Sonntag, 3. Mai 2020

(20)

"Schaffe in mir ein reines Herz"
Teil 20
Von Herrlichkeit zu Herrlichkeit

Willkommen zurück, meine Freunde. Ich schätze es sehr, daß Ihr heute Nachmittag zum Studium des wichtigsten Werkes, das den Menschen je anvertraut wurde, da geblieben seid. Und das ist was? Charakterbildung. {Ez 209} Und wir sind mitten in einer sehr eng damit verbundenen Reihe von Studien, die mit unserer Mitwirkungsrolle zu tun haben und zu der absoluten Notwendigkeit führen, ein neues Herz zu bekommen, um diese Rolle erfüllen zu können. Aber, meine Freunde, ich versuche, uns durch Gottes Gnade sehr vorsichtig zu einer Erkenntnis unseres verzweifelten Bedürfnisses nach einem neuen Herzen zu führen, denn wißt Ihr, wenn wir unser Bedürfnis nicht erkennen, werden wir nicht um ein neues Herz bitten. Und wenn wir nicht um eines bitten, bekommen wir auch keines. Und ich weiß, daß das nicht sehr angenehm ist, was wir tun, uns dem Laserlicht von Gottes Wort und Seinem Gesetz auszusetzen und vielleicht einige häßliche Dinge zu entdecken, die lange Zeit hinter der Schönfärberei versteckt waren. Das ist kein Spaß, oder? Aber meine Lieben, es ist notwendig, es ist notwendig. Und ich sage: "Gott, tue alles, was nötig ist." Folgt Ihr mir? Tue alles, was nötig ist, damit ich erkenne, wie es wirklich um meine Seele bestellt ist.
Das sollten wir an diesem anti-typischen Versöhnungstag tun, nicht wahr? Wir sollten unsere Herzen erforschen, um zu sehen, ob es unseren Seelen gut geht. Gott helfe uns aus der selbstgerechten Selbsttäuschung, in der wir uns befinden könnten, liebe Mit-Laodizeaner, solange noch Zeit ist, uns zu besinnen. Es ist noch Zeit, aufzuwachen.
Was ich also gerne tun würde, ist, in diesem letzten Studium heute einen Blick auf das Leben und die Erfahrung des typischen Laodizeaners, des typischen Heuchlers, des typischen Pharisäers, Saulus von Tarsus, zu werfen. Saulus von Tarsus. Und ich möchte darüber nachdenken, was es kostete, ihm aus seiner selbstgerechten Selbsttäuschung herauszuhelfen. Und ich möchte, daß Ihr erkennt, daß es dasselbe erfordert, um uns aus unserer zu helfen. Versteht Ihr, wo wir hin wollen?
Aber noch mal:
"Geistliche Dinge können nur geistlich wahrgenommen werden." {1. Kor. 2:14}
Bevor wir weitermachen, was müssen wir also tun? Beten. Wenn Ihr für Euch selbst betet, denkt bitte an mich.
Vater Gott, im Namen Jesu Christi, des Herrn, meine Gerechtigkeit, komme ich mutig in Deine Gegenwart mit einer heiligen Kühnheit, die nicht auf dem beruht, was ich bin, sondern auf dem, was Er ist. Er ist annehmbar, und ich danke Dir, daß ich in dem Geliebten angenommen werde. Und ich komme in meinem eigenen Namen und im Namen meiner bluterkauften Brüder und Schwestern, um noch einmal um die Ausgießung des Heiligen Geistes zu bitten. Wir brauchen ihn in der Kraft des Früh- und Spätregens. Du kennst unsere jeweiligen Bedürfnisse, einige brauchen den Frühregen, andere den Spätregen. Vater, wir haben kostbare Samen der Wahrheit, die Du uns als Volk anvertraut hast. Aber bei vielen von uns sind die Gärten unseres Geistes ausgedörrte und trockene Erde. Und wenn diese Samen keimen, Wurzeln schlagen und Früchte tragen sollen, muß der Boden mit dem Regen des Geistes bewässert werden. Du hast mir das Vorrecht gegeben, Samen der Wahrheit zu verbreiten, aber Vater, ich bete, daß sie durch die Kraft des Heiligen Geistes aufnahmefähigen Boden in den Gärten des Geistes von jedem hier finden mögen. Bereite diesen Boden vor; tue alles, was nötig ist. Brich ihn mit der Pflugschar der Wahrheit auf. Befeuchte ihn mit dem Heiligen Geist und laß die warmen Strahlen Deiner Liebe auf ihn scheinen. Und möge es der ideale Nährboden sein, in dem die Samen keimen, Wurzeln schlagen und Früchte tragen können. Und Vater, bitte, halte mich davon ab, Unkrautsamen mit den Samen der Wahrheit zu vermischen. Möge unser Studium durch die Kraft des Heiligen Geistes Frucht tragen, die Frucht eines christusähnlichen Charakters in den Gärten unseres Geistes. Dies ist mein Gebet im Namen Jesu. Amen.
Diese Erforschung der Seele, die so angemessen, so dringend notwendig ist, damit wir uns an diesem anti-typischen Versöhnungstag persönlich beteiligen können, erfordert, daß unser Gewissen vom Geist und Wort Gottes angeregt und geleitet wird. Und sie verlangt, daß wir uns mit geistlicher Unterscheidung nicht nach unserem eigenen Maßstab, sondern nach dem Maßstab des Wortes Gottes prüfen und testen. Wir sind so anfällig, meine lieben Freunde, wenn es um die Selbstprüfung geht, uns mit uns selbst zu vergleichen {2. Kor. 10:12}, nicht wahr? Und darin liegt unser Problem. Was tun wir, wenn wir in Bezug auf die Echtheit unserer Erfahrung ein wenig wackelig werden? Wir fragen uns: "Nun, wie mache ich mich? Verglichen mit ihm mache ich mich ziemlich gut. Und sie, oh, ich bin ihr weit voraus." Es ist leicht, jemanden zu finden, der nicht so gut ist wie man selbst, nicht wahr?
