Sonntag, 3. Mai 2020

(22a) und (22b)

"Der Gerechte übe weiterhin Gerechtigkeit"

Teil 22 (Teil 1)

Von Herrlichkeit zu Herrlichkeit


Willkommen zurück, liebe Freunde. Vielen Dank für das Vorrecht, heute Abend noch einmal mit Euch studieren zu dürfen. Wir haben uns mit dem Gegensteuerungsfaktor, dem "Fleisch", beschäftigt. Mit den Worten des Paulus:


"Denn das Fleisch begehrt auf gegen den Geist." {Gal. 5:17}


und das Verb, das mit "aufbegehren" übersetzt wird, steht in der aktiven Zeitform in der Gegenwart, das heißt im ständigen, fortwährenden Aufbegehren. In der Tat, solange wir unheiliges Fleisch haben, wird das Fleisch gegen den Geist aufbegehren; und wir bekommen heiliges Fleisch nicht bis wann? Bis zur Verherrlichung. Wie wir also in unserer letzten Betrachtung festgestellt haben, in der wir Zeit hatten, das Ringen, das Ringen mit der angeborenen Sünde zu betrachten. {"Review and Herald" 29. November 1887}


Was ist angeborene Sünde? Es ist das natürliche selbstsüchtige Herz mit all seinen vererbten Neigungen zum Bösen.


Das Ringen mit der angeborenen Sünde geht "vom Kreuz bis zur Krone." Die symbolische Sprache erstreckt sich über das gesamte christliche Leben, sie beginnt mit der Bekehrung, das ist das Kreuz und endet mit der Verherrlichung, das ist die Krone. Tatsächlich bezeichnet die Dienerin des Herrn selber in der Erklärung die Krone als "Krone der Unsterblichkeit", und wann erhalten wir diese?


"… plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune." {1. Kor. 15:52}


Nun, die Auswirkungen dieser Tatsache sind tiefgreifend, und wir müssen diese Auswirkungen berücksichtigen.


Nun werde ich gleich ein äußerst umstrittenes Thema mit Euch behandeln; und meine Lieben, ich mag es von Natur aus nicht, mich mit umstrittenen Themen zu befassen. Aber wenn ich sehe, daß Meinungsverschiedenheiten uns als Volk trennen, dann beunruhigt mich das wirklich. Denn, meine lieben Freunde, wenn wir den lauten Ruf erschallen lassen wollen, {Offb. 18:1-4}, müssen wir in dem, was wir verkünden, zusammenstehen. Stimmt Ihr mir zu? Wir müssen uns einig sein, und es ist die Wahrheit, die uns verbindet. Seht Ihr das auch so? Ich muß also um dessentwillen, der die Wahrheit ist, den ich von ganzem Herzen liebe, und um Seiner Gemeinde willen, die ich ebenfalls liebe, durch die Kraft des Geistes der Wahrheit danach streben, die Wahrheit sorgfältig darzustellen, damit wir in dieser strittigen Frage zu einer gemeinsamen Übereinstimmung kommen und Einheit in der Wahrheit finden. Das ist der einzige Punkt, an dem wir wirklich Einheit haben. Aber ich brauche ein besonderes Gebet, und Ihr ebenfalls, wenn wir uns diesem Thema nähern. Verbringen wir also unsere Zeit damit, ernsthaft um die Ausgießung des Geistes der Wahrheit zu bitten, damit er uns segnet, wenn wir weitermachen.


Vater im Himmel, ich danke Dir so sehr, daß Du eifrig und bereit bist, Deinen Geist über Dein Volk entsprechend ihren Bedürfnissen auszugießen; und wir brauchen diesen Geist gerade jetzt dringend. Wir befinden uns in den letzten Stunden der Erdgeschichte. Wir haben eine Botschaft allen Nationen, Geschlechtern, Sprachen und Völkern zu überbringen, und wir sind in vielen Fragen sehr gespalten. Uns fehlt die Einheit. Vater, bitte, mögen wir durch den Geist der Wahrheit, durch das Studium der Wahrheit Einheit in Ihm finden, der die Wahrheit ist. Herr, ich möchte so sehr die Wahrheit erheben, Jesus erheben; und ich weiß, denn Er hat gesagt: "Ich, wenn Ich erhöht werde, werde alle zu Mir ziehen;" und je mehr wir es zulassen, daß wir zu Ihm hingezogen werden der die Wahrheit ist, desto mehr werden wir unweigerlich miteinander vereint werden, bis wir in der Wahrheit mit Jesus eins sind. So bitte ich Dich, Herr, hilf mir in besonderer Weise, sehr sorgfältig und genau die Wahrheit zu sprechen. Führe meine Worte, leite meine Gedanken. Ich möchte sagen, was Du von mir erwartest, nicht mehr und nicht weniger; und was Du durch dieses arme irdene Gefäß sagen kannst, darum bete ich, daß es verstanden wird und daß es uns von jeglichen Mißverständnissen befreit und uns in die Einheit bringt. Bitte, Herr, mach, daß dies geschieht, denn ich bitte Dich darum im Namen Jesu. Amen.


