Sonntag, 3. Mai 2020

(09a und 9b)


"Der Glanz Seiner Herrlichkeit "
Teil 9a
Von Herrlichkeit zu Herrlichkeit



Danke, daß Ihr gekommen seid. Es ist ein Vorrecht, mit unserem Studium "Von Herrlichkeit zu Herrlichkeit", einem Seminar über die Grundsätze der christlichen Charakterentwicklung, fortzufahren. Wir sind mittendrin, die höchste Offenbarung der Herrlichkeit Gottes zu betrachten, und das ist in der Person Seines Sohnes Jesus Christus. Ihr erinnert Euch, daß wir sieben Arten, sieben Stellen aufgelistet haben, an denen Gott uns Seine Herrlichkeit offenbart hat. Ganz oben auf der Liste stand Jesus Christus, den die Schrift als "den Glanz der Herrlichkeit Seines Vaters" bezeichnet. {Hebräer 1:3} Ich habe Euch gesagt, daß wir nur am Rande die Tatsache streifen würden, daß Christus die höchste Offenbarung der Herrlichkeit Gottes war; denn wir würden zurückkommen und mehrere Studien der Offenbarung der Herrlichkeit Gottes in Jesus Christus widmen. Das sind die Studien, in denen wir uns gerade befinden. Wir haben sie gestern begonnen, und wir werden heute weitermachen, und wir werden uns auf die höchste Offenbarung der Herrlichkeit Gottes konzentrieren, solange der Geist Gottes es anzeigt und führt.
Das heutige Studium ist ziemlich umfangreich, und deshalb werde ich gleich damit beginnen. Aber wir dürfen uns nie so beeilen, daß wir uns nicht die Zeit nehmen, um innezuhalten und den Geist Gottes einzuladen, in unsere Herzen zu kommen, nicht wahr? Gott bewahre, meine lieben Freunde, daß wir so anmaßend sind, daß wir fortfahren, ohne den Heiligen Geist einzuladen, uns diese geistliche Unterscheidungskraft zu geben, die wir nicht von Natur aus haben - aber die aus Gnade verfügbar ist.
In der Tat möchte ich Euch versichern, daß wir nicht um den Heiligen Geist bitten, damit wir den Vater davon überzeugen können, uns etwas zu geben, was er uns nur zögerlich gibt; wenn wir Ihn aber lange genug überreden und hart genug flehen, daß Er es endlich tun wird. Oh nein, tausendmal nein! Der Vater sehnt sich danach, Seinen Geist auf Seine Kinder auszugießen. Seid Ihr da einer Meinung mit mir? In der Tat, wie die Bibel sagt, noch mehr als wir als Eltern, die unsere Kinder lieben, und uns freuen, ihnen gute Gaben zu geben; freut Er sich, uns den Heiligen Geist zu geben. {Lukas 11:13} Warum also bitten wir dann? Es geht darum, unsere eigenen Herzen darauf vorzubereiten, das zu empfangen, wonach sich der Vater sehnt es uns zu geben, indem wir unsere Not bekennen und unseren freien Willen ausüben, indem wir uns entscheiden, Ihm zu erlauben, uns zu geben, was Er uns geben will.
"Bittet und es wird Euch gegeben werden." {Matthäus 7:7}
Also bitte, schließt Euch mir wieder an, wie es unsere Gewohnheit ist und geht mit mir für ein paar Augenblicke des stillen Gebets zusammen auf die Knie; und wenn Ihr für Euch selbst betet, betet bitte für auch mich.
Mein Vater im Himmel, im Namen Jesu Christi, des Herrn, unsere Gerechtigkeit; komme ich in meinem eigenen Namen und im Namen meiner bluterkauften Brüder und Schwestern hierher. Zuerst einmal, um Dir für das Vorrecht zu danken, Dir zu gehören, Deine Söhne und Töchter zu sein. Wir danken Dir für den unendlichen Preis, der bezahlt wurde, um dies zu ermöglichen. Wir sind so dankbar, daß wir wegen Jesus, unserem älteren Bruder, vor Deinen Augen annehmbar sind und Zugang zu Deinem unendlich gerechten Thron haben. Wir kommen mit einer heiligen Kühnheit und hören, wie Du von Jesus sagst: "Das ist Mein geliebter Sohn, an dem Ich Wohlgefallen habe." Und zu wissen, daß Du uns in und mit Ihm einschließt, das gibt uns die Zuversicht, heute Abend zu Dir zu kommen; und Dich zu bitten, daß Du gnädigerweise auf uns, Deinen Heiligen Geist, ausgießt. Du weißt, wie dringend ich Deinen Geist brauche, Vater. Ich möchte heute Abend Jesus erheben. Die Fülle Deiner Herrlichkeit ist in Ihm offenbart worden, das Wort, das Fleisch geworden ist. Vater, ich bin mir meiner Unzulänglichkeiten bewußt, wenn es darum geht, der Schönheit Jesu gerecht zu werden. Menschliche Gedanken und menschliche Sprache reichen bei weitem nicht aus, um demjenigen gerecht zu werden, der überaus schön ist, dem Höchsten unter Zehntausend. Aber Vater, ich bete, daß Du Dich dazu herabläßt, ein irdenes Gefäß zu benutzen, und durch die Kraft des Heiligen Geistes, nimm die Unzulänglichkeit des menschlichen Denkens und der menschlichen Sprache; und durch ein Wunder der Gnade, bitte laß Jesus heute Abend erhoben werden. Ich beanspruche Seine Verheißung: "Ich, wenn Ich erhoben werde, werde Ich alle zu Mir ziehen." Wenn wir Jesus sehen, mögen wir in das Abbild dessen was wir sehen verwandelt werden. Bitte erhöre dieses Gebet, denn ich bitte es im Namen Jesu und um Seinetwillen. Amen.
Der Titel unserer heutigen Lektion lautet: "Der Glanz Seiner Herrlichkeit". Hebräer 1:3. Wir haben gestern dieses bemerkenswerte hebräische Gedicht studiert. Ihr erinnert Euch, nicht wahr? Ein Gedicht, nicht weil sich die Sätze reimen, sondern weil es Poesie ist, wie die Hebräer sie machten, gleichlautend, dasselbe sagen, aber auf eine andere Weise. Die beiden Zeilen dieses schönen Gedichts beschreiben sehr deutlich, wie Christus Seine Mission erfüllt hat, dem Menschen die Herrlichkeit Gottes zu offenbaren.
Die erste Zeile: "Er ist der Glanz Seiner Herrlichkeit." {Hebräer 1:3}
Die zweite: "Das Ebenbild Seines Wesens."
"Der Glanz Seiner Herrlichkeit" - das sagt uns, daß Christus die unverminderte Ausstrahlung des Charakters Seines Vaters war. Er war nicht nur ein schwaches Spiegelbild. Er war der Glanz, die unverminderte Ausstrahlung der Herrlichkeit Seines Vaters; und denkt daran, daß "Herrlichkeit" natürlich "Charakter" bedeutet.
Dann die zweite Zeile:
"Das Ebenbild Seines Vaters."
Wer weiß noch was das griechische Wort ist, das mit "Ebenbild" übersetzt wird? "Khar-ak-tare." Es wird einmal im Neuen Testament verwendet, genau hier in diesem Gedicht. Von diesem griechischen Wort bekommen wir das Wort "Charakter", und viele andere Sprachen haben das gleiche Wort daher; und das ist ein sehr interessantes Wort. Wir haben ein Wortstudium darüber gemacht.
Was ich heute Abend mit Euch besprechen möchte, ist, wie es möglich ist, daß Jesus Christus der Glanz der Herrlichkeit Seines Vaters ist, das Ebenbild Seines Wesens während Er ein Mensch auf Erden war. Wißt Ihr, es ist unerläßlich zu verstehen, daß sich dieses Gedicht auf den menschgewordenen Christus bezieht. Im Zusammenhang mit Hebräer wird das deutlich gemacht. Man könnte argumentieren, daß dies zu Recht Christus vor der Menschwerdung beschreibt. Da Er zur Rechten des Thrones Gottes stand, war Er sicherlich
"der Glanz Seiner Herrlichkeit und das Ebenbild Seines Wesens."
Aber meine lieben Freunde, ich bestehe darauf, daß dieses Gedicht für die Menschwerdung Christi gilt. Der Geist der Weissagung bestätigt uns dies. "Youth Instructor" 21. November 1895:
"Wenn wir auf Christus im Fleisch schauen,..."
Worüber reden wir hier? Die Menschwerdung Christi, Christus als Mensch.
"Wenn wir auf Christus im Fleisch schauen, schauen wir auf Gott in der Menschheit und sehen in Ihm den Glanz der göttlichen Herrlichkeit, das ausdrückliche Bild von Gott dem Vater."
Welche Sprache verwendet sie eindeutig? Die Sprache von Hebräer 1:3 und sie verwendet sie in Bezug auf Christus im Fleisch, den menschgewordenen Christus. "Der Geist der Weissagung" Band 2, Seite 9:
"Er war das Ebenbild Seines Vaters, nicht nur in den Gesichtszügen, sondern auch in der Vollkommenheit des Charakters."
Er ist der Glanz des Charakters Seines Vaters. Wie wir bereits erwähnt haben, aber ich muß noch einmal darauf hinweisen, weil es so bedeutsam ist, wenn Christus der Glanz des Charakters Seines Vaters ist, dann muß Er einen unendlich makellosen Charakter offenbaren. Denn gemäß ihrer Bedeutung wäre die charakterliche Vollkommenheit Gottes, was? Grenzenlos, ohne Messwert. Hat Christus diese offenbart? Auf jeden Fall. Der Geist der Weissagung bestätigt es erneut. Zeugnisse, Band 6, Seite 60:
"Das Leben Christi offenbarte einen unendlich makellosen Charakter."
Wie makellos war der Charakter, den das Leben Christi offenbarte, meine Freunde? Wie vollkommen? Unendlich vollkommen. Er war in der Tat der Glanz der Herrlichkeit Seines Vaters.
Nun, wie kann das möglich sein? Kann man das von einem der gefallenen Nachkommen Adams behaupten? Absolut, ganz nachdrücklich, nein. Was muß von uns allen gesagt werden? Römer 3:23
"Alle haben gesündigt und ermangeln der Herrlichkeit."
Offensichtlich gibt es also zwischen den gefallenen Nachkommen Adams und Jesu Christi einen bedeutsamen Unterschied, nicht wahr? Er ist der Glanz der Herrlichkeit Seines Vaters. Wir alle ermangeln der Herrlichkeit. Sind wir uns da alle einig?
Ich möchte Euch noch eine weitere Frage stellen, und das ist eine etwas größere Herausforderung. "Der Glanz der Herrlichkeit Seines Vaters", könnte man das auch von Adam vor dem Fall sagen? Könnte man das von Adam vor dem Fall sagen? Sagt es mir, habt ein wenig Mut. Ich bekomme hier eine gemischte Reaktion und das ist gut so. Ich wecke Eure Gedanken und bringe Euch zum Nachdenken. Meine lieben Freunde, hört Euch diese bemerkenswerte Aussage an. Patriarchen und Propheten, Seite 21:
"Der Mensch sollte nach seiner äußeren Erscheinung und seinem Charakter das Bild Gottes an sich tragen. Christus allein ist »das Ebenbild Seines Wesens«, der Mensch aber wurde nach dem Bilde Gottes geschaffen. Sein Wesen war in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes. Er vermochte göttliche Gedanken zu erfassen. Seine Empfindungen waren rein. Seine Triebe und Neigungen wurden von der Vernunft beherrscht. Er war heilig und glücklich als das Abbild Gottes, das dessen Willen völligen Gehorsam leistete."
Offensichtlich spricht sie von Adam vor dem Fall. Doch bitte beachtet, daß Adam vor dem Fall, in seinem sündlosen Zustand, noch immer was war? "Das Abbild Gottes." Während der zweite Adam was ist? "Das genaue Ebenbild Gottes." Ist das nicht interessant? Mit anderen Worten, die Menschwerdung von Jesus Christus ist eine viel vollkommenere Offenbarung des Charakters Gottes als der sündlose Adam es war.
Ja. Nochmals stelle ich die Frage, wie kann das sein? Wie kann Christus, obwohl ein Mensch, der Glanz der Herrlichkeit Seines Vaters sein? »das Ebenbild Seines Wesens«? Die Antwort auf diese Frage liegt zum Teil darin, daß Christus nicht nur alleinig Mensch war, Er war auch Gott. Ich wiederhole, die Antwort auf diese Frage: Wie konnte Christus, obwohl ein Mensch, der Glanz der Herrlichkeit Seines Vaters sein? Dies liegt in der Tatsache, daß Er nicht nur alleinig Mensch war, sondern auch Gott. Wie viel Gott war Er? Zu hundert Prozent Gott. Wie viel Mensch war Er? Ein hundertprozentiger Mensch. Ich weiß, daß 200 Prozent keinen mathematischen Sinn ergeben, aber meine lieben Freunde, das ist das Geheimnis der Menschwerdung, das Geheimnisvolle an der Fleischwerdung Christi.
Bitte versteht und bedenkt mit mir die Tatsache, daß Christus, "der Glanz der Herrlichkeit Seines Vaters", gleichzeitig ganz Mensch und ganz Gott war. Philipper 2:5-8
"Ein jeglicher sei gesinnt, wie Jesus Christus auch war: welcher, ob Er wohl in göttlicher Gestalt war, hielt Er es nicht für einen Raub, Gott gleich sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward gleich wie ein anderer Mensch und an Gebärden als ein Mensch erfunden; Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz."
