gehorsam gegenüber der Wahrheit geheiligt werden, müssen sich bekehren, oder sie werden verloren gehen!"
Mein Bruder, meine Schwester... wir haben die Wahrheit. Gott gebe, daß wir uns von der Wahrheit in Besitz nehmen lassen und uns dadurch bekehren; und wie soll das geschehen? Durch die Kraft des Geistes der Wahrheit.
Deshalb wird es unsere Gewohnheit sein, bevor wir jeweils mit einer unserer Studien beginnen, Gottes Geist aufrichtig und persönlich in unsere Herzen einzuladen.
Jetzt werden wir es gleich tun, zum Abschluß dieses einleitenden Studiums; und dann, nach einer kurzen Pause, werden wir weitermachen.
Meine lieben Freunde, ich möchte gerne, daß Ihr Euch einen Moment Zeit nehmt, um vom geistigen Tisch, um den wir herum versammelt sind, aufzustehen und zur Tür zu gehen. Was sagt der wahre Zeuge zur Gemeinde von Laodizea?
            "Siehe, Ich stehe an der Tür und klopfe an." {Offb. 3:20} *(01u)
Er möchte eintreten und mit uns speisen. Wir sind um den Tisch versammelt, um das Brot des Lebens {Johannes 6:48} *(01v) zu empfangen und uns zu stärken. Wir sitzen am Tisch. Aber was müssen wir tun, wenn wir durch das Mahl gespeist und gestärkt werden wollen? Was müssen wir tun? Wir müssen den Heiligen Geist einladen, hereinzukommen um mit uns gemeinsam zu essen. Würdet Ihr zum Abschluß mit mir niederknien und ein paar Momente still für Euch beten und den Heiligen Geist persönlich einladen, hereinzukommen um mit Euch zu speisen?
Mein Vater im Himmel, wir haben eine kostbare Gelegenheit und wir wollen das Beste daraus machen. Wir haben uns um Deinen Tisch versammelt, um uns mit dem Brot des Lebens zu stärken, aber wir brauchen den Heiligen Geist, damit wir mit Dir verbunden werden. Wir hören das Klopfen an der Tür unseres Herzens und wir entscheiden uns, diese Tür zu öffnen und zu sagen: "Komm herein, komm als himmlischer Gast. Komm herein und speise mit uns. Gib uns diesen Hunger und Durst, den wir von Natur aus nicht haben. Schenke uns einen Appetit auf geistliche Nahrung und dann, was am wichtigsten ist, gib uns die übernatürliche Fähigkeit, das Brot des Lebens zu verdauen und zu verarbeiten, damit wir davon ernährt werden können. Bitte erhöre dieses Gebet, denn ich bitte dies im Namen Jesu. Amen.
Überarbeitung - Manuela Sahm - Januar 2020 ©
Stephen Wallace "Von Herrlichkeit zu Herrlichkeit" - (01) "Geistliche Dinge müssen geistlich verstanden werden"

Alle diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative übersetzt. Wer mich und meine intensive Arbeit gerne (durch eine Spende) unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich schreiben. Vortrag@gmx.de Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße und Gottes Segen, Manuela

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  Inhaltsverzeichnis vom Podcast  (Audio) Stephen Wallace 01– "Geistliche Dinge müssen… geistlich verstanden werden."(1. Korinthe...