Und wir neigen dazu, unsere Selbsttäuschung zu bekräftigen, indem wir uns mit uns selbst vergleichen. Und übrigens ist genau das der Grund, warum Gesetzesmenschen so kritisch und anfällig für Fehler sind. Habt Ihr gehört, was ich Euch gerade gesagt habe? Wieso? Weil sie andere niederreißen müssen, um sich selbst aufzubauen. Und ein gesetzestreuer, selbstgerechter Geist ist verantwortlich für so viel Spaltung und Streit in unseren Familien zu Hause und in unseren Gemeindefamilien. Wären wir alle ans Kreuz geflohen und hätten wir erkannt, daß wir alle gleichermaßen der Gnade unterworfen sind, wäre der Boden dort vollkommen eben. (Das bedeutet, weil wir alle dort wären und ihn glatt gemacht hätten.) Und es gibt keine falschen Überlegenheits- oder Minderwertigkeitskomplexe am Fuße des Kreuzes. Wir sind alle vollkommen abhängig von der Gnade. Und so, wie wir es von Christus empfangen haben, werden wir es untereinander ausweiten. Und wir werden geduldig und barmherzig sein. Gott helfe uns, diese Art von Menschen zu sein. Aber meine lieben Freunde, bitte erkennt an, daß die Bibel diese Vorgehensweise, uns mit uns selbst zu vergleichen, als was verurteilt? Als Dummheit. Was ist der einzig wahre Maßstab? Es ist nicht nur das Wort Gottes, sondern vor allem das fleischgewordene Wort, Jesus Christus, nicht wahr?
Und übrigens, bitte hört mich an: Wir haben mit dem nachdrücklichen Hinweis darauf abgeschlossen, daß das Wort, wenn es uns bei dieser Selbstprüfung helfen soll, geistlich erkannt werden muß. Nur so ist es ein rasiermesserscharfes Schwert, das eine Operation am offenen Herzen durchführen kann, um die Beweggründe, die Wünsche, die Gedanken und die Gefühle im Verborgenen des Geistes zu erkennen. Aber ich möchte, daß Ihr versteht, daß der beste Weg, das Wort Gottes geistlich zu erkennen, darin besteht, es als in dem fleischgewordenen Wort, Jesus Christus, gelebt zu sehen. Und hier kommt Paulus ins Spiel.
Saulus von Tarsus, war er ein Schüler des Wortes? Ja, das war er, das war sein Beruf. Er kannte es vorwärts und rückwärts. Aber studierte er es mit geistlichem Urteilsvermögen? Ganz offensichtlich nicht, denn er dachte, er sei was?
"Aufgrund der Taten des Gesetzes tadellos." {Phil. 3:6}
Mit anderen Worten,
"er war reich und hatte mehr als genug und brauchte nichts." {Offb. 3:17}
Was war es also, das Saulus half, die geistliche Natur des Wortes zu erkennen? Es war eine persönliche Begegnung mit dem fleischgewordenen Wort auf dem Weg nach Damaskus, nicht wahr? Als nun Saulus an jenem Morgen in Jerusalem aufstand und diese sehr beeindruckenden pharisäischen Gewänder anzog, wozu er von seinen Mitbrüdern im Sanhedrin völlig ermächtigt war, machte er sich mit seiner Wache mit großer Prahlerei auf den Weg nach Damaskus, um sich mit den Christen, diesen Ketzern, zu befassen. Er war der vollkommene Laodizeaner: er war reich und hatte mehr als genug und brauchte nichts. Aber was geschah dann? Er traf Jesus. Und meine lieben Freunde, das war eine so dramatische Begegnung, daß sie sein Leben grundlegend veränderte. Er erhielt einen Blick auf die strahlende Herrlichkeit Gottes. Von was? Dem Glanz der Herrlichkeit Gottes {Hebr. 1:3}, die volle Offenbarung des Charakters Gottes, die Verkörperung des Gesetzes Gottes, das fleischgewordene Wort. {Johannes 1:14} Und die Offenbarung war so hell, daß sie seine physischen Augen blendete, aber zum ersten Mal öffnete sie seine geistlichen Augen. Und plötzlich konnte er in diesem Licht sehen, wie es wirklich um seine Seele bestellt war. Und der Mann, der anfangs reich war und mehr als genug hatte und nichts brauchte, der Mann aus Jerusalem, der aufgrund der Taten des Gesetzes tadellos war, als er Jerusalem verließ, stolperte zurück als Oberster der Sünder. {1. Tim. 1:15}
Meine lieben Mit-Laodizeaner, Ihr und ich, wir brauchen dringend eine solche Begegnung. Seht Ihr das genauso? Auf dem Weg dorthin müssen wir unbedingt Jesus begegnen, und ich sage, je früher, desto besser. Seid Ihr einer Meinung mit mir? Gott helfe uns, in dem blendenden, hellen Licht, das von Jesus ausgeht, alles zu sehen, was wir in uns selbst entdecken müssen.
"Review and Herald" 23. März 1911.
"Die Bekehrung Sauls war gekennzeichnet von ernsthafter Reue, gründlichem Schuldbekenntnis und der aufrichtigen Sehnsucht nach Vergebung der Sünden. Vor seiner Bekehrung war Saulus stolz und selbstbewusst gewesen; jetzt war er von Trauer und Scham niedergebeugt; er verabscheute sich selbst... Im Licht der Offenbarung, die ihm widerfahren war, begann er sich als das Oberhaupt der Sünder zu sehen."
Und meine lieben Freunde, wenn wir eine solche Begegnung haben, werden wir eine solche Erfahrung machen.
"Review and Herald" 16. Oktober 1888:
"Wenn es dem Knecht Gottes erlaubt ist, die Herrlichkeit des Gottes des Himmels zu sehen, wie Er sich der Menschheit offenbart hat, und wenn er die Reinheit des Heiligen Israels bis zu einem gewissen Grad erkennt, wird er eher verblüffende Bekenntnisse über die Verschmutzung seiner Seele ablegen, als sich stolz seiner Heiligkeit zu rühmen."
Ich wiederhole: Laodizeaner müssen Jesus unbedingt begegnen.
Bitte beachtet eine andere Größenordnung in Sauls Erfahrung, und laßt uns davon lernen. Was war es sonst noch, das Gott benutzt hat, um ihm zu helfen, aus seiner selbstgerechten Selbsttäuschung herauszukommen? Es war das Gesetz, geistlich wahrgenommen. Nun, bitte versteht, daß so wie das Wort geistlich am besten in dem fleischgewordenen Wort erkannt wird, so wird das Gesetz geistlich am besten in der Verkörperung des Gesetzes, Jesus Christus, erkannt. Und als Saulus einen Blick auf Jesus bekam, die Verkörperung des Gesetzes, das, was er viele, viele, viele Jahre lang studiert hatte, wurde plötzlich geistlich, und es war zum ersten Mal in der Lage, ihm die Wurzel des Sündenproblems zu enthüllen. Die was? Die Wurzel des Sündenproblems. Wißt Ihr, Saulus war sich der Frucht des Sündenproblems sehr wohl bewußt. Wovon spreche ich? Ich spreche von sündigem Verhalten. Aber obwohl Saulus sich der Frucht des Sündenproblems bewußt war, war er glückselig unwissend bezüglich der, was? Der Wurzel des Sündenproblems. Und die wäre? Das selbstsüchtige Herz hinter dem Verhalten.