Nun versteht bitte, wenn Paulus sagt, daß Er in "dem Ebenbild der Menschen" gekommen ist und "in der Erscheinung als Mensch gesehen wurde", sagt er uns nicht, daß Jesus nur vorgab, ein Mensch zu sein, und einfach eine menschliche Erscheinung annahm. Er war tatsächlich ein Mensch. Aber meine lieben Freunde, es heißt "Ebenbild des Menschen", denn Er war nicht nur einfach ein Mensch, Er war auch, was? Er war auch Gott.
Wißt Ihr, das Wort "Ebenbild" ist ein Wort, das man verwendet, wenn man darauf hinweisen will, daß es Ähnlichkeiten gibt, man aber auch Raum für Unterschiede läßt. Ergibt das einen Sinn? Und wenn Paulus sagt, daß Er in "Menschengestalt" ist, sagt er nicht, daß Er nicht wirklich ein Mensch ist, aber er sagt, daß Er nicht nur alleinig ein Mensch ist, Er ist auch Gott. Wißt Ihr, dieser Vers wird, so denke ich, in der revidierten Bibel Version besser übersetzt. In der Tat zitiert der Geist der Weissagung die revidierte Version, wenn er diesen Vers im Leben Jesu zitiert, Seite 22. Beachtet ihn sorgfältig:
"Von Christus dagegen heißt es: "Er war wie Gott. Aber Er betrachtete diesen Vorzug nicht als unaufgebbaren Besitz. Aus freiem Entschluß gab Er alles auf und wurde wie ein Sklave. Er kam als Mensch in die Welt und lebte wie ein Mensch."
Interessant. In der King James und der New King James Bibel heißt es:
"Er hielt es nicht für einen Raub gleichwertig mit Gott zu sein." Aber die revidierte Version besagt, daß Christus "es nicht für eine Sache hielt, die man ergreifen sollte, um Gott gleich zu sein."
Wißt Ihr, Christus war völlig gleichberechtigt mit Gott, nicht wahr?
Aber Er liebte uns so sehr, daß Er bereit war, das loszulassen und die demütige Stellung eines Menschen einzunehmen, um uns zu retten. Das steht im krassen Gegensatz zum Charakter Satans, nicht wahr? Satan, ein Geschöpf das sagt:
"Ich will gleich sein dem Allerhöchsten." {Jesaja 14:14}
Er versucht, die Göttlichkeit zu ergreifen. Christus hingegen, der Schöpfer, der göttliche Sohn Gottes, läßt die Göttlichkeit los, um das Geschöpf zu retten. Man muß einen solchen Gott lieben. Seid Ihr da einer Meinung mit mir? Völlig entgegengesetzt. Wir haben hier die zwei Charaktere dargestellt: den Charakter Satans und den Charakter Christi. Einer, der versucht, die Göttlichkeit an sich zu reißen und einer der gewillt ist, die göttlichen Vorrechte und Befugnisse der Göttlichkeit loszulassen, um ein Mensch zu werden, um die Menschen zu retten. Aber nicht nur um irgend ein Mensch zu werden, sondern ein Mensch, der verachtet und abgelehnt werden würde. {Jesaja 53:3} Ein Mensch, der in Armut geboren wurde, ohne auch nur einen Platz, um Sein Haupt hin zu legen, den Er Sein eigenen nennen könnte. {Matthäus 8:20} So einen Herrn muß man lieben, meine Freunde. Man muß einen solchen Herrn einfach lieben.
Aber bitte versteht, wenn die Schrift sagt:
"Er entäußerste sich selbst." {Phil. 2:7}
ist das kein Hinweis darauf, daß Christus Seine Göttlichkeit aufgegeben hat, als Er ein Mensch wurde. Es wird uns gesagt, daß Er alle Vorrechte und Befugnisse Seiner göttlichen Form und Seines Amtes aufgegeben und den bescheidenen Zustand eines Menschen angenommen hat. Beachtet, wie die Heilige Schrift davon spricht. In Bezug auf Christus, Kolosser 2:9
"Denn in Ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig."
Das bezieht sich auf den Mensch gewordenen Christus.
"In Ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig."
Als Er also eingeboren wurde, hat Er sich nicht von der Göttlichkeit befreit. In der Tat nicht; Er war mit leiblicher Göttlichkeit erfüllt. Wir können vom Glauben erfüllt werden.
"Es ist aber der Glaube eine gewisse Zuversicht des, das man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, das man nicht sieht." {Hebräer 11:1}
Christus wurde leibhaftig erfüllt.
Deshalb konnte man gelegentlich tatsächlich die innewohnende Göttlichkeit sehen. Es gab mehrere Fälle in der Erfahrung Christi, in denen die Göttlichkeit durch die Menschheit hindurch blitzte. {LJ S. 582} Das liegt daran, daß dieses menschliche "Zelt" wie bewohnt war? Es war leibhaftig bewohnt. Kommen wir auf das Schattenbild zurück, das Heiligtum auf dem Boden der Sinai-Wüste, das Schattenbild des eingeborenen Christus, wie wir es gestern studiert haben. Es wurde so gebaut, daß Gott was tun konnte? Daß Er im Heiligtum wohnen konnte.
"Und sie sollen Mir ein Heiligtum machen, daß Ich unter ihnen wohne." {2. Mose 25:8}
Und Gott bewohnte tatsächlich dieses Zelt, und Seine innewohnende Gegenwart stellte sich in der Aura der "Schechina" dar, die es umgab. {Das ist die Herrlichkeit oder der Lichtglanz als Offenbarungsform Gottes in der Stiftshütte.} Also, so war es mit dem Anti-Typus, der Erfüllung des Schattenbildes. Er wurde leibhaftig bewohnt. Review and Herald, 15. Juni 1905:
"Christus verschleierte Seine Göttlichkeit mit dem Gewand der Menschheit, aber Er hat sich nicht von Seiner Göttlichkeit getrennt. ..."
Haben wir das alle verstanden? Er hat sich nicht von Seiner Göttlichkeit getrennt. Ja, Er nahm die Menschheit an, aber Er behielt immer noch was? Seine Göttlichkeit. Ich lese weiter:
"… Er kam als göttlich-menschlicher Heiland, um an der Spitze der gefallenen Menschheit zu stehen, um ihre Erfahrungen von der Kindheit bis zum Mannesalter zu teilen."
Hier ist eine weitere wertvolle Erkenntnis über die Tatsache, daß Er nicht nur Mensch, sondern ganz Gott war. "Bibelkommentar, Band 5" Seite 1113:
"Wurde die menschliche Natur des Sohnes Marias in die göttliche Natur des Sohnes Gottes umgewandelt? Nein, die beiden Naturen wurden auf geheimnisvolle Weise in einer Person vereint, dem Menschen Jesus Christus. In Ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig. Als Christus gekreuzigt wurde, war es Seine menschliche Natur, die starb. Die Gottheit ist nicht gesunken und gestorben; das wäre unmöglich gewesen."
Meine lieben Freunde, wenn wir darüber nachdenken, daß es die unendliche, ewige, allmächtige, göttliche Person der Gottheit war, die sich dafür entschieden hat, als kleines hilfloses Baby, gewöhnlichen, menschlichen Eltern geboren zu werden, ist das völlig jenseits unseres Begriffsvermögens. Diese Herablassung, dieses Opfer, diese Bereitschaft, sich selbst zu leeren, ist eine wunderschöne Offenbarung des Charakters, der Herrlichkeit Gottes. Erinnert Euch, daß Er sagte:
"Wenn Ihr Mich gesehen habt, habt Ihr den Vater gesehen." {Joh. 14:9}
Youth Instructor, 21. November 1895:
"Je mehr wir darüber nachdenken, daß Christus hier auf Erden ein Baby wurde, desto wunderbarer erscheint es. Wie kann es sein, daß das hilflose Baby in der Krippe von Bethlehem immer noch der göttliche Sohn Gottes ist?"
Erstaunlich, nicht wahr?
"Obwohl wir es nicht verstehen können, können wir glauben, daß derjenige, der die Welten erschaffen hat, um unseretwillen ein hilfloses Baby wurde. Obwohl Er höher ist als jeder Engel war, obwohl Er so groß war wie der Vater auf dem Thron des Himmels, wurde Er eins mit uns. In Ihm sind Gott und der Mensch eins geworden, und es ist diese Tatsache, daß wir die Hoffnung für unser gefallenes Volk finden."
So liegt zum Teil die Antwort auf unsere Frage: "Wie konnte Christus als Mensch der Glanz der Herrlichkeit Seines Vaters sein?" in der Tatsache, daß Er nicht nur alleinig ein Mensch war, sondern auch Gott. Aber meine Freunde, die Antwort auf unsere Frage liegt auch in der Tatsache, daß Er einzigartig war, auch als Mensch.
Ihr Lieben, genau hier bin ich mir sehr wohl bewußt, daß wir uns auf ein umstrittenes Gebiet begeben; und ich habe den ganzen Tag gerungen, glaubt mir. Übrigens, ich bereite diese Unterlagen für Euch während des Tages vor, und ich habe damit gerungen, ob ich dieses Thema ansprechen soll oder nicht. Aber es gab einige Gespräche, und als ich das im Gebet bedacht habe, hat mir der Herr aufs Herz gelegt, daß wir weitermachen und dieses Thema angehen sollen. Meine lieben Freunde, es ist absolut notwendig, daß wir ein richtiges Verständnis der Menschheit Jesu Christi haben, ebenso wie die Tatsache, daß Er göttlich war. Ich glaube nicht, daß es jemanden in dieser Gemeinde gibt, der nicht erkennt, daß Christus eine göttliche Natur hatte. Aber es gibt eine bedeutende Vielfalt in dieser, unserer, geliebten Gemeinde, was die menschliche Natur von Jesus Christus betrifft; und darin liegt die Meinungsverschiedenheit.
Wie ich bereits mal erwähnt habe, und ich könnte heulen, wenn ich sehe, wie unchristlich wir werden können, wenn wir miteinander über das Wesen Christi sprechen. Gott steh uns bei. Und es gibt eine große Spaltung unter uns. Wenn dies nur ein Nebenproblem wäre, wäre ich sicherlich bereit, es zu ignorieren. Aber ist es ein Nebenproblem? Wenn Ihr über Jesus Christus sprecht, ist das ein Nebenproblem, meine Freunde? Weit gefehlt.
Jesus Christus ist das Herz und der Kern des gesamten Erlösungsplans. Was wir mit Ihm machen, schließt den ganzen Plan mit ein. Habt Ihr das verstanden? Was wir mit Christus machen, schließt den ganzen Erlösungsplan mit ein. Deshalb haben wir, auch unter uns als Volk, einige sehr gänzlich unterschiedliche Auffassungen, sogar vom Erlösungsplan, weil wir einige sehr unterschiedliche, gänzlich unterschiedliche Auffassungen von Ihm haben, in dem wir Erlösung haben, Jesus Christus, im Bereich Seines Menschseins, was Seine Menschheit anbelangt. Nun meine Freunde, nachdem ich diese Kommentare gemacht habe, arbeitet bitte mit mir zusammen. Ich weiß nicht, was Eure Vorurteile in dieser Angelegenheit sind, aber bitte, wärt Ihr bereit, diese beiseite zu legen?
Wißt Ihr, wir werden uns hier dem heiligen Boden nähern. Erinnert Ihr Euch, als Mose draußen in der Sinai-Wüste war und Schafe hütete? Was sah er? Er sah einen brennenden Busch und er war neugierig; und er fing sich ihm zu näheren und ihn zu betrachten, und was sagte der Herr?
"Zieh Deine Schuhe aus, denn dies ist heiliger Boden." {2. Mose 3:5}
Ist Euch klar, daß der Geist der Weissagung uns ausdrücklich sagt, daß dieser brennende Busch eine Art von menschgewordenem Christus war? {LJ S. 13} Eine Art von eingeborenem Christus. Ein bescheidener, kleiner Busch, erfüllt mit was? Mit Feuer. Nun, es war nicht so seltsam, daß ein Busch brannte. Mose hatte schon einmal Büsche brennen sehen. Aber was an diesem Busch absolut bemerkenswert, ja wundersam war, ist, daß er nicht verzehrt wurde; und was an der Menschwerdung so wundersam ist, ist, daß die innewohnende Göttlichkeit und die unendliche Herrlichkeit der Göttlichkeit das menschliche "Zelt", in dem sie lebte, nicht verzehrt haben.
Wißt Ihr, Gottes Herrlichkeit ist wie ein verzehrendes Feuer für die Sünde. {Hebräer 12:29} Stimmt Ihr mir da zu? Und doch wohnt hier Gottes unendliche Herrlichkeit in einem menschlichen Körper, aber der menschliche Körper wird nicht verzehrt. Wir sind dabei, dieses Geheimnis aller Geheimnisse zu betrachten {6BC 1082.6} Und was müssen wir hier tun? Wir müssen unsere Schuhe ausziehen, und das beinhaltet auch das Ausziehen der "Schuhe der Vorurteile"; und wir müssen demütig und belehrbar in unserem Geist sein. {GK 600} Seid Ihr da einer Meinung mit mir? Wir müssen dem Geist der Weissagung erlauben unser Verständnis anzuleiten und nicht umgekehrt. Hört Ihr, wovor ich Euch warnen will? Es ist so einfach für uns, uns mit unseren Vorurteilen dem Studium von Gottes Wort zu nähern und sie dann dem Geist der Weissagung aufzuzwingen, und den Geist der Weissagung unsere Vorurteile unterstützen zu lassen. Könnt Ihr das machen? Ja, das könnt Ihr und wenn Ihr genau richtig kopiert und einfügt, und genau richtig heraussucht und auswählt; könnt Ihr den Geist der Weissagung, so gut wie alles unterstützen lassen. Hört Ihr, was ich Euch sage? Meine lieben Freunde, Gott helfe uns, den Rat anzunehmen und die "Schuhe der Selbstgenügsamkeit" sowie unserer eigenen Denkrichtungen und Vorurteile beiseite zu legen; und sich mit einem belehrbaren Geist zu nähern, um dieses Geheimnis der Geheimnisse zu betrachten. Seid Ihr bereit das zu tun? Gut.
