"Schaffe in mir ein reines Herz"
Teil 20
Von Herrlichkeit zu Herrlichkeit
Willkommen
zurück, meine Freunde. Ich schätze es sehr, daß Ihr heute
Nachmittag zum Studium des wichtigsten Werkes, das den Menschen je
anvertraut wurde, da geblieben seid. Und das ist was?
Charakterbildung.
{Ez 209} Und wir sind mitten in einer sehr eng damit verbundenen
Reihe von Studien, die mit unserer Mitwirkungsrolle zu tun haben und
zu der absoluten Notwendigkeit führen, ein neues Herz zu bekommen,
um diese Rolle erfüllen zu können. Aber, meine Freunde, ich
versuche, uns durch Gottes Gnade sehr vorsichtig zu einer Erkenntnis
unseres verzweifelten Bedürfnisses nach einem neuen Herzen zu
führen, denn wißt Ihr, wenn wir unser Bedürfnis nicht erkennen,
werden wir nicht um ein neues Herz bitten. Und wenn wir nicht um
eines bitten, bekommen wir auch keines. Und ich weiß, daß das nicht
sehr angenehm ist, was wir tun, uns dem Laserlicht von Gottes Wort
und Seinem Gesetz auszusetzen und vielleicht einige häßliche Dinge
zu entdecken, die lange Zeit hinter der Schönfärberei versteckt
waren. Das ist kein Spaß, oder? Aber meine Lieben, es ist notwendig,
es ist notwendig. Und ich sage: "Gott,
tue alles, was nötig ist."
Folgt Ihr mir? Tue alles, was nötig ist, damit ich erkenne, wie es
wirklich um meine Seele bestellt ist.
Das
sollten wir an diesem anti-typischen Versöhnungstag tun, nicht wahr?
Wir sollten unsere Herzen erforschen, um zu sehen, ob es unseren
Seelen gut geht. Gott helfe uns aus der selbstgerechten
Selbsttäuschung, in der wir uns befinden könnten, liebe
Mit-Laodizeaner,
solange
noch Zeit ist, uns zu besinnen. Es ist noch Zeit, aufzuwachen.
Was
ich also gerne tun würde, ist, in diesem letzten Studium heute einen
Blick auf das Leben und die Erfahrung des typischen Laodizeaners, des
typischen Heuchlers, des typischen Pharisäers, Saulus von Tarsus, zu
werfen. Saulus von Tarsus. Und ich möchte darüber nachdenken, was
es kostete, ihm aus seiner selbstgerechten Selbsttäuschung
herauszuhelfen. Und ich möchte, daß Ihr erkennt, daß es dasselbe
erfordert, um uns aus unserer zu helfen. Versteht Ihr, wo wir hin
wollen?
Aber
noch mal:
"Geistliche
Dinge können nur geistlich wahrgenommen werden."
{1.
Kor. 2:14}
Bevor wir weitermachen, was müssen
wir also tun? Beten. Wenn Ihr für Euch selbst betet, denkt bitte an
mich.
Vater
Gott, im Namen Jesu Christi, des Herrn, meine Gerechtigkeit, komme
ich mutig in Deine Gegenwart mit einer heiligen Kühnheit, die nicht
auf dem beruht, was ich bin, sondern auf dem, was Er ist. Er ist
annehmbar, und ich danke Dir, daß ich in dem Geliebten angenommen
werde. Und ich komme in meinem eigenen Namen und im Namen meiner
bluterkauften Brüder und Schwestern, um noch einmal um die
Ausgießung des Heiligen Geistes zu bitten. Wir brauchen ihn in der
Kraft des Früh- und Spätregens. Du kennst unsere jeweiligen
Bedürfnisse, einige brauchen den Frühregen, andere den Spätregen.
Vater, wir haben kostbare Samen der Wahrheit, die Du uns als Volk
anvertraut hast. Aber bei vielen von uns sind die Gärten unseres
Geistes ausgedörrte und trockene Erde. Und wenn diese Samen keimen,
Wurzeln schlagen und Früchte tragen sollen, muß der Boden mit dem
Regen des Geistes bewässert werden. Du hast mir das Vorrecht
gegeben, Samen der Wahrheit zu verbreiten, aber Vater, ich bete, daß
sie durch die Kraft des Heiligen Geistes aufnahmefähigen Boden in
den Gärten des Geistes von jedem hier finden mögen. Bereite diesen
Boden vor; tue alles, was nötig ist. Brich ihn mit der Pflugschar
der Wahrheit auf. Befeuchte ihn mit dem Heiligen Geist und laß die
warmen Strahlen Deiner Liebe auf ihn scheinen. Und möge es der
ideale Nährboden sein, in dem die Samen keimen, Wurzeln schlagen und
Früchte tragen können. Und Vater, bitte, halte mich davon ab,
Unkrautsamen mit den Samen der Wahrheit zu vermischen. Möge unser
Studium durch die Kraft des Heiligen Geistes Frucht tragen, die
Frucht eines christusähnlichen Charakters in den Gärten unseres
Geistes. Dies ist mein Gebet im Namen Jesu. Amen.
Diese
Erforschung der Seele, die so angemessen, so dringend notwendig ist,
damit wir uns an diesem anti-typischen Versöhnungstag persönlich
beteiligen können, erfordert, daß unser Gewissen vom Geist und Wort
Gottes angeregt und geleitet wird. Und sie verlangt, daß wir uns mit
geistlicher Unterscheidung nicht nach unserem eigenen Maßstab,
sondern nach dem Maßstab des Wortes Gottes prüfen und testen. Wir
sind so anfällig, meine lieben Freunde, wenn es um die Selbstprüfung
geht, uns
mit uns selbst zu vergleichen
{2.
Kor. 10:12}, nicht wahr? Und darin liegt unser Problem. Was tun wir,
wenn wir in Bezug auf die Echtheit unserer Erfahrung ein wenig
wackelig werden? Wir fragen uns: "Nun,
wie mache ich mich? Verglichen mit ihm mache ich mich ziemlich gut.
Und sie, oh, ich bin ihr weit voraus."
Es ist leicht, jemanden zu finden, der nicht so gut ist wie man
selbst, nicht wahr?
Und
wir neigen dazu, unsere Selbsttäuschung zu bekräftigen, indem wir
uns mit uns selbst vergleichen. Und übrigens ist genau das der
Grund, warum Gesetzesmenschen so kritisch und anfällig für Fehler
sind. Habt Ihr gehört, was ich Euch gerade gesagt habe? Wieso? Weil
sie andere niederreißen müssen, um sich selbst aufzubauen. Und ein
gesetzestreuer, selbstgerechter Geist ist verantwortlich für so viel
Spaltung und Streit in unseren Familien zu Hause und in unseren
Gemeindefamilien. Wären wir alle ans Kreuz geflohen und hätten wir
erkannt, daß wir alle gleichermaßen der Gnade unterworfen sind,
wäre der Boden dort vollkommen eben. (Das
bedeutet, weil wir alle dort wären und ihn glatt gemacht hätten.)