Wir haben Lektion 21 nicht ganz beendet; und es gibt eine sehr positive Anmerkung, mit der ich enden wollte, aber ich werde damit beginnen. Wir haben sehr deutlich gesehen und sowohl aus der Heiligen Schrift als auch aus dem Geist der Weissagung festgestellt, daß das christliche Leben eine andauernde Auseinandersetzung, ein ständiger Kampf ist. In der Tat sagt der Geist der Weissagung in "Zeugnisse" Band 3 Seite 253:


"Das christliche Leben ist ein ständiger Kampf und ein Marsch. Es gibt keine Auszeit von diesem Kampf."


Ziemlich klare Sprache, nicht wahr? Das läßt sich auch aus der Heiligen Schrift sehr klar belegen.


"Das christliche Leben ist ein ständiger Kampf und ein Marsch. Es gibt keine Auszeit von diesem Kampf."


Einige von Euch werden vielleicht denken: " Nun, Moment mal. Das klingt ziemlich düster. Ich meine, wo ist der Frieden? Sollte es keinen Frieden geben? Sollte der Christ keinen Frieden kennen? Nun, wie vereinst Du das, wenn das ganze christliche Leben ein ständiger Kampf ist? Wie paßt das zusammen, daß es kein Ende des Krieges gibt? 'Keine Auszeit von diesem Kampf?' Wo ist der Frieden?"


Nun, zuallererst solltet Ihr erkennen, mit wem der Frieden ist, - sehr wichtig, liebe Freunde. Römer 5:1, "Da wir nun durch den Glauben gerechtfertigt sind, haben wir Frieden mit" uns selbst? Steht das so in der Bibel? Nein.


"Da wir nun durch den Glauben gerechtfertigt sind, haben wir Frieden mit Gott, durch unseren Herrn Jesus Christus."


Ja, es herrscht Frieden, aber es ist Frieden mit Gott! Doch hört mich an, Bruder, Schwester, wenn Ihr und ich Frieden mit Gott haben wollen, müssen wir gegen uns selbst Krieg führen. Stimmen wir da alle überein? Tatsächlich habt Ihr auf dieser Seite der Verherrlichung. Versteht das; bitte versteht das. Auf dieser Seite der Verherrlichung habt Ihr und ich nur zwei Möglichkeiten, nur zwei Wahlmöglichkeiten. Wir können uns im Krieg mit uns selbst und im Frieden mit Gott befinden, oder wir können uns im Frieden mit uns selbst und im Krieg mit Gott befinden. Das sind die einzigen Wahlmöglichkeiten, die Ihr habt.

Warum? Weil das Ich, von dem ich spreche, niemals bekehrt wird. Es ist der alte Mensch, mit dem wir uns täglich auseinandersetzen müssen, bis er endgültig ausgerottet ist:


"… plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune." {1. Kor. 15:52}


Ich weiß nicht, wie es Euch geht, meine lieben Freunde, aber dieser Mann hier freut sich auf den Tag, an dem diese gegnerische Seite ausgelöscht, ausgerottet und "plötzlich, in einem Augenblick," wenn dieser "nichtige Leib" verändert und "daß er ähnlich werde Seinem herrlichen Leib." {Phil. 3:21} und ich keinen alten Menschen mehr habe, der mich jeden Tag schikaniert. Ich freue mich darauf; Ihr auch?


Ich möchte Euch mein Herz ein bißchen ausschütten, ich befinde mich unter Freunden. Ich kann das beruhigt tun, nicht wahr? Es gibt Zeiten, es gibt Zeiten, in denen mein Kampf so intensiv war, daß ich tatsächlich ausgerufen und gesagt habe: "Herr, bitte, würdest Du mich einschlafen lassen?" Was ist der Todesschlaf für den Christen? Was ist er? Ist es etwas zum Fürchten? Nein, manchmal ist es eine sehr reizvolle Möglichkeit zu einem unglaublich intensiven Kampf; und im nächsten Moment wissen wir:


"Es wird die Posaune schallen, und die Toten werden auferstehen unverweslich!" {1. Kor. 15:52}


Und wir werden diese gegnerische Seite nicht mehr haben; und "wir können Schwert und Schild ablegen und nicht mehr den Krieg studieren", wie es in diesem Lied heißt. Oh, ich sehne mich mit meinem ganzen Wesen nach diesem Tag! Denkt Ihr so wie ich, oder kann sich jemand von Euch mit mir fühlen?Aber jedes Mal, wenn ich so etwas sage, eile ich zu sagen:


"Dennoch, nicht mein Wille, sondern Dein Wille geschehe." {Lukas 22:42}


und wenn Du willst, daß ich lebe, bis Jesus kommt, dann zähle ich auf Dich, daß Du mir die Kraft gibst, zu kämpfen und diesen unglaublichen Kampf gegen meinen alten Menschen zu gewinnen." Oh, ich sehne mich aber nach der Zeit, wenn der Kampf vorbei ist. Aber er wird nicht vorbei sein, meine lieben Freunde, bis zur Verherrlichung oder bis zum Tod, was immer zuerst kommt. Bitte wißt das; und bitte wißt, daß Ihr, obwohl Ihr ständig gegen den alten Menschen kämpfen müßt, Ihr die Freude des Friedens mit Gott kennen könnt.