Also, was war es? Arbeitet mit mir daran: Was war es, das Saulus half, die Wurzel des Problems zu erkennen? Was war es? Es war das Gesetz, Römer 7:7, hört sein eigenes Zeugnis: "Was wollen wir hierzu sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne! Aber die Sünde erkannte ich nicht außer durchs Gesetz. Denn ich wüsste nichts von der Begierde, wenn das Gesetz nicht gesagt hätte: »Du sollst nicht begehren!«" Welche Größenordnung des Sündenproblems aber entdeckt Saulus durch dieses zehnte Gebot? Ist es Frucht? Ist es die Sünde der Tat? Oh, nein. Er wusste, was die Sünde der Tat ist; das war sein Beruf. Er konnte jedes sündige Verhalten genau beschreiben, besonders wenn es um die Einhaltung des Sabbats ging. Er war gut darin, die Sünde der Tat zu erkennen. Also frage ich noch einmal, welche Größenordnung des Sündenproblems ist es dann, die er mit Hilfe des Gesetzes entdeckt? Es ist die Sünde der Natur, es ist die Wurzel, es ist das selbstsüchtige Herz. Und bitte beachtet, welches Gesetz ist es, das ihm hilft, dies zu entdecken? Welches? Das wievielte? Das zehnte: "Du sollst nicht begehren!" {2. Mose 20:17}
Warum ist es das zehnte Gebot, das ihm geholfen hat, dies zu entdecken? Gibt es etwas Einzigartiges am zehnten Gebot? Habt Ihr jemals darüber nachgedacht? Bitte, liebe Freunde, überfliegt die Heilige Schrift nicht einfach so. Haltet inne und stellt Euch entscheidende Fragen. Warum, warum, Paulus, half Dir das zehnte Gebot, diese Grössenordnung des Sündenproblems zu entdecken? Gibt es etwas Einzigartiges an der Zahl zehn? Oh, da gibt es sicherlich etwas. Und was ist das? Es ist das einzige von allen zehn, das sich ausschließlich mit dem beschäftigt, was im Kopf vor sich geht. Bei jedem anderen der Zehn Gebote gibt es etwas, das man auf der Ebene des Verhaltens tun kann, um sich selbst davon zu überzeugen, daß man seinen Anforderungen entspricht, denn es hat eine verhaltensbezogene Anwendung, richtig?
"Du sollst keine anderen Götter neben Mir haben." {2. Mose 20:3}
O.k., wirf sie alle raus, das werde ich nicht tun. "Bete sie nicht an und diene ihnen nicht!" "Du sollst dir kein Bildnis machen." Das werde ich nicht tun!
"Du sollst den Namen des Herrn nicht missbrauchen." {2. Mose 20:7} Ich beiß mir auf die Zunge; das werde ich nicht tun.
"Gedenke des Sabbattags." {2. Mose 20:8-11} Oh, ja, verlass dich auf mich, ich bin hier. Sogar in der Sabbatschule, das ist Extrapunkte wert. Gleiche Reihe, Hemd und Krawatte, ich halte den Sabbat.
"Ehre Vater und Mutter." {2. Mose 20:12} Oh, ja, das beste Pflegeheim der Stadt.
"Du sollst nicht töten." {2. Mose 20:13} Ich nehme niemandem das Leben.
"Du sollst nicht stehlen." {2. Mose 20:15} Nein, ich nehme keine Dinge, die mir nicht gehören.
"Du sollst kein falsch Zeugnis reden." {2. Mose 20:16} Ich lüge nicht, nein, ich nicht.
"Du sollst nicht ehebrechen." {2. Mose 20:14} Ich würde nicht daran denken, ich bin meiner Frau treu. Ich tue nichts von all diesen Dingen; ich bin rechtschaffen.
"Du sollst nicht begehren." {2. Mose 20:17} Mal sehen, was Ihr nicht begehrenswert findet. Gibt es etwas, was Ihr auf der Ebene des Verhaltens tun könnt, um Euch zu überzeugen, daß Ihr das zehnte Gebot haltet? Gibt es da was? Nein. Warum? Das Begehren findet wo statt? Im Verstand. Versteht Ihr jetzt, warum es das zehnte Gebot ist, das ihm half, die Wurzel des Sündenproblems zu entdecken? Es ist einzigartig, nicht wahr?
Hört Euch diese Aussage an, "Patriarchen und Propheten" Seite 309:
"Das zehnte Gebot trifft genau die Wurzel aller Sünden und verbietet das selbstsüchtige Verlangen, aus dem die sündige Handlung entspringt."
Da habt Ihr den Unterschied zwischen Wurzel und Frucht. Habt Ihr das verstanden? Was ist die Frucht? Die sündige Tat, das ist zu "sündigen". Was ist die Wurzel? Das selbstsüchtige Herz, die selbstsüchtigen Begierden, das sind die "Sünden".
Sowohl im Griechischen als auch im Hebräischen hatten sie alle mögliche verschiedene Wörter, um das Sündenproblem zu beschreiben. "Sünde" ist die Wurzel; das ist das selbstsüchtige Herz und "sündigen" das ist die Frucht. Und meine lieben Freunde, bitte versteht, bitte hört mich jetzt. Es ist absolut notwendig, daß wir die Wurzel des Sündenproblems erkennen, bevor wir überhaupt in der Lage sind, eine echte Bekehrung zu erfahren. Ich möchte das wiederholen: Es ist absolut notwendig, daß wir die Wurzel des Sündenproblems erkennen, bevor wir überhaupt in der Lage sind, eine echte Bekehrung zu erfahren. Warum? Ich will es so sagen: Es ist unvermeidlich, daß wir nach einer Lösung für die Sünde suchen, die in direktem Verhältnis zu unserem Verständnis unseres Sündenproblems steht. Habt Ihr das verstanden?
Ich will es wiederholen. Es ist unvermeidlich, daß wir nach einer Lösung für die Sünde suchen, die in direktem Verhältnis zu unserem Verständnis unseres Sündenproblems steht. Wenn ich denke, daß ich nur ein "kleines" Sündenproblem habe, werde ich nach einer "kleinen" Lösung für die Sünde suchen. Könnt Ihr mir folgen? Wenn ich bloß denke, daß mein Sündenproblem meine "Sünden" sind, die falschen Dinge die ich sage und tue, werde ich nur um Vergebung für meine "Sünden" bitten. Hört Ihr, was ich Euch sage? Aber ist da mehr an dem Problem dran als nur "Sünden"? Ja? Ja! Es gibt "Sünde" groß geschrieben, die Wurzel, das selbstsüchtige Herz! Und meine lieben Freunde, ich werde Gott nicht um eine Lösung für das Grundproblem bitten, wenn ich nicht erkenne, daß ich es habe. Ergibt das für Euch einen Sinn? Wir werden unweigerlich nach einer Lösung für die Sünde suchen, die in direktem Verhältnis zu unserem Verständnis unseres Sündenproblems steht.