Und
es gibt keine falschen Überlegenheits- oder
Minderwertigkeitskomplexe am Fuße des Kreuzes. Wir sind alle
vollkommen abhängig von der Gnade. Und so, wie wir es von Christus
empfangen haben, werden wir es untereinander ausweiten. Und wir
werden geduldig und barmherzig sein. Gott helfe uns, diese Art von
Menschen zu sein. Aber meine lieben Freunde, bitte erkennt an, daß
die Bibel diese Vorgehensweise, uns mit uns selbst zu vergleichen,
als was verurteilt? Als Dummheit. Was ist der einzig wahre Maßstab?
Es ist nicht nur das Wort Gottes, sondern vor allem das
fleischgewordene Wort, Jesus Christus, nicht wahr?
Und
übrigens, bitte hört mich an: Wir haben mit dem nachdrücklichen
Hinweis darauf abgeschlossen, daß das Wort, wenn es uns bei dieser
Selbstprüfung helfen soll, geistlich erkannt werden muß. Nur so ist
es ein rasiermesserscharfes Schwert, das eine Operation am offenen
Herzen durchführen kann, um die Beweggründe, die Wünsche, die
Gedanken und die Gefühle im Verborgenen des Geistes zu erkennen.
Aber ich möchte, daß Ihr versteht, daß der beste Weg, das Wort
Gottes geistlich zu erkennen, darin besteht, es als in dem
fleischgewordenen Wort, Jesus Christus, gelebt zu sehen. Und hier
kommt Paulus ins Spiel.
Saulus
von Tarsus, war er ein Schüler des Wortes? Ja, das war er, das war
sein Beruf. Er kannte es vorwärts und rückwärts. Aber studierte er
es mit geistlichem Urteilsvermögen? Ganz offensichtlich nicht, denn
er dachte, er sei was?
"Aufgrund
der Taten des Gesetzes tadellos."
{Phil.
3:6}
Mit
anderen Worten,
"er
war reich
und hatte mehr als genug und brauchte nichts."
{Offb.
3:17}
Was
war es also, das Saulus half, die geistliche Natur des Wortes zu
erkennen? Es war eine persönliche Begegnung mit dem
fleischgewordenen Wort auf dem Weg nach Damaskus, nicht wahr? Als nun
Saulus an jenem Morgen in Jerusalem aufstand und diese sehr
beeindruckenden pharisäischen Gewänder anzog, wozu er von seinen
Mitbrüdern im Sanhedrin völlig ermächtigt war, machte er sich mit
seiner Wache mit großer Prahlerei auf den Weg nach Damaskus, um sich
mit den Christen, diesen Ketzern, zu befassen. Er war der vollkommene
Laodizeaner: er
war reich und hatte mehr als genug und brauchte nichts.
Aber
was geschah dann? Er traf Jesus. Und meine lieben Freunde, das war
eine so dramatische Begegnung, daß sie sein Leben grundlegend
veränderte. Er erhielt einen Blick auf die strahlende Herrlichkeit
Gottes. Von was? Dem
Glanz der Herrlichkeit Gottes
{Hebr. 1:3}, die volle Offenbarung des Charakters Gottes, die
Verkörperung des Gesetzes Gottes, das
fleischgewordene Wort.
{Johannes
1:14} Und die Offenbarung war so hell, daß sie seine physischen
Augen blendete, aber zum ersten Mal öffnete sie seine geistlichen
Augen. Und plötzlich konnte er in diesem Licht sehen, wie es
wirklich um seine Seele bestellt war. Und der Mann, der anfangs reich
war und mehr als genug hatte und nichts brauchte, der Mann aus
Jerusalem, der aufgrund der Taten des Gesetzes tadellos war, als er
Jerusalem verließ, stolperte zurück als Oberster
der Sünder.
{1. Tim. 1:15}
Meine
lieben Mit-Laodizeaner, Ihr und ich, wir brauchen dringend eine
solche Begegnung. Seht Ihr das genauso? Auf dem Weg dorthin müssen
wir unbedingt Jesus begegnen, und ich sage, je früher, desto besser.
Seid Ihr einer Meinung mit mir? Gott helfe uns, in dem blendenden,
hellen Licht, das von Jesus ausgeht, alles zu sehen, was wir in uns
selbst entdecken müssen.
"Review
and Herald" 23. März 1911.
"Die
Bekehrung Sauls war gekennzeichnet von ernsthafter Reue, gründlichem
Schuldbekenntnis und der aufrichtigen Sehnsucht nach Vergebung der
Sünden. Vor seiner Bekehrung war Saulus stolz und selbstbewusst
gewesen; jetzt war er von Trauer und Scham niedergebeugt; er
verabscheute sich selbst... Im Licht der Offenbarung, die ihm
widerfahren war, begann er sich als das Oberhaupt der Sünder zu
sehen."
Und
meine lieben Freunde, wenn wir eine solche Begegnung haben, werden
wir eine solche Erfahrung machen.
"Review
and Herald" 16. Oktober 1888:
"Wenn
es dem Knecht Gottes erlaubt ist, die Herrlichkeit des Gottes des
Himmels zu sehen, wie Er sich der Menschheit offenbart hat, und wenn
er die Reinheit des Heiligen Israels bis zu einem gewissen Grad
erkennt, wird er eher verblüffende Bekenntnisse über die
Verschmutzung seiner Seele ablegen, als sich stolz seiner Heiligkeit
zu rühmen."
Ich
wiederhole: Laodizeaner müssen Jesus unbedingt begegnen.
Bitte
beachtet eine andere Größenordnung in Sauls Erfahrung, und laßt
uns davon lernen. Was war es sonst noch, das Gott benutzt hat, um ihm
zu helfen, aus seiner selbstgerechten Selbsttäuschung
herauszukommen? Es war das Gesetz, geistlich wahrgenommen. Nun, bitte
versteht, daß so wie das Wort geistlich am besten in dem
fleischgewordenen Wort erkannt wird, so wird das Gesetz geistlich am
besten in der Verkörperung des Gesetzes, Jesus Christus, erkannt.
Und als Saulus einen Blick auf Jesus bekam, die Verkörperung des
Gesetzes, das, was er viele, viele, viele Jahre lang studiert hatte,
wurde plötzlich geistlich, und es war zum ersten Mal in der Lage,
ihm die Wurzel des Sündenproblems zu enthüllen. Die was? Die Wurzel
des Sündenproblems. Wißt Ihr, Saulus war sich der Frucht des
Sündenproblems sehr wohl bewußt. Wovon spreche ich? Ich spreche von
sündigem Verhalten. Aber obwohl Saulus sich der Frucht des
Sündenproblems bewußt war, war er glückselig unwissend bezüglich
der, was? Der Wurzel des Sündenproblems. Und die wäre? Das
selbstsüchtige Herz hinter dem Verhalten.