Diese Menschheit, die Christus angenommen hat, was sagt uns Römer 8:3 darüber?
"Denn was dem Gesetz unmöglich war (sintemal es durch das Fleisch geschwächt ward), das tat Gott und sandte Seinen Sohn in der Gestalt des sündlichen Fleisches."
Bitte beachtet jetzt, meine lieben Freunde, bitte beachtet, daß Paulus hier absichtlich und sehr genau und sorgfältig das Wort "in Gestalt" verwendet. Paulus sagt nicht: "Denn was das Gesetz nicht tun konnte, weil es durch das Fleisch schwach war, das tat Gott, indem Er Seinen eigenen Sohn in sündigem Fleisch sandte". Das hat er nicht gesagt. Er sagte nicht, daß Er in sündigem Fleisch gesandt worden sei. Er sagte, daß Er wie gesandt wurde?
"In der Gestalt des sündigen Fleisches."
Nun, ist es wichtig, daß er das Wort "in Gestalt" da hineinlegt? Ja, das ist es, und übrigens ist es das gleiche Wort, "in Gestalt" das wir hier in Philipper 2 gesehen haben; als Er kam war Er
"gleich wie ein andrer Mensch."
Könnt Ihr dem folgen? "In Gestalt" ist ein Wort, das man benutzt, wenn es Ähnlichkeiten gibt, aber es gibt auch, was? Es gibt auch Unterschiede dabei. Als Er als Mensch kam, war Er nur alleinig ein Mensch? Nein. Er war auch was? Er war auch Gott. Deshalb heißt es: Er war "in Menschengestalt" und hatte das "Aussehen" des Menschen, denn Er war auch gleichzeitig noch was? Er war Gott. Nun, Paulus verwendet das gleiche Wort hier in diesem Vers, wenn er sagt:
"Er ist gekommen in der Gestalt des sündigen Fleisches."
"In Gestalt" was Ähnlichkeiten erlaubt, es vermittelt, daß es Ähnlichkeiten gibt, aber was erlaubt es? Es gibt Raum für Unterschiede, für Verschiedenheiten.
Nun, meine lieben Freunde, ist es an dieser Stelle wichtig, daß wir darüber nachdenken, was mit der menschlichen Natur beim Sündenfall passiert ist. Es gibt zwei Auswirkungen der Sünde auf die menschliche Natur, die ihr mit mir erkennen sollt. Erkennt sie bitte! Die erste, könnten wir auf diese Weise beschreiben: Der Mensch wurde mit der Sünde infiziert. Der Mensch wurde was? Er wurde mit der Sünde angesteckt. Nun, was ist es, das das menschliche Herz beim Sündenfall angesteckt hat? Es war genau genommen die Selbstsucht. Erinnert Ihr Euch, wie der Geist der Weissagung es beschrieben hat?
"Selbstsucht trat an die Stelle der wahren Liebe." {WZC 9}
Nun, ist Selbstsucht Sünde? Sagt es mir. Ist Selbstsucht Sünde? Auf jeden Fall. Denkt daran:
"Unter der Überschrift Selbstsucht kommt jede andere Sünde daher." {Z4 384}
Selbstsucht ist das Kernstück aller Sünde.
Selbstsucht ist der Geist, der alle Sünden einschließt. So wie die Liebe Gehorsam ist, so ist Selbstsucht Ungehorsam. Selbstsucht ist der Geist des Satans, genauso wie Liebe der Geist Christi ist. Als die Selbstsucht an die Stelle der Liebe in der menschlichen Natur trat, wurde die menschliche Natur von der Sünde infiziert. Könnt Ihr mir folgen? Infiziert mit Sünde, von der Sünde angesteckt und es verursachte eine sittliche Verwirrung des ganzen Menschen, genannt "Verderbtheit". Der Mensch war von der Sünde angesteckt und er wurde verdorben. Alle seine Fähigkeiten, die vor dem Sündenfall ausgeübt wurden, um Gott zu danken und zu verherrlichen, wurden von der Liebe regiert; nach dem Sündenfall, wurden sie von Selbstsucht regiert, sie werden jetzt ausgeübt, um das eigne Ich zu befriedigen und zu verherrlichen. Es gibt eine grundlegende sittliche Umnachtung. Er hat eine Neigung zum Bösen {2MR 269}, eine Neigung zur Selbstbefriedigung, zur Selbstverherrlichung. Das bedeutet es mit der Sünde angesteckt zu sein. Das ist eine der Folgen des Sündenfalls.
Folgt mir, es gibt noch einen anderen. Als Folge des Sündenfalls war auch der Mensch von der Sünde betroffen. Die Sünde veranlaßte ihn zum Beispiel, vom Zugang zum Baum des Lebens getrennt zu werden. {1. Mose 3:22} Könnt Ihr dem hier folgen? Und er hatte nicht mehr länger diese wunderbare Versorgung, durch die seine Lebensenergien erneuert wurden und er begann sich zu verschlechtern. Er wurde der Sterblichkeit unterworfen. Das ist in sich selbst nicht sündhaft, sondern die Folge der Sünde. Das sind die unschuldigen Gebrechen, die sich aus der Sünde ergeben. Es ist keine Sünde, sterblich zu sein; es ist die Folge der Sünde. Es ist sündhaft, verkommen zu sein. Versteht Ihr, was für einen feinen Unterschied ich hier versuche für Euch zu machen?
Als sich der Mensch mit der Sünde infiziert hat, wurde er der Sittenlosigkeit unterworfen. Durch die Ansteckung mit der Sünde wurde der Mensch der Sterblichkeit untertan. Ist das hilfreich? Als er mit der Sünde infiziert wurde, wurde der Mensch verderbt. Als er von der Sünde betroffen war, begann der Mensch zu verfallen. Als er angesteckt wurde, wurden alle Funktionen seiner Kräfte gestört. Als er infiziert wurde, nahmen alle seine Kräfte und Fähigkeiten in ihrer Stärke ab. Ist das hilfreich?
Seht Ihr, was für einen feinen Unterschied ich hier versuche für Euch zu machen? Diese nennen wir "unschuldige Gebrechen", die die Folge der Sünde sind; diese, werden wir als "sündhafte Neigungen" bezeichnen, die auf die Sünde selbst zurückzuführen sind. Ist das deutlich geworden?
Adam war vor dem Sündenfall weder mit Sünde angesteckt noch von der Sünde betroffen. Er hatte weder sündige Neigungen noch unschuldige Gebrechen. Er hatte in sich absolut keine Neigung zum Bösen, und er hatte keine Neigung zum Verfall und zur Sterblichkeit – nichts davon. Nach dem Sündenfall hatte er beides. Könnt Ihr dem hier folgen? Er hatte beides.
Nun, der zweite Adam, Jesus Christus, was ist es, das Er angenommen hat? Was macht Ihn zu dem, von dem Paulus sagt,
"in der Gestalt des sündigen Fleisches?"
Was nahm Er an? Er nahm die gesamte Verschlechterung an, aber nicht die Verderbtheit. Folgt Ihr mir? Habt Ihr gesehen, was ich versucht habe, hier zu erklären? Christus nahm eine Natur an, die geschwächt war. Was war sie bereits? Sie war durch 4.000 Jahre geschwächt. {LJ S. 100} Nun, das offensichtlichste Ausmaß war Adams körperliche Statur. War Jesus über 4,50 m groß, wie Adam? Der Geist der Weissagung gibt uns einen ziemlich guten Einblick, wie groß Adam war, etwa 4,50 m. Übrigens, um mit dieser Größe gut proportioniert zu sein, muß man eine Tonne wiegen. Das war ein wunderbares Exemplar, meine Freunde.
Aber schaut, was mit der menschlichen Rasse nach dem Sündenfall passiert ist. Man sieht, was mit der Lebensspanne der Menschheit geschehen ist, besonders als nach der Flut, nebenbei bemerkt, Fleisch in die Ernährung eingeführt wurde. {Paulson Collection 1.3} Wir sind abgestürzt. Nun, als der zweite Adam kam, war Er 4,50 m groß? Nein. Er war einen Kopf größer als der durchschnittliche Mensch, der Geist der Weissagung erzählt es uns. {7BC 904.1}, aber Er war sicherlich nicht so groß wie Adam. Warum? Weil Er die menschliche Natur angenommen hatte, die 4.000 Jahre dem Verfall unterlag. Folgt Ihr dem hier? Seine körperliche Natur wurde um 4.000 Jahre verschlechtert. Hat das auch das Körperteil, das "Gehirn" genannt wird, beeinflußt? Hat es das? Ja, natürlich!
Was sind also Seine geistigen Fähigkeiten? Sie sind vermindert. Wenn man die geistigen Leistungsfähigkeiten vermindert, was ist dann ihre höchste Leistung? Es ist die intellektuelle Natur, und auch die ist vermindert. Christus nimmt also "die Gestalt des sündigen Fleisches" an, indem Er den Verfall von 4.000 Jahren auf sich nimmt.
Ist Er der Sterblichkeit unterworfen? Ist Christus der Sterblichkeit unterworfen? Ja, das ist Er. Er ist der Sterblichkeit ausgesetzt. Er unterliegt all den unschuldigen Gebrechen.
Aber meine lieben Freunde, ist Er der Unmoral unterworfen? Besitzt Er die sittliche Verdorbenheit? Hat Er die Selbstsucht? Absolut nachdrücklich, Er hat sie nicht. Er hat sie gewiß nicht. Nun, warum ist das so wichtig? Meine lieben Freunde, wenn Christus etwas von der Selbstsucht angenommen hätte, die die Sünde selbst ist, wäre Er damit in sich selbst sündhaft gewesen; und wenn Er auf irgendeine Weise in sich selbst sündhaft ist, kann Er nicht mehr unser Stellvertreter sein. Seid Ihr da einer Meinung mit mir? Er mußte absolut sündlos sein, um für Eure und meine Sünden am Kreuz zu hängen. Wenn Er auf irgendeine Weise sündhaft wäre, für wen wäre Er dann am Kreuz gewesen? Für wen? Dann wäre Er ist für sich selbst am Kreuz gewesen. Bitte versteht das. Bitte versteht das. "Bibelkommentar, Band 5" Seite 1131:
"Indem Er die Natur des Menschen in seinem gefallenen Zustand auf Sich nahm..."
Wie war die Natur des Menschen? In einem gefallenen Zustand, 4.000 Jahre des Verfalls.
"Indem Er die Natur des Menschen in seinem gefallenen Zustand auf Sich nahm, nahm Christus nicht im Geringsten an ihrer Sünde teil. Er war den Krankheiten und Schwächen unterworfen, von denen der Mensch umgeben ist, damit es erfüllt werde, was der Prophet Jesaja schrieb, der sagte:»Er selbst hat unsere Schwächen auf Sich genommen und unsere Krankheiten getragen.« Er war berührt von den Gefühlen unserer Gebrechen und war in allen Punkten versucht, wie wir es sind. Und doch kannte Er keine Sünde. Er war das Lamm »ohne Makel und ohne Runzel«. Wir sollten keine Bedenken hinsichtlich der vollkommenen Sündlosigkeit der menschlichen Natur Christi haben."
Das ist eine ziemlich klare Aussage, nicht wahr? Wir sollten keine Bedenken in Bezug auf was haben, meine Freunde? Die relative Sündlosigkeit? Nein. Der was? Der vollkommenen Sündlosigkeit des menschlichen Charakters Christi? Hat sie das gesagt? Nein. Es heißt:
"...hinsichtlich der vollkommenen Sündlosigkeit der menschlichen Natur Christi."
Übrigens, warum sollten wir keine Bedenken haben? Denn wenn wir irgendwelche Bedenken hinsichtlich der vollkommenen Sündlosigkeit der menschlichen Natur Christi haben, haben wir keine Gewißheit, daß wir einen Stellvertreter haben, der eine Gerechtigkeit hat, die ausreicht, um das Gesetz in unserem Namen einzuhalten, und der für unsere Sünden sterben konnte, anstatt für Seine eigenen. Es ist also unerläßlich, daß wir keine Bedenken hinsichtlich der vollkommenen Sündlosigkeit der menschlichen Natur Christi haben.
Jetzt können wir eine sehr bedeutende Einsicht in die menschliche Natur Christi gewinnen, indem wir reinhören, was Er zum Vater sagt, kurz bevor Er Mensch wird, kurz bevor Er den Körper annimmt, der für Ihn vorbereitet wurde. {Hebräer 10:5} Wir gehen zum Psalm 40, um diesem Gespräch zuzuhören. Übrigens können wir das tun, denn in Hebräer, Kapitel 10, zitiert Paulus genau aus diesem Abschnitt; und er zitiert sie als die Worte Christi, kurz bevor Er den Körper annimmt, der für Ihn vorbereitet wurde. Ihr könnt das noch weiter studieren, wenn Ihr wollt. Psalm 40. Was sagt Er zum Vater?
"Opfer und Speisopfer gefallen Dir nicht; aber die Ohren hast Du Mir aufgetan. Du willst weder Brandopfer noch Sündopfer. Da Ich sprach: Siehe, Ich komme; im Buch ist von Mir geschrieben.
Wo geht Er hin? Er geht auf den Planeten Erde, um den Körper anzunehmen, der für Ihn vorbereitet wurde, um als Baby in der Krippe von Bethlehem geboren zu werden. Was sagt Er zum Vater? Vers 8:
"Deinen Willen, Mein Gott, tue Ich gern, und Dein Gesetz ist in Meinem Herzen."
Nun, als Christus ein Mensch wurde, mein Bruder, meine Schwester, wessen Gesetz war in Seinem Herzen? Das Gesetz Gottes. Bitte versteht das. Das Gesetz Gottes war in Seinem Herzen. Das Gesetz der Liebe war das Gesetz, das das menschliche Herz des eingeborenen Christus regierte.
