"(10) Ich habe Dich verherrlicht"
Teil 10
Von Herrlichkeit zu Herrlichkeit
Es
ist so schön, Euch wiederzusehen. Ich danke Euch für das Engagement
beim Studium des Wortes Gottes, das Eure Gegenwart offenbart. Ich
schätze das Vorrecht sehr, mit Euch das wichtigste Werk, das jemals
dem Menschen anvertraut wurde, gewissenhaft zu studieren. Und was ist
das, meine Lieben? Charakterbildung. Ihr wißt, daß es eine
Voraussetzung für den Kurs ist, diese erste Aussage bis wir fertig
sind, auswendig zu können.
"Erziehung" Seite 209, versucht
es mit mir zu sagen:
"Die
Charakterbildung ist das wichtigste Werk, das je menschlichen Wesen
anvertraut wurde, und nie zuvor war es so wichtig, sich ernsthaft mit
ihr zu beschäftigen wie jetzt."
Warum
ist das jetzt so wichtig? Weil der König bald kommt, nicht wahr?
Aber wir haben ein Werk zu verrichten.
Wir
haben ein Evangelium, das wir jeder Nation, jedem Stamm, jeder
Sprache und jedem Volk bringen sollen, und wir haben unser eigenes
Leben vorzubereiten.
{Offb.
14:6+7}
Wie
Ihr mich schon einmal gehört habt und wie Ihr mich noch einmal sagen
hören werdet, hängt die erfolgreiche Erfüllung dieser beiden
Aufgaben von genau der gleichen Sache ab. Was ist das? Die
Entwicklung eines christusähnlichen Charakters. Warum? Weil wir
weder wirksame Zeugen für den König noch geeignete Bürger für das
Königreich sein können, es sei denn, wir haben einen
christusähnlichen Charakter, meine Freunde. Da der König bald
kommt, bestehe ich darauf, daß das sorgfältige Studium der
Charakterbildung nie wichtiger war als jetzt; und genau darum geht es
in diesem Seminar.
Wir
haben aus unserem Schlüsseltext gelernt, daß wir uns selber zwar
nicht von Herrlichkeit zu Herrlichkeit verändern können, was eine
andere Art zu sagen ist, von einem Abschnitt der Charakterentwicklung
zum anderen, weil der biblische Begriff für Charakter "Herrlichkeit"
ist; obwohl wir uns nicht von
Herrlichkeit zu Herrlichkeit verändern
können, müssen wir durch den Geist des Herrn verändert werden.{2.
Kor. 3:18} Wir haben wir eine wesentliche mitwirkende Rolle zu
spielen. Und was ist das? Wir
müssen die Herrlichkeit des Herrn betrachten, denn wir werden in das
Abbild dessen verwandelt, was wir schauen.
{2.
Kor. 3:18}
Wenn wir also von Herrlichkeit zu Herrlichkeit verändert werden
wollen, müssen wir die Herrlichkeit des Herrn betrachten; und das
ist es, was wir in unseren letzten Studien getan haben.
Wir
haben sieben Arten und Weisen betrachtet auf die uns Gott Seine
Herrlichkeit offenbart hat, aber ganz oben auf der Liste stand Jesus
Christus; und obwohl wir es nur am Rande bemerkt haben, als wir diese
sieben aufgelistet haben, sind wir jetzt zurück gekommen, und wir
konzentrieren uns auf die Herrlichkeit, den Charakter Gottes, wie er
in Jesus Christus offenbart wurde. Nun möchte ich noch einmal, durch
Gottes Gnade und durch die Hilfe und Kraft des Heiligen Geistes,
unsere Herzen und Verstand wenden, um die unendlich schöne
Selbstlosigkeit des Charakters Christi zu betrachten. Die grenzenlos
herrliche Uneigennützigkeit des Charakters Christi. Ihr seht meine
Freunde, darum geht es im Wesentlichen in Gottes Charakter:
selbstverleugnende, aufopfernde Liebe.
Er
gibt sich für andere hin, und was das Sündenproblem verursacht hat,
war die menschliche Rasse, die den Lügen des Teufels glaubt, was den
Charakter Gottes betrifft. Der Teufel hat uns davon überzeugt, daß
Gott selbstsüchtig ist. Wißt Ihr, Satan hat Gott seine eigenen
Charaktereigenschaften zugeschrieben; und in dem Maße, wie wir
diesen Lügen geglaubt haben, sind wir von Gott entfremdet worden,
und wir sind Ihm gegenüber rebellisch geworden. Damit Gott uns zu
sich selbst zurückgewinnen und uns von unserer Rebellion befreien
und in Harmonie mit Ihm bringen kann, muß Er uns die Wahrheit über
Seinen Charakter offenbaren, und um die Lügen des Teufels zu
entkräften und zu widerlegen. Das war, wie wir festgestellt haben,
Teil der doppelten Mission Jesu Christi auf dem Planeten Erde.
Christus
wurde vom Vater gesandt, um dem Menschen Seine Herrlichkeit zu
offenbaren, und Er wurde, wozu gesandt? Seine Herrlichkeit im
Menschen wiederherzustellen.
Die
Wiederherstellung war abhängig von der Offenbarung, nicht wahr? Und
das wichtigste Kennzeichen oder Eigenschaft Gottes, die Christus
offenbaren mußte um uns von unserer Entfremdung und unserer
Rebellion zu befreien, ist die selbstlose Liebe Gottes, es ist die
selbstlose Liebe Gottes. Deshalb, meine lieben Freunde, möchte ich
mich mit Euch auf die unendlich herrliche Offenbarung dieser
Selbstlosigkeit konzentrieren, die wir sehen, besonders in den
letzten Stunden des Lebens Jesu Christi. Sein ganzes Leben,
wohlgemerkt, war eine wunderbare Offenbarung der selbstlosen Liebe
Gottes. Aber diese schöne Offenbarung erreichte ihren unendlich
glorreichen Höhepunkt in den letzten Stunden Seines sterblichen
Lebens auf dem Planeten Erde.
Dies
ist ein zutiefst geistliches Studium
und meine lieben Freunde, geistliche Dinge können nur wie beurteilt
werden? Nur geistlich.
{1.
Kor. 2:13+14}
Warum müssen wir also inne halten, bevor wir fortfahren? Wir müssen
den Geist Gottes persönlich in unsere Herzen einladen; und meine
Lieben, ich begehre Eure Gebete. Ich stehe hier und brauche Euer
Gebet. Ich bete, daß der Heilige Geist mir Kraft gibt, Jesus zu
erheben; und ich nehme Seine Verheißung für mich in Anspruch: "Und
Ich, wenn Ich erhöht werde von der Erde, so will Ich alle zu Mir
ziehen."
Würdet
Ihr beten, daß der Herr dieses arme irdene Gefäß trotz seiner
selbst benutzt, um Christus in Seiner Schönheit zu erheben, damit
wir alle zu Ihm hingezogen werden? Und würdet Ihr für Euch selbst
bitten, daß Ihr ein aufnahmefähiges, ansprechbares Herz habt, das
der Heilige Geist mit der Liebe Christi beeindrucken und zu Christus
ziehen kann, näher als Ihr je zuvor gezogen wurdet? Würdet Ihr auch
dafür beten? Laßt uns im stillen Gebet ein paar Augenblicke auf den
Knien verbringen.