Also,
was war es? Arbeitet mit mir daran: Was war es, das Saulus half, die
Wurzel des Problems zu erkennen? Was war es? Es war das Gesetz, Römer
7:7, hört sein eigenes Zeugnis: "Was
wollen wir hierzu sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne! Aber
die Sünde erkannte ich nicht außer durchs Gesetz. Denn ich wüsste
nichts von der Begierde, wenn das Gesetz nicht gesagt hätte: »Du
sollst nicht begehren!«"
Welche
Größenordnung des Sündenproblems aber entdeckt Saulus durch dieses
zehnte Gebot? Ist es Frucht? Ist es die Sünde der Tat? Oh, nein. Er
wusste, was die Sünde der Tat ist; das war sein Beruf. Er konnte
jedes sündige Verhalten genau beschreiben, besonders wenn es um die
Einhaltung des Sabbats ging. Er war gut darin, die Sünde der Tat zu
erkennen. Also frage ich noch einmal, welche Größenordnung des
Sündenproblems ist es dann, die er mit Hilfe des Gesetzes entdeckt?
Es ist die Sünde der Natur, es ist die Wurzel, es ist das
selbstsüchtige Herz. Und bitte beachtet, welches Gesetz ist es, das
ihm hilft, dies zu entdecken? Welches? Das wievielte? Das zehnte: "Du
sollst nicht begehren!"
{2.
Mose 20:17}
Warum
ist es das zehnte Gebot, das ihm geholfen hat, dies zu entdecken?
Gibt es etwas Einzigartiges am zehnten Gebot? Habt Ihr jemals darüber
nachgedacht? Bitte, liebe Freunde, überfliegt die Heilige Schrift
nicht einfach so. Haltet inne und stellt Euch entscheidende Fragen.
Warum, warum, Paulus, half Dir das zehnte Gebot, diese Grössenordnung
des Sündenproblems zu entdecken? Gibt es etwas Einzigartiges an der
Zahl zehn? Oh, da gibt es sicherlich etwas. Und was ist das? Es ist
das einzige von allen zehn, das sich ausschließlich mit dem
beschäftigt, was im Kopf vor sich geht. Bei jedem anderen der Zehn
Gebote gibt es etwas, das man auf der Ebene des Verhaltens tun kann,
um sich selbst davon zu überzeugen, daß man seinen Anforderungen
entspricht, denn es hat eine verhaltensbezogene Anwendung, richtig?
"Du
sollst keine anderen Götter neben Mir haben."
{2.
Mose 20:3}
O.k.,
wirf sie alle raus, das werde ich nicht tun. "Bete
sie nicht an und diene ihnen nicht!" "Du sollst dir kein
Bildnis machen."
Das
werde ich nicht tun!
"Du
sollst den Namen des Herrn nicht missbrauchen."
{2.
Mose 20:7}
Ich beiß mir auf die Zunge; das werde ich nicht tun.
"Gedenke
des Sabbattags."
{2.
Mose 20:8-11}
Oh, ja, verlass dich auf mich, ich bin hier. Sogar in der
Sabbatschule, das ist Extrapunkte wert. Gleiche Reihe, Hemd und
Krawatte, ich halte den Sabbat.
"Ehre
Vater und Mutter."
{2.
Mose 20:12}
Oh, ja, das beste Pflegeheim der Stadt.
"Du
sollst nicht töten."
{2.
Mose 20:13}
Ich nehme niemandem das Leben.
"Du
sollst nicht stehlen."
{2.
Mose 20:15}
Nein, ich nehme keine Dinge, die mir nicht gehören.
"Du
sollst kein falsch Zeugnis reden."
{2.
Mose 20:16}
Ich lüge nicht, nein, ich nicht.
"Du
sollst nicht ehebrechen."
{2.
Mose 20:14}
Ich würde nicht daran denken, ich bin meiner Frau treu. Ich tue
nichts von all diesen Dingen; ich bin rechtschaffen.
"Du
sollst nicht begehren."
{2.
Mose 20:17} Mal
sehen, was Ihr nicht begehrenswert findet. Gibt es etwas, was Ihr auf
der Ebene des Verhaltens tun könnt, um Euch zu überzeugen, daß Ihr
das zehnte Gebot haltet? Gibt es da was? Nein. Warum? Das Begehren
findet wo statt? Im Verstand. Versteht Ihr jetzt, warum es das zehnte
Gebot ist, das ihm half, die Wurzel des Sündenproblems zu entdecken?
Es ist einzigartig, nicht wahr?
Hört
Euch diese Aussage an, "Patriarchen und Propheten" Seite
309:
"Das
zehnte Gebot trifft genau die Wurzel aller Sünden und verbietet das
selbstsüchtige Verlangen, aus dem die sündige Handlung entspringt."
Da
habt Ihr den Unterschied zwischen Wurzel und Frucht. Habt Ihr das
verstanden? Was ist die Frucht? Die sündige Tat, das ist zu
"sündigen". Was ist die Wurzel? Das selbstsüchtige Herz,
die selbstsüchtigen Begierden, das sind die "Sünden".
Sowohl
im Griechischen als auch im Hebräischen hatten sie alle mögliche
verschiedene Wörter, um das Sündenproblem zu beschreiben. "Sünde"
ist die Wurzel; das ist das selbstsüchtige Herz und "sündigen"
das ist die Frucht. Und meine lieben Freunde, bitte versteht, bitte
hört mich jetzt. Es ist absolut notwendig, daß wir die Wurzel des
Sündenproblems erkennen, bevor wir überhaupt in der Lage sind, eine
echte Bekehrung zu erfahren. Ich möchte das wiederholen: Es ist
absolut notwendig, daß wir die Wurzel des Sündenproblems erkennen,
bevor wir überhaupt in der Lage sind, eine echte Bekehrung zu
erfahren. Warum? Ich will es so sagen: Es ist unvermeidlich, daß wir
nach einer Lösung für die Sünde suchen, die in direktem Verhältnis
zu unserem Verständnis unseres Sündenproblems steht. Habt Ihr das
verstanden?
Ich
will es wiederholen. Es ist unvermeidlich, daß wir nach einer Lösung
für die Sünde suchen, die in direktem Verhältnis zu unserem
Verständnis unseres Sündenproblems steht. Wenn ich denke, daß ich
nur ein "kleines"
Sündenproblem habe, werde ich nach einer
"kleinen"
Lösung für die Sünde suchen. Könnt Ihr mir folgen? Wenn ich bloß
denke, daß mein Sündenproblem meine "Sünden"
sind, die falschen Dinge die ich sage und tue, werde ich nur um
Vergebung für meine "Sünden"
bitten. Hört Ihr, was ich Euch sage? Aber ist da mehr an dem Problem
dran als nur "Sünden"?