Wißt Ihr, noch einmal wird das bestätigt, wenn man auf das Heiligtum schaut, und vergeßt nicht, daß es eine Art menschgewordener Christus ist. Welches Gesetz stand auf diesen Steintafeln geschrieben? War es das Gesetz des Selbstsucht, wie es auf allen unseren Herzen als natürliches Erbe steht? Nein, was für ein Gesetz war es? Es war das Gesetz der Liebe. Hört zu. "Der Weg zu Christus" Seite 43:
"Wenn die Liebe Gottes in uns wohnt, dann werden auch unsere Gefühle, unsere Gedanken und unsere Handlungsweise in Einklang mit dem Willen des Allwaltenden stehen, wie Er ihn in Seinem heiligen Gesetz klar dargelegt hat. Das Wesen dieser Gerechtigkeit sehen in den Grundsätzen von Gottes heiligem Gesetz erklärt, wie es in den Zehn Geboten vom Berge Sinai Ausdruck gefunden hat. Jesus erklärte von Sich selbst, ehe Er auf die Erde kam: »Deinen Willen, Mein Gott, tue Ich gern, und Dein Gesetz habe Ich in Meinem Herzen.«"
Das ist es, was wir gerade in Psalm 40:8 gelesen haben. Jetzt hört zu:
"Ehe Er wieder gen Himmel fuhr, erklärte Er: »Gleichwie Ich Meines Vaters Gebote halte und bleibe in Seiner Liebe.«" {Johannes 15:10}
Mit anderen Worten, welches Gesetz war während der gesamten Dauer des Lebens Christi, der Mensch geworden ist, nicht nur auf Sein Herz geschrieben? Aber welchem Gesetz hat Er stets in makellosem Gehorsam Folge geleistet? Dem Gesetz Gottes, dem Gesetz der Liebe. Genau deshalb, meine lieben Freunde, war Jesus Christus eine vollkommene Offenbarung des Charakters Gottes, von Anfang an. Das ist auch der Grund, warum Jesus Christus sich nie bekehren mußte. Mußte Christus bekehrt werden? Mußte Er, wie wir alle, zum Fuße des Kreuzes gehen und rufen:
"Schaffe in mir ein reines Herz, o Gott, und erneuere einen rechten Geist in mir"? {Psalm 51:10}
Mußte Er so etwas tun? Nein. Mußte Er wiedergeboren werden? Nein. Warum nicht? Weil Er bei Seiner natürlichen Geburt das Gesetz Gottes auf Sein Herz geschrieben hatte. Versteht Ihr das? Wißt Ihr, Seine Geburt, bitte versteht das, sie war einzigartig. Er war der eingeborene Sohn Gottes {Johannes 1:14}, "monogenes" - "der einzigartig Geborene" - ist das griechische Wort, der "einzigartig geborene Sohn Gottes."
Lukas gibt uns einen Einblick in Seine einzigartige Position in Bezug auf Empfängnis und Geburt. Lukas 1:35 Er spricht mit Maria.
Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über Dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird Dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das von Dir geboren wird, Gottes Sohn genannt werden."
Interessant. Was wird Jesus bei der Geburt, genannt? "Das Heilige." Meine lieben Freunde, kann man das von jedem anderen Menschen sagen? Bei der Geburt, sagt es mir, kann das von uns gesagt werden? Nicht wirklich. Wir sind von Natur aus Kinder des Zorns. {Eph. 2:3} Was gesteht David, was uns alle betrifft?
"Siehe, ich bin in sündlichem Wesen geboren, und meine Mutter hat mich in Sünden empfangen." {Psalm 51:5}
Warum sind wir in einem Zustand der Sünde geboren? Weil wir von einer sündigen Abstammung empfangen werden.
Aber hier ist ein Einzigartiger. Er wird von wem empfangen, meine Lieben, von wem? Dem Heiligen Geist. Deshalb ist Er bei der Geburt, was? Er ist heilig. Der Heilige Geist würde nichts anderes empfangen als das, was heilig ist. Er ist heilig, weil Er durch den Heiligen Geist empfangen wurde; und diese einzigartige Geburt und Empfängnis macht Ihn zu einem einzigartigen Kind. Deshalb hat Jesus, auch als Er aufwuchs, nie ein sündhaftes Verhalten gezeigt; noch vor dem Alter, in dem Er zur Verantwortung gezogen werden konnte, noch bevor Er den Unterschied zwischen Recht und Unrecht überhaupt kannte. Er war immer noch eine makellose Offenbarung Seines Vaters. Eine vollkommene Offenbarung des Vaters. Hört Euch diese bemerkenswerte Aussage an. "Youth instructor" 8. September 1898:
"Niemand konnte angesichts des kindlichen Gesichts, das vor Lebendigkeit strahlte, sagen, daß Christus genau wie andere Kinder war. Er war Gott im menschlichen Fleisch. {1. Tim. 3:16} Als Seine Gefährten Ihn aufforderten, Unrecht zu tun, blitzte die Göttlichkeit durch die Menschheit... "
Und das ist als Er noch Kind war, von dem hier die Rede ist.
"....und Er weigerte sich entschieden. In einem Augenblick unterschied Er zwischen Recht und Unrecht ..."
Warum? Weil das Gesetz Gottes auf Seinem Herz geschrieben steht. Ich lese weiter:
"...und stellte die Sünde in das Licht von Gottes Geboten und hielt das Gesetz als einen Spiegel hoch, der Licht auf das Unrecht widerspiegelte."
Bemerkenswert, nicht wahr? Jesus war nicht wie alle anderen Kinder.
Welche anderen Erkenntnisse erhalten wir nun aus diesem Gespräch zwischen dem Sohn Gottes und Seinem Vater, kurz bevor Er Mensch wurde? Er sagt:
"Ich freue Mich, Deinen Willen zu tun."
Was sagte Er?
"Ich freue Mich, Deinen Willen zu tun."
Ihr seht, bitte versteht, daß der menschliche Wille Jesu Christi, von Anfang Seiner menschlichen Pilgerreise an, dem Willen Gottes vollkommen unterworfen war und mit ihm in Einklang stand; und das sage ich nicht aus eigener Kraft. In der Tat, meine lieben Freunde, wage ich es nicht, Euch aus eigener Kraft etwas zu sagen. Hört zu. "Zeichen der Zeit" 29. Oktober 1894:
"Er begann das Leben, durchlebte dessen Erfahrungen und beendete dessen Geschichte mit einem geheiligten menschlichen Willen."
Meine lieben Freunde, der Wille ist die herrschende Macht in der Natur des Menschen - die Macht der Entscheidung, die Macht der Wahl. Kann man das von jedem anderen Menschen sagen, der jemals auf der Erde von gefallenen Eltern geboren wurde? Beginnen wir das Leben mit einem geheiligten menschlichen Willen? Tun wir das? Nein!
"Denn fleischlich gesinnt sein ist wie eine Feindschaft wider Gott, sintemal das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag es auch nicht." {Römer 8:7}
Das ist der Zustand, in dem wir alle geboren sind. In einem Stadium der Auflehnung. Unser Wille ist in Auflehnung gegen das Gesetz Gottes. Warum? Weil es durch das Gesetz des Selbstsucht tyrannisiert wird. Deshalb haben wir eine natürliche Feindschaft gegen Gott und Sein Gesetz.
Offensichtlich ist Jesus etwas anders als wir alle, nicht wahr? Stimmen wir alle darin überein? Jesus
"… begann das Leben, durchlebte dessen Erfahrungen und beendete dessen Geschichte mit einem geheiligten menschlichen Willen. ..."
Aber hört Euch den nächsten Satz an; und hier kommt die Herausforderung, liebe Freunde.
"… Er wurde in allen Punkten versucht, so wie wir, und doch hat Er sich, weil Er Seinen Willen unterworfen und geheiligt hielt, nie im geringsten Maße dazu verleiten lassen, Böses zu tun oder eine Auflehnung gegen Gott zu bekunden."

Sehr interessant! Wir erhalten hier tiefgründige Einblicke. Bitte erfaßt es. Womit begann Christus Sein Leben? Mit einem geheiligten menschlichen Willen; und doch hat Er sich nie im Geringsten gebeugt, um Böses zu tun oder war jemals nahe daran, Auflehnung gegenüber Gott zu zeigen. Was ist es, von dem uns gesagt wird, daß Er es erlebt hat? Die Versuchung. Nicht nur eine Versuchung, sondern

"Er war in allen Dingen versucht so wie wir es sind." {Hebräer 4:15}

Oh, hier ist das gleiche Wort "wie", das von Paulus verwendet wird, diesmal auf Hebräisch. Interessant. Dreimal verwendet er, "wie", wenn er von der Menschwerdung Christi spricht.
Das erste Mal sagt er, daß Er wie ein Mensch ist. {Phil. 2:7} Das nächste Mal, sagt er, ist Er in der Ähnlichkeit des sündigen Fleisches. {Römer 8:3} Also "wie" ein sündiger Mensch ist. Dann wird uns gesagt, daß Er in allen Punkten versucht wurde, so wie wir es werden. {Hebräer 4:15}
Nun, dieses Wort "wie", denkt daran, es ist eines, das man verwendet, wenn man darauf hinweisen will, daß es Ähnlichkeiten gibt; aber man will auch was berücksichtigen? Unterschiede, Verschiedenheiten. Meine lieben Freunde, wir kommen jetzt zu einem sehr, sehr interessanten Material. Wir schaffen gleich noch die Grundlage für unseren zweiten Teil, die Fortsetzung unseres Studiums. In Hebräer 4:15 finden wir die Aussage, die Paulus macht.
"Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte Mitleid haben mit unseren Schwachheiten, sondern der versucht ist allenthalben gleichwie wir doch ohne Sünde."
Nun, genau hier ist unsere Herausforderung. Wie kann Christus in allen Dingen, wie wir versucht werden, aber ohne Sünde zu sein? Bitte beachtet, daß Paulus nicht meint, daß Er nicht einfach nur keine Sünde begangen hat; das ist nicht alles. Ja, es ist wahr, Er hat nie gesündigt. Aber Paulus sagt: Er hatte keine Sünde. Er war ohne Sünde. Was ist die Wurzel der Sünde? Es ist Selbstsucht. Bitte versteht, daß die Sündlosigkeit Christi uneingeschränkt ist. Sie ist umfassend. Sie schließt Sein ganzes Wesen ein. Beachtet, wie die Bibel es ausdrückt. In 1. Petrus 2:22 steht:
"Welcher keine Sünde getan hat."
Was hat Jesus nicht gemacht? Er hat
"keine Sünde begangen."
Mit anderen Worten, Er ist sündlos im Verhalten, in Wort und Tat. Verfolgt Ihr das hier? Zweitens, in 2. Korinther 5:21 heißt es:
"Der von keiner Sünde wußte."
Worüber reden wir da? Sündlosigkeit des Charakters, im Denken und Fühlen; und drittens, was wird uns über die Sündlosigkeit Christi gesagt? 1. Johannes 3:5
"Es ist keine Sünde in Ihm."
Nun, auf welcher Ebene befinden wir uns? Sündlosigkeit in der Natur. Im Reich Seines Geistes und Seines Verlangens war Er was? Er war sündlos. Meine lieben Freunde, die Herausforderung ist jedoch, wie ist es möglich, daß Er völlig sündlos war und dennoch in allen Punkten wie wir versucht wurde? Wir werden unsere Aufmerksamkeit auf die Antwort dieser Frage in unserem nächsten Vortrag richten. Würdet Ihr bitte zum Gebet aufstehen?
Vater im Himmel, vielen Dank für die unendliche Herrlichkeit, die Jesus offenbart hat, auch wenn Er ein Mensch ist. Und Vater, wenn wir sehen, daß Er das ausdrückliche Bild von Dir und der Glanz Deiner Herrlichkeit ist, freuen wir uns darüber. Aber Vater, wir wollen auch erkennen, daß Er, obwohl Er unendlich glorreich und der göttliche Sohn Gottes ist, immer noch mit uns mitfühlen und sich mit uns identifizieren kann; und wir können uns mit Ihm identifizieren. "Denn wir haben keinen Hohenpriester, der nicht könnte Mitleid haben mit unseren Schwachheiten, sondern der versucht wurde, wie wir es sind." Hilf uns zu verstehen, wie das sein kann, wenn wir in unserem nächsten Studium damit fortfahren. Wir bitten dies im Namen Jesu. Amen.
Übersetzung - Manuela Sahm - Januar 2019 © Überarbeitung Februar 2020
Stephen Wallace "Von Herrlichkeit zu Herrlichkeit" - (09a) "Der Glanz Seiner Herrlichkeit"
Alle diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative übersetzt. Wer mich und meine reichhaltige, intensive Arbeit gerne (durch eine Spende) unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich schreiben. Vortrag@gmx.de Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße und Gottes Segen, Manuela







"Der Glanz Seiner Herrlichkeit "
Teil 9b

Von Herrlichkeit zu Herrlichkeit

Willkommen zurück, meine Freunde. Ich schätze das Vorrecht sehr, fleißig mit Euch zu lernen. Wir betrachten unseren Herrn und Erlöser Jesus Christus ganz genau, der der Glanz der Herrlichkeit Seines Vaters und das Ebenbild Seines Wesens ist. {Hebräer 1:3} Und das hat uns herausgefordert, uns selber zu fragen, wie es nur möglich ist, daß Er, obwohl Er ein Mensch ist, ein solcher sein kann? Das kann man von keinem anderen Menschen sagen, nicht einmal von einem sündlosen Menschen vor dem Sündenfall. Wir alle, ermangeln der Herrlichkeit seit dem Sündenfall, {Römer 3:23} und ein sündloser Mensch vor dem Fall, war alleinig in dem Ebenbild Gottes. {1. Mose 1:23} Aber hier ist Einer, der was ist? Der das Ebenbild und der Glanz der Herrlichkeit Seines Vaters ist.