Und mein Herz geht zu Euch aus, genau hier ist es für uns als ein Volk schwierig, weil es so viele gibt, sogar in dieser geliebten Gemeinde, die die Begriffserklärung der Sünde auf die absichtliche Übertretung von Gottes Gesetz, der Frucht, beschränken wollen.
Aber ich bin hier, um Euch zu sagen, daß das nicht das ganze Problem ist. Es gibt die Wurzel, das selbstsüchtige Herz, das wir als Geburtsrecht erhalten. Die Dienerin des Herrn nannte es "Angeborene Sünde". {ST, 17. Dez. 1885, Abs. 14} Die Dienerin des Herrn nennt es was, meine Lieben? "Angeborene Sünde". Offensichtlich sprechen wir hier von mehr als nur einer bewußten Entscheidung, nicht wahr? Worüber reden wir denn da, wenn wir über "angeborene Sünde" sprechen? Wir reden über das von Natur aus selbstsüchtige Herz, die Wurzel all der Sünden, die wir begehen. Sind wir uns da alle einig? Deshalb ist es so zwingend notwendig, die Fülle des Sündenproblems zu erkennen. Denn wir werden nie in der Lage sein, die volle Bekehrung zu erfahren; weil wir unweigerlich um die Lösung bitten werden, von der wir denken, daß wir sie brauchen. Und wenn wir denken, daß wir nur "Sünden" haben, die vergeben werden müssen, dann ist das alles, worum wir bitten werden. Aber wenn wir erkennen, daß wir "Sünden" haben, die sowohl überwunden als auch vergeben werden müssen, werden wir auch nach dieser Lösung suchen, nicht wahr? Ergibt das für Euch einen Sinn?
Hört Euch an, wie der Geist der Weissagung es ausdrückt. "Faith and Works" Seite 31:
"Die Seele muß zuerst von der Sünde überzeugt werden, bevor der Sünder den Wunsch verspürt, zu Christus zu kommen. Die Sünde ist die Übertretung des Gesetzes."
Herkömmliche Begriffserklärung, biblische Begriffserklärung - eine gute, aber seid vorsichtig.
"Sünde ist die Übertretung des Gesetzes." {1. Joh. 3:4}
"Aber die Sünde erkannte ich nicht außer durchs Gesetz."
Sie zitiert Römer 7:7, was wir uns angesehen haben.
Als das Gebot in Sauls Gewissen auftauchte, erwachte die Sünde wieder zum Leben, und er starb. Er sah sich durch das Gesetz Gottes verdammt. Der Sünder kann nicht von seiner Schuld überzeugt werden, wenn er nicht versteht, was Sünde ausmacht."
Haben wir das verstanden?
"Der Sünder kann nicht von seiner Schuld überzeugt werden, wenn er nicht versteht, was Sünde ausmacht."
Nun, was macht die Sünde aus? Das ist einfach:
"Sünde ist die Übertretung des Gesetzes."
Seid vorsichtig. Ja,...
"Sünde ist die Übertretung des Gesetzes" 1. Johannes 3:4.
Aber, meine lieben Freunde, das wirft die nächste Frage auf. Was ist das Gesetz? Sicher, ich schließe mich Euch an:
"Sünde ist ein Verstoß gegen das Gesetz."
Aber dann muß ich Euch fragen, was ist das Gesetz? Folgt dem hier: Wenn das Gesetz nur ein Sittenkodex ist, der für unser Verhalten gilt, was ist dann das Einzige, was Sünde ist? Übertretung auf der Ebene des Verhaltens, richtig? Und das einzige, wofür ich um Vergebung bitten muß, ist für meine Sünden, für diese willentlichen Entscheidungen, die ich treffe, um mich gegen das Gesetz Gottes aufzulehnen und schlechte Dinge zu tun. Aber ist das alles, was das Gesetz ist? Ist es nur ein Sittenkodex, der für mein Verhalten gilt? Ist es das? Nein, was ist es sonst?
Es ist die Niederschrift von Gottes Charakter. "Christi Gleichnisse" Seite 302:
"Gottes Gesetz ist die Niederschrift Seines Charakters."
Und was ist Gottes Charakter? Was ist jeglicher Charakter?
"Gedanken und Gefühle vereint." {Z5, 324}
Als solches hat das Gesetz die Zuständigkeit für unsere Gedanken und Gefühle, nicht wahr? Das haben wir bereits festgestellt. Deshalb können wir das Gesetz auf was für einer Ebene übertreten? Unserer Gedanken und Gefühle. Nicht nur unserer Worte und Taten, sondern was noch? Unserer Gedanken und Gefühle. Ja, Sünde ist die Übertretung des Gesetzes. Aber das Gesetz, das eine Niederschrift des Charakters Gottes ist, bedeutet, daß man es in der Abgeschlossenheit des Sinnes übertreten kann. Aber das ist noch nicht einmal das Ende dessen, was das Gesetz ist. Was ist das Gesetz sonst noch, meine Lieben? Bitte beachtet diese tiefere, tiefste Ebene dessen, was das Gesetz ist.
"Der Weg zu Christus" Seite 42:
"Das Gesetz Gottes ist der Ausdruck Seiner ureigensten Natur..."
Stimmt Ihr mir zu? Was ist das Gesetz? Es ist "
...ein Ausdruck von Gottes ureigenster Natur."
Was ist Gottes ureigenste Natur in einem Wort? Liebe.
Was ist unsere ureigenste Natur in einem Wort? Selbstsucht.