Mein
Vater im Himmel, im Namen Jesu Christi, des Herrn, unsere
Gerechtigkeit, komme ich mit Vertrauen in Deine Gegenwart,
zuversichtlich wegen der Würdigkeit des gekreuzigten Lammes;
zuversichtlich, weil ich weiß, daß Du mich aus Gnade nicht so
siehst, wie ich in mir selbst bin, sondern wie ich in Ihm bin. Mit
Seinem Blut gewaschen und mit Seinem makellosen Gewand bekleidet,
werde ich in dem Geliebten angenommen. Oh, ich freue mich, daß ich
den Zugang in Deine Gegenwart habe, in und durch den Fürsprecher,
den Herrn, meine Gerechtigkeit. Vater Gott, ich komme, um noch einmal
um die Ausgießung Deines Heiligen Geistes über uns zu bitten. Ich
brauche vor allem die Kraft des Heiligen Geistes. Bitte Herr, lasse
Dich herab, mich als ein irdisches Gefäß zu benutzen. Nimm mich in
Besitz: Körper, Geist und Seele und laß mich die Wahrheit sprechen,
die Wahrheit, wie sie in Jesus ist. Gib mir bessere Gedanken, bessere
Worte als meine eigenen. Laß mich Jesus erheben, und ich beanspruche
Seine Verheißung: "Ich, wenn ich erhoben werde, werde alle zu
mir ziehen." Und Vater, was auch immer Du durch dieses arme
irdene Gefäß sagen kannst, möge es empfängliche Herzen und
Gemüter finden; und möge jeder Bruder und jede Schwester hier näher
an Jesus herangeführt werden, weil sie Seine Liebe gesehen haben.
Mögen wir alle, weil wir Seine Liebe gesehen haben, in das Abbild
dessen verwandelt werden, was wir sehen, wie durch den Geist des
Herrn. Vater, bitte, offenbare uns durch Deinen Geist nicht nur die
Herrlichkeit, sondern stelle auch die Herrlichkeit in uns wieder her.
Das ist unser Gebet im Namen Jesu. Amen.
Wir
sind bei Lektion 10 mit dem Titel: "Ich
habe Dich verherrlicht."
Dieser Satz stammt aus dem Vaterunser. Wenn ich nun vom "Vaterunser"
rede,
denkt Ihr alle sofort: "Unser
Vater, der im Himmel ist, geheiligt werde Dein Name."
{Matth.
6:9} Stimmt's?
Ich habe Neuigkeiten für Euch, das ist nicht das "Gebet
des Herrn".
Das ist unser Gebet. Der Herr lehrte uns, dieses Gebet zu beten, aber
das ist unser
Gebet.
Er hat dieses Gebet nicht gebetet. Woher wissen wir das? "Und
vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern."
{Matth.
6:12}
Mußte Christus jemals so etwas beten? Nein! Nein, nein.
Offensichtlich ist das dann nicht Sein Gebet. Was ist das Gebet des
Herrn? Johannes
17 ist
das Gebet des Herrn. Es ist ein schönes, wunderbares Gebet, meine
lieben Freunde! Ich würde gerne viel Zeit damit verbringen, es zu
betrachten.
Übrigens
sagt uns der Geist der Weissagung, daß wir
Johannes 17. richtig verinnerlichen sollten.
{Z8.089.01}
Ich
arbeite daran, habe es noch nicht geschafft, aber ich arbeite daran.
Ein
schönes, herrliches, hingebungsvolles Gebet; und alle Wahrheit, die
sich in
jeder Zeile entfaltet, ist einfach unerschöpflich. Aber laßt uns
einfach zum Kern des Ganzen gehen. Johannes
17:4. Beachtet,
was Er zum Herrn über Seine Mission sagt, den Menschen die
Herrlichkeit Gottes zu offenbaren. Was kann Er ohne Einschränkung
sagen? Mission erfüllt, nicht wahr? Hört auf die Art und Weise, wie
Er es ausdrückt. Johannes 17:4
"Ich
habe Dich verherrlicht auf Erden und das Werk vollendet, das Du Mir
gegeben hast, damit Ich es tue."
Wozu
hatte der Vater den Sohn gesandt, um was zu tun? Um dem Menschen
Seine Herrlichkeit zu offenbaren; und hier gen Ende Seines irdischen
Wirkens, was kann Er ohne Einschränkung zum Vater sagen? Ich habe es
geschafft! Ich habe Dich verherrlicht. Bitte beachtet, daß Er nicht
zu sagen braucht: "Vater,
ich habe mein Bestes gegeben; ich habe den Ball ein paar Mal fallen
lassen, und es tut mir leid, ich habe es hier und da nicht
geschafft."
Nein, nichts davon. Er sagt:
"Ich
habe Dich auf Erden verherrlicht."
Ich
habe es geschafft!
Übrigens,
was bedeutet es, Gott zu verherrlichen? Es bedeutet, Seinen Charakter
zu offenbaren, nicht wahr? Es bedeutet, Sein Wesen darzustellen. Wie
kommt das? Wie konnte Er so etwas nur sagen? "Ich
habe Dich verherrlicht",
ohne Einschränkung? Weil Er auch ohne Einschränkung in Johannes
8:29
sagen
konnte:
"Denn
Ich tue allezeit, was Ihm gefällt."
Und
in Johannes
15:10
sagt
Er:
"Ich
habe die Gebote Meines Vaters gehalten und bleibe in Seiner Liebe."
Wißt
Ihr mein Bruder, meine Schwester, das Leben Christi war eine
vollkommene Offenbarung der Herrlichkeit, des Charakters Gottes, weil
das Leben Christi ein Leben des vollkommenen Gehorsams gegenüber dem
Gesetz Gottes war; das
ist die Abschrift Seines Charakters.
{CGL.218.02}
Erinnert
Ihr Euch daran? Gottes Gesetz ist die Abschrift oder die schriftliche
Version Seines Charakters. Gottes Gesetz beschreibt Liebe im Sinne
von Beziehungen; und das Leben Christi war ein Leben des vollkommenen
Gehorsams. "Ich
habe die Gebote Meines Vaters gehalten."
Weil Sein Leben ein Leben des vollkommenen Gehorsams gegenüber dem
Gesetz war, weil Er immer das tat, was dem Vater gefiel, war Sein
Leben eine vollkommene Offenbarung des Charakters, der Herrlichkeit
Gottes.
Beachtet,
wie der Geist der Weissagung diese Wahrheit in "Zeichen der
Zeit", 2. Januar 1896,
ausdrückt:
"Jeder
Schritt, den Christus von der Krippe bis nach Golgatha gemacht
hat..."
Worüber
reden wir hier? Was ist in der Krippe passiert? Er wurde geboren. Was
ist auf Golgatha geschehen? Er ist gestorben. Also, wir reden hier
über was? Die ganze Zeit Seines Lebens.
Ich lese weiter:
"Jeder
Schritt, den Christus von der Krippe bis nach Golgatha unternahm
machte Seinen Charakter als denjenigen aus, der ohne jede
Einschränkung sagen konnte: »Ich habe die Gebote Meines Vaters
gehalten und bleibe in Seiner Liebe.« Was für erhabene
Vorstellungen vom Gesetz Gottes erhalten wir, wenn wir sehen, wie
Jesus alle Gebote erfüllt und den Charakter Gottes vor der Welt
darstellt! Durch die Erfüllung des Gesetzes machte Christus der Welt
den Vater bekannt."
Sehen
wir diese Wahrheit deutlich? "Special
Testimonies on Education" - (dt. "Besondere Zeugnisse zum
Thema Bildung") S. 231 Noch
einmal:
"Der
Charakter Christi, war ein Leben des Gehorsams gegenüber allen
Geboten Gottes und sollte ein Beispiel für alle Menschen auf der
Erde sein. Sein Leben war das Ausleben des Gesetzes im menschlichen
Leib."