Wie kann das sein? Wir haben gesehen, daß es eine zweifache Antwort darauf gibt. Zuerst stellten wir fest, daß Er nicht nur ein Mensch ist, sondern Er ist auch noch was? Er ist auch Gott. Aber die Antwort auf die Frage: "Wie kann Er, obwohl Er ein Mensch ist, der Glanz der Herrlichkeit Seines Vaters sein?", liegt auch an der Tatsache, daß Er ein einzigartiger Mensch ist. Er ist nicht nur wie der Rest von uns allen. Und wir sind an der Stelle angelangt, wo wir jetzt versuchen zu verstehen, wie es sein kann, obwohl Er einzigartig ist, indem Er nur dem sündigen Fleisch ähnlich war {Römer 8:3} und nicht dasselbe sündige Fleisch hatte wie wir; aber Er in allen Punkten ebenso versucht werden konnte, und das ist keine geringe Herausforderung.
Wißt Ihr, wir haben ein selbstsüchtiges Wesen, das dem Bösen zugeneigt ist. Hatte Er ein selbstsüchtiges Wesen mit dem Hang zum Bösen? Nein. Wir haben angeborene Sünde, wir haben innewohnendes Übel in unseren natürlichen Herzen. Hatte Er so etwas? Nein. Er mußte nie wiedergeboren werden. Er mußte sich nie bekehren. Hätte Er angeborene Sünde gehabt, wäre Er somit sündig gewesen und Er hätte nicht unser sündloser Stellvertreter sein können. Er konnte nur dann am Kreuz für unsere Sünden sein, wenn Er keine eigenen in jeder erdenklichen Ebene Seines Wesens gehabt hat. Und wir schlossen unser letztes Studium damit ab, indem wir die dreifache Ebene Seiner Sündenlosigkeit betrachtet haben.

Die Heilige Schrift sagt: "Er hat nicht gesündigt." {1. Petrus 2:22} Das bedeutet, daß Er sündlos im Verhalten, in Wort und Tat war.
Die Heilige Schrift sagt: "Er kannte keine Sünde." {2. Kor. 5:21} Das bedeutet, daß Er sündlos im Charakter war, in Seinem Denken und Fühlen.
Und die Heilige Schrift sagt auch: "In Ihm ist keine Sünde." {1. Joh. 3:5}

Das bedeutet, daß Er in Seinem Wesen sündlos war, im Geist und im Verlangen.
Absolut sündlos, und das ist die Sündlosigkeit, die Paulus versteht, wenn er sagt:
"Der versucht ist allenthalben gleichwie wir, doch ohne Sünde." {Hebr. 4:15}
Ohne jegliche Sünde.
Aber unsere Herausforderung der wir uns zuwenden ist natürlich jetzt: Wie kann es sein, daß unser Erlöser, der so völlig sündlos ist, wie sündige Menschen versucht werden konnte? Seht Ihr hier diese Herausforderung? Es ist ein Geheimnis, meine lieben Freunde, es ist ein Geheimnis. Aber bitte wißt, daß Geheimnisse keine Dinge sind, die man nicht verstehen kann. Sie sind Dinge, die ohne die Hilfe des Heiligen Geistes nicht verstanden werden können. Es ist unmöglich, vollständig zu erklären, wie Christus, obwohl Er sündlos war, in allen Dingen wie wir versucht werden konnte; doch ich werde nicht versuchen, das zu erklären. Aber ich möchte mit Euch das teilen, was uns offenbart wurde; und was uns offenbart ist, ist für uns und unsere Kinder. {5. Mose 29:29} Und es gibt einige wertvolle Einblicke, die mir geholfen haben zu verstehen, wie Christus vollkommen sündlos sein konnte, was Er sein mußte, um unser Stellvertreter zu sein; und gleichzeitig vollkommen mitfühlend ist, was Er sein muß, um ein gültiges Beispiel für uns zu sein. Wißt Ihr, das ist die Herausforderung: Wie kann Christus gleichzeitig unser sündloser Stellvertreter und unser mitfühlendes Vorbild sein?
Es ist recht einfach, eine Sichtweise bezüglich der menschlichen Natur Christi einzunehmen, die Ihn zu unserem sündenfreien Stellvertreter macht. Wir sagen: "Nun, Er hatte die Natur von Adam vor dem Sündenfall." Übrigens, das ist es was viele Leute glauben und es ist auch recht einfach, festzulegen, daß Christus unser mitfühlendes Vorbild ist, indem man ganz einfach sagt, daß Er die Natur von Adam nach dem Sündenfall hatte. Genau hier liegt unsere Meinungsverschiedenheit als Volk - genau hier. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie oft ich angesprochen und gefragt wurde: "Was glaubst Du? Glaubst Du, daß Christus die Natur von Adam vor dem Sündenfall oder die von Adam nach dem Sündenfall hatte?" Und sie warten begierig darauf, daß ich eine Antwort gebe, damit sie mich entweder als Bruder umarmen oder als Ketzer ablehnen können.
Meine lieben Freunde, und ich übertreibe nicht, das ist in vielen Kreisen der sogenannte "Elchtest" geworden, in Bezug auf die Gültigkeit Eures Anspruches, ein Siebenten-Tags-Adventist zu sein. Es ist wirklich in vielen Kreisen so geworden, und wenn mir diese Frage gestellt wird, bin ich immer geneigt, auf eine von zwei Arten zu antworten. Die erste und einfachste ist: "Weißt Du, ich brauche eine dritte Möglichkeit." Ich brauche eine dritte Möglichkeit, und Gott sei gedankt, es gibt eine dritte Möglichkeit. Oder wenn ich sie wirklich verwirren will, sage ich so etwas: "Nun, weder ...oder beides... je nachdem, von welchem Punkt der Folge der Sünde auf die menschliche Natur Du sprichst." Durchblickt Ihr das?
Wißt Ihr, wenn Ihr von Verderbtheit sprecht, hatte Er die Natur von Adam, nach was? Nach dem Sündenfall.
Wenn Ihr von Verschlechterung sprecht, hatte Er was? Die Natur von Adam nach dem Sündenfall.
Wenn Ihr davon sprecht, mit Sünde behaftet zu sein, hatte Er die Natur von Adam vor dem Sündenfall.
Wenn Ihr davon redet, von der Sünde betroffen zu sein, hatte Er die Natur von Adam 4.000 Jahre nach dem Sündenfall.
Könnt Ihr mir folgen? Also, meine lieben Freunde, wir müssen ein wenig ausführlicher über dieses Thema nachdenken. Wißt Ihr, ich bestehe darauf, daß das mit der "Natur Adams vor dem Sündenfall" und "nach dem Sündenfall" eine künstliche zweigliedrige Einteilung ist. Es ist oberflächlich, das Gesamtbild wird nicht wirklich betrachtet. Und unsere Herausforderung, unsere Aufgabe ist es, ein Verständnis für die Natur Christi zu haben, das es Ihm erlaubt, sowohl unser sündloser Stellvertreter zu sein, und was die Sündlosigkeit betrifft, hatte Er die Natur von Adam vor dem Sündenfall und unser mitfühlendes Vorbild. Was dieses Ausmaß Seines Dienstes betrifft, so hatte Er die Natur von Adam, seit wann? Seit dem Sündenfall. Aber wir müssen ein Verständnis haben, das Ihm erlaubt, gleichzeitig sowohl unser sündloser Stellvertreter als auch mitfühlendes Beispiel zu sein. Stimmt Ihr mir da zu?
Wißt Ihr, wenn Ihr zu weit geht, um Ihn zu Eurem sündlosen Stellvertreter zu machen, und Ihr macht Ihn so heilig und anders als Ihr, daß Er sich nicht mit Euch zu verbinden kann, noch Ihr mit Ihm, dann habt Ihr ein Problem, nicht wahr? Womit bleibt Ihr am Ende stehen? Ihr habt dann einen Erlösungsplan, in dem Jesus alles getan hat. "Umhüllt Euch einfach mit Seiner Gerechtigkeit und macht Euch keine Sorgen darum, man kommt in den Himmel, unabhängig vom eigenen Gehorsam" - das ist billige Gnade. Versteht Ihr das? Aber wenn Ihr in Euren Bemühungen, Ihn zu Eurem mitfühlenden Vorbild zu machen, wenn Ihr es zu weit treibt und Ihr Sein Ebenbild zu uns betont, so daß Er genau wie wir ist, dann tut Ihr unbeabsichtigt was? Ihr zerstört Seine Fähigkeit, unser sündloser Stellvertreter zu sein, weil Ihr Ihn sündig macht. Und meine lieben Freunde, wenn Ihr Ihn sündig macht, für wen ist Er dann am Kreuz? Für Sich selbst - und wir sind in großen Schwierigkeiten. Seid Ihr da einer Meinung mit mir? Wir haben einen sündlosen Heiland, aber die Herausforderung ist natürlich, ein Verständnis zu haben, das Ihm erlaubt beides zu sein, unser sündloser Stellvertreter und gleichzeitig unser mitfühlendes Beispiel. Und das möchte ich mit Euch jetzt in unserem Studium untersuchen.
Aber bevor wir fortfahren, müssen wir was tun? Wir müssen innehalten und um Gottes Geist bitten, uns auf besondere Weise zu führen. Bitte betet für Euch selbst und betet für mich, wenn wir nun einige Augenblicke im Gebet verbringen.
Vater im Himmel, ich möchte so sehr, daß ich das Wort der Wahrheit richtig austeile. Ich möchte so sehr, daß ich in allem, was ich sage, denjenigen, der die Wahrheit ist, richtig darstelle. Bitte Vater, durch den Geist der Wahrheit, führe meine Gedanken, leite meine Worte und laß mich die Wahrheit und nur die Wahrheit sprechen; die Wahrheit, wie sie in Jesus ist. Durch den gleichen Geist, der es mir ermöglicht, es zu sagen, befähige jeden, es zu hören. Gib uns "geistliche Hörgeräte" und hilf uns, die Wahrheit nicht nur zu hören, sondern auch die Wahrheit zu verstehen. Hilf uns, sie nicht nur zu verstehen, sondern auch den Wert zu erkennen und zu schätzen. Und hilf uns besonders, uns dafür zu entscheiden, sie auf unser Leben anzuwenden, damit wir durch die Wahrheit in das Abbild dessen verwandelt werden, der die Wahrheit ist. Mögen wir durch Betrachten durch die Kraft des Geistes der Wahrheit verändert werden, das ist mein Gebet im Namen Jesu. Amen.
Wir sind oben auf Seite 19, nicht wahr? Wir haben gerade die vollkommene Sündlosigkeit Christi betrachtet. Bitte vergleicht das mit unserer Situation. "Signs of the Times" (dt. Zeichen der Zeit), 17. März 1887:
"Wir mögen den Frieden haben, der das Verständnis übersteigt, aber es wird uns Kämpfe mit den Mächten der Dunkelheit, harte Kämpfe gegen die Selbstsucht und die angeborene Sünde kosten."
Meine, angeborene Sünde. Das ist eine sehr bemerkenswerte Aussage. Offensichtlich, meine lieben Freunde, gibt es eine viel tiefere Ebene der Sünde als das Verhalten oder sogar den Charakter. Stimmt's? Das ist angeborene Sünde.
Was, so sagt mir, ist angeborene Sünde? Es ist die Selbstsucht. Was ist sie? Sie ist Selbstgefälligkeit. Erinnert Ihr Euch, als wir das nachgeschlagen und diese Aussage vorherig gelesen haben? In "Historical scetches" (dt. "Geschichtliche Aufzeichnungen") steht auf Seite 138:
"Die Selbstsucht ist in unser Wesen eingearbeitet. Sie ist zu uns wie eine Erbschaft gekommen."
Das ist angeboren. Unsere Kinder sind - nach dem Gesetz der Vererbung - von Natur aus, was? Selbstsüchtig. War Jesus als Kind von Natur aus selbstsüchtig? Nein, war Er nicht. Wenn Er von Natur aus selbstsüchtig gewesen wäre, hätte Er selbstsüchtiges Verhalten gezeigt, bis Er schließlich bekehrt war. Aber mußte Er sich überhaupt bekehren? Mußte Er jemals ein neues Herz bekommen? Nein, nein, auf keinen Fall. Er hatte keine angeborene Sünde. In "Review and Herald" 4. Mai 1886 spricht sie von
"dem angeborenen Übel des natürlichen Herzens"
Es ist ein angeborenes Übel. Wißt Ihr, wir alle, als Nachkommen Adams, haben eine natürliche Neigung zum Bösen, eine Kraft, der wir ohne Hilfe nicht widerstehen können. Im Buch "Erziehung" steht auf Seite 25 folgendes:
"Das Ergebnis des Essens des Baumes der Erkenntnis von Gut und Böse offenbart sich in der Erfahrung eines jeden Menschen."
In wie vielen? Es ist die Erfahrung eines jedes Menschen. Jeder hat die Erfahrung gemacht, daß ...
"… es in Seinem Wesen eine Neigung zum Bösen gibt, eine Kraft, der er ohne Hilfe nicht widerstehen kann."
Alle gefallenen Söhne und Töchter Adams haben was? Was haben wir durch das Essen vom Baum der Erkenntnis? Wir haben die Neigung zum Bösen, einer Kraft, der wir ohne Hilfe nicht widerstehen können. Hatte Jesus einen Hang zum Bösen? Absolut nicht, ganz nachdrücklich nein. Hört zu: Im Andachtsbuch "The faith I live by" (dt. "Der Glaube durch den ich lebe") steht auf Seite 49, aus der Feder des Geistes der Weissagung:
"Er ist ein Bruder in unseren Schwächen, aber Er besitzt nicht die gleichen Leidenschaften. Als der Sündlose, ist Seine Natur vor dem Bösen zurückgeschreckt."