Deshalb sind wir von Natur aus sündig. Seid Ihr einer Meinung mit mir? Das ist die Wurzel des Sündenproblems: Es ist unser von Natur aus eigensüchtiges Herz. Und weil wir eigensüchtige Herzen haben, haben wir sündige Gedanken und Gefühle. Und weil wir sündige Gedanken und Gefühle haben, haben wir sündige Worte und Taten. Habt Ihr das gesehen? Aber die sündigen Worte und Taten sind einfach die Frucht des Sündenproblems. Die Wurzel liegt unter der Oberfläche. Das ist das selbstgefällige Herz, die selbstgefälligen Beweggründe, der selbstgefällige Geist, die selbstgefälligen Wünsche, die unter der Oberfläche liegen. Und meine lieben Freunde, dem Gesetz muß es erlaubt sein, seine Herzarbeit zu verrichten, bevor wir bereit sind, vollständige, uneingeschränkte Bekehrung zu erfahren. Mit anderen Worten, dem Gesetz muß erlaubt werden, ein gründlicher Lehrmeister zu sein, bevor wir bereit sind, zu Christus zu fliehen und gerechtfertigt zu werden durch den Glauben. {Gal. 3:24}
Wißt Ihr, wenn das Gesetz nicht in der Lage ist, die Wurzel des Sündenproblems für uns aufzudecken, könnten wir durchaus denken, daß unsere Einhaltung des Buchstabens des Gesetzes auf der Ebene des Verhaltens uns was macht? Rechtschaffen. Könnt Ihr dem folgen? Aber wenn das Gesetz seinen Strahl in den Kern unseres Seins wirft und uns wissen läßt, daß es nicht nur darum geht, was wir tun und was wir nicht tun, sondern vor allem darum, warum wir es tun und warum wir es nicht tun, den Beweggrund dahinter, dann wird uns plötzlich geholfen, die Wurzel des Problems zu erkennen. Und das ist es, womit das Gesetz Saulus schließlich geholfen hat. Und meine lieben Freunde, das ist es, womit das Gesetz uns auch heute helfen muß. Stimmt Ihr mir zu? Und wißt Ihr warum?
Wißt Ihr, warum es so viele halbbekehrte und unbekehrte Menschen in dieser geliebten Gemeinde und in der Christenheit im Allgemeinen gibt? Weil es einen Mangel an Predigten gibt, wie sie der Meisterprediger hielt, das Gesetz Gottes von unseren Kanzeln aus zu predigen. Es ist dem Gesetz nicht erlaubt worden, ein gründlicher Lehrmeister zu sein, um uns die Tiefen unseres Sündenproblems aufzudecken. Und wer nicht über die Tiefen seines Sündenproblems belehrt wurde, er wird nicht, ja, er kann nicht zum Erlöser gehen und die Fülle der Lösung für die Sünde empfangen, weil er die Fülle des Sündenproblems nicht kennt, und er wird natürlich nicht um die Fülle der Lösung für die Sünde bitten. Ist Euch das klar?
Hört Euch diese bemerkenswerte Aussage an. "Intellekt, Charakter und Persönlichkeit" Seite 45:
"Das Gesetz Gottes ist überaus umfassend. Jesus hat Seinen Jüngern deutlich erklärt, daß dieses heilige Gesetz Gottes sogar in den Gedanken und Gefühlen und Wünschen sowie in Wort und Tat verletzt werden kann. Wenn das Gesetz in seiner geistlichen Kraft gesehen wird, dann werden die Gebote in ihrer wirklichen Kraft zur Seele nach Hause kommen. Die Sünde wird überaus sündhaft erscheinen. Es gibt keine Selbstgerechtigkeit, keine Selbstschätzung, keine Ehrsucht mehr. Die Selbstsicherheit ist weg. Tiefe Überzeugung der Sünde und Selbstverachtung sind die Folge, und die Seele hält das Blut des Lammes Gottes als ihr einziges Heilmittel in ihrem verzweifelten Gefühl der Gefahr fest."
Versteht Ihr, dafür ist das Gesetz gegeben worden, um ein Lehrmeister zu sein, der uns zu Christus führt, damit wir gerechtfertigt werden durch, was? Glaube... Glaube... Durch den Glauben.
Ich habe noch eines, ich muß es mit Euch teilen: "Manuscript Releases" Band 10, Seite 287:
"Das Gesetz Gottes wird in der Heiligen Schrift als weit gefaßt in seinen Anforderungen dargestellt. Jedes Prinzip ist heilig, gerecht und gut. Sie stellen den Menschen in die Pflicht gegenüber Gott; sie reichen bis in die Gedanken und Gefühle der Seele; und sie werden die Überzeugung der Sünde in jedem hervorbringen, der sich ihrer Übertretung bewußt ist. Würde sich das Gesetz nur auf das äußere Verhalten erstrecken, würden sich die Menschen wegen ihrer falschen Gedanken, Wünsche und Absichten nicht schuldig fühlen. Aber das Gesetz verlangt, daß die Seele selbst, der geistige Vertreter, rein sei, der Verstand heilig, daß alle Gedanken und Gefühle in Übereinstimmung mit dem Gesetz der Liebe und Gerechtigkeit sein sollen. Durch sein Licht sieht der Mensch sich vor Gott schuldig."
Und meine lieben Freunde, das ist genau das, was wir alle erkennen müssen, wenn wir für eine vollständige, echte Bekehrung bereit sein wollen. Wie müssen wir uns selbst sehen? Schuldig vor Gott. Und genau hier liegt das Hauptproblem, meiner Meinung nach, im modernen, weit verbreiteten Christentum.
Es scheint eine schreckliche Abneigung unter den Predigern des Evangeliums zu geben, etwas zu sagen, das jemandem ein schlechtes Gewissen machen könnte. "Wir wollen nicht, daß sich die Leute schuldig fühlen; wir wollen, daß sich jeder angenommen fühlt." Eine tödliche Fälschung, mein Bruder, meine Schwester. Wir sind angenommen, ja, aber nur wo? In dem Geliebten. Und Ihr und ich, wir haben kein Recht, die Annahme im Geliebten zu beanspruchen, wenn wir nicht in völliger, tiefer Reue zum Fuß des Kreuzes gekommen sind und die Vergebung unserer Sünden und die Macht, sie zu überwinden, erhalten haben. Seid Ihr einer Meinung mit mir?
Eine weitere Aussage. "Das Leben Jesu" Seite 296:
"Als das Gesetz vom Sinai aus verkündet wurde, machte Gott den Menschen die Heiligkeit Seines Charakters bekannt, damit sie im Gegensatz dazu die Sündhaftigkeit ihres eigenen sehen konnten. Das Gesetz wurde gegeben, um sie von der Sünde zu überführen und ihr Bedürfnis nach einem Retter zu offenbaren. Es würde dies Werk tun, indem seine Grundsätze durch den Heiligen Geist auf das Herz angewendet werden. Diese Aufgabe hat es immer noch zu verrichten."
Stimmt Ihr mit mir überein?
"Diese Aufgabe hat es immer noch zu verrichten."
Auch heute noch? Ja, besonders heute.
"Im Leben Christi werden die Grundsätze des Gesetzes deutlich gemacht..."