Das
ist genau der Grund, warum Er sagen konnte:
"Wenn
Ihr Mich gesehen habt, dann habt Ihr den Vater gesehen."
Damit
erfüllte Er Seine
Mission, den Menschen die Herrlichkeit Gottes zu offenbaren. Erinnert
Ihr Euch an diese Mission? Wir haben es in 2.
Korinther 4:6 gesehen.
Der Vater hat Ihn gesandt, um was zu tun?
"...daß
die Erleuchtung entstünde zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in
dem Angesicht Jesu Christi."
{2.
Kor. 4:6}
"Zeichen
der Zeit" 4. April 1895:
"Das
Ziel der Mission Christi in der Welt war es, den Vater zu
offenbaren."
Nun,
meine lieben Freunde, das kann nicht so geschätzt werden, wie es
sein sollte, es sei denn, wir verstehen den Zusammenhang, in dem
Christus auf den Planeten Erde gesandt wurde; und dieser Zusammenhang
ist die große Auseinandersetzung zwischen Gott und Satan, zwischen
Christus und Satan. Wißt Ihr, Satan hat gelogen, wie wir bereits
erwähnt haben, was den Charakter Gottes betrifft; und es sind diese
Lügen, die die Auflehnung der menschlichen Rasse ausgelöst haben.
Als die Menschen sich auf diese Lügen einließen, wurden sie von
Gott entfremdet und zu Rebellen. So ist es nun unerläßlich, die
entfremdete, feindschaftliche Rasse in eine harmonische Verbindung
mit sich selbst zurückzugewinnen. Es ist jetzt unerläßlich, daß
Er die Wahrheit über Seinen Charakter offenbart, äußerst
notwendig.
Die
Wahrheit, die der Menschheit am aller meisten offenbart werden muß,
ist Gottes Selbstlosigkeit, denn die Lüge, die Satan in erster Linie
dem Geist der Menschen eingeprägt hat, ist, daß Gott selbstsüchtig
ist. Um diese trügerische Kraft zu brechen, müssen wir also die
Wahrheit erfahren; und was hat Jesus gesagt?
"Ihr
werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird Euch frei machen."
{Joh.
8:32}
Wißt
Ihr, so lange wir den Lügen des Teufels glauben, sind wir in den
Banden der Sünde. Aber wenn wir die Wahrheit sehen, ist seine Kraft
gebrochen und wir sind von unserer Rebellion befreit; und wir sind
zurückgewonnen zu liebevollem Gehorsam und Harmonie mit dem Gott,
von dem wir wissen, daß Er Liebe ist. Gebt nun Acht, was der Geist
der Weissagung dazu sagt. "Zeichen
der Zeit" 16. Mai 1900:
"In
Seinem Leben und Seinen Lektionen hat Christus ein vollkommenes
Beispiel für den selbstlosen Dienst gegeben, der seinen Ursprung in
Gott hat. Gott lebt nicht für sich selbst. Indem Er die Welt
erschafft und alle Dinge aufrechterhält, dient Er ständig anderen.
Satan hat Gott der Welt gegenüber falsch dargestellt, so wie er es
auch bei Adam und Eva getan tat. Die Selbstsucht hat ihren Ursprung
in Satan, und so weit man ihr nachgibt, so weit werden Satans
Charaktereigenschaften geschätzt; aber Satan hat Gott diese
Eigenschaften aufgeladen,..."
Satan
hat diese Charaktereigenschaften Gott angehängt. Satan beschuldigte
Gott, selbstsüchtig zu sein. Dann lesen wir weiter:
"…
und der Glaube an seine Grundsätze hat sich immer mehr verbreitet.
Durch den Sohn Gottes müssen diese Grundsätze als falsch
nachgewiesen werden, und es muß gezeigt werden, daß der Charakter
Gottes ein Charakter der Liebe ist. Durch ihn muß der Vater richtig
dargestellt werden. Gott hat Sein Vorbild Christus anvertraut und Ihn
in die Welt gesandt, mit Göttlichkeit ausgestattet und doch mit
einem menschlichem Wesen umhüllt."
Wißt
Ihr, die Mission Jesu Christi besteht vor allem darin, die
Selbstlosigkeit, die selbstverleugnende, selbstaufopfernde Liebe
Gottes zu offenbaren, damit die Macht der Sünde gebrochen und der
Mensch befreit wird.
"Review and Herald" 11. September 1894; ein
weiterer Einblick:
"Christus
hat alle Anstrengungen unternommen, um die falschen Darstellungen von
Satan zu beseitigen, damit das Vertrauen des Menschen in die Liebe
Gottes wiederhergestellt werden kann."
Nun,
meine lieben Freunde, ich möchte, daß Ihr mit mir darüber
nachdenkt, wie wunderbar es Christus gelungen ist, dies zu tun. Wenn
wir die selbstlose Liebe Jesu Christi sehen, besonders in den letzten
Abschnitten Seines Lebens, möchte ich, daß Ihr immer an Seine Worte
denkt:
"Wenn
Ihr Mich gesehen habt, dann habt Ihr den Vater gesehen."
{Joh.
14:9}
Bitte
verliert nicht das Bewußtsein für die Tatsache, daß das, was wir
in Jesus Christus offenbart sehen, in der Tat eine Offenbarung des
Vaters ist, nicht wahr? Wißt Ihr, manchmal neigen wir dazu zu
denken, daß Christus derjenige ist, der uns liebt, und daß Er
versucht, den Vater davon zu überzeugen, uns zu lieben. Aber meine
lieben Freunde, es gibt ganz und gar keinen Unterschied zwischen
Christus und dem Vater. Wenn Ihr den Einen seht, dann habt Ihr den
Anderen gesehen. Bitte versteht also, daß die schöne Offenbarung,
die wir in Jesus Christus sehen, tatsächlich die Offenbarung des
Vaters ist.
Aber,
hier ist das Problem, hier liegt die Schwierigkeit: Satan weiß sehr
wohl, daß Christus eine vollkommene Offenbarung des Vaters ist; und
da er nicht in der Lage war, Christus davon abzuhalten, den Vater
richtig zu vertreten, hat er nun seine Aufmerksamkeit darauf gelenkt,
daß wir den Charakter Christi mißverstehen. Er versucht, den
Charakter Christi falsch darzustellen, so daß Er den Charakter
Gottes nicht mehr richtig darstellen kann. Meine Brüder, meine
Schwestern, das Erschreckende daran ist, daß es ihm bemerkenswert
gelungen ist, dies zu tun, auch unter dem Volk Gottes. Hört Euch
diese Aussage an und laßt Euch davon ernüchtern. "Ausgewählte
Botschaften" Band 1, Seite 352:
"Das
Verständnis des Volkes Gottes wurde verfinstert, denn Satan hat das
Wesen Gottes falsch dargestellt. Unser gütiger, barmherziger Herr
wurde den Menschen mit den Eigenschaften Satans vorgestellt."
Wißt
Ihr, Satan begann zuerst damit, Gott seine Eigenschaften
zuzuschreiben, und dann, als Christus kam, um die Wahrheit über den
Charakter Gottes zu berichten, ist er jetzt damit beschäftigt,
Christus seine eigenen Charaktereigenschaften zuzuschreiben. Ich lese
weiter:
"Unser
gütiger, barmherziger Herr wurde den Menschen mit den Eigenschaften
Satans vorgestellt, Männer und Frauen, die nach der Wahrheit
suchten, haben Gott so lange in einem falschen Licht betrachtet, daß
es schwierig erscheint, die Wolke zu verbannen, die ihnen die Sicht
für die Herrlichkeit nimmt. Viele haben in einer Atmosphäre von
Zweifel gelebt. Es scheint ihnen fast unmöglich zu sein, sich an die
Hoffnung zu klammern, die ihnen im Evangelium dargelegt wird."