In der Tat bezeichnet die Heilige Schrift diesen Frieden als einen Frieden, "welcher höher ist denn alle Vernunft"; und Ihr könnt besser verstehen, wie man inmitten einer ständigen Auseinandersetzung Frieden haben kann, ein Frieden sein muß, der höher ist als alle Vernunft, nicht wahr? Ja. Philipper 4:7


"Und der Friede Gottes, welcher höher ist denn alle Vernunft, bewahre Eure Herzen und Sinne in Christus Jesu!"


Ich liebe das:


"Bewahre Eure Herzen und Sinne."


Was haben wir da schon wieder? Herz und Verstand. Worüber reden wir? Gedanken und Gefühle. Wovon reden wir also? Charakter! {5Z 324.2} Seht Ihr das?


"Und der Friede Gottes, welcher höher ist denn alle Vernunft, bewahre Eure Herzen und Sinne in Christus Jesus!"


"Zeichen der Zeit" 17. März 1887:


"Es ist unser Vorrecht, täglich einen ruhigen, vertrauten und glücklichen Weg mit Jesus zu gehen."


Stimmt Ihr mir da zu?


"Wir brauchen nicht beunruhigt zu sein, wenn der Weg durch Auseinandersetzungen und Leiden führt. Wir mögen den Frieden haben, der alle Erkenntnis übersteigt; aber es wird uns Kämpfe mit den Mächten der Finsternis kosten und hartes Ringen gegen die Selbstsucht und die angeborene Sünde."


Es gibt Frieden, ja, aber wenn man mit Gott Frieden haben will, muß man gegen sich selbst Krieg führen. Stimmen wir da alle überein? Wir müssen mit uns selbst im Krieg sein.


Nun, meine lieben Freunde, es gibt eine strittige Frage, mit der wir uns an diesem Punkt befassen müssen. Übrigens waren es Gespräche mit einigen von Euch, die mich überzeugt haben, daß ich mich ein wenig ausführlicher damit befassen muß, als wir das normalerweise tun. Worum geht es? Was ist dieses umstrittene Thema? Meine Lieben, es hat mit dem ganzen Thema bezüglich des Zustandes zu tun, den Gottes Volk erreichen muß, wenn es nach dem Ende der Gnadenzeit ohne einen Vermittler bestehen können soll. Habt Ihr gehört, was ich gerade gesagt habe? Was ist das umstrittene Thema? Es geht um den Zustand des Volkes Gottes, den es aus Gnade erreichen muß, wenn es nach dem Ende der Gnadenzeit ohne einen Vermittler bestehen können soll.


Ihr wißt sicherlich, daß die Gnadenzeit kurz vor der "Zeit der Angst in Jakob" {Jer. 30:7} und den sieben letzten Plagen endet. {Offb. 15:1}


Ihr seid Euch dessen bewußt, nicht wahr? Zwischen dem Ende der Gnadenzeit und der Verherrlichung liegt also ein bedeutender Zeitraum, der sich abspielt, "plötzlich, in einem Augenblick," wenn Jesus kommt. Nun, Jesus beendet am Ende der Gnadenzeit Seinen hohenpriesterlichen Dienst. {PH098 13.2}


Seine Vermittlerrolle endet. Er legt Seine hochpriesterlichen Gewänder ab und zieht seine königlichen Gewänder an {DS ["The Day Star"], 14. März 1846 Abs. 2}, und Er bereitet sich darauf vor, in Kürze zu kommen und preist Gott, und die Zeit wird in Gerechtigkeit abgekürzt werden, {Römer 9:28} damit Er kommen kann um Sein Volk heimzuholen.


Die Frage ist nun aber, welche Bedingung muß Sein Volk aus Gnade erreicht haben, wenn es ohne einen Vermittler auskommen muß? Vom Ende der Gnadenzeit bis zur Verherrlichung, durch die Zeit, mit anderen Worten, der "Zeit der Angst in Jakob", eine bedeutende Zeitspanne. In welchen Zustand müssen sie kommen? Es gibt diejenigen, die argumentieren, daß sie absolut ohne jegliche Sünde sein müssen. Ist das der Fall? Meine Lieben, wir sind gerade dabei, ein theologisches Minenfeld zu durchqueren; und ich möchte, daß Ihr für mich betet, wie Ihr für Euch selbst betet. Laßt uns sehr vorsichtig vorgehen. O.k.? .Sehr vorsichtig; und laßt uns ganz nah an dem Geist der Weissagung bleiben, das ist unser Sicherheitsnetz. Könnt Ihr mir folgen? Nun, das könnte mehr als ein Studium erfordern, ich weiß nicht, wir werden sehen. Herr, hilf mir.


Wir wollen zunächst eine ähnliche Aussage lesen, wie wir sie bereits in "Review and Herald" vom 29. November 1887 gelesen haben. Hier ist sie, etwas umformuliert, in "Signs of the Times" 17. Dezember 1885:


"Laßt uns vorwärts gehen; denn wir streben nach einer unsterblichen Krone."


Wonach streben wir? Nach einer unsterblichen Krone.


"Laßt uns sorgfältig darauf achten, daß unsere Berufung und Erwählung sichergestellt ist. Ein fauler, träger Bekenner wird sich niemals den Eintritt in das Reich Gottes sichern, vom Kreuz bis zur Krone"


Und als was hat sie gerade die Krone bezeichnet? Es ist die "unsterbliche Krone", o.k.?