Meine Freunde, was ist Seine Natur?
"...vor dem Bösen zurückgeschreckt. Er hat Kämpfe und Folterungen der Seele in einer Welt der Sünde ertragen. Er hätte sündigen können, Er hätte fallen können, aber nicht einen Moment lang gab es in Ihm eine böse Neigung."
Er hatte nicht nur keine Vorliebe für das Böse, sondern auch Seine Natur ist was? Vor dem Bösen zurückgeschreckt. Er hatte eine natürliche Abneigung gegen das Böse. Eine Abscheu vor dem Bösen, Er war absolut sündlos. Das Böse war für Ihn schrecklich schmerzhaft und unglaublich beleidigend. Nicht einen Moment lang gab es in Ihm eine böse Neigung.
Also noch einmal, wie kann es sein, daß Er, mit einer Natur, die vor dem Bösen zurückschreckt, und wir mit einer Natur, die sich dem Bösen zugewandt hat; wie kann es möglich sein, daß Er in allen Dingen versucht wurde, wie wir es sind? {Hebräer 4:15} Seht Ihr hier unsere Herausforderung? Und meine lieben Freunde, ich spreche dieses Thema an, gerade weil der Hauptbeweggrund für diejenigen, die darauf bestehen, daß Christus eine Natur hat, die mit der unseren in jeder Hinsicht identisch ist - mit all den sündigen Neigungen, die wir haben - ist deshalb, weil sie denken, daß es für Ihn wesentlich ist, eine solche zu haben, wenn Er in allen Dingen wie wir versucht werden sollte.

Aber ich möchte mit Euch ein Verständnis teilen, das es uns erlaubt zu sehen, wie Christus in allen Dingen versucht werden konnte, so wie wir es werden, und dennoch vollkommen sündlos sein kann, ohne irgendeine Neigung zum Bösen oder irgendeinen Hang zum Bösen.
Nun, beachtet bitte sorgfältig, was Paulus sagt. Jesus ist in allen Punkten versucht, so wie wir. Wie viele Punkte oder wie viele Arten von Versuchungen gibt es? Es gibt nur drei. Was sind das für welche? Sie sind in 1. Johannes 2:16 aufgezeichnet:
"Denn alles, was in der Welt ist: -
Ist erstens, was? "...des Fleisches Lust,"
zweitens, was? "...der Augen Lust,"
und drittens, was? "...hoffärtiges Leben, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt."
Nun, der Geist der Weissagung sagt uns, daß diese drei Überschriften alle Versuchungen einschließt, und jede Versuchung, die wir erleben, fällt unter eine dieser drei Überschriften. {RH, 5. Juli 1892 Abs. 10} Arbeitet mit mir an diesen drei Überschriften.
"Des Fleisches Lust." Was ist das? Wir könnten es "Sinnlichkeit" nennen. Das ist die götzendienerische Liebe zum Vergnügen.
"Der Augen Lust." Was ist das? "Materialismus", was man sieht, das will man haben. Das ist die götzendienerische Liebe zur Welt und zu allem, was die Welt bietet.
"Hoffärtiges Leben." Was ist das? "Selbstsucht", das ist die götzendienerische Liebe zum Selbst.
Habt Ihr das durchblickt? Das sind die drei Kategorien der Versuchung. Und ich fordere Euch heraus: Setzt Euch mal hin und versucht, an jede Versuchung zu denken, die Ihr je hattet, und Ihr werdet entdecken, daß sie unter diese drei Überschriften fällt: Sinnlichkeit, Materialismus oder Selbstsucht; die Lust des Fleisches, die Lust der Augen oder der Stolz des Lebens.
Jetzt schaut Euch etwas sehr, sehr Interessantes und Bedeutendes an. Genau in diesen drei Bereichen hat Satan unsere ersten Eltern in Eden versucht und den Untergang des Menschen herbeigeführt. Hört sie Euch an: 1. Mose 3:6
"Und das Weib schaute an, daß von dem Baum gut zu essen wäre,..."
Was ist das? Das Verlangen des Fleisches...
"… und daß er lieblich anzusehen war..."
Was ist das denn? Die Lust der Augen.
"...und ein Baum, der begehrenswert ist, um einen weise zu machen..."
Und was ist das ? Der Stolz des Lebens.
"...und sie nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann auch davon, und er aß."
Nun, arbeitet mit mir daran. Als unsere ersten Eltern in diesen drei Bereichen versucht wurden, hatten sie eine Neigung zum Bösen? Hatten sie eine angeborene Sünde? Nein, auf keinen Fall. Sie waren gerade erst aus den Händen des Schöpfers hervorgekommen. Sie waren vollkommen sündlos. Sind wir uns da einig? Was können wir dann daraus schließen? Man muß nicht sündig sein, um in diesen drei Bereichen versucht zu werden, oder? Stimmt's? Woher wissen wir das? Wurde Adam auf diesen Gebieten in Versuchung geführt? Ja. War er sündig? Nein. Offensichtlich muß man also nicht sündig sein, um in diesen drei Bereichen versucht zu werden. Muß man sündig sein, um der Versuchung in diesen drei Bereichen nachgeben zu können? Nein. Was ist noch mal unser Beweis? Adam und seine Frau. Haben sie nachgegeben? Ja. Sie gaben nach - während sie was waren? Während sie völlig sündenfrei gewesen sind.
Wißt Ihr, bitte versteht das hier. Satan wendet sich an die sündenfreie Version dessen, wie sie vor dem Fall war und was jetzt zur Lust des Fleisches, zur Lust der Augen und zum Stolz des Lebens geworden ist. In ihrem ungefallenden Zustand hatten sie den Wunsch, die Sinnesfreuden zu genießen, für die Gott ihnen die Fähigkeit gegeben hatte, sich daran zu erfreuen. Sie genossen die herrlichen Aromen guter Früchte. Stimmt's? Gab es etwas Sündhaftes an diesem Vergnügen? Nein. Aber Satan wandte sich an diesen von Gott gegebenen Wunsch, Sinnesfreuden zu genießen und zu versuchen, sie dazu zu bringen, sie auf von Gott nicht gewollte Weise zu befriedigen. Indem sie von was essen? Der verbotenen Frucht; und sollten sie sich hingeben, dieses heilige Verlangen auf eine Weise zu befriedigen die von Gott so nicht beabsichtigt war, denn sie würden unheilig werden. Und genau das ist passiert. Genau das war es, was passiert ist.
Auch hatte Gott ihnen den Wunsch gegeben, schöne Dinge zu haben, und Eva sah, daß der Baum, was war? Er war eine Freude für die Augen, er war schön. Satan wandte sich an diesen von Gott gegebenen Wunsch, schöne Dinge zu haben, und Gott hatte unseren ersten Eltern auch den Wunsch gegeben, sich zu verbessern. Und hier wurde es als etwas angeboten, das sie wie machen würde? Das sie weise machen würde. Tatsächlich würden sie aber wie wer werden? Wie Gott, und wissen was Gut und Böse ist. Wißt Ihr, so richtete sich Satan an die Wünsche vor dem Sündenfall, die Gott gegeben hatte. Aber als diese auf gottverbotene Weise genossen wurden, wurden sie zu dem, was sie jetzt sind: Die Lust des Fleisches nach dem Sündenfall, die Lust der Augen und der Stolz des Lebens. O.k.? Es wurde alles verdreht.
Nun, Jesus Christus ist der zweite Adam. {1. Kor. 15:45-47} Jesus ist was? Der zweite Adam. Was bedeutet das? Hört zu. "Youth instructor" (dt. "Jugendlehrer"), 2. Juni 1898:
"Christus wird der zweite Adam genannt. In Reinheit und Heiligkeit, verbunden mit Gott und geliebt von Gott, begann Er dort, wo der erste Adam begann. Willig ging Er über den Boden, wo Adam fiel, und erlöste Adams Versagen."
Eine Frage, meine Freunde: Hat Adam mit einer sündigen, verdorbenen Natur begonnen? Nein. Der zweite Adam, Er begann dort, wo der erste Adam begann, und Er geht über den Boden, wo Adam fiel. Könnt Ihr dem folgen? Nun, ja, der zweite Adam besaß den ganzen Verfall der 4.000 Jahre. Er mußte das haben, denn Er muß nicht nur die Prüfung bestehen, die Adam nicht bestanden hat, sondern mußte auch ein Beispiel für die armen gefallenen Sterblichen sein und ihnen zeigen, wie sie durch Seine Gnade ihre täglichen Prüfungen und Versuchungen überwinden können. Folgt Ihr dem hier? Deshalb muß Er nicht nur sein, was Verderbtheit und Sündlosigkeit betrifft, wie Adam vor dem Fall; Er muß das sein, was Verschlechterung und Schwäche betrifft, wie Adam nach dem Fall. Seid Ihr da einer Meinung mit mir? Schaut Euch das nächste Zitat an. "Signs of the Times" (dt. "Zeichen der Zeit") 9. Juni 1898:
"Christus kam auf die Erde, wurde Mensch und stand als Vertreter der Menschen...",
Das bedeutet als unser zweiter Adam, das Haupt einer neuen Rasse. Er kam, um das zu tun, worin der erste Adam im Namen der menschlichen Rasse versagte. Ich lese weiter:
"...um in der großen Auseinandersetzung mit Satan zu zeigen, daß der Mensch, so wie Gott ihn erschaffen hat, verbunden mit dem Vater und dem Sohn, allen göttlichen Anforderungen gehorchen kann."
Wißt Ihr, die Frage in der großen Auseinandersetzung war, ob der Mensch - wie Gott ihn erschaffen hat - dem Gesetz Gottes vollkommen gehorchen konnte oder nicht; und Adam gab offensichtliche Beweise, daß er es nicht konnte. So kam der zweite Adam, um zu beweisen, daß der Mensch, wie Gott ihn erschaffen hat, was könnte? Daß er vollkommen gehorchen könnte. Es ist sehr wichtig, das zu verstehen.
Aber Er kam auch, um zu beweisen, daß sogar ein gefallener Mensch in Seiner Stärke ein Überwinder sein kann, nicht wahr? Das ist ebenso wichtig zu betonen, meine lieben Freunde. Deshalb muß Er, wenn Er geprüft wird, auf eine Weise geprüft werden, die es Ihm ermöglicht, zu beweisen, daß auch ein gefallener Mensch in Seiner Stärke jede Versuchung überwinden kann. Und aus diesem Grund hat Er einige sehr wichtige Voraussetzungen. Zuerst einmal sagt uns der Geist der Weissagung, daß es eine Menge Schuld gab, die auf Ihn gelegt wurde, während Er Seine Prüfung in der Wüste durchlief. {RH, Sept. 23, 1890 Abs. 3} Warum? Weil Ihr und ich, weil wir mit Schuldgefühlen zu kämpfen haben. Ihr und ich, wir müssen mit der Schuld ringen. So trägt Er ein Bewußtsein für unsere Schuld, da unsere Sünden auf Ihn gelegt wurden.
Aber es gibt etwas sehr Bedeutsames bei dem Test, für den Er in die Wüste geht, um ihn durchzumachen. Wie oft wird Christus in der Wüste versucht? Wie oft, meine lieben Freunde? Dreimal. Nun, ist das ein Zufall? Wie viele Versuchungen gibt es? Es gibt drei und Er mußte in allen Punkten
"versucht werden wie wir es werden." {Hebräer 4:15}
Was meint Ihr, was diese drei Versuchungen sind? Was meint Ihr, was sie sein könnten? Sie stehen in Lukas 4:1-13.
Begierde des Fleisches {1. Joh. 2:16} Wie wurde Er dort, auf diesem Gebiet, versucht? Verwandle Steine in Brot {Matth. 4:3} befriedige Deinen unglaublich scharfen und intensiven Appetit. Seht Ihr das? Wohin führt Ihn der Teufel dann? Vers 8:
"Wiederum führte Ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte Ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit in einem Augenblick. Und der Teufel sprach zu Ihm: All diese Herrlichkeit werde ich Dir geben, denn sie ist mir übergeben worden, und ich gebe sie, wem ich will. Das alles will ich Dir geben, so Du niederfällst und mich anbetest."
Er gibt Ihm einen Rundumblick über die Welt, alle Königreiche der Welt. Womit haben wir es hier zu tun? Die Lust der Augen, und dann die letzte Versuchung, was ist das? Wohin führt er Ihn? Auf die Zinne des Tempels, Vers 6: und er spricht zu Ihm:
"Bist Du Gottes Sohn, wirf Dich hinab; denn es steht geschrieben: Er wird Seinen Engeln über Dir Befehl tun, und sie werden Dich auf Händen tragen."
Was ist das denn? Das ist der Stolz des Lebens, der zur Anmaßung führt.
Drei Versuchungen, diese drei, mit denen Adam in Eden versucht wurde, sind genau diese drei, mit denen wir täglich zu kämpfen haben. Wurde Christus
"in allen Dingen versucht, wie wir es werden"?
Wurde Er das? "In allen Punkten so wie wir"? Ja. Aber arbeitet mit mir weiter daran. Und übrigens, in "Zeugnisse" Band 3 sagt sie sehr deutlich:
"Er, der keine Sünde kannte, wurde für uns zur Sünde gemacht. Mit dieser schrecklichen Last der Schuld wegen unserer Sünden hat Er die furchtbare Prüfung des Appetits, der Liebe zur Welt und zur Ehre, und des Stolzes auf die Zurschaustellung, die zur Anmaßung führt, bestanden."
Da sind die drei Versuchungen, die wir gerade in Lukas umrissen haben.
"Christus hat diese drei großen führenden Versuchungen ertragen und im Namen des Menschen überwunden und für ihn einen gerechten Charakter ausgearbeitet, ..."
Stimmt Ihr dem zu? Preist Gott, daß Er das getan hat!