Ja? Ja! Es gibt "Sünde"
groß geschrieben, die Wurzel, das selbstsüchtige Herz! Und meine
lieben Freunde, ich werde Gott nicht um eine Lösung für das
Grundproblem bitten, wenn ich nicht erkenne, daß ich es habe. Ergibt
das für Euch einen Sinn? Wir werden unweigerlich nach einer Lösung
für die Sünde suchen, die in direktem Verhältnis zu unserem
Verständnis unseres Sündenproblems steht.
Und
mein Herz geht zu Euch aus, genau hier ist es für uns als ein Volk
schwierig, weil es so viele gibt, sogar in dieser geliebten Gemeinde,
die die Begriffserklärung der Sünde auf die absichtliche
Übertretung von Gottes Gesetz, der Frucht, beschränken wollen.
Aber
ich bin hier, um Euch zu sagen, daß das nicht das ganze Problem ist.
Es gibt die Wurzel, das selbstsüchtige Herz, das wir als
Geburtsrecht erhalten. Die Dienerin des Herrn nannte es "Angeborene
Sünde".
{ST, 17. Dez. 1885, Abs. 14} Die Dienerin des Herrn nennt es was,
meine Lieben? "Angeborene
Sünde".
Offensichtlich
sprechen wir hier von mehr als nur einer bewußten Entscheidung,
nicht wahr? Worüber reden wir denn da, wenn wir über "angeborene
Sünde"
sprechen? Wir reden über das von Natur aus selbstsüchtige Herz, die
Wurzel all der Sünden, die wir begehen. Sind wir uns da alle einig?
Deshalb ist es so zwingend notwendig, die Fülle des Sündenproblems
zu erkennen. Denn wir werden nie in der Lage sein, die volle
Bekehrung zu erfahren; weil wir unweigerlich um die Lösung bitten
werden, von der wir denken, daß wir sie brauchen. Und wenn wir
denken, daß wir nur "Sünden"
haben, die vergeben werden müssen, dann ist das alles, worum wir
bitten werden. Aber wenn wir erkennen, daß wir "Sünden"
haben, die sowohl überwunden als auch vergeben werden müssen,
werden wir auch nach dieser Lösung suchen, nicht wahr? Ergibt das
für Euch einen Sinn?
Hört
Euch an, wie der Geist der Weissagung es ausdrückt. "Faith and
Works" Seite 31:
"Die
Seele muß zuerst von der Sünde überzeugt werden, bevor der Sünder
den Wunsch verspürt, zu Christus zu kommen. Die Sünde ist die
Übertretung des Gesetzes."
Herkömmliche
Begriffserklärung, biblische Begriffserklärung - eine gute, aber
seid vorsichtig.
"Sünde
ist die Übertretung des Gesetzes." {1.
Joh. 3:4}
"Aber
die Sünde erkannte ich nicht außer durchs Gesetz."
Sie
zitiert Römer 7:7, was wir uns angesehen haben.
Als
das Gebot in Sauls Gewissen auftauchte, erwachte die Sünde wieder
zum Leben, und er starb. Er sah sich durch das Gesetz Gottes
verdammt. Der Sünder kann nicht von seiner Schuld überzeugt werden,
wenn er nicht versteht, was Sünde ausmacht."
Haben
wir das verstanden?
"Der
Sünder kann nicht von seiner Schuld überzeugt werden, wenn er nicht
versteht, was Sünde ausmacht."
Nun,
was macht die Sünde aus? Das ist einfach:
"Sünde
ist die Übertretung des Gesetzes."
Seid
vorsichtig. Ja,...
"Sünde
ist die Übertretung des Gesetzes"
1. Johannes 3:4.
Aber,
meine lieben Freunde, das wirft die nächste Frage auf. Was ist das
Gesetz? Sicher, ich schließe mich Euch an:
"Sünde
ist ein Verstoß gegen das Gesetz."
Aber
dann muß ich Euch fragen, was ist das Gesetz? Folgt dem hier: Wenn
das Gesetz nur ein Sittenkodex ist, der für unser Verhalten gilt,
was ist dann das Einzige, was Sünde ist? Übertretung auf der Ebene
des Verhaltens, richtig? Und das einzige, wofür ich um Vergebung
bitten muß, ist für meine Sünden, für diese willentlichen
Entscheidungen, die ich treffe, um mich gegen das Gesetz Gottes
aufzulehnen und schlechte Dinge zu tun. Aber ist das alles, was das
Gesetz ist? Ist es nur ein Sittenkodex, der für mein Verhalten gilt?
Ist es das? Nein, was ist es sonst?
Es
ist die Niederschrift von Gottes Charakter. "Christi
Gleichnisse" Seite 302:
"Gottes
Gesetz ist die Niederschrift Seines Charakters."
Und
was ist Gottes Charakter? Was ist jeglicher Charakter?
"Gedanken
und Gefühle vereint."
{Z5,
324}
Als
solches hat das Gesetz die Zuständigkeit für unsere Gedanken und
Gefühle, nicht wahr? Das haben wir bereits festgestellt. Deshalb
können wir das Gesetz auf was für einer Ebene übertreten? Unserer
Gedanken und Gefühle. Nicht nur unserer Worte und Taten, sondern was
noch? Unserer Gedanken und Gefühle. Ja, Sünde ist die Übertretung
des Gesetzes. Aber das Gesetz, das eine Niederschrift des Charakters
Gottes ist, bedeutet, daß man es in der Abgeschlossenheit des Sinnes
übertreten kann. Aber das ist noch nicht einmal das Ende dessen, was
das Gesetz ist. Was ist das Gesetz sonst noch, meine Lieben? Bitte
beachtet diese tiefere, tiefste Ebene dessen, was das Gesetz ist.
"Der
Weg zu Christus" Seite 42:
"Das
Gesetz Gottes ist der Ausdruck Seiner ureigensten Natur..."
Stimmt
Ihr mir zu? Was ist das Gesetz? Es ist "
...ein
Ausdruck von Gottes ureigenster Natur."
Was
ist Gottes ureigenste Natur in einem Wort? Liebe.
Was
ist unsere ureigenste Natur in einem Wort? Selbstsucht.
Deshalb
sind wir von Natur aus sündig. Seid Ihr einer Meinung mit mir? Das
ist die Wurzel des Sündenproblems: Es ist unser von Natur aus
eigensüchtiges Herz. Und weil wir eigensüchtige Herzen haben, haben
wir sündige Gedanken und Gefühle. Und weil wir sündige Gedanken
und Gefühle haben, haben wir sündige Worte und Taten. Habt Ihr das
gesehen? Aber die sündigen Worte und Taten sind einfach die Frucht
des Sündenproblems. Die Wurzel liegt unter der Oberfläche. Das ist
das selbstgefällige Herz, die selbstgefälligen Beweggründe, der
selbstgefällige Geist, die selbstgefälligen Wünsche, die unter der
Oberfläche liegen. Und meine lieben Freunde, dem Gesetz muß es
erlaubt sein, seine Herzarbeit zu verrichten, bevor wir bereit sind,
vollständige, uneingeschränkte Bekehrung zu erfahren. Mit anderen
Worten, dem
Gesetz muß erlaubt werden, ein gründlicher Lehrmeister zu sein,
bevor wir bereit sind, zu Christus zu fliehen und gerechtfertigt zu
werden durch den Glauben.