Meine
lieben Freunde, genau hier ist es, was uns davon abhält, wirklich in
eine lebensverändernde Beziehung mit unserem Erlöser einzutreten.
Satan hat es geschafft, unser Verständnis von der Liebe unseres
Erlösers zu verzerren; und in dem Maße, wie es ihm gelungen ist,
dies zu tun, sind wir immer noch von Jesus entfremdet. Wir sind immer
noch zurückhaltend und zögerlich, vollständig unter Jesu
freundliche, wohlwollende Herrschaft der Liebe zu kommen. Hört ihr
mich? Hört Ihr, was ich sage?
Es
ist also unerläßlich, daß sie die Liebe Jesu Christi klar
verstehen, bevor sich jemand in vollem Umfang der Hoheit Jesu Christi
unterwerfen kann. Das ist unerläßlich.
Seht,
laßt mich Euch ein sehr wichtiges Konzept vorstellen. Es gab drei
Schritte, durch die Satan die Menschen hindurchgeführt hat, um sie
in einen Zustand des Aufstands zu bringen; ich würde das gerne
weiter ausbauen, aber wir haben keine Zeit dazu, doch ich möchte nur
diese drei Schritte nennen. Wenn Ihr Euch das Gespräch zwischen der
Schlange und der Frau im Garten Eden am Baum der Erkenntnis von Gut
und Böse genau ansehen wollt, werdet Ihr diese drei Schritte sehen.
Ihr werdet sie erkennen.
Schritt
Nummer 1: Er brachte uns dazu, der Liebe Gottes zu mißtrauen.
Schritt
Nummer 2: Er brachte uns dazu, Gottes Wort zu bezweifeln.
Schritt
Nummer 3: Er brachte uns dazu, Gottes Hoheit abzulehnen.
{Ez.021}
Habt
Ihr das verstanden? Was waren diese drei Schritte? Erstens, der Liebe
Gottes zu mißtrauen. Zweitens, Gottes Wort nicht zu glauben. Und
drittens, Gottes Hoheit abzulehnen. Bitte wißt, daß es nur diese
drei Schritte sind und in dieser Reihenfolge, die den Untergang der
Menschheit herbeiführen konnten. Habt Ihr das verstanden? Satan wäre
es nicht gelungen, wenn direkt zu Eva gesagt hätte: "Iß
von dieser verbotenen Frucht." Nein,
das wäre Schritt drei gewesen. Er hätte sie nicht dazu bringen
können, zu glauben, daß sie den zweiten Schritt machen würde: "Du
wirst nicht sterben. Gott lügt Dich an, Du wirst nicht sterben."
Was mußte er zuerst tun? Er mußte das Fundament des Vertrauens in
die Liebe Gottes herausreißen. Hört Ihr, was ich Euch sage? Und
sobald er sie dazu gebracht hat, zu zweifeln, der Liebe Gottes zu
mißtrauen, dann kam der nächste Schritt, dem Wort Gottes nicht zu
glauben: "Ja,
es ist möglich, daß Gott mir nicht die Wahrheit sagt. Wenn Er mich
nicht liebt, lügt Er mich vielleicht an."
Hört Ihr mich? Hört Ihr was ich sage? Und dann, sobald er sie dazu
gebracht hat, den zweiten Schritt zu machen; war es ein Problem für
ihn, sie dazu zu bringen, den dritten Schritt zu machen? Gottes
Hoheit abzulehnen? Nein.
Nun,
folgt genau! Was ist der einzige Weg, wie die menschliche Rasse aus
der Rebellion und wieder in Harmonie mit Gott gebracht werden kann?
Es ist, wenn man diese drei Schritte geht, aber umgekehrt.
Erstens:
Wir müssen wohin kommen? Der Liebe Gottes zu vertrauen.
Stimmt
Ihr mir zu?
Zweitens:
Wir müssen wohin kommen? Gottes Wort zu glauben.
Und
drittens: Wir werden dann, was tun? Die Hoheit Gottes annehmen.
Macht
das für Euch Sinn? Aber Ihr seht, meine Freunde, wir können nicht
so weit kommen, Gottes Hoheit anzunehmen, bis wir nicht Seinem Wort
glauben; und wir werden Seinem Wort nicht wirklich glauben, bis wir
was tun? Seiner Liebe vertrauen. Ist das deutlich? Um uns also wieder
in eine willige Unterwerfung unter die Hoheit Gottes zu bringen, ist
die Offenbarung der selbstverleugnenden, selbstaufopfernden,
selbstlosen Liebe Gottes zu uns so wichtig. Das ist es, was Jesus
Christus tun muß, wenn Er uns in den von der Liebe motivierten
Gehorsam gegenüber Gott zurückgewinnen will.
Übrigens,
das ist der einzige Gehorsam, mit dem Gott zufrieden ist, nicht wahr?
Welche Art von Gehorsam? Von der Liebe motivierter Gehorsam. Das ist
wirklich der einzige Gehorsam, den es gibt. Wie die Bibel sagt:
"Liebe
ist die Erfüllung des Gesetzes."
{Röm.
13:10}
Jeder
andere Gehorsam ist nicht wirklich Gehorsam, es ist nur Heuchelei. Es
ist nur eine Täuschung, nur eine Täuschung, wenn sie nicht durch
Liebe motiviert ist. Wie also kann es sein, daß wir in diesen
liebegeleiteten Gehorsam gegenüber dem Vater hineingezogen werden?
Es ist, wenn man sieht, wie Seine Liebe im Sohn offenbart wird,
besonders in den letzten Stunden Seines Lebens auf dem Planeten Erde.
Meine lieben Freunde, versteht Ihr in diesem Zusammenhang besser,
warum Paulus in 1.
Korinther 2:2 sagte:
"Ich
bin entschlossen, nichts unter Euch zu wissen, außer Christus den
Gekreuzigten."
Wißt
Ihr, Paulus wußte, daß das Einzige, was Macht hatte, die Tyrannei
der Sünde, des Selbst und des Satans auf dem menschlichen Herzen zu
brechen, war die Offenbarung der Liebe Gottes in Christus dem
Gekreuzigten. Das ist das Einzige, was die Macht hat, es zu tun.
Nun,
in diesem Zusammenhang, gehen wir zurück zum Vaterunser,
Johannes
17. In Vers 4, wie
wir gesehen haben, sagt Er:
"Ich
habe Dich verherrlicht auf Erden und das Werk vollendet, das Du Mir
gegeben hast, damit Ich es tue."
Und
dann beachtet, was Er im folgenden Vers sagt:
"Und
nun, Vater, verherrliche Du Mich bei Dir mit der Herrlichkeit, die
Ich bei Dir hatte, ehe die Welt war."
Eine
bemerkenswerte Bitte. Denkt darüber nach um was Er den Vater bittet,
damit Er ihn dazu befähigt es
zu tun. Er möchte, daß der Vater Ihn zusammen mit sich selbst mit
der Herrlichkeit verherrlicht, die Er mit dem Vater hatte, bevor die
Welt war. Nun, welche Herrlichkeit hatte Er mit dem Vater, bevor die
Welt entstand? Unendliche Herrlichkeit, grenzenlose Herrlichkeit. Das
war, bevor Er ein Mensch wurde und die Herrlichkeit mit einem
menschlichen Leib verhüllte. Mit anderen Worten, Er bittet Gott den
Vater, Ihn zu befähigen, der Offenbarung Seines Charakters, die Er
durch Seinen menschlichen Aufenthalt auf dem Planeten Erde erhalten
hat, den unendlich, glorreichen, letzten Schliff zu geben.