"...weil Er wußte, daß der Mensch das nicht aus sich selbst heraus kann. Er wußte, daß Satan auf diesen drei Punkten die Menschen angreifen würde. Er hatte Adam überwunden, und er wollte sein Werk weiterführen, bis er den Ruin des Menschen vollendet hatte. Christus betrat das Feld im Namen des Menschen, um Satan für ihn zu besiegen, weil Er sah, daß der Mensch von selbst aus nicht überwinden konnte. Christus bereitete den Weg für das Lösegeld des Menschen durch Sein eigenes Leben des Leidens, der Selbstverleugnung und der Selbstaufopferung sowie durch Seine Erniedrigung und schließlich Seinen Tod. Er brachte dem Menschen Hilfe, die er, indem er dem Beispiel Christi folgte, von selbst überwinden konnte, wie Christus für ihn überwunden hat."
Das ist so tiefgründig und aufschlußreich; ich mußte es mit Euch teilen.
Werfen wir nun einen kurzen Blick auf die erste der drei Versuchungen. Ich möchte, daß Ihr die tiefe Bedeutung dessen, was Christus durchmachen mußte, erkennt, versteht und schätzt, bevor Er im Bereich des Appetits versucht werden konnte. Wißt Ihr, Christus hat keinen verdrehten, sündigen Appetit, oder? Nein, hat Er nicht. Er hat keine bösen Neigungen im Bereich Seines Appetits. Er hat einen sündlosen Appetit. Bei der Geburt hat Er sich nicht dem Bösen zugewandt, und Er hat immer ein Leben des makelosen Gehorsams geführt. So hat Er keine Verderbtheit im Bereich des Appetits. So stellt sich die Frage, wie soll Er dann in diesem Bereich getestet werden, auf eine Weise, die es Ihm ermöglicht, mitfühlend und ein gültiges Beispiel für diejenigen von uns zu sein, die einen verderbten Appetit haben? Könnt Ihr dem hier folgen? Wie will Er das machen?
Nun, meine lieben Freunde, bevor Er im Bereich des Appetits versucht wird, was tut Er? Was macht Er? Wie lange hat Er nichts gegessen? ...vierzig Tage und vierzig Nächte... Dann sagt die Bibel in Matthäus 4:2
"Als Er hungrig war."
was wahrscheinlich eine der größten Untertreibungen in der Schrift ist. Bitte versteht etwas mit mir. Wenn Ihr zu fasten beginnt, seid Ihr sehr hungrig, nicht wahr? Habt Ihr jemals versucht zu fasten? Oh, es ist wirklich hart am ersten Tag. Aber am zweiten Tag, was passiert mit dem Appetit? Er wird schwächer, bis man sich nach einer Weile überhaupt nicht mehr hungrig fühlt. Sehr interessant, Ihr fühlt Euch überhaupt nicht hungrig. Bis wann? Kurz bevor Ihr sterbt. Kurz bevor Ihr sterbt, läßt der Körper einen unglaublich intensiven Schrei los. Er schreit nach Nahrung. Es ist der stärkste Impuls, den der menschliche Körper erleben kann, kurz vor dem Tod.
Jetzt kommt mit mir in die Wüste. Wer beobachtet unseren Erlöser und jede Bewegung, die Er macht? Satan; er hat seine Pläne schon festgelegt. Er hat 4.000 Jahre an ihnen gearbeitet. Er hat seine Absichten bestens geplant, aber er will Christus mit der Verlockung des Appetits treffen. Übrigens, damit ist es ihm gelungen, den Fall des Menschen herbeizuführen, nicht wahr? Angefangen damit, daß Eva sah, daß von dem Baum gut zu essen war; und er erkennt, daß seine beste Chance darin besteht, mit einer Versuchung im Bereich des Appetits daher zu kommen, aber er will es tun, wenn es am wahrscheinlichsten ist, Christus dazu zu bringen, dem Appetit nachzugeben. So schaut er zu; er kennt die menschliche Physiologie. Er weiß, daß der Körper Christi schließlich mit diesen unglaublich intensiven Schmerzen des Hungers erschüttert werden wird; und er zählt die Tage, und er beginnt sich zu fragen, wann wird es geschehen? Wie kommt es, daß Er so lange überlebt? Und Er überlebt so lange wie Er es tut, denn Er ist ein unglaublich gesunder Mensch, als Er in die Wüste geht. Aber Satan weiß, daß Er früher oder später zusammenbrechen wird und Er anfangen wird zu krampfen; und er wartet auf diesen Moment. Und als er sah, daß es am vierzigsten Tag passierte, was tat er dann? Er erscheint, und was sagte er dann?
"Wenn Du der Sohn Gottes bist, befiehl diesen Steinen, Brot zu werden." {Matth. 4:3}
"Und übrigens, wenn Du das nicht schnell machst, wirst Du sterben."
Nun, meine Freunde, betrachtet mit mir, was hier vor sich geht. Es ist wirklich eine Versuchung, die über unser Verständnis hinausgeht, die Heftigkeit und Kraft davon zu verstehen. Christus wurde kurz vor Seiner Ankunft in der Wüste getauft. Richtig? Und was hat Gott zu Ihm gesagt, als Er aus dem Wasser kam?
"Dies ist Mein lieber Sohn, an welchem Ich Wohlgefallen habe." {Matth. 3:17}
Jetzt mußte sich Christus ausschließlich auf das Wort Gottes verlassen. Sein Glaube muß daran festhalten, was Seine persönliche Identität betrifft.
Aber Satan kommt, um das in Frage zu stellen, und er sagt... und Geist der Weissagung schmückt dies für uns aus. "Das Leben Jesu" S. 103 Hier heißt es:
"Einer der mächtigsten der Engel, sagt er, wurde aus dem Himmel verbannt. Die Erscheinung Jesu deute darauf hin, daß Er jener gefallene Engel ist, der von Gott und von den Menschen verlassen wurde. Ein göttliches Wesen wäre in der Lage, seinen Anspruch zu stützen, indem es ein Wunder vollbringt: "Wenn Du der Sohn Gottes bist, befiehl diesem Stein, daß er zu Brot wird." Eine solche schöpferische Handlung, drängt der Versucher, wäre ein schlüssiger Beweis für die Göttlichkeit. Er würde die Auseinandersetzung zu einem Ende bringen."
Nun, meine lieben Freunde, wenn Ihr und ich versucht gewesen wären, Steine in Brot zu verwandeln, wäre das überhaupt eine Versuchung für uns gewesen? Nein. Warum nicht? Weil wir es gar nicht tun können. War es eine Versuchung für Christus? War es das? Auf jeden Fall. Warum? Weil Er es tun konnte. Wißt Ihr, meine Lieben diejenigen, die darauf bestehen, daß Christus so versucht wurde, wie wir es werden, müßten nur einen Blick auf die Versuchung Christi werfen und sie würden erkennen, daß Seine Versuchungen etwas grundlegend anderes an sich haben. Ich war noch nie versucht, Steine in Brot zu verwandeln, und Ihr auch nicht! Oder? Aber Christus war es. Nun, das wäre keine Versuchung für uns gewesen, weil wir es nicht hätten tun können. War es eine Versuchung für Christus? Ja. Warum? Weil Er es hätte tun können. Mit dem gleichen Wort, das diese Welt ins Leben gerufen hat hätte Er jeden Stein auf dem Wüstenboden in einen frisch gebackenen Laib verwandeln können, ganz leicht und locker um Seinen Hunger befriedigen und damit beweisen, daß Er nicht derjenige war, was der Feind Ihm unterstellte. Und Er hätte damit bewiesen, daß Er der Sohn Gottes war. Und wenn Ihr nicht denkt, daß das eine Versuchung war, denkt bitte noch einmal darüber nach. Meine lieben Freunde, das war eine überwältigend starke Versuchung.
Und als Er diese Versuchung durchmachte, ermöglichte sie Ihm, mit jeder Versuchung mitzufühlen und sich mit ihr zu identifizieren, die jeder gefallene Mensch im Reich der Lust des Fleisches erleben muß. Bitte versteht, daß, obwohl Christus in diesem Bereich des Appetits mächtig versucht wurde, es kein sündiger Appetit war, der angesprochen wurde, oder? War es sündhaft, daß Christus hungrig war, nachdem Er vierzig Tage und vierzig Nächte lang ohne Essen war? War es das? Nein, absolut sündlos. Aber war es ein starker Appetit? Oh, er war stark. War er so mächtig wie die verdorbenen, verdrehten Begierden, mit denen Ihr und ich zu kämpfen haben? Ja, ja! Nun, kann jemand sagen, folgt mir jetzt, kann jemand sagen, der mit einem verdorbenen, verdrehten Appetit in irgendeinem Bereich der Begierden des Fleisches zu kämpfen hat: "Christus weiß nicht, wie es ist. Er kann nicht mit mir mitfühlen." Könnt Ihr das sagen? Nein, könnt Ihr nicht. Warum kann Christus aber mit Euch mitfühlen? Weil Er genau Eure gleiche Versuchung hatte? Nein. Aber weil Er eine Versuchung im Bereich der Lust des Fleisches hatte, ist das völlig gleichwertig mit allem, womit Ihr in der Lust des Fleisches zu kämpfen haben werdet. Versteht Ihr, was ich versuche zu erklären?
Wißt Ihr, meine lieben Freunde, ich muß das ganz klar sagen. Es gibt diejenigen, die darauf bestehen, daß
"in allen Dingen versucht, wie wir sind" {Hebr. 4:15}
bedeutet, daß Christus jede einzelne Versuchung hatte, die wir haben. In der Tat gibt es Leute, die so weit gehen zu sagen, zum Beispiel, dies ist nur eines: daß Christus die Versuchungen eines Homosexuellen hatte. Und diejenigen, die das sagen meinen es gut, weil sie denken, damit ein Homosexueller wissen kann, daß Christus versteht, was er durchmacht, er sicher sein muß, daß Christus tatsächlich diese Versuchungen hatte.
Meine lieben Freunde, bitte versteht, daß wir das nicht tun dürfen. Wir dürfen uns nicht so weit aus dem Fenster lehnen; und Gott bewahre, daß wir das tun. Seid Ihr da einer Meinung mit mir?
Denn wißt Ihr, wenn Christus jede Versuchung hatte, die wir haben, dann müssen wir Ihm nicht nur eine verdorbene Natur geben, sondern wir müssen Ihm eine so verkommene Wesensart geben, wie sie noch nie jemand hatte oder jemals haben könnte. Könnt Ihr dem hier folgen? Ich habe nicht einmal die Versuchungen eines Homosexuellen und ich bin ein gefallener Mensch. Das verstehe ich nicht. Ich weiß, daß es diejenigen gibt, die solche Versuchungen haben, aber ich habe sie nicht. Die Fähigkeit Christi, mit uns zu fühlen, hängt nicht davon ab, daß Er mit jeder einzelnen unserer Versuchungen umgehen mußte. Ich meine, gibt es nicht Versuchungen, die zum Beispiel für Frauen einzigartig sind? Warum? Aber natürlich. Und wenn eine Frau denkt, daß Christus alle Seine Versuchungen als Mann gehabt haben muß, dann muß sie zu dem Schluß kommen, daß Er sich unmöglich mit ihr identifizieren kann. Folgt Ihr der Argumentation hier? Aber kann sich Christus mit der Versuchung eines jeden in einem dieser drei Bereiche identifizieren? Ja! Warum? Weil Er bestimmte Versuchungen hatte? Nein, aber weil Er eine Versuchung hatte, die Ihn in jedem dieser drei Bereiche völlig mitfühlend macht; und es war von der gleichen Heftigkeit wie alles, dem wir jemals begegnen werden. Stimmt Ihr mit mir überein?
Kann ein Heroinsüchtiger sagen, daß Christus nicht weiß, wie es ist? Nein. Warum? Denn das fällt unter die Überschrift "Des Fleisches Lust", und Christus hatte eine Versuchung im Bereich der Lust des Fleisches, die genauso so mächtig war wie die eines Heroinabhängigen. Mußte Er ein Heroinabhängiger sein, um mit einem Heroinabhängigen mitfühlen zu können? Nein. Mußte Er ein Heroinabhängiger sein, um ein gültiges Beispiel für einen Heroinabhängigen zu sein? Nein. Seht Ihr, wie wir ein Verständnis haben können, das es Christus erlaubt, vollkommen mitfühlend und gleichzeitig vollkommen sündlos zu sein? Seht Ihr das, meine lieben Freunde? Das ist unsere Herausforderung; und das ist es, was Christus war. Er war vollkommen sündlos und gleichzeitig vollkommen mitfühlend. Preist Gott für einen solchen Heiland. Stimmt Ihr mir da zu? Preist Gott für einen solchen Heiland.
"In Heavenly Places" (dt. "An himmlischen Orten") Seite 194; beachtet einige der Erkenntnisse, die wir über diese erste besondere Versuchung haben.
"Unmäßigkeit liegt im Fundament allen sittlichen Übels, das der Mensch kennt. Christus begann das Werk der Erlösung genau dort, wo der Untergang begann. Der Fall unserer ersten Eltern wurde durch die Schwelgerei von Appetit verursacht. In der Erlösung ist die Verleugnung des Appetits das erste Werk Christi."