Wo werden sie deutlich gemacht? Im Leben Christi. Wißt Ihr, noch einmal, die beste Weise, die geistliche Natur des Gesetzes zu erkennen, ist, es so zu sehen, wie es in Jesus gelebt wird. Dort erkennt man wirklich die aufopfernde, selbstverleugnende Liebe Gottes. Sie ist im Leben Christi, nicht wahr? Und darum geht es im Gesetz eigentlich: um die aufopfernde, sich selbst verleugnende Liebe.
"Im Leben Christi werden die Grundsätze des Gesetzes deutlich gemacht; und so wie der Heilige Geist Gottes das Herz berührt, so wie das Licht Christi den Menschen ihr Bedürfnis nach Seinem reinigenden Blut und Seiner rechtfertigenden Gerechtigkeit offenbart, so ist das Gesetz immer noch ein Mittel, um uns zu Christus zu bringen, damit wir gerechtfertigt werden durch den Glauben."
Mein Bruder, meine Schwester, ich flehe Euch an, laßt das Gesetz in Eurem Leben ein gründlicher Lehrmeister sein, bitte. Erlaubt, daß es ein gründlicher Lehrmeister ist. {Gal 3:24}
Es gibt noch etwas, das Gott benutzt, um uns zum Kreuz zu bringen. Das Gesetz treibt uns an, indem es uns zu einem Bewußtsein unserer Schuld und unseres verzweifelten Bedürfnisses nach Vergebung bringt. Das Gesetz treibt uns an. Aber während das Gesetz uns antreibt, zieht uns das Lamm an, nicht wahr?
"Ich, wenn Ich erhöht werde, werde alle zu Mir ziehen." {Joh 12:32}
Und diese beiden übernatürlichen Kräfte, die zusammenwirken, werden uns, wenn wir nicht aktiv Widerstand leisten, zum Fuß des Kreuzes bringen. Das Gesetz wird uns treiben und das Lamm wird uns ziehen. Und beachtet, wie schön dies in dieser Aussage, das Treiben des Gesetzes und das Ziehen des Lammes, ineinander verwoben ist. "Review and Herald" 2. September 1890:
"Wenn wir zum Kreuz schauen und dort den leidenden Sohn des unendlichen Gottes sehen, werden unsere Herzen zur Buße bewegt. Jesus hat sich freiwillig bereit erklärt, die höchsten Ansprüche des Gesetzes zu erfüllen, damit Er der Rechtfertiger aller sein kann die an Ihn glauben. Wir blicken zum Kreuz und sehen in Jesus einen vollkommen zufriedenen und versöhnten Gott. Jesus ist Gerechtigkeit. Welche Fülle kommt in diesen Worten zum Ausdruck! Und wenn wir einzeln sagen können: 'Der Herr ist meine Gerechtigkeit', dann können wir uns in der Tat freuen; denn das sühnende Opfer, das durch den Glauben gesehen wird, bringt der zitternden Seele, die unter dem Schuldgefühl belastet ist, Frieden und Trost und Hoffnung. Das Gesetz Gottes..."
Woher kommt dieses Schuldgefühl?
"Das Gesetz Gottes ist der Spürhund der Sünde, und wenn der Sünder sich zum sterbenden Christus hingezogen fühlt, sieht er den schmerzhaften Charakter der Sünde und bereut und ergreift das Heilmittel, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt."
Meine Freunde, das ist eine echte Bekehrung. Aber habt Ihr die beiden Punkte gesehen, die zusammenwirken? Das Gesetz hat angetrieben und das Lamm hat gezogen. Das Gesetz verurteilt und die Liebe zieht, zieht uns an, damit wir Begnadigung und Vergebung, sowie ein neues Herz erhalten. Folgt mir genau: Wenn wir zum Kreuz kommen, werden wir durch die Kraft des Heiligen Geistes befähigt, eine echte Trauer über unsere Sünde zu haben, die zu einer echten Reue über die Sünde führt. Bitte beachtet, daß ich den bezeichnenden Begriff "aufrichtig" verwende. Es gibt eine gefälschte Trauer um die Sünde und eine gefälschte Buße. 2. Korinther 7:10
"Denn die Traurigkeit nach Gottes Willen wirkt zur Seligkeit eine Umkehr, die niemanden reut; die Traurigkeit der Welt aber wirkt den Tod."
Hat Judas seine Sünde bereut? Hat er Buße getan? Ja, aber war es echte Trauer? War es echte Buße? Nein. Als er dem Hohenpriester diese dreißig Silberstücke vor die Füße warf und sagte:
"Ich habe gesündigt, indem ich unschuldiges Blut verraten habe."
{Matth. 27:4} tat ihm die Folge der Sünde schrecklich leid. Und diese Trauer führte zu, was? Was steht da?
"Die Traurigkeit der Welt aber bringt den Tod." {2. Kor. 7:10}
Was hat er dann getan? Er ging hinaus und hat sich aufgehängt. {Matth. 27:5}
Meine lieben Freunde, echter Kummer treibt uns zum Kreuz, und wir erhalten dort, was? Das Geschenk der Reue. Apostelgeschichte 5:31
"Ihn hat Gott zu Seiner rechten Hand erhoben, um Fürst und Retter zu sein, um Israel Buße und Vergebung der Sünden zu geben."
Nun erkennen wir alle, daß die Vergebung der Sünden ein Geschenk der Gnade ist, nicht wahr? Aber bitte erkennt, daß dies Buße bedeutet, das bedeutet Reue. Genauso wie die Vergebung, ist auch die Buße ein Geschenk. Ihr könnt keinen echten Kummer über die Sünde erzeugen. Ihr könnt keine echte Reue über die Sünde erzeugen. Aber Ihr könnt zum Kreuz kommen und durch die Kraft des Heiligen Geistes beides als Gabe empfangen. Die Liebe Christi wird in Euch eine Trauer über die Sünde hervorrufen. Warum? Weil Ihr, am Fuße des Kreuzes, sehen werdet, was Eure Sünden Jesus angetan haben, nicht wahr? Und plötzlich erkennt Ihr, was für eine schreckliche Sache die Sünde ist, denn sie hat das unendliche Leiden des Sohnes Gottes verursacht, der mit gebrochenem Herzen ausrief:
"Mein Gott, Mein Gott, warum hast Du Mich verlassen?" {Matth. 27:46}
Und warum hatte Gott Seinen Sohn verlassen?
"Weil Er den, der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde gemacht hat." {2. Kor. 5:21}
Und behandelte Ihn als Sünder, damit die schrecklichen Folgen der Sünde nicht auf uns fallen mußten. So einen Herrn muß man lieben. Seid Ihr einer Meinung mit mir?