"Vom Kreuz bis zur Krone gibt es ernsthafte Arbeit zu tun. Es gibt ein Ringen gegen, die angeborene Sünde; es wird gegen äußeres Unrecht gekämpft. Aber wir werden letztendlich triumphieren, wenn wir nicht müde werden gutes zu tun. Die Pforten des Himmels werden sich für jeden öffnen, der sein Bestes für Gott und seine Mitmenschen tut."


Noch einmal, und das ist nicht die einzige Stelle; es gibt noch mehr Stellen, an denen uns gesagt wird, daß wir mit der angeborenen Sünde ringen müssen. Von wo bis wo?


"Vom Kreuz bis zur Krone."


Jetzt meine Frage: Wann erhalten wir die Krone, vor oder nach dem Ende der Gnadenzeit? - Nach dem Ende der Gnadenzeit. Die Krone ist das, was wir "plötzlich, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune" erhalten, {1. Kor. 15:52} und die Gnadenzeit ist dann bereits abgeschlossen, noch vor der "Zeit der Angst in Jakob." {GK 616.3} So deutlich, vom Ende der Gnadenzeit bis zur Verherrlichung, gemäß dem Geist der Weissagung, tun wir immer noch was? "Wir ringen mit der angeborenen Sünde." Ich denke mir das nicht aus. Ich denke das einfach nur mit Euch durch. Stimmen wir da alle überein? Wir ringen mit der angeborenen Sünde bis zur Krone. Die Krone ist die Krone der Unsterblichkeit. Wir erhalten sie "plötzlich, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune", wenn Jesus kommt.


Es ist also klar, daß es eine Zeitspanne vom Ende der Gnadenzeit bis zur Verherrlichung gibt, in der wir mit was ringen? Angeborener Sünde, immer noch, immer noch! Es begann am Kreuz, aber es geht über das Ende der Gnadenzeit hinaus, bis zur Verherrlichung, wobei wir immer noch womit ringen? Mit der mit angeborenen Sünde.


Bedeutet das, daß wir so lange sündigen, bis wir verherrlicht werden? Bedeutet es das? Oh, meine lieben Freunde, bitte versteht das. Um der Liebe Christi willen und in der Kraft des Heiligen Geistes müßt und ich zu so geschickten Ringern werden, daß wir diesen alten Menschen mit einem Todesgriff am Boden festgenagelt haben; und wir würden lieber sterben, als wissentlich Gottes Gesetz zu übertreten. Seid Ihr da einer Meinung mit mir? Genau das bedeutet es, versiegelt zu sein, und wir müssen vor dem Ende der Gnadenzeit versiegelt werden. Ich möchte das wiederholen. Wir müssen an den Punkt kommen, an dem wir um der Liebe Christi willen und in der Kraft des Heiligen Geistes zu so geschickten Ringern geworden sind, daß wir diesen alten Menschen in einem Todesgriff am Boden festgenagelt haben, und wir lieber was tun würden? Sterben, als wissentlich Gottes Gesetz zu übertreten. Das bedeutet es ein Überwinder zu sein. {Offb. 1 und 2}


Aber, überlegt jetzt mit mir. Selbst wenn wir durch Gottes Gnade zu dieser Erfahrung gekommen sind, sind wir dann an diesem Punkt und damit sündlos? Nein! Warum nicht? Weil wir was noch haben? Angeborene Sünde. Sie regiert nicht, aber was ist sie? Sie ist noch vorhanden. Sie hat uns nicht, aber wir haben sie noch. Sind wir uns da alle einig? Gemäß dem Geist der Weissagung haben wir nach dem Ende der Gnadenzeit, ja bis zum Moment der Verherrlichung, immer noch diese angeborene Sünde.


Gut, dann stellt sich die Frage, wie wird das geregelt, nachdem Christus Seine Vermittlerrolle beendet hat? Wie wird damit umgegangen, wenn Christus nicht mehr als unser Hoherpriester Fürsprache einlegt, womit Er am Ende der Gnadenzeit aufhört? Seht Ihr hier die Herausforderung? Und es gibt viele, die dies als Herausforderung erkennen, und so haben sie verschiedene Theorien aufgestellt und das ist eine nette Art das zu beschreiben; es wäre viel zutreffender, sie als verschiedene Ketzereien, als Irrlehren zu bezeichnen. Das sind menschliche Bemühungen, dieses Problem zu lösen.


Im Laufe der Geschichte unserer Gemeinde haben wir verschiedene Theorien aufgestellt. Eine der früheren, während des Lebens von Ellen White, wurde die "Heilig-Fleisch-Bewegung" genannt. Wie wurde sie genannt? Die "Heilig-Fleisch-Bewegung", die lehrte, daß wir nicht nur könnten, sondern es auch müßten, wenn wir Christus kommen sehen wollen, nicht das zu durchlaufen, was sie die "Untergrundbahn zum Himmel" nannten, die das Grab war.