Oh, meine lieben Freunde, wir müssen hier innehalten. Wißt Ihr, der Geist der Weissagung sagt uns, wenn wir den Sieg über den Appetit erringen können, daß wir den Sieg über jede andere Sünde erhalten können. {Bewußt essen S. 59} Deshalb ist es für uns, mit Christus, absolut notwendig, den Sieg über den Appetit zu erringen. Stimmt Ihr mir da zu? Die Lust des Fleisches, das ist die große Verführung und wenn wir den Sieg darüber erringen können, werden wir den Sieg über die anderen beiden erringen. Deshalb mußte Christus zuerst den Sieg über den Appetit erringen und es war dieser Sieg, der Ihn in eine gute Lage versetzte, um den Sieg über die nachfolgenden zu erlangen. "Zeichen der Zeit" 3. Dezember 1902:
"Hier ist die Unterstellung von Mißtrauen. In den Tönen der Stimme des Verführers liegt ein Ausdruck äußerster Ungläubigkeit. Würde Gott Seinen eigenen Sohn so behandeln? Würde Er Ihn in der Wüste mit wilden Tieren, ohne Nahrung, ohne Gefährten, ohne Trost zurücklassen? Satan unterstellte, daß Gott nie wollte, daß Sein Sohn in einem solchen Zustand ist. »Wenn Du der Sohn Gottes bist«, sagt er, »zeige Deine Macht, indem Du Dich von diesem drängenden Hunger befreist. Befiehl, daß diese Steine zu Brot werden.«"
Jetzt paßt gut auf. Hatte Christus die Macht, Steine in Brot zu verwandeln? Hatte Er sie? Ja. Warum? Weil Er göttlich war; Er war der göttliche Schöpfer. Er hatte schöpferische Kraft in sich selbst. Wißt Ihr, Satan war nicht so dumm, Ihn zu versuchen, etwas zu tun, was Er nicht tun konnte. Er wußte sehr wohl, daß er es nicht nur mit einem Menschen zu tun hatte, sondern auch mit dem Schöpfergott und einem Menschen; und so versuchte er, Ihn durch beide zu erreichen. Er richtete sich an den intensiven Hunger des Menschen, aber er richtete sich auch an die göttliche Kraft des Gottes in Ihm, den Hunger des Menschen zu stillen. Habt Ihr das gesehen? Und meine lieben Freunde, auf dem ganzen Weg durch Sein Leben hindurch wurde Christus so versucht. Tatsächlich sagt uns der Geist der Weissagung, daß die größte Versuchung Christi darin bestand, Seine göttliche Kraft für sich selber zu gebrauchen. {RH, 1. April 1875 Abs. 3} Es war, was? Es war, Seine göttliche Macht für sich selber zu gebrauchen. Ihr und ich, wißt Ihr, wir können nicht einmal, ich glaube, nicht völlig verstehen, wie mächtig diese Versuchung gewesen sein muß.
Wißt Ihr, ich möchte es so ausdrücken: Ich glaube, daß die Versuchungen Christi so viel stärker waren als Eure und meine, wie die Natur, auf die Er versucht war sich zu verlassen, stärker als Eure und meine ist. Blickt Ihr da durch? Auf welche Natur sind wir versucht zu vertrauen und uns zu verlassen? Eine gefallene, sündige Natur. Auf welche Natur war Christus versucht zu vertrauen und sich darauf zu verlassen? Eine unendlich mächtige Natur, die Steine in Brot verwandeln könnte. Nun, warum war es absolut notwendig, daß Christus die göttliche Macht nicht für sich selber gebraucht hatte? Warum? Denn wenn Er das getan hätte, bitte folgt mir, wenn Er das jederzeit getan hätte, um Seine eigenen persönlichen Bedürfnisse zu befriedigen, hätte Er sich sofort selbst außer Kraft gesetzt, um ein gültiges Beispiel für uns zu sein. {RH, 1. April 1875 Abs. 1} Denn, wißt Ihr, niemand von uns hat eine persönliche göttliche Macht, auf die er sich verlassen kann. Auf wen müssen wir uns verlassen, um die Versuchung zu überwinden und unser Bedürfnis zu befriedigen? Äußere göttliche Kraft, nicht wahr? Keine innere göttliche Macht. Was also Seine eigenen Bedürfnisse betraf, mußte Christus ständig von wem abhängig sein? Dem Vater und wenn der Vater Ihn nicht speisen wollte, war Er bereit, was zu tun? Lieber zu sterben, anstatt Seine göttliche Kraft gebrauchen, wie es kein Mensch konnte, um sich selbst zu versorgen. Weil Er dazu fähig sein wollte, sich mit uns zu identifizieren.
Man muß einen solchen Herrn lieben. Stimmt Ihr mit mir überein? So einen Herrn muß man einfach lieben.
Die ganze Zeit über sehr gut zu wissen, daß Er es hätte tun können. Woher wußte Er das? Nun, jeden Tag wirkte Er Wunder, nicht wahr? Und diese waren durch Seine eigene göttliche Macht; ja, nur so, wie der Vater es Ihm erlaubt hat. Deshalb sagt Er:
"Aus Mir selber heraus kann Ich nichts tun." {Joh. 5:19+30}
"Aus eigener Initiative", das ist es, was Er hier wirklich sagt,
"... kann Ich nichts tun."
"Ich bin zu einem Menschen geworden, deshalb muß Ich als Mensch durchs Leben gehen. Und wenn Ich göttliche Macht ausüben will, kann es nie für Mich selbst sein. Es kann nur für andere sein, aber auch dann kann es nur so sein, wie der Vater Mich dazu ermächtigt."
Könnt Ihr das verstehen? Nun, das letzte Wunder, daß Christus wirkte, was war es? Lazarus von den Toten aufzuerwecken. Das war das erstaunlichste aller Seiner Wunder. Und was hat Er gesagt, als Er am Grab stand? "Lazarus, im Namen des Vaters, komm heraus"? Nein. Was hat Er gesagt?
"Lazarus, komm heraus." {Joh. 11:43}
Nachdem Er zu Maria und Martha gesagt hatte:
"Ich bin die Auferstehung und das Leben." {Joh. 11:25}
Und der Geist der Weissagung sagt uns, daß dieses letzte Wunder der krönende Beweis für die göttliche Kraft Christi war. Er weckte Lazarus durch Seine eigene göttliche Macht auf, {LJ 523} und Er wußte es sehr wohl, denn Er konnte diese göttliche Macht im Namen anderer ausüben, wie der Vater Ihm die Vollmacht gegeben hatte. Er wußte sehr wohl, daß Er sie hatte.
Und wenn man von Gewohnheitsmustern spricht, arbeitet mit mir daran. Wie lange hatte Christus schon die göttliche Macht ausgeübt, um alles zu tun, was Er wollte? Wie lange? Für alle Ewigkeit. Ihr denkt, Ihr habt ein Gewohnheitsmuster zu überwinden! Hört Ihr, was ich Euch sage? Er hatte ein ewiges Gewohnheitsmuster zu überwinden. Er hatte Seine göttliche Kraft für die Ewigkeit in der Vergangenheit genutzt, um das zu tun, was Er tun wollte, und jetzt, während der Zeit, kann Er es nicht für Sich selbst tun, wenn Er ein gültiges Beispiel für Euch und mich sein soll, wenn Er in der Lage sein soll, mit Euch und mir mitzufühlen. Ist das nicht unglaublich? Hört Euch diese Aussage an, "Review and Herald" 14. Mai 1908:
"Als er zum Sohn Gottes kam, behauptete der große Betrüger, vom Vater mit einer Botschaft an den Heiland beauftragt worden zu sein. Er bräuchte nicht mehr zu hungern. "Wenn Du der Sohn Gottes bist, befiehl, daß diese Steine Brot werden." Aber durch eine solche Tat hätte Christus Sein Versprechen gebrochen, daß Er niemals Seine göttliche Macht ausüben würde, um irgendeiner Schwierigkeit oder einem Leiden zu entkommen, dem der Mensch in seiner Menschheit begegnen muß."
Könnt Ihr das sehen? Das war Teil der Bündnisvereinbarung mit dem Vater. Er würde auf die Erde gehen und nie Seine göttliche Kraft ausüben, um Sein eigenes Bedürfnis zu befriedigen, denn Er mußte als Mensch durchs Leben gehen. Seht "Das Leben Jesu" Seite 103.
"Und Christus durfte ja Seine göttliche Kraft nicht zu Seinem eigenen Vorteil einsetzen. Er war gekommen, um Prüfungen standzuhalten, wie auch wir Prüfungen bestehen müssen; Er wollte uns durch Sein Leben ein Beispiel des Glaubens und der Ergebenheit hinterlassen. Weder jetzt noch später wirkte der Heiland in Seinem irdischen Leben Wunder um Seiner selbst willen. Seine gewaltigen Werke und Wundertaten geschahen ausschließlich zum Wohle anderer."
Von wem? Anderer, zum Wohle von anderen. Oh, seht Ihr die Selbstlosigkeit, die selbstverleugnende, selbstaufopfernde Liebe des Charakters Gottes, der sich hier offenbart hat, meine lieben Freunde? Seht Ihr das? "Ein Tempel des Heiligen Geistes" Seite 20:
"Es gelang Satan nicht, Christus auf dem Gebiet der Genußsucht zu überwältigen. Und hier in der Wüste errang Christus einen Sieg für die gesamte Menschheit, was den Appetit betrifft, der es den Menschen für alle Zeiten ermöglichte, in Seinem Namen die Macht der starken Genußsucht zu überwinden."
Meine lieben Freunde, gibt es eine Entschuldigung dafür, daß wir Sklaven der Lust des Fleisches bleiben? Nein. Warum? Weil Jesus Christus bewiesen hat, daß Er Macht hat, die ausreicht, um die größte Versuchung in diesem Bereich zu überwinden, mit der ein Mensch jemals zu kämpfen haben wird. Stimmt Ihr mir da zu? Es gibt also keine Entschuldigung ein Sklave des Appetits zu bleiben, die Lust des Fleisches, zu der übrigens auch die Leidenschaft gehört, Appetit und Leidenschaft. Keine Ausrede.
Bitte versteht, daß Christus bei der Überwindung dieser Versuchung, dieser ersten und jeder Versuchung, auf nichts vertraute, was uns durch Seine Gnade nicht ohne weiteres zugänglich ist. Habt Ihr gehört, was ich gerade gesagt habe? Um diese und jede andere Versuchung zu überwinden, verließ sich Christus auf absolut nichts, was uns durch Seine Gnade nicht leicht zugänglich ist. "Das Leben Jesu" Seite 14:
"Er benutzte zu Seinen Gunsten keine Kraft, die nicht auch uns uneingeschränkt angeboten wird."
Stimmt Ihr mir zu? Keine Kraft. Wie hat Er zum Beispiel die Versuchung überwunden, dem Appetit zu frönen? Was hat Er gesagt?
"Es steht geschrieben." {Matth. 4:4+6+7+10}
Ist das eine Waffe, die auch uns zur Verfügung steht, meine Freunde? Ist sie das, um die Versuchung zu überwinden? Ist sie das? Ja, das ist sie.
Aber wir haben auch das Neue Testament, Er hatte nur das Alte; und wir haben vor allem Sein Beispiel des Sieges. Christus hatte niemandes Beispiel für einen Sieg, denn der erste Adam und alle seine Nachkommen haben darin versagt zu überwinden. Preist Gott, daß wir die Schriften haben, und das glühende, glorreiche, siegreiche Beispiel des fleischgewordenen Wortes: Jesus Christus. "Review and Herald" 28. November 1882:
"Christus hat Satan überwunden und uns gezeigt, wie auch wir überwinden können. Christus widersetzte sich Satan mit der Schrift. Er hätte auf Seine eigene göttliche Macht zurückgreifen und Seine eigenen Worte gebrauchen können; aber Er sagte: »Es steht geschrieben, der Mensch wird nicht nur vom Brot leben, sondern von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes kommt.«"
Wen hat Er dort zitiert? Sich selbst. Er zitierte sich selbst aus der Schrift. Das hatte Er gesagt, aber sagte Er etwas aus eigener Kraft, als Er die Rolle eines Menschen übernahm? Nein, Er zitierte die Bibel, etwas das aufgezeichnet wurde, was Er selbst ursprünglich gesagt hatte. Erstaunlich! Ich lese weiter:
"Mit der zweiten Versuchung sagt Er: "Es steht wieder geschrieben: "Du sollst den Herrn, Deinen Gott, nicht in Versuchung führen." Das Beispiel Christi liegt vor uns. Wenn die Heilige Schrift studiert und befolgt werden würde, würde der Christ gestärkt werden, um dem verschlagenen Feind zu begegnen; aber das Wort Gottes wird vernachlässigt und Katastrophe und Niederlage folgen."
Oh, mein Bruder, meine Schwester, ich flehe Euch an. Seht Christus in der Wüste und werdet durch das Betrachten verändert, lernt von Ihm. Werdet wie Er; beherbergt das Wort Gottes in Euren Herzen, wie David es getan hat.
"Ich behalte Dein Wort in meinem Herzen, auf daß ich nicht wieder Dich sündige." {Psalm 119:11}
Ihr habt einen mitfühlenden Heiland, nicht wahr? Einer, der in allen Punkten
"versucht wurde, wie Ihr, aber ohne Sünde." {Hebr. 4:15}
Preist Gott. Er ist vollkommen sündlos, während Er gleichzeitig vollkommen mitfühlend ist. Preiset Gott für einen solchen Heiland. Laßt uns zum Gebet aufstehen.
Vater im Himmel, wir danken Dir so sehr für Jesus. Mögen wir Ihn betrachten, und wenn wir Ihn betrachten, daß wir wie Er werden, ist unser Gebet im Namen Jesu. Amen.
Übersetzung - Manuela Sahm – Februar 2019 © Überarbeitung Februar 2020
Stephen Wallace "Von Herrlichkeit zu Herrlichkeit" - (09b) "Der Glanz Seiner Herrlichkeit"
Alle diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative übersetzt. Wer mich und meine reichhaltige, intensive Arbeit gerne (durch eine Spende) unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich schreiben. Vortrag@gmx.de Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße und Gottes Segen, Manuela




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  Inhaltsverzeichnis vom Podcast  (Audio) Stephen Wallace 01– "Geistliche Dinge müssen… geistlich verstanden werden."(1. Korinthe...