Mein Bruder, meine Schwester, wenn wir zum Kreuz gehen und Jesus sagen hören:
"Mein Gott, Mein Gott, warum hast du Mich verlassen?"
...müssen wir auch fragen: "Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich angenommen?" Und zwar auf derselben Basis. Gott hat Ihn verworfen weil Ihm meine Sünden zugerechnet worden sind. Und Er nimmt mich an, weil mir Seine Gerechtigkeit verliehen worden ist. Wir werden beide - Christus und der Sünder - nicht so behandelt, wie wir es verdienen, sondern wie der andere es verdient. Christus wurde so behandelt, wie wir es verdienen, damit wir so behandelt werden können, wie Er es verdient. Und wenn Ihr den Kummer und das Leid erkennt, das Eure Sünde im Herzen Gottes verursacht, wird Euch das, durch die Kraft des Heiligen Geistes, eine echte Trauer über die Sünde bringen! Und das wird Euch zu echter Buße führen. Und das ist ein Geschenk. Und in diesem Geist der echten Reue und der Trauer über die Sünde, wonach werdet Ihr da rufen? Ihr werdet nach der Fülle der Lösung für die Sünde rufen. Wonach werdet Ihr ausrufen, meine Freunde? Nach der Fülle der Lösung für die Sünde.
Mit anderen Worten, Ihr werdet nicht nur um Vergebung für Eure Sünden bitten, sondern auch um Gottes Lösung für die Sünde. Und hört Ihr das in David's Gebet? Hört Ihr es? Das Mustergebet für echte Buße und Umkehr, Psalm 51:9+10; hört genau hin. Getrieben vom Gesetz und angezogen vom Lamm. Er hatte das Lamm nur in der Verheißung; wir haben es in der Erfüllung. Aber vom Gesetz getrieben und vom Lamm gezogen, was ruft David aus der Tiefe seiner Seele?
"Verbirg Dein Angesicht vor meinen Sünden und lösche alle meine Sünden aus."
Welche Ebene des Sündenproblems ist das? Das ist die Frucht. Ist es wichtig, Vergebung für die falschen Dinge die wir getan haben zu erhalten? Ja, aber ist das alles, worum wir bitten müssen? Nein, warum? Weil da immer noch was ist? Die Wurzel. Deshalb holt David sofort Luft und fügt diese Worte hinzu:
"Schaffe in mir ein reines Herz, o Gott, und erneuere einen rechten Geist in mir."
Nun, womit hat er es zu tun? Was erkennt er an? Die Wurzel des Problems, sein von Natur aus selbstsüchtiges Herz. Und übrigens, was hat er da in Vers 5 gerade anerkannt?
"Siehe, ich bin in Ungerechtigkeit geboren und in Sünde hat mich meine Mutter empfangen."
Er ist sich der angeborenen Sünde voll bewußt, nicht wahr? Dieses selbstsüchtige Herz, das er als Erbe empfangen hat, und jetzt, da er sich dessen bewußt ist, da er sich der Fülle des Sündenproblems bewußt ist, ist er in der Lage, um die Fülle der Lösung für die Sünde zu bitten und sie zu empfangen. Und meine lieben Freunde, wir müssen dasselbe Gebet beten. Und einige von Euch mögen an dieser Stelle sagen: "Oh, Du mußt mich nicht dazu ermahnen. Das habe ich vor vielen, vielen Jahren getan. In der Tat habe ich das mehrmals getan:
"Schaffe in mir ein reines Herz, o Gott, und erneuere einen rechten Geist in mir."
Ich habe Ihn darum gebeten, das zu tun." Meine lieben Freunde, Ihr müßt wissen, daß Gott mehr auf Euer Herz als auf Euren Mund hört. Ist es möglich, daß man die Worte
"Schaffe in mir ein reines Herz, o Gott, und erneuere einen rechten Geist in mir."
mit dem Mund gesprochen hat und es nicht wirklich meint? Ist es möglich? Und kann man Gott täuschen, ob man es ernst meint oder nicht? Könnt Ihr das? Nein.
Also bitte, Ihr wißt, daß ich nicht versuche, Euch dazu zu bringen, die Echtheit Eurer Bekehrung anzuzweifeln. Übrigens, wenn Ihr wirklich bekehrt seid, dann hat das, was ich hier mit Euch geteilt habe, Eure echte Erfahrung nur bestätigt und bekräftigt. Aber meine lieben Freunde, bitte wißt, daß ich versuche, Euch zu helfen, wenn es nötig ist, zu erkennen, daß Ihr vielleicht keine echte Erfahrung habt. Daß Ihr vielleicht nicht wirklich bekehrt worden seid. Daß Ihr vielleicht seit ach so vielen Jahren nur so getan habt. Ist das eine Möglichkeit? Würdet Ihr gewillt sein, das als eine Möglichkeit in Betracht zu ziehen? Wenn der Heilige Geist Euch zu der Überzeugung gebracht hat, daß Ihr Euch möglicherweise demütigen müßt, ich weiß, daß das hart ist, besonders wenn Ihr ein Nikodemus gewesen seid. Ein Nikodemus, hoch und erhaben und geschätzt und bewundert und mit einer Führungsposition betraut. Und doch, was hat Christus zu ihm gesagt?
"Du mußt von neuem geboren werden"
Nikodemus. Du bist noch nicht einmal bekehrt. (Joh. 3:3) Mein Herz geht aus zu Euch, es mag hier einige Nikodemusse geben. Ist das möglich? Aber ich flehe Euch an, seid nicht zu stolz! Bitte seid nicht zu stolz. Seid bereit, zum Kreuz zu kommen und mit David zu rufen:
"Schaffe in mir ein reines Herz, o Gott, und erneuere einen rechten Geist in mir."
Und ich verspreche Euch, meine lieben Freunde, wenn Ihr es ernst meint, wenn Ihr es wirklich ernst meint, wird Jesus Sein neues Bundesversprechen an Euch erfüllen.
Er wird es tun! Und was ist das neue Bundesversprechen? Oh, es ist so wunderschön; es ist zweifach. Und warum? Weil es ein zweifaches Bedürfnis gibt. Und Seine Lösung entspricht dem Problem. Was ist das für eine Lösung? Hebräer 10:16
"Das ist der Bund, den Ich mit ihnen schließen will nach diesen Tagen«, spricht der Herr: »Ich will Meine Gesetze in Ihr Herz geben, und in ihren Sinn will Ich sie schreiben, ..."