Wenn wir bestehen und ohne den Tod zu sehen verwandelt werden wollen, müssen wir einen Zustand der Heiligung erreichen, so völlig frei von Sünde zu sein, daß wir "heiliges Fleisch" haben; und Ellen White spricht dieses Thema an. {FG2 33.5}


Meine lieben Freunde, warum gibt es diese Art von Bemühungen, zu erklären, wie wir in uns selbst rechtschaffen genug sein können, um nach dem Ende der Gnadenzeit ohne einen Fürsprecher zu bestehen? Ich werde Euch sagen, warum. Ich erinnere mich sehr gut; es war im Bibelunterricht in der Akademie. Es tut mir leid, doch er gab sein Bestes. Er war mein Bibellehrer, und er lehrte mich, was er wahrscheinlich selbst gelehrt wurde, und er stand an diesem Tag auf und sagte: "Wißt Ihr, liebe Klasse, ich werde Euch erklären, wie wir gerechtfertigt und geheiligt werden; und ich muß Euch den Unterschied zwischen zugerechneter und verliehener Gerechtigkeit erklären."


Meine Lieben, einige von Euch, die hier sitzen, werden sich mit dieser Bibellektion identifizieren können, die ich als Student an der Akademie bekommen habe, weil Ihr wahrscheinlich dieselbe Lektion erhalten habt. Dann ging er an die Tafel. Ich kann ihn immer noch sehen, ich sehe ihn noch vor mir, wie er es machte; er malte ein Rechteck auf die Tafel; und diese Linie hier, die auf der linken Seite, die war die Bekehrung; das war eine Art Zeitlinie.


Er malte ein kleines Strichmännchen hier links unten in der Ecke und sagte: "Das sind wir. " Und er malte ein Kreuz neben das Strichmännchen. Hier gegenüber auf der anderen Seite malte er eine Linie von oben nach unten und sagte: "Das ist die Wiederkunft." Dann hat er links neben dieser Linie auf der rechten Seite von diesem Dreieck noch eine Linie gemalt und er sagte: "Das ist das Ende der Gnadenzeit." Dann fuhr er fort, uns dies zu sagen: "Wenn wir zu Christus kommen und uns bekehren, rechnet Gott uns die Gerechtigkeit Christi zu, und das bedeckt uns. Wir sind sündig, aber wenn wir die Gerechtigkeit Christi durch den Glauben annehmen, wird uns das zugerechnet, und das erfüllt den Anspruch für uns."


Und diese oberste Linie des Rechtecks war der Maßstab, der erfüllt werden mußte, um gerechtfertigt zu sein. O.k.? Dann nahm er seine Kreide und fing an links in der Ecke und sagte: "Wir beginnen dann das geheiligte Leben", und er malte so etwas wie eine Art unregelmäßige Linie, keine richtigen Stufen, aber irgendwie rauf und runter, und die Linie führte nach rechts oben; und er sagte: "Klasse, wir erhalten nicht nur die zugerechnete Gerechtigkeit, sondern wir erhalten auch die verliehene Gerechtigkeit." Dann sagte er: "Je mehr wir in unserer christlichen Erfahrung wachsen." Und zeigte ganz auf die linke Seite, von unten nach oben und sagte weiter: " ...desto christusähnlicher werden wir, desto mehr und mehr verliehene Gerechtigkeit haben wir;" Dann zeigte er, daß die Linie von links unten nach rechts oben die zugerechnete Gerechtigkeit automatisch immer weniger werden läßt und dann sagte er: "Desto weniger brauchen wir zugerechnete Gerechtigkeit, um dem Maßstab zu entsprechen." Übrigens ist dies eine todbringende Irrlehre, aber ich muß es Euch erklären.


"Je mehr und mehr verliehene Gerechtigkeit, desto mehr wurden wir geheiligt, desto weniger zugerechnete Gerechtigkeit brauchten wir, um gerechtfertigt zu sein." Und dann sagte er: "Klasse, was für uns alle sehr wichtig ist, ist, daß wir erkennen, daß Jesus nach dem Ende der Gnadenzeit nicht mehr unser Fürsprecher sein wird; und deshalb müssen wir genug Gerechtigkeit in uns haben, um ohne einen Fürsprecher vor Gott gerecht da zu stehen; und so muß diese Linie.


Und er zeigte auf die Linie die von links unten nach rechts oben geht und die auf die gerade obere Linie auf der rechte Seite in der Recke treffen mußte und sagte:


"...sie muß also diesen Punkt erreichen, damit wir alle verliehene Gerechtigkeit haben und wir keine weitere zugerechnete Gerechtigkeit mehr benötigen, denn es wird keine Gerechtigkeit mehr geben, die uns zugerechnet werden kann, wenn Christus Seine Vermittlerrolle beendet."


Nun, meine Lieben, einige von Euch in diesem Raum haben das wahrscheinlich gelehrt bekommen; und ob Ihr das bewußt oder unbewußt angenommen habt, solltet Ihr wissen, daß es eine todbringende Irrlehre ist. Es ist was? Es ist eine todbringende Irrlehre, oh meine lieben Freunde, aus mehreren Gründen. Was sind das für welche?


Zunächst einmal, könnt Ihr hier oben eine Linie von links nach rechts zeichnen, um den Rahme für einen Maßstab zu markieren, dem entsprochen werden muß, um gerechtfertigt zu sein? Was ist das für ein Maßstab? Es ist ein unendlicher Maßstab, und könnt Ihr die Unendlichkeit messen? Nein. Es ist die Gerechtigkeit Gottes, die erforderlich ist, um uns zu rechtfertigen. Das ist also ein Fehler, mit dem man gerade mal beginnen würde. Ihr solltet hier stattdessen links und rechts Pfeile anbringen, die unendlich weit nach oben gehen, richtig? Die einzige Gerechtigkeit, die diesen Anforderungen gerecht wird, ist wessen Gerechtigkeit? Die Gerechtigkeit Jesu Christi, die uns uneingeschränkt zugerechnet wird.