{Gal.
3:24}
Wißt
Ihr, wenn das Gesetz nicht in der Lage ist, die Wurzel des
Sündenproblems für uns aufzudecken, könnten wir durchaus denken,
daß unsere Einhaltung des Buchstabens des Gesetzes auf der Ebene des
Verhaltens uns was macht? Rechtschaffen. Könnt Ihr dem folgen? Aber
wenn das Gesetz seinen Strahl in den Kern unseres Seins wirft und uns
wissen läßt, daß es nicht nur darum geht, was wir tun und was wir
nicht tun, sondern vor allem darum, warum wir es tun und warum wir es
nicht tun, den Beweggrund dahinter, dann wird uns plötzlich
geholfen, die Wurzel des Problems zu erkennen. Und das ist es, womit
das Gesetz Saulus schließlich geholfen hat. Und meine lieben
Freunde, das ist es, womit das Gesetz uns auch heute helfen muß.
Stimmt Ihr mir zu? Und wißt Ihr warum?
Wißt
Ihr, warum es so viele halbbekehrte und unbekehrte Menschen in dieser
geliebten Gemeinde und in der Christenheit im Allgemeinen gibt? Weil
es einen Mangel an Predigten gibt, wie sie der Meisterprediger hielt,
das Gesetz Gottes von unseren Kanzeln aus zu predigen. Es ist dem
Gesetz nicht erlaubt worden, ein gründlicher Lehrmeister zu sein, um
uns die Tiefen unseres Sündenproblems aufzudecken. Und wer nicht
über die Tiefen seines Sündenproblems belehrt wurde, er wird nicht,
ja, er kann nicht zum Erlöser gehen und die Fülle der Lösung für
die Sünde empfangen, weil er die Fülle des Sündenproblems nicht
kennt, und er wird natürlich nicht um die Fülle der Lösung für
die Sünde bitten. Ist Euch das klar?
Hört
Euch diese bemerkenswerte Aussage an. "Intellekt, Charakter und
Persönlichkeit" Seite 45:
"Das
Gesetz Gottes ist überaus umfassend. Jesus hat Seinen Jüngern
deutlich erklärt, daß dieses heilige Gesetz Gottes sogar in den
Gedanken und Gefühlen und Wünschen sowie in Wort und Tat verletzt
werden kann. Wenn das Gesetz in seiner geistlichen Kraft gesehen
wird, dann werden die Gebote in ihrer wirklichen Kraft zur Seele nach
Hause kommen. Die Sünde wird überaus sündhaft erscheinen. Es gibt
keine Selbstgerechtigkeit, keine Selbstschätzung, keine Ehrsucht
mehr. Die Selbstsicherheit ist weg. Tiefe Überzeugung der Sünde und
Selbstverachtung sind die Folge, und die Seele hält das Blut des
Lammes Gottes als ihr einziges Heilmittel in ihrem verzweifelten
Gefühl der Gefahr fest."
Versteht
Ihr, dafür ist das Gesetz gegeben worden, um ein Lehrmeister zu
sein, der uns zu Christus führt, damit wir gerechtfertigt werden
durch, was? Glaube... Glaube... Durch den Glauben.
Ich
habe noch eines, ich muß es mit Euch teilen: "Manuscript
Releases" Band 10, Seite 287:
"Das
Gesetz Gottes wird in der Heiligen Schrift als weit gefaßt in seinen
Anforderungen dargestellt. Jedes Prinzip ist heilig, gerecht und gut.
Sie stellen den Menschen in die Pflicht gegenüber Gott; sie reichen
bis in die Gedanken und Gefühle der Seele; und sie werden die
Überzeugung der Sünde in jedem hervorbringen, der sich ihrer
Übertretung bewußt ist. Würde sich das Gesetz nur auf das äußere
Verhalten erstrecken, würden sich die Menschen wegen ihrer falschen
Gedanken, Wünsche und Absichten nicht schuldig fühlen. Aber das
Gesetz verlangt, daß die Seele selbst, der geistige Vertreter, rein
sei, der Verstand heilig, daß alle Gedanken und Gefühle in
Übereinstimmung mit dem Gesetz der Liebe und Gerechtigkeit sein
sollen. Durch sein Licht sieht der Mensch sich vor Gott schuldig."
Und
meine lieben Freunde, das ist genau das, was wir alle erkennen
müssen, wenn wir für eine vollständige, echte Bekehrung bereit
sein wollen. Wie müssen wir uns selbst sehen? Schuldig vor Gott. Und
genau hier liegt das Hauptproblem, meiner Meinung nach, im modernen,
weit verbreiteten Christentum.
Es
scheint eine schreckliche Abneigung unter den Predigern des
Evangeliums zu geben, etwas zu sagen, das jemandem ein schlechtes
Gewissen machen könnte. "Wir
wollen nicht, daß sich die Leute schuldig fühlen; wir wollen, daß
sich jeder angenommen fühlt."
Eine tödliche Fälschung, mein Bruder, meine Schwester. Wir sind
angenommen, ja, aber nur wo? In dem Geliebten. Und Ihr und ich, wir
haben kein Recht, die Annahme im Geliebten zu beanspruchen, wenn wir
nicht in völliger, tiefer Reue zum Fuß des Kreuzes gekommen sind
und die Vergebung unserer Sünden und die Macht, sie zu überwinden,
erhalten haben. Seid Ihr einer Meinung mit mir?
Eine
weitere Aussage. "Das Leben Jesu" Seite 296:
"Als
das Gesetz vom Sinai aus verkündet wurde, machte Gott den Menschen
die Heiligkeit Seines Charakters bekannt, damit sie im Gegensatz dazu
die Sündhaftigkeit ihres eigenen sehen konnten. Das Gesetz wurde
gegeben, um sie von der Sünde zu überführen und ihr Bedürfnis
nach einem Retter zu offenbaren. Es würde dies Werk tun, indem seine
Grundsätze durch den Heiligen Geist auf das Herz angewendet werden.
Diese Aufgabe hat es immer noch zu verrichten."
Stimmt
Ihr mit mir überein?
"Diese
Aufgabe hat es immer noch zu verrichten."
Auch
heute noch? Ja, besonders heute.
"Im
Leben Christi werden die Grundsätze des Gesetzes deutlich
gemacht..."