Nun,
versteht, daß Christus von Anfang an die Herrlichkeit Gottes
vollkommen offenbart hat, sogar als Baby in der Krippe von Bethlehem.
Er war eine vollkommene Offenbarung der Herrlichkeit des Vaters.
Übrigens, die Weisen sahen diese Herrlichkeit mit geistlicher
Unterscheidung, nicht wahr? Sie sahen nicht nur ein menschliches Baby
an. Die geistliche Unterscheidung, die sie hatten, ermöglichte es
ihnen, die Aura, die Schechina, die von diesem Baby ausging zu sehen;
und sie gingen auf die Knie und was taten sie? Sie
beteten Ihn an. {Matth.
2:11}
Übrigens, weise Menschen gehen immer noch auf die Knie und verehren
Ihn, nicht wahr?
Aber
diese vollkommene Offenbarung der Herrlichkeit Gottes war nicht
unbeweglich, sie war geradezu beweglich. Vollkommenheit ist
fortschreitend und in der Vollkommenheit wuchs Christus von
Herrlichkeit zu Herrlichkeit. Die Schrift sagt,
"Jesus
nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen."
{Lukas
2:52}
und
diese herrliche Offenbarung wurde immer herrlicher, nicht wahr? In
jedem Lebensabschnitt vollkommen, aber in Seiner Fülle wachsend, bis
Er endlich angekommen ist und kurz vor den letzten Stunden Seines
Lebens betet. Er bittet Gott, Ihm zu helfen, die unendlich
glorreichen letzten Schliffe dem Bild hinzuzufügen, das Er sein
ganzes Leben lang vom Charakter Gottes gemalt hat. Das ist es, worum
Er den Vater bittet. Beantwortet der Vater Sein Gebet? Oh, ja, meine
Freunde.
Aber
bitte wißt, daß Christus sich voll bewußt ist, daß, wenn Er die
unendlich glorreichen letzten Schliffe der Offenbarung enthüllen
will, Er bereit und in der Lage sein muß, ein unendliches Opfer für
Seine Liebe für uns zu bringen. Hört Ihr, was ich sage? Und dieses
unendliche Opfer wird unendliches Leiden erfordern. Wißt meine
Freunde, das ist sehr interessant, und wir werden das später noch in
unserem Seminar betrachten. In der ganzen Heiligen Schrift gibt es
eine stetige Verbindung zwischen Leiden und Herrlichkeit. Habt Ihr
gehört, was ich gesagt habe? Es gibt eine stetige Verbindung
zwischen was? Zwischen Leiden und Herrlichkeit.
Je größer das Leiden, desto größer die Herrlichkeit.
{Conflict
and Courage 278.5 {dt.: "Konflikte und Mut"}
Je größer das Leiden durch Selbstaufopferung, desto größer ist
die Herrlichkeit, die direkte Verbindung die ganze Zeit. Deshalb muß
Christus, wenn Er in der Lage sein will, die unendliche Herrlichkeit
des Vaters zu offenbaren, bereit sein zu leiden, wie viel? Unendlich
viel; und das ist es, worum Er den Vater bittet, damit Er es tun
kann. Denn, wie Ihr wißt, sieht Er welchem Ereignis entgegen?
Gethsemane,
und dann das schreckliche Ereignis und schließlich Golgatha.
Er
schaut diesen letzten Stunden Seines Lebens direkt ins Angesicht. Er
weiß, daß Seine Menschheit übernatürliche, göttliche Kraft
brauchen wird, um das alles durchziehen zu können; und dieses
unendliche Opfer zu bringen und dieses ungeheuerlich große Leiden zu
erfahren, damit Er den grenzenlos herrlichen Charakter der Liebe
Gottes offenbaren kann. Gleich nach diesem Gebet, im nächsten
Kapitel in
Johannes
18:1 lesen wir:
"Als
Jesus das geredet hatte ging Er hinaus mit Seinen Jüngern über den
Bach Kidron; da war ein Garten, in den gingen Er und Seine Jünger."
Welcher
Garten war das, meine lieben Freunde? Das war der Garten Gethsemane.
Und oh, meine Brüder, meine Schwestern, die Offenbarung der
Herrlichkeit, die wir in Christus sehen, wie Er sich im Gebet quält
und Blutstropfen in diesem Garten schwitzt, ist vollkommen, unendlich
glorreich. Ich möchte, daß Ihr es mit mir betrachet.
Was
ist das für ein Gebet, das Er dreimal spricht?
Matthäus 26:42
"Mein
Vater, ist es nicht möglich, daß dieser Kelch vorübergehe, ohne
daß Ich ihn trinke, so geschehe Dein Wille!"
Was
ist das für ein Kelch, von dem Er spricht? Nun, Ihr könnt es im
Buch der Offenbarung lesen. Es
ist der Kelch des Zorns Gottes, der eines Tages unvermischt
ausgegossen werden wird
{Offb.
14:10} und
was ist Gottes Zorn? Gottes Zorn ist, Seine Gerechtigkeit in die Tat
umzusetzen. Was ist Gottes Gerechtigkeit? Gottes Gerechtigkeit ist
die Gewissheit, daß alles, was
ein Mensch sät, auch er ernten wird.
{Gal
6:7}
Es ist Gottes Versprechen, daß Er unsere Entscheidung ehren wird.
Nun, Gott hat uns aus Gnaden nicht sofort den Folgen unserer
Entscheidung ausgeliefert, nicht wahr? Weil Er hofft, daß wir um
Vergebung bitten und zu Christus fliehen, damit wir nicht die Folgen
unserer Entscheidung tragen müssen, sondern Christus erlauben, sie
für uns zu übernehmen. Seht Ihr das auch so?
Nun,
meine lieben Freunde, unsere Sünden müssen bestraft werden. Gottes
Gerechtigkeit erfordert es. Gottes Gerechtigkeit fordert das ein.
Wißt Ihr, wenn Gott unsere Sünden nur übersieht, dann hat Er in
einem sehr realen Sinn versäumt, unsere Entscheidung zu ehren, nicht
wahr? Und wer, glaubt Ihr, würde sich vor das ganze Universum
stellen und sagen: "Ich
habe es Euch gesagt! Wir sind Roboter; wir haben keinen freien
Willen. Der Mensch hat sich entschieden zu sündigen, und Gott wird
nicht einmal zulassen, daß er die Konsequenzen trägt."
{LJ
763.1} Aber
meine Freunde, bitte wißt, daß wir die Folgen nicht zu tragen
brauchen. Wir brauchen den Kelch des Zorns nicht zu trinken. Warum?
Weil Jesus Christus ihn für uns am Kreuz getrunken hat. Stimmt Ihr
mit mir überein? Aber das ist es, was Ihn dort in Gethsemane
gemartert hat. Er schaut diesem Kelch des Zorns ins Angesicht, und er
zittert in Seiner Hand. "Ich
bin mir nicht sicher, ob Ich das schaffen kann, Vater."
Aber ich frage Euch, ist das ein aufständischer Wille, mit dem Er zu
kämpfen hat? Nein, meine lieben Freunde. Warum kämpft Er darum,
diese Entscheidung zu treffen? Es durchzuziehen? Weil
es
eine
Trennung vom Vater erfordern wird
{LJ
684.1};
und es wird erfordern, daß
Er zur Sünde gemacht wird
{2.