Bitte versteht den zweiten tödlichen Fehler. Heiligung hat nichts damit zu tun Gerechtigkeit zu verdienen. Ich möchte das wiederholen. Womit hat Heiligung nichts zu tun? Gerechtigkeit zu verdienen. Hebräer 10:14


"Denn mit einem Opfer hat Er in Ewigkeit vollendet, die geheiligt werden."


Was ist es, das für uns Rechtfertigung schafft? Es ist ein einziges Opfer; und wie lange werden wir durch dieses eine Opfer vervollkommnet? Nun, sagt es mir, wie lange? Für immer! Obwohl Heiligung nichts damit zu tun hat sich die Rechtfertigung zu verdienen, so hat sie doch viel mit der Beibehaltung der Rechtfertigung zu tun. Versteht Ihr, was ich Euch hier erzähle? Unser geistgeprägter, liebemotivierter Gehorsam verdient sich keine Rechtfertigung, aber er ist notwendig, die Rechtfertigung beizubehalten. Und warum? Weil Glaube ohne Werke was ist? Tot ist. {Jakobus 2:26} Wir werden nur durch den Glauben an die Gerechtigkeit Christi gerechtfertigt, aber der Glaube an die Gerechtigkeit Christi wird sich immer in einem geheiligten Leben des von Liebe motivierten Gehorsams zeigen, nicht wahr?


Ich möchte es so ausdrücken: Wir werden durch den Glauben gerechtfertigt, nicht durch Werke; aber der Glaube, der rechtfertigt, wirkt immer, nicht wahr? Wenn es keine Werke gibt, gibt es keinen Glauben, und wenn es keinen Glauben gibt, gibt es keine Gerechtigkeit durch den Glauben. Aber dieses geheiligte Leben verdient sich für uns keine Rechtfertigung. Es ist keine zugerechnete Gerechtigkeit und obendrauf verliehene Gerechtigkeit, denn das geheiligte Leben gehört uns nicht wirklich, so daß wir dadurch gerechtfertigt und für den Himmel berechtigt werden. Es gehört uns, damit wir geheiligt werden und die Eignung für den Himmel erlangen können. Es ist für einen ganz anderen Zweck; erinnert Ihr Euch an dieses Studium? {Teil 13}


Das geheiligte Leben ist nicht so, daß wir uns das ewige Leben verdienen können. Das geheiligte Leben ist dazu da, daß wir uns daran erfreuen können, wenn wir es als freies Geschenk erben, das Jesus Christus für uns verdient hat. Stimmen wir da alle überein? Versteht Ihr, was ich sage? Die Heiligung über die Rechtfertigung zu stellen, ist also absolut trügerisch und irrtümlich. Es ist ein anderes Programm. Es ist nicht Teil dessen, was uns rechtfertigt und uns zum Himmel berechtigt; es ist Teil dessen, was uns heilig macht und uns für den Himmel fit macht. Es ist eine andere Sache. Stimmen wir da alle überein?


Darüber hinaus ist selbst diese verliehene Gerechtigkeit, die von entscheidender Bedeutung ist, nur im Zusammenhang mit der zugerechneten Rechtschaffenheit annehmbar. Erinnert Euch, wenn wir Gott gehorchen und Ihm unser Gebet und unseren Lobpreis darbringen, wobei es durch die verdorbenen Kanäle der Menschheit geht, dann ist es was? Es ist so verunreinigt, wenn es nicht durch Blut gereinigt wird, bei Gott niemals von Wert sein kann. {FG1 363} Erinnert Ihr Euch an diese Aussage? Unserer Anbetung muß die Gerechtigkeit Christi hinzugefügt werden. Also ist selbst die verliehene Gerechtigkeit nur dann annehmbar, wenn ihr die Gerechtigkeit Christi zugerechnet und Sein Blut hinzugefügt wird, um sie zu reinigen. Daher kann die Heiligung unmöglich auch nur ein Teil dessen sein, was unsere Rechtfertigung verdient. Stimmen wir was das betrifft alle überein?


Aber das Schlimmste an dieser todbringenden Irrlehre ist, daß sie eines von zwei Dingen erfordert: entweder Verzweiflung oder Selbsttäuschung. Was meine ich damit? Nun, meine lieben Freunde, je mehr wir in unserer christlichen Erfahrung wachsen, je besser wir die unendliche Gerechtigkeit des Charakters Christi kennenlernen, desto mehr sehen wir in uns selbst was? Unvollkommenheiten, Mangel, und wenn wir denken, wenn wir denken, daß wir in uns eine Gerechtigkeit haben müssen, die uns vor Gott rechtschaffen macht, und doch, je näher wir Christus kommen, desto sündiger, fehlerhafter, defekter, unvollkommener sehen wir uns selbst, was werden wir tun? Entweder wir werden verzweifeln - und das tun eine ganze Reihe von Menschen - ich kenne sogar einige, die tatsächlich Selbstmord begangen haben.