Wo
werden sie deutlich gemacht? Im Leben Christi. Wißt Ihr, noch
einmal, die beste Weise, die geistliche Natur des Gesetzes zu
erkennen, ist, es so zu sehen, wie es in Jesus gelebt wird. Dort
erkennt man wirklich die aufopfernde, selbstverleugnende Liebe
Gottes. Sie ist im Leben Christi, nicht wahr? Und darum geht es im
Gesetz eigentlich: um die aufopfernde, sich selbst verleugnende
Liebe.
"Im
Leben Christi werden die Grundsätze des Gesetzes deutlich gemacht;
und so wie der Heilige Geist Gottes das Herz berührt, so wie das
Licht Christi den Menschen ihr Bedürfnis nach Seinem reinigenden
Blut und Seiner rechtfertigenden Gerechtigkeit offenbart, so ist das
Gesetz immer noch ein Mittel, um uns zu Christus zu bringen, damit
wir gerechtfertigt werden durch den Glauben."
Mein
Bruder, meine Schwester, ich flehe Euch an, laßt das Gesetz in Eurem
Leben ein gründlicher Lehrmeister sein, bitte. Erlaubt, daß es ein
gründlicher Lehrmeister
ist.
{Gal 3:24}
Es
gibt noch etwas, das Gott benutzt, um uns zum Kreuz zu bringen. Das
Gesetz treibt uns an, indem es uns zu einem Bewußtsein unserer
Schuld und unseres verzweifelten Bedürfnisses nach Vergebung bringt.
Das Gesetz treibt uns an. Aber während das Gesetz uns antreibt,
zieht uns das Lamm an, nicht wahr?
"Ich,
wenn Ich erhöht werde, werde alle zu Mir ziehen."
{Joh 12:32}
Und
diese beiden übernatürlichen Kräfte, die zusammenwirken, werden
uns, wenn wir nicht aktiv Widerstand leisten, zum Fuß des Kreuzes
bringen. Das Gesetz wird uns treiben und das Lamm wird uns ziehen.
Und beachtet, wie schön dies in dieser Aussage, das Treiben des
Gesetzes und das Ziehen des Lammes, ineinander verwoben ist. "Review
and Herald" 2. September 1890:
"Wenn
wir zum Kreuz schauen und dort den leidenden Sohn des unendlichen
Gottes sehen, werden unsere Herzen zur Buße bewegt. Jesus hat sich
freiwillig bereit erklärt, die höchsten Ansprüche des Gesetzes zu
erfüllen, damit Er der Rechtfertiger aller sein kann die an Ihn
glauben. Wir blicken zum Kreuz und sehen in Jesus einen vollkommen
zufriedenen und versöhnten Gott. Jesus ist Gerechtigkeit. Welche
Fülle kommt in diesen Worten zum Ausdruck! Und wenn wir einzeln
sagen können: 'Der Herr ist meine Gerechtigkeit', dann können wir
uns in der Tat freuen; denn das sühnende Opfer, das durch den
Glauben gesehen wird, bringt der zitternden Seele, die unter dem
Schuldgefühl belastet ist, Frieden und Trost und Hoffnung. Das
Gesetz Gottes..."
Woher
kommt dieses Schuldgefühl?
"Das
Gesetz Gottes ist der Spürhund der Sünde, und wenn der Sünder sich
zum sterbenden Christus hingezogen fühlt, sieht er den schmerzhaften
Charakter der Sünde und bereut und ergreift das Heilmittel, das Lamm
Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt."
Meine
Freunde, das ist eine echte Bekehrung. Aber habt Ihr die beiden
Punkte gesehen, die zusammenwirken? Das Gesetz hat angetrieben und
das Lamm hat gezogen. Das Gesetz verurteilt und die Liebe zieht,
zieht uns an, damit wir Begnadigung und Vergebung, sowie ein neues
Herz erhalten. Folgt mir genau: Wenn wir zum Kreuz kommen, werden wir
durch die Kraft des Heiligen Geistes befähigt, eine echte Trauer
über unsere Sünde zu haben, die zu einer echten Reue über die
Sünde führt. Bitte beachtet, daß ich den bezeichnenden Begriff
"aufrichtig" verwende. Es gibt eine gefälschte Trauer um
die Sünde und eine gefälschte Buße. 2. Korinther 7:10
"Denn
die Traurigkeit nach Gottes Willen wirkt zur Seligkeit eine Umkehr,
die niemanden reut; die Traurigkeit der Welt aber wirkt den Tod."
Hat
Judas seine Sünde bereut? Hat er Buße getan? Ja, aber war es echte
Trauer? War es echte Buße? Nein. Als er dem Hohenpriester diese
dreißig Silberstücke vor die Füße warf und sagte:
"Ich
habe gesündigt, indem ich unschuldiges Blut verraten habe."
{Matth.
27:4} tat ihm die Folge
der Sünde schrecklich leid. Und diese Trauer führte zu, was? Was
steht da?
"Die
Traurigkeit der Welt aber bringt den Tod."
{2. Kor. 7:10}
Was
hat er dann getan? Er ging hinaus und hat sich aufgehängt. {Matth.
27:5}
Meine
lieben Freunde, echter Kummer treibt uns zum Kreuz, und wir erhalten
dort, was? Das Geschenk der Reue. Apostelgeschichte 5:31
"Ihn
hat Gott zu Seiner rechten Hand erhoben, um Fürst und Retter zu
sein, um Israel Buße und Vergebung der Sünden zu geben."
Nun
erkennen wir alle, daß die Vergebung der Sünden ein Geschenk der
Gnade ist, nicht wahr? Aber bitte erkennt, daß dies Buße bedeutet,
das bedeutet Reue. Genauso wie die Vergebung, ist auch die Buße ein
Geschenk. Ihr könnt keinen echten Kummer über die Sünde erzeugen.
Ihr könnt keine echte Reue über die Sünde erzeugen. Aber Ihr könnt
zum Kreuz kommen und durch die Kraft des Heiligen Geistes beides als
Gabe empfangen. Die Liebe Christi wird in Euch eine Trauer über die
Sünde hervorrufen. Warum? Weil Ihr, am Fuße des Kreuzes, sehen
werdet, was Eure Sünden Jesus angetan haben, nicht wahr? Und
plötzlich erkennt Ihr, was für eine schreckliche Sache die Sünde
ist, denn sie hat das unendliche Leiden des Sohnes Gottes verursacht,
der mit gebrochenem Herzen ausrief:
"Mein
Gott, Mein Gott, warum hast Du Mich verlassen?"
{Matth. 27:46}
Und
warum hatte Gott Seinen Sohn verlassen?
"Weil
Er den, der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde gemacht hat."
{2. Kor. 5:21}
Und
behandelte Ihn als Sünder, damit die schrecklichen Folgen der Sünde
nicht auf uns fallen mußten. So einen Herrn muß man lieben. Seid
Ihr einer Meinung mit mir?
Mein
Bruder, meine Schwester, wenn wir zum Kreuz gehen und Jesus sagen
hören:
"Mein
Gott, Mein Gott, warum hast du Mich verlassen?"