Kor. 5:21};
und
Seine heilige Natur wehrt sich so sehr gegen die Sünde, daß die
Aussicht, daß Er für sündig erklärt und dadurch vom Vater
getrennt wird, für Ihn einfach überwältigend ist, und Er nicht
glaubt, daß Er es tun kann. Das sind unendliche und ewige Bande der
Liebe, die unsere Sünden gleich zerreißen werden. Sein ganzes Wesen
zittert vor der Aussicht, und Er ruft aus: "Vater,
wenn dieser Kelch an Mir vorübergehen kann, wenn es irgendeinen Weg
gibt, aber wenn es keinen gibt, werde Ich ihn trinken. Ich werde ihn
trinken."
{Matth. 26:42}
So
einen Herrn muß man lieben, meine Freunde. Man muß einen solchen
Herrn lieben.
Wißt
Ihr, ich möchte Euch eine der wertvollsten Abschnitte in diesem
inspirierten Buch über das Leben Christi vorlesen, "Das Leben
Jesu". Ich liebe dieses Buch von ganzem Herzen. Ich liebe dieses
Buch. Ich habe dieses Buch so oft gelesen, und jedes Mal, wenn ich es
gelesen habe, ist es ein neues Buch. Jedes Mal, wenn ich ans Ende
komme, treibt es mich dazu an den Anfang zu gehen und lese es noch
einmal. Ich empfehle es sehr, besonders die letzten Kapitel. Dieses,
von dem ich Auszüge lesen möchte, ist das Kapitel über Gethsemane.
Ich möchte das machen. Es ist ein längeres Zitat, als ich
normalerweise lese, aber es gibt keine bessere Art, um auszudrücken,
was Jesus im Garten von Gethsemane durchgemacht hat, als dies zu
lesen. Es beginnt auf Seite 683, und auch Auszüge von Seite 688.
Hört
zu und laßt den Geist zu Eurem Herzen sprechen. Laßt den Geist Eure
Augen öffnen und seht die Herrlichkeit, seht die Selbstlosigkeit,
seht die Selbstverleugnung, seht die Selbstaufopferung der Liebe
Christi. Denkt daran, wenn Ihr Ihn gesehen habt, habt Ihr wen
gesehen? Den Vater. Ich zitiere:
"Die
Sünde trennte Ihn von Seinem Vater, das fühlte Er. Der Abgrund war
so breit, so dunkel und so tief, daß Sein Geist davor
zurückschauderte. Er durfte Seine göttliche Macht nicht benutzen,
um diesem Kampf zu entrinnen."
Aber
bitte wißt, Er hätte es können. Ich lese weiter:
"Als
Mensch mußte Er die Folgen der Sünde der Menschheit erleiden, als
Mensch mußte Er den Zorn Gottes gegen die Übertretungen ertragen.
Christus stand jetzt in einer anderen Einstellung da im Vergleich zu
der, in der Er je zuvor gestanden hatte. Sein Leiden läßt sich am
besten mit den Worten des Propheten Sacharja ausdrücken: »Schwert,
mach dich auf über Meinen Hirten, über den Mann, der Mir der
nächste ist! spricht der Herr Zebaoth.« Sacharja 13:7. Als
Vertreter und Bürge der sündigen Menschen litt Christus unter der
göttlichen Gerechtigkeit, deren ganzen Umfang Er nun erkannte.
Bisher war Er ein Fürsprecher für andere gewesen, jetzt sehnte Er
sich danach, selbst einen Fürsprecher zu haben.
Als
der Heiland fühlte, daß Sein Einssein mit dem himmlischen Vater
unterbrochen war, fürchtete Er, in Seiner menschlichen Natur unfähig
zu sein, den kommenden Kampf mit den Mächten der Finsternis zu
bestehen.
(Abs.
11:)
Seht
Ihn über den Preis nachsinnen, der für die menschliche Seele
bezahlt werden muß! In Seiner Angst krallt Er sich fest in die kalte
Erde, als ob Er verhindern wolle, Seinem Vater noch ferner zu rücken.
Seinen bleichen Lippen entringt sich der qualvolle Schrei: »Mein
Vater, ist es möglich, so gehe dieser Kelch an Mir vorüber.« Doch
selbst jetzt fügt Er hinzu: »Doch nicht wie Ich will, sondern wie
Du willst!« Matthäus 26:39. Ungeheuer groß war die Versuchung, dem
Menschengeschlecht selbst die Folgen der eigenen Schuld aufzubürden,
während Er unschuldig vor Gott stünde.
(Abs.
20:)
Der
schreckliche Augenblick war gekommen, jene Stunde, die das Schicksal
der Welt entscheiden sollte. Das Geschick der Menschenkinder zitterte
in der Schwebe. Noch konnte sich Christus weigern, den für die
sündige Menschheit bestimmten Kelch zu trinken; noch war es nicht zu
spät. Jesus konnte sich immer noch den blutigen Schweiß von Seiner
Stirn wischen und den Menschen in seiner Gottlosigkeit verderben
lassen.
Er
konnte sagen: Laß den Übertreter die Strafe seiner Schuld
empfangen; Ich will zurückgehen zu Meinem Vater. Wird der Sohn
Gottes den bitteren Kelch der Erniedrigung und des Leidens bis zur
Neige leeren? Wird Er, der unschuldig war, die Folgen des Fluches der
Sünde erleiden, um die Schuldigen zu retten? Von den bleichen Lippen
Jesu fielen -- zitternd -- die Worte: »Mein Vater, ist es nicht
möglich, daß dieser Kelch an Mir vorübergehe, Ich trinke ihn denn,
so geschehe Dein Wille!« Matthäus 26:42.
(Abs.
23:) Er
will die Menschen retten, koste es, was es wolle. Er nimmt die
Bluttaufe an, damit Millionen zu Grundegehender das ewige Leben
gewinnen können. Er hatte die himmlischen Höfe, wo Reinheit, Freude
und Herrlichkeit herrschten, verlassen, um das eine verlorene Schaf
-- die durch Übertretung gefallene Welt -- zu retten. Er will sich
Seiner Aufgabe nicht entziehen. Er wird zur Versöhnung einer
Menschheit werden, die bereit war zu sündigen. Sein Gebet nun ist
Ergebung in Sein Schicksal: »Ist es nicht möglich, daß dieser
Kelch an Mir vorübergehe, Ich trinke ihn denn, so geschehe Dein
Wille!«"
Man
muß einen solchen Herrn lieben, meine Bruder, meine Schwester.
Aber
seht Ihr die Selbstlosigkeit, die dort zu sehen ist? Christus hätte
es abbrechen können. Er hätte nach Hause zum Vater zurückkehren
und uns unserem gerechten Urteil überlassen können. Er hatte es
nicht verdient, zu leiden. Das haben wir! Aber Er entschied sich
dafür, das zu nehmen, was wir verdienen, damit wir wählen können
das zu nehmen, was Er verdient. Man muß einen solchen Herrn lieben.
Seid Ihr da einer Meinung mit mir? Man muß einen solchen Herrn
lieben.
Und
meine lieben Freunde, damit Ihr nicht vergeßt, hört Ihn bitte
sagen:
"Wer
Mich gesehen hat, hat den Vater gesehen."
{Joh.
14:9}
Denkt
nicht einen Moment lang, daß Gott der Vater nicht mit Seinem Sohn
gelitten hat, als Er diese Erfahrung in Gethsemane durchgemacht hat.