Wißt Ihr, ich habe vor nicht allzu langer Zeit unweit von hier dieses Seminar gehalten; und nach einer dieser Studien kam eine liebe grauhaarige gläubige Frau zu mir und ihr liefen die Tränen die Wangen hinunter, und sie sagte: "Oh, ich wünschte, mein Mann hätte dieses Studium hören können"; und ich legte meinen Arm um sie und sagte: "Schwester, was meinst du damit?" Und sie sagte: "Er war so pflichtbewußt. Er wollte so sehr die Gerechtigkeit, die ihn vor Gott rechtschaffen machen würde, in seinem eigenen Leben haben; und er glaubte, daß er sie vor dem Ende der Gnadenzeit haben müsse; und er versuchte es so sehr; und eines Tages kam ich in die Garage und fand ihn wie er am Dachbalken hing." Das ist eine todbringende Irrlehre, Bruder, Schwester. Sehen diejenigen, die gewissenhaft und ehrlich sind, wenn sie in sich selbst hineinschauen, eine Gerechtigkeit, die sie vor Gott rechtschaffen machen wird? Sehen sie sie? Nein, und was tun sie dann? Sie verzweifeln.

Nun, offensichtlich begehen nicht alle von ihnen Selbstmord, aber viele von ihnen sagen: "Ich haue ab; vergiß es, ich werde sie nie haben. Es ist nicht einmal einen Versuch wert." Oder die andere Alternative ist, sich selbst zu täuschen und sich vorzumachen, indem man denkt: "Ja, weißt Du, Du schlägst Dich ganz gut." In der Tat, bist Du reich hast mehr als genug und brauchst nichts." {Offb. 3:17}


Aber meine lieben Freunde, bitte versteht, daß wir keine dieser Möglichkeiten annehmen dürfen; und das Evangelium erlaubt uns, in Bezug auf unser eigenes Unvermögen völlig ehrlich zu sein und gleichzeitig die Hoffnung aufrechtzuerhalten, weil wir vor Gott nicht auf der Grundlage dessen, was wir in uns selbst sind, sondern auf der Grundlage dessen, was wir in Christus sind, rechtschaffen sind. Stimmt Ihr mir da zu?


Solange wir auf das Ziel zugehen und um Christi Liebe willen, indem wir versuchen, in dem Licht, das wir haben, in der Fülle unserer Fähigkeiten zu wandeln, und nicht die bekannte Sünde zu schätzen, bedeckt uns die Gerechtigkeit Christi; und Gott sieht nicht unsere Unvollkommenheiten, sondern den unendlich vollkommenen Charakter Christi, nicht wahr? Das gibt Euch Mut, weiterzumachen und gleichzeitig ehrlich zu sein, was Euer Unvermögen betrifft. Macht das für Euch Sinn? Versteht Ihr, was ich hier zu erklären versuche? Oh, ich bete, daß es klar ist.

Bitte versteht, daß wir lernen können diesen Kampf gegen die angeborene Sünde, um der Liebe Christi willen, beständig zu kämpfen und zu gewinnen. Wir können und müssen in der Tat an den Punkt kommen, an dem wir lieber was? Sterben würden, als wissentlich Gottes Gesetz zu übertreten {Z5.61.1}; und wenn Gott ein Volk hat, das so sehr in der Wahrheit verankert ist, daß es lieber sterben würde, als wissentlich Gottes Gesetz zu übertreten, kann Er Seinen hohenpriesterlichen Dienst beenden. Warum ist Er noch dort? Weil Sein Volk aus Mangel an Wachsamkeit und Gebet immer noch überrumpelt wird, stolpert und fällt und eine Sünde begeht.


Aber lobt Gott, wenn wir sündigen, haben wir was?


"Wir haben einen Fürsprecher beim Vater" {1. Joh. 2:1},


und wir können diese Sünde zu Christus bringen; und solange Er unser Hoherpriester ist, kann Er uns vergeben; und Er nimmt diese Sünde mit ins Heiligtum, und ich kann nicht weiter erklären, was dort geschieht, aber Ihr versteht den Vorgang, wie schließlich mit der Sünde verfahren wird, wenn sie auf das Haupt des Sündenbocks gelegt wird, {3. Moses 16} aber das ist nicht das Thema dieses Studiums. Aber meine lieben Freunde, wir müssen an den Punkt kommen, an dem wir lieber was? Sterben würden anstatt zu sündigen und bewußt Gottes Gesetz übertreten, aus Liebe zu Christus, in jedem Gebiet, sogar im Bereich unserer Gedanken; denn es kommt eine Zeit, in der Christus Seinen hohenpriesterlichen Dienst beenden muß, und Er wird nicht mehr dort sein, damit man vorsätzliche Sünde bekennen kann. Deshalb müssen wir an den Punkt kommen, an dem wir lieber sterben würden als vorsätzlich zu sündigen, nicht wahr?


Aber die Frage ist, wenn Jesus Seinen hohenpriesterlichen Dienst einstellt, fordert Er dann die Gewänder der Gerechtigkeit zurück? Nein. Wißt Ihr, diese todbringende Irrlehre hier würde nahelegen, daß das Gewand der Gerechtigkeit eine Leihgabe ist, die Ihr bekommt, wenn Ihr Euch bekehrt habt; und es gehört Euch, bis Ihr genug in Euch habt, und Ihr es nicht mehr braucht; und am Ende der Gnadenzeit werden diese Gewänder zurückgefordert werden; und wenn Ihr nicht genug in Euch selbst habt, seid Ihr in großen Schwierigkeiten. Meine lieben Freunde, das ist todbringende Irrlehre. Das Gewand der Gerechtigkeit Christi ist keine Leihgabe, sondern man behält es! Stimmt Ihr mir da zu?