...müssen
wir auch fragen: "Mein
Gott, mein Gott, warum hast Du mich angenommen?"
Und zwar auf derselben Basis. Gott hat Ihn verworfen weil Ihm meine
Sünden zugerechnet worden sind. Und Er nimmt mich an, weil mir Seine
Gerechtigkeit verliehen worden ist. Wir werden beide - Christus und
der Sünder - nicht so behandelt, wie wir es verdienen, sondern wie
der andere es verdient. Christus wurde so behandelt, wie wir es
verdienen, damit wir so behandelt werden können, wie Er es verdient.
Und wenn Ihr den Kummer und das Leid erkennt, das Eure Sünde im
Herzen Gottes verursacht, wird Euch das, durch die Kraft des Heiligen
Geistes, eine echte Trauer über die Sünde bringen! Und das wird
Euch zu echter Buße führen. Und das ist ein Geschenk. Und in diesem
Geist der echten Reue und der Trauer über die Sünde, wonach werdet
Ihr da rufen? Ihr werdet nach der Fülle der Lösung für die Sünde
rufen. Wonach werdet Ihr ausrufen, meine Freunde? Nach der
Fülle der Lösung für die Sünde.
Mit
anderen Worten, Ihr werdet nicht nur um Vergebung für Eure Sünden
bitten, sondern auch um Gottes Lösung für die Sünde. Und hört Ihr
das in David's Gebet? Hört Ihr es? Das Mustergebet für echte Buße
und Umkehr, Psalm 51:9+10; hört genau hin. Getrieben vom Gesetz und
angezogen vom Lamm. Er hatte das Lamm nur in der Verheißung; wir
haben es in der Erfüllung. Aber vom Gesetz getrieben und vom Lamm
gezogen, was ruft David aus der Tiefe seiner Seele?
"Verbirg
Dein Angesicht vor meinen Sünden und lösche alle meine Sünden
aus."
Welche
Ebene des Sündenproblems ist das? Das ist die Frucht. Ist es
wichtig, Vergebung für die falschen Dinge die wir getan haben zu
erhalten? Ja, aber ist das alles, worum wir bitten müssen? Nein,
warum? Weil da immer noch was ist? Die Wurzel. Deshalb holt David
sofort Luft und fügt diese Worte hinzu:
"Schaffe
in mir ein reines Herz, o Gott, und erneuere einen rechten Geist in
mir."
Nun,
womit hat er es zu tun? Was erkennt er an? Die Wurzel des Problems,
sein von Natur aus selbstsüchtiges Herz. Und übrigens, was hat er
da in Vers 5 gerade anerkannt?
"Siehe,
ich bin in Ungerechtigkeit geboren und in Sünde hat mich meine
Mutter empfangen."
Er
ist sich der angeborenen Sünde voll bewußt, nicht wahr? Dieses
selbstsüchtige Herz, das er als Erbe empfangen hat, und jetzt, da er
sich dessen bewußt ist, da er sich der Fülle des Sündenproblems
bewußt ist, ist er in der Lage, um die Fülle der Lösung für die
Sünde zu bitten und sie zu empfangen. Und meine lieben Freunde, wir
müssen dasselbe Gebet beten. Und einige von Euch mögen an dieser
Stelle sagen: "Oh,
Du mußt mich nicht dazu ermahnen. Das habe ich vor vielen, vielen
Jahren getan. In der Tat habe ich das mehrmals getan:
"Schaffe
in mir ein reines Herz, o Gott, und erneuere einen rechten Geist in
mir."
Ich
habe Ihn darum gebeten, das zu tun."
Meine lieben Freunde, Ihr müßt wissen, daß Gott mehr auf Euer Herz
als auf Euren Mund hört. Ist es möglich, daß man die Worte
"Schaffe
in mir ein reines Herz, o Gott, und erneuere einen rechten Geist in
mir."
mit
dem Mund gesprochen hat und es nicht wirklich meint? Ist es möglich?
Und kann man Gott täuschen, ob man es ernst meint oder nicht? Könnt
Ihr das? Nein.
Also
bitte, Ihr wißt, daß ich nicht versuche, Euch dazu zu bringen, die
Echtheit Eurer Bekehrung anzuzweifeln. Übrigens, wenn Ihr wirklich
bekehrt seid, dann hat das, was ich hier mit Euch geteilt habe, Eure
echte Erfahrung nur bestätigt und bekräftigt. Aber meine lieben
Freunde, bitte wißt, daß ich versuche, Euch zu helfen, wenn es
nötig ist, zu erkennen, daß Ihr vielleicht keine echte Erfahrung
habt. Daß Ihr vielleicht nicht wirklich bekehrt worden seid. Daß
Ihr vielleicht seit ach so vielen Jahren nur so getan habt. Ist das
eine Möglichkeit? Würdet Ihr gewillt sein, das als eine Möglichkeit
in Betracht zu ziehen? Wenn der Heilige Geist Euch zu der Überzeugung
gebracht hat, daß Ihr Euch möglicherweise demütigen müßt, ich
weiß, daß das hart ist, besonders wenn Ihr ein Nikodemus gewesen
seid. Ein Nikodemus, hoch und erhaben und geschätzt und bewundert
und mit einer Führungsposition betraut. Und doch, was hat Christus
zu ihm gesagt?
"Du
mußt von neuem geboren werden"
Nikodemus.
Du bist noch nicht einmal bekehrt. (Joh.
3:3) Mein Herz geht aus zu Euch, es mag hier einige Nikodemusse
geben. Ist das möglich? Aber ich flehe Euch an, seid nicht zu stolz!
Bitte seid nicht zu stolz. Seid bereit, zum Kreuz zu kommen und mit
David zu rufen:
"Schaffe
in mir ein reines Herz, o Gott, und erneuere einen rechten Geist in
mir."
Und
ich verspreche Euch, meine lieben Freunde, wenn Ihr es ernst meint,
wenn Ihr es wirklich ernst meint, wird Jesus Sein neues
Bundesversprechen an Euch erfüllen.
Er
wird es tun! Und was ist das neue Bundesversprechen? Oh, es ist so
wunderschön; es ist zweifach. Und warum? Weil es ein zweifaches
Bedürfnis gibt. Und Seine Lösung entspricht dem Problem. Was ist
das für eine Lösung? Hebräer 10:16
"Das
ist der Bund, den Ich mit ihnen schließen will nach diesen Tagen«,
spricht der Herr: »Ich will Meine Gesetze in Ihr Herz geben, und in
ihren Sinn will Ich sie schreiben, ..."