Das ist die Lösung für das Sündenproblem, dieses selbstsüchtige Herz, das wir von Natur aus empfangen. Und dann, bitte beachtet, was Er hinzufügt: Dann fügt Er hinzu:
"...und ihrer Sünden und ihrer Missetaten will Ich nicht mehr gedenken.«"
Wofür ist das die Lösung? Für die Frucht. Für die Wurzel und die Frucht hat Er eine Lösung, meine lieben Freunde. Er will Euch die ganze Fülle der Lösung für die Sünde geben, aber Er kann es nicht, wenn Ihr nicht darum bittet.
Als ein Bruder, der Euch liebt, flehe ich Euch an, Ihn darum zu bitten. Ich ersuche Euch, bittet Ihn darum. Wenn wir dieses neue Herz empfangen, werden wir zu einem neuen Geschöpf. Die Veränderung ist so radikal, daß man sie "Wiedergeburt" nennt. "Zeugnisse Band 4" Seite 21:
"Wahre Bekehrung ist eine grundlegende Veränderung."
Was ist es? Es ist
"...eine grundlegende Veränderung. Die eigentlichen Neigungen von Herz und Sinn sollten sich ändern und das Leben wird wieder neu."
Meine lieben Freunde, bitte wißt, bitte wißt, daß diese Erfahrung nicht üblich ist. Sie ist selten, sie kommt nicht oft vor. Geht nicht davon aus, daß Ihr diese Erfahrung gemacht habt. Wollt Ihr diese Erfahrung machen? Vielleicht haben einige von Euch sie schon gemacht, aber würdet Ihr mit mir anerkennen, daß wenn Ihr sie gestern gemacht habt, sie nicht gut genug für heute ist? Ihr müßt jeden Tag aufs Neue bekehrt werden. Die Dienerin des Herrn sagt uns, daß je weiter wir in unserer christlichen Erfahrung voranschreiten, desto mehr wird sich unsere Reue vertiefen. {WA 559.01}
Wißt Ihr, das Gesetz treibt uns jeden Tag an und das Lamm zieht uns jeden Tag an. Und jeden Tag knien wir nieder und bitten um Vergebung unserer Sünden und wir sagen was?
"Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, beständigen Geist." {Psalm 51:12}
Und meine lieben Freunde, wenn wir solch ein Gebet beten, wenn wir dieses Gebet sprechen, verspreche ich Euch, daß Gott Sein neues Bundesversprechen an uns erfüllen wird. Er wird uns das Herz geben, auf dem das Gesetz Gottes geschrieben steht, und wir werden eine grundlegend andere Einstellung zu Seinem Gesetz haben. "Signs of the Times" 24. November 1887:
"Das fleischliche Herz, das weder dem Gesetz Gottes unterworfen ist, noch sein kann, wird geistlich gemacht und ruft mit Christus aus: "Deinen Willen, mein Gott, tue ich gern, und Dein Gesetz habe ich in meinem Herzen." {Psalm 40:9}
Und mit einem neuen Herzen wird die christliche Erfahrung plötzlich zu einer Wonne und Freude. Und es gibt einen Frieden und ein Glück, wie man sie noch nie zuvor gekannt hat. Das verspreche ich Euch! Und wenn es um den Gehorsam geht, bewegt Ihr Euch aus dem "Pflichtmodus" in den "Wonnemodus." Und es gibt eine Süße und eine Freude, die unbeschreiblich ist.
Habt Ihr diese Erfahrung? Wenn Ihr sie nicht habt, zögert bitte nicht, zum Kreuz zu fliehen, dorthin getrieben durch das Gesetz, dorthin gezogen durch das Lamm, und ruft aus der Tiefe Eurer Seele nicht nur nach Vergebung Eurer Sünden, sondern nach einem neuen Herzen. Ist es Euer Verlangen, das zu tun? Wenn ja, würdet Ihr bereit sein, nach vorne zu kommen? Ich möchte Euch einladen, wer auch immer das tun möchte, würdet Ihr bereit sein nach vorne zu kommen? Gelobt sei Gott... Lobet den Herrn... Gepriesen sei der Herr. Singt es mit mir: "Alles übergebe ich Jesus, alles gebe ich Ihm freiwillig, ich werde Ihn immer lieben und Ihm vertrauen, in Seiner Gegenwart, täglich leben. Ich übergebe alles, ich übergebe alles, alles an Dich, meinen geliebten Heiland, ich übergebe alles."
Vater im Himmel, die Liebe Christi hat unsere Herzen erobert. Ja, das Gesetz trieb uns an, aber es ist die Liebe, die uns anzog, und deshalb sind wir hier. Und deshalb rufen wir aus der Tiefe unserer Seele mit David nicht nur nach Vergebung unserer Sünden, nicht nur, daß Du unsere Missetaten auslöschen mögest, sondern vor allem rufen wir: "Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, beständigen Geist." Erfülle an mir Dein neues Bundesversprechen. Befasse Dich mit der Wurzel des Sündenproblems, bitte. Gib mir das neue Herz, das von Liebe regiert wird. Ich versuche schon viel zu lange, daß sich dieses selbstsüchtige Herz gut beträgt und das einzige, was ich erreichen konnte, war, ein weiß getünchtes Grab zu sein. Aber ich will echt sein; ich will von innen heraus verändert werden. Also bitte fang mit diesem Vorgang an und beginne ihn jetzt. Möge mich die Liebe motivieren. Möge ich wahrhaftig mit David und Jesus sagen können: "Ich freue mich, Deinen Willen zu tun, oh mein Gott, ja, Dein Gesetz ist in meinem Herzen." Danke, daß wir mit einem Herzen, das von Liebe motiviert ist, wirklich gehorchen können. Denn nur Liebe ist die Erfüllung des Gesetzes. Jetzt können wir den Geist des Gesetzes bewahren. Und unser Verhalten in Übereinstimmung mit dem Buchstaben zu halten, wird nicht einmal ein Problem sein, wenn unsere Herzen im Einklang mit dem Geist sind. Herr lehre uns, so bete ich, Dich jeden Tag mehr und mehr zu lieben - Dich über alles und andere selbstlos zu lieben. Und dann gebrauche uns, indem wir Deine Liebe offenbaren, um auch andere in eine rettende Beziehung zu Dir zu ziehen. Dafür setzen wir unser Leben für Dich ein. Und wir danken Dir, daß Du uns wegen Jesus aufnimmst. Im Namen Jesu. Amen. Gott segne Euch, liebe Freunde.
Übersetzung - Manuela Sahm - 2019 ©
Stephen Wallace "Von Herrlichkeit zu Herrlichkeit" (20) "Schaffe in mir ein reines Herz"

Alle diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative übersetzt. Wer mich und meine reichhaltige, intensive Arbeit gerne (durch eine Spende) unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich schreiben. Vortrag@gmx.de Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße und Gottes Segen, Manuela

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