Er war auch in Qualen. Hört zu, "Das
Leben Jesu" S. 689,
aus dem gleichen Kapitel, Gethsemane, (Abs. 23)
"Aber
der Vater im Himmel litt mit Seinem Sohn, und die Engel waren Zeugen
Seiner Qualen. Sie sahen ihren Herrn inmitten von Legionen
satanischer Kräfte, niedergebeugt von schauderndem, geheimnisvollem
Entsetzen. Im Himmel herrschte tiefe Stille; kein Harfenklang
ertönte. Hätten Sterbliche die Bestürzung der Engelscharen
wahrgenommen, als diese in stillem Schmerz beobachteten, wie der
himmlische Vater Seinem geliebten Sohn die Strahlen des Lichts, der
Liebe und der Herrlichkeit entzog, dann würden sie besser verstehen,
wie verhaßt in Seinen Augen die Sünde ist."
Meine
lieben Freunde, wenn Ihr denkt, daß es für Gott leicht war, Seine
Strahlen der Liebe und des Lichts von Seinem Sohn zu trennen, denkt
bitte noch einmal nach; und doch, wenn Er uns Erlösung bringen
wollte, mußte Er Seinen Sohn so behandeln, wie wir es verdienen,
damit Er uns so behandeln kann, wie Sein Sohn es verdient.
Bitte
wißt, daß Euer Vater Euch liebt, meine lieben Freunde.
Nicht
nur Euer Erlöser, sondern Gott der Vater liebt Euch genauso sehr wie
Gott, der Sohn, Euch liebt. Es gibt eine weitere herrliche
Offenbarung der Selbstlosigkeit Christi, die sich zeigte, als Er zu
den letzten Stunden Seines Lebens kam. Sie offenbart sich in immer
größerer Schönheit und Glanz, als Er unter immer größerem Druck
und Qualen steht, aufgrund der vereinten Kräfte böser Menschen mit
allen Fürstentümern und Kräften des Reichs der Dunkelheit.
Beachtet, was passiert, kurz nachdem Er zum letzten Mal ausgesprochen
hat:
"Wenn
dieser Kelch nicht an Mir vorüber geht, ohne daß Ich ihn trinke, so
geschehe Dein Wille."
Laßt
uns die Geschichte in Johannes
18:3 aufgreifen:
"Als
nun Judas die Schar der Soldaten mit sich genommen hatte und Knechte
der Hohenpriester und Pharisäer, kommt er dahin mit Fackeln, Lampen
und mit Waffen. Da nun Jesus alles wußte, was Ihm begegnen sollte,
ging Er hinaus und sprach zu ihnen: »Wen sucht Ihr?« Sie
antworteten Ihm: »Jesus von Nazareth.« Er spricht zu ihnen: »Ich
bin es!« Judas aber, der Ihn verriet, stand auch bei ihnen. Als nun
Jesus zu ihnen sprach: »Ich bin es!« wichen sie zurück und fielen
zu Boden."
Sehr
interessant; was passiert hier? Was ist hier los? Bitte beachtet
zunächst, daß das Wort "es"
hinzugefügt wurde. {Im original Griechisch steht es nicht dort.} ICH
BIN "es";
das ist in meiner Bibel kursiv geschrieben. Das ist eine kleiner
Hinweis, der besagt, daß dies hinzugefügt wurde. Was hat Jesus
eigentlich gesagt, als sie sagten: "Jesus
von Nazareth"?
Er hat was gesagt? "ICH
BIN."
Was bedeutet "ICH
BIN"?
Das ist der Name Gottes. Und meine lieben Freunde, als Er das sagte,
was haben sie getan? Sie gingen
rückwärts und fielen zu Boden. Der Geist der Weissagung sagt uns,
als
Er "ICH BIN" sagte, daß die Göttlichkeit durch die
Menschheit hindurchblitzte. Was
ist geschehen? Die Göttlichkeit durchblitze die Menschheit. "Review
and Herald"
12. Juli 1892:
"Die
Göttlichkeit blitzte durch die Menschheit, und die Soldaten waren
vor Ihm machtlos. Hätte Er ein Wort gesprochen, wären zwölf
Legionen Engel zu Seiner Verteidigung gekommen und hätten Ihn von
Seinen Feinden befreit, und jeder dieser grausamen Truppe wäre durch
Sein Wort zerstört worden. Aber nein, Er war gekommen, um den
Menschen zu retten, und um jeden Preis würde Er Seine Absicht
ausführen. Er erlaubte ihnen, Ihn mitzunehmen und wegzuzerren, wie
sie es mit jedem gewöhnlichen Verbrecher getan hätten."
Liebe
Freunde, die Göttlichkeit blitze durch die Menschheit hindurch. Aber
ist es um Seinetwillen, daß Er Seine göttliche Kraft zeigt, wenn Er
sagt: "ICH
BIN"?
Ist es um Seinetwillen? Nein. Wenn es um Seinetwillen gewesen wäre,
was hätte Er dann getan? Während sie herumkrochen und versuchten,
wieder zu sich kommen und klar zu sehen? Was hätte Er getan? Er
hätte gesagt: "Hört
zu, Jünger, laßt uns gehen. Das ist wirklich ein guter Augenblick.
Laßt uns gehen."
Aber was macht Er? Er steht da und wartet geduldig darauf, daß sie
wieder zu sich kommen, damit sie sich auf Ihn stürzen und Ihn
fesseln können. Warum tut Er das, meine lieben Freunde? Warum läßt
Er die Göttlichkeit aufblitzen und läßt diese Männer wie Tote
umfallen? Es ist offensichtlich nicht für Ihn selbst. Warum tut Er
es? Er tut es für Seine Jünger, Er tut es für den Mob, und Er tut
es für jeden von uns, der diese Geschichte liest. Und was versucht
Er uns zu sagen? Was sagt Er uns klar und deutlich? Daß Er
absichtlich zum Kreuz geht. Seht Ihr das genauso? Er wurde nicht
betrogen; Er wurde nicht überwältigt. Er entschied sich, zum Kreuz
zu gehen. Er hätte weggehen können, aber Er wartete geduldig
darauf, daß sie sich auf Ihn stürzen und Ihn fesseln würden.
Und
übrigens, als Petrus, einer der Jünger das Schwert herauszieht, bei
dem vergeblichen Versuch, seinen Herrn zu verteidigen und dem Dieners
des Hohenpriesters das Ohr abschneidet, was tut Jesus dann? Er sagt:
"Lasset
sie doch so machen!"
{Lukas
22:51}
und
Er löst sich von diesen Fesseln, als wären es Seidenfäden, nimmt
das Ohr und tut es an seine Stelle zurück und läßt sie Ihn dann
wieder fesseln. Man muß einen solchen Herrn lieben. Seid Ihr da
einer Meinung mit mir? Wenn es darum geht, etwas für andere zu tun,
wird Er Seine Macht ausüben, aber nicht für Sich selbst.
Nehmt
genau diesen Herrn, würdet Ihr das bitte tun? Nehmt genau diesen
Herrn und folgt ihm. Folgt Ihm durch diese lausige Ausrede eines
Verhörs und diese unglaubliche Mißhandlung, die Ihm zuteil wurde.
Seht Ihn dort am Hof des Herodes, als dämonenbesessene Männer mit
den Händen an Seinem Bart ziehen, in Sein Gesicht spucken und auf
die Dornenkrone schlagen, Ihn treten, Ihn mißbrauchen, Ihn alles nur
mögliche nennen. Glaubt Ihr, es könnte eine Versuchung gewesen
sein, die Göttlichkeit noch einmal aufblitzen zu lassen? Glaubt Ihr,
es könnte eine Versuchung gewesen sein? Meine lieben Freunde, ich
versichere Euch, daß es eine Versuchung war, die über unsere
Fähigkeit sie zu verstehen, hinausgeht. Hört was in
"Bibelkommentar,
Band 7"
auf S. 930 steht:
"Christus
wurde auf die Probe gestellt, indem es die Kraft aller Seiner
Fähigkeiten erforderte, um der Neigung zu widerstehen, wenn Er in
Gefahr war, Seine Kraft zu nutzen, um sich selbst daraus zu befreien
und über die Macht des Fürsten der Finsternis zu triumphieren."