Das
ist die Lösung für das Sündenproblem, dieses selbstsüchtige Herz,
das wir von Natur aus empfangen. Und dann, bitte beachtet, was Er
hinzufügt: Dann fügt Er hinzu:
"...und
ihrer Sünden und ihrer Missetaten will Ich nicht mehr gedenken.«"
Wofür
ist das die Lösung? Für die Frucht. Für die Wurzel und die Frucht
hat Er eine Lösung, meine lieben Freunde. Er will Euch die ganze
Fülle der Lösung für die Sünde geben, aber Er kann es nicht, wenn
Ihr nicht darum bittet.
Als
ein Bruder, der Euch liebt, flehe ich Euch an, Ihn darum zu bitten.
Ich ersuche Euch, bittet Ihn darum. Wenn wir dieses neue Herz
empfangen, werden wir zu einem neuen Geschöpf. Die Veränderung ist
so radikal, daß man sie "Wiedergeburt"
nennt.
"Zeugnisse Band 4" Seite 21:
"Wahre
Bekehrung ist eine grundlegende Veränderung."
Was
ist es? Es ist
"...eine
grundlegende Veränderung. Die eigentlichen Neigungen von Herz und
Sinn sollten sich ändern und das Leben wird wieder neu."
Meine
lieben Freunde, bitte wißt, bitte wißt, daß diese Erfahrung nicht
üblich ist. Sie ist selten, sie kommt nicht oft vor. Geht nicht
davon aus, daß Ihr diese Erfahrung gemacht habt. Wollt Ihr diese
Erfahrung machen? Vielleicht haben einige von Euch sie schon gemacht,
aber würdet Ihr mit mir anerkennen, daß wenn Ihr sie gestern
gemacht habt, sie nicht gut genug für heute ist? Ihr müßt jeden
Tag aufs Neue bekehrt werden. Die Dienerin des Herrn sagt uns, daß
je
weiter wir in unserer christlichen Erfahrung voranschreiten, desto
mehr wird sich unsere Reue vertiefen. {WA
559.01}
Wißt
Ihr, das Gesetz treibt uns jeden Tag an und das Lamm zieht uns jeden
Tag an. Und jeden Tag knien wir nieder und bitten um Vergebung
unserer Sünden und wir sagen was?
"Schaffe
in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, beständigen
Geist."
{Psalm 51:12}
Und
meine lieben Freunde, wenn wir solch ein Gebet beten, wenn wir dieses
Gebet sprechen, verspreche ich Euch, daß Gott Sein neues
Bundesversprechen an uns erfüllen wird. Er wird uns das Herz geben,
auf dem das Gesetz Gottes geschrieben steht, und wir werden eine
grundlegend andere Einstellung zu Seinem Gesetz haben. "Signs of
the Times" 24. November 1887:
"Das
fleischliche Herz, das weder dem Gesetz Gottes unterworfen ist, noch
sein kann, wird geistlich gemacht und ruft mit Christus aus: "Deinen
Willen, mein Gott, tue ich gern, und Dein Gesetz habe ich in meinem
Herzen."
{Psalm 40:9}
Und
mit einem neuen Herzen wird die christliche Erfahrung plötzlich zu
einer Wonne und Freude. Und es gibt einen Frieden und ein Glück, wie
man sie noch nie zuvor gekannt hat. Das verspreche ich Euch! Und wenn
es um den Gehorsam geht, bewegt Ihr Euch aus dem "Pflichtmodus"
in
den "Wonnemodus."
Und es gibt eine Süße und eine Freude, die unbeschreiblich ist.
Habt
Ihr diese Erfahrung? Wenn Ihr sie nicht habt, zögert bitte nicht,
zum Kreuz zu fliehen, dorthin getrieben durch das Gesetz, dorthin
gezogen durch das Lamm, und ruft aus der Tiefe Eurer Seele nicht nur
nach Vergebung Eurer Sünden, sondern nach einem neuen Herzen. Ist es
Euer Verlangen, das zu tun? Wenn ja, würdet Ihr bereit sein, nach
vorne zu kommen? Ich möchte Euch einladen, wer auch immer das tun
möchte, würdet Ihr bereit sein nach vorne zu kommen? Gelobt sei
Gott... Lobet den Herrn... Gepriesen sei der Herr. Singt es mit mir:
"Alles übergebe ich Jesus, alles gebe ich Ihm freiwillig, ich
werde Ihn immer lieben und Ihm vertrauen, in Seiner Gegenwart,
täglich leben. Ich übergebe alles, ich übergebe alles, alles an
Dich, meinen geliebten Heiland, ich übergebe alles."
Vater
im Himmel, die Liebe Christi hat unsere Herzen erobert. Ja, das
Gesetz trieb uns an, aber es ist die Liebe, die uns anzog, und
deshalb sind wir hier. Und deshalb rufen wir aus der Tiefe unserer
Seele mit David nicht nur nach Vergebung unserer Sünden, nicht nur,
daß Du unsere Missetaten auslöschen mögest, sondern vor allem
rufen wir: "Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir
einen neuen, beständigen Geist." Erfülle an mir Dein neues
Bundesversprechen. Befasse Dich mit der Wurzel des Sündenproblems,
bitte. Gib mir das neue Herz, das von Liebe regiert wird. Ich
versuche schon viel zu lange, daß sich dieses selbstsüchtige Herz
gut beträgt und das einzige, was ich erreichen konnte, war, ein weiß
getünchtes Grab zu sein. Aber ich will echt sein; ich will von innen
heraus verändert werden. Also bitte fang mit diesem Vorgang an und
beginne ihn jetzt. Möge mich die Liebe motivieren. Möge ich
wahrhaftig mit David und Jesus sagen können: "Ich freue mich,
Deinen Willen zu tun, oh mein Gott, ja, Dein Gesetz ist in meinem
Herzen." Danke, daß wir mit einem Herzen, das von Liebe
motiviert ist, wirklich gehorchen können. Denn nur Liebe ist die
Erfüllung des Gesetzes. Jetzt können wir den Geist des Gesetzes
bewahren. Und unser Verhalten in Übereinstimmung mit dem Buchstaben
zu halten, wird nicht einmal ein Problem sein, wenn unsere Herzen im
Einklang mit dem Geist sind. Herr lehre uns, so bete ich, Dich jeden
Tag mehr und mehr zu lieben - Dich über alles und andere selbstlos
zu lieben. Und dann gebrauche uns, indem wir Deine Liebe offenbaren,
um auch andere in eine rettende Beziehung zu Dir zu ziehen. Dafür
setzen wir unser Leben für Dich ein. Und wir danken Dir, daß Du uns
wegen Jesus aufnimmst. Im Namen Jesu. Amen. Gott segne Euch, liebe
Freunde.
Übersetzung
- Manuela Sahm - 2019 ©
Stephen
Wallace "Von Herrlichkeit zu Herrlichkeit" (20) "Schaffe
in mir ein reines Herz"
Alle
diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative übersetzt. Wer mich und
meine reichhaltige, intensive Arbeit gerne (durch eine Spende)
unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich
schreiben. Vortrag@gmx.de Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe
Grüße und Gottes Segen, Manuela
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