Es
war eine unglaublich mächtige Versuchung, besonders wenn man
bedenkt, wie beleidigend die Sünde für Seine reine, heilige Natur
war. Und hier war Er, ganz umgeben von dämonenbesessenen,
abscheulichen Menschen. Aber nun, Er kann nicht zulassen, daß die
Göttlichkeit durch die Menschheit blitzt. Warum? Weil es für wen
gewesen wäre? Für sich selbst, und Er muß das als Mensch
durchmachen. Wenn Er mit uns mitfühlend sein will, kann Er nicht auf
etwas zurückgreifen, worauf wir nicht zurückgreifen können. Man
muß einen solchen Herrn lieben! Stimmt Ihr mir da zu?
Nun,
folgt genau diesem Heiland! Bitte folgt genau diesem Heiland und
bedenkt die Versuchung, die bestanden haben muß, als sie Ihn ans
Kreuz genagelt haben. Sie hoben dann dieses Kreuz an und ließen sie
es mit einem grausamen Ruck in dieses Steinloch auf Golgotha fallen.
Übrigens, was bedeutet Golgotha? "Schädelstätte"
{Johannes
19:17} Als
dieses Kreuz fiel, wurde der
Kopf, der Schädel der Schlange zerquetscht.
{PK
494.03}
Stimmt Ihr mir da zu? Vergeßt das nicht, vergeßt das nicht.
Aber
was haben sie dann getan? Matthäus 27:39
"Die
aber vorübergingen, lästerten Ihn und schüttelten ihre Köpfe und
sprachen: Der Du den Tempel abbrichst und baust ihn auf in drei
Tagen, hilf Dir selber, wenn Du Gottes Sohn bist, und steig herab vom
Kreuz!"
Wer
hat ihnen diese Worte in den Mund gelegt? Satan selbst. Hätte Jesus
vom Kreuz herabsteigen können? Meine lieben Freunde, das wäre
überhaupt kein Problem gewesen. Wenn Ihr oder ich verspottet worden
wären, während wir am Kreuz festgenagelt wären, daß wir
herabkommen sollten; wäre es eine Versuchung für uns gewesen? Nein,
warum? Wir hätten es nicht tun können. Aber es war gewiß eine
Versuchung für Ihn. Ich lese weiter:
"Desgleichen
spotteten auch die Hohenpriester mit den Schriftgelehrten und
Ältesten und sprachen: Andern hat Er geholfen und kann sich selber
nicht helfen. Er ist der König von Israel, Er steige nun herab vom
Kreuz. Dann wollen wir an Ihn glauben."
Oh,
hört Ihr, seht Ihr die Macht dieser Versuchung? Jesus Christus
wünscht Sich von ganzem Herzen für Sein geliebtes, auserwähltes
Volk, daß es glaubt, daß Er ihr König ist; und hier läßt Satan
sie zu Ihm sagen: "Hör
zu, wenn Du runterkommst, glauben wir, daß Du der König bist".
Wir können nicht einmal erahnen, wie mächtig diese Versuchung war.
Besonders wenn man erkennt, was darüber im Buch "Geist
der Weissagung"
Band 3, auf Seite 260 geschrieben steht:
"Die
Juden suchten und erwarteten ständig eine Gottheit unter ihnen, die
sich in der äußeren Erscheinung offenbaren würde, und durch einen
Blitz des überwältigenden Willens würde sich der Strom aller
Gemüter verändern, von ihnen eine Anerkennung seiner Überlegenheit
erzwingen, sich selbst erheben und den Ehrgeiz seines Volkes
befriedigen."
Das
war die Art von Messias, nach dem sie Ausschau hielten, und wenn
Jesus etwas Übernatürliches getan hätte, wie z.B. vom Kreuz zu
kommen, hätte Er sie wahrscheinlich davon überzeugen können, daß
Er der Messias war, den sie erwartet hatten. Aber da sie einen
fleischlichen Messias erwarteten, der ihre fleischlichen
Vorstellungen erfüllen sollte; aber Jesus jedoch da war, um ihr
geistlicher Messias zu sein, konnte Er dieser spöttischen Versuchung
nicht nachgeben.
Aber
wißt Ihr, was Er sagte, als sie Ihn verspotteten und sagten:
"Du
hast andere gerettet, rette Dich selbst!"
{Lukas
23:35}
Er
hat mir das einmal offenbart, als ich im Gebet darüber nachdachte.
Durch Seinen Geist beeindruckte Er meinen Geist, was Er in Seinem
Herzen sagte, als sie sagten:
"Du
hast andere gerettet, rette Dich selbst!"
Sagte
Er: "Ihr
wißt, daß Ich es könnte, Ich könnte es ganz gewiß. Aber wenn Ich
es tun würde, könnte Ich Euch nicht retten. Und ich wäre nicht in
der Lage, Steve zu retten." Und
Ihr könnt Euren Namen an dieser Stelle einfügen. "Ich
wäre nicht in der Lage, Steve zu retten. Ich wäre nicht in der
Lage, David oder Les, oder Phil oder Jeff, oder Joel, oder Bill, oder
Sue zu retten. Ich könnte sie nicht retten, also werde Ich Mich
entscheiden zu bleiben. Ich werde es durchziehen."
Man
muß einen solchen Herrn lieben. Wie geht es Euch diesbezüglich? Man
muß einen solchen Herrn lieben. Oh, meine lieben Freunde, seht die
Herrlichkeit, seht das Lamm, und wenn ihr schaut, werdet ihr
verwandelt werden. "Ich,
wenn Ich erhoben werde, werde Ich alle zu Mir ziehen."
{Joh.
12:32}
wißt Ihr, es ist die unendliche Liebe Gottes, offenbart in Christus
und dem Gekreuzigten, die unsere Herzen zu Ihm zurückgewinnt. Aber
das wird nicht genug sein, es sei denn, wir sehen die Liebe, die dort
offenbart wird. Versteht Ihr besser, warum uns der Geist der
Weissagung ermahnt, jeden
Tag eine nachdenkliche Stunde in der Betrachtung des Lebens Christi
zu verbringen, aber besonders mit den letzten Szenen.
{4Z
407.3} Dort
liegt die größte Anziehungskraft, meine Freunde. Bitte, betrachtet
die herrliche Offenbarung, daß die wunderbare Wiederherstellung
stattfinden kann. Gott bewahre, daß Er das alles für jeden hier
vergeblich getan hat. Laßt uns zum Gebet aufstehen.
Vater
Gott, ich danke Dir so sehr, daß Du uns Deine Herrlichkeit offenbart
hast, damit Du jetzt Deine Herrlichkeit in uns wiederherstellen
kannst, während wir uns entscheiden, zusammenzuarbeiten, indem wir
das geopferte Lamm ansehen. Mögen unsere Augen auf Jesus gerichtet
sein, ist mein Gebet im Namen Jesu. Amen.
Übersetzung
- Manuela Sahm - April 2019 © Überarbeitung Februar 2020
Stephen
Wallace "Von Herrlichkeit zu Herrlichkeit" - (10) "Ich
habe Dich verherrlicht"
Alle
diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative übersetzt. Wer mich und
meine reichhaltige, intensive Arbeit gerne (durch eine Spende)
unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich
schreiben. Vortrag@gmx.de Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe
Grüße und Gottes Segen, Manuela
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