Man behält es, aber wer allein hat das Recht, es zu behalten?


"Denn durch ein einziges Opfer hat Er für immer vollendet." {Hebr. 10:14}


Wie lange können wir dieses Gewand der Gerechtigkeit behalten? Für immer.


"Denn durch ein einziges Opfer hat Er für immer vollendet die, die geheiligt werden."


Ihr könnt es so lange behalten, wie ihr in was für einem Vorgang seid? Geheiligt zu werden, nicht wahr?


Oder zurück zu der anderen Art und Weise, auf die wir diese beiden Gesichtspunkte, "zugerechnet und verliehen", "Rechtfertigung" und "Heiligung", miteinander verknüpft haben. Erinnert Ihr Euch, daß wir den Namen Christi betrachtet haben? Was ist Er?


"Der Herr unsere Gerechtigkeit" {Jer. 23:6}


und Er wird unsere Gerechtigkeit bleiben, solange wir Seiner Herrschaft unterworfen bleiben. Folgt Ihr mir? Solange wir Seiner Hoheit unterstehen, können wir mit Seiner Gerechtigkeit bedeckt werden. Aber wenn wir uns dafür entscheiden, Seine Hoheit abzulehnen und gegen sie zu rebellieren, dann verlieren wir Seine Gerechtigkeit. Wißt Ihr, Gerechtigkeit bedeckt keine liebgewonnene Sünde. {7BC 931.1} Was bedeckt sie nicht? Liebgewonnene Sünde.


Aber, Gott sei gelobt, sie bedeckt alle unsere unvermeidlichen Mängel {3SM 196.1}, und sie bedeckt die angeborene Sünde. Sind wir uns da alle einig? Sie bedeckt nicht die wertgeschätzte Sünde {CGL 313.1}, aber, preist Gott, Er bedeckt alle unsere unvermeidlichen Mängel und einer davon ist angeborene Sünde.


Könnt Ihr und ich etwas gegen die Tatsache tun, daß wir angeborene Sünde haben? Können wir das? Ist das ein Mangel, gegen den wir etwas tun können? Nein, das ist er nicht, und gelobt sei Gott, solange wir ihn in der Kraft Christi überwinden, wir werden ihn in der Kraft Christi überwinden können, aber wir werden ihn nicht los. Wir können ihn davon abhalten, zu regieren, aber wir können ihn nicht davon abhalten, zu bleiben. Versteht Ihr das? Seine fortgesetzte Anwesenheit ist also ein unvermeidlicher Mangel.


Aber, Gott sei gelobt, daß es Vorkehrungen gibt, um die fortgesetzte Anwesenheit der Sünde zu bedecken, solange wir sie durch die Gnade Gottes überwinden. Das ist es, was Paulus in Römer 8:1 sagt:


"So ist nun, nichts Verdammliches an denen, die in Christus Jesus sind, die nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist."


Wißt Ihr, wenn wir uns dafür entscheiden, die Begierden des Fleisches zu überwinden, und uns weigern, sie zu erfüllen, dann gibt es keine Verurteilung für ihre fortgesetzte Anwesenheit. Ergibt das für Euch einen Sinn? Weil sie vom Blut und von der Gerechtigkeit Jesu Christi bedeckt sind.


Nun, wie paßt das alles zusammen? Bitte versteht mit mir, daß die Bedingung, die wir durch Gottes Gnade und um der Liebe Christi willen bis zum Ende der Gnadenzeit erreichen müssen, kein Zustand der Sündlosigkeit ist. Es ist ein Zustand der von Liebe motivierten Treue zu Gott, der uns an den Punkt bringen wird, an dem wir lieber sterben würden als bewußt zu sündigen. Könnt Ihr mir folgen? Wir würden lieber sterben als bewußt zu sündigen.


Wird es übrigens einen Test geben, um zu beweisen, ob wir das erreicht haben oder nicht? Ja, es gibt einen; es geht um das vierte Gebot; und an die Einhaltung des vierten Gebots wird die Todesstrafe geknüpft sein. {CKB 182.5} So klar - und das ist ganz und gar biblisch {Offb. 13:15}, meine lieben Freunde. Wir haben nicht die Zeit, das zu vertiefen.


Aber es ist klar, daß wir, wenn wir für das Ende der Gnadenzeit und die Beendigung des hohenpriesterlichen Dienstes Jesu Christi bereit sein wollen, an den Punkt kommen müssen, an dem wir lieber sterben würden, als bewußt Gottes Gesetz zu übertreten, und zwar um der Liebe Christi willen. Einverstanden? Aber das ist nicht gleichbedeutend mit Sündlosigkeit, denn wir haben immer noch was? Angeborene Sünde. Das möchte ich jetzt deutlich belegen. "My Life Today" Seite 52.


" Wenn Du gegen die selbstsüchtige menschliche Natur ankämpfen würdest, würdest Du bei der Überwindung der ererbten und gepflegten Neigungen zum Bösen vorankommen."


Bitte beachtet, wenn wir gegen die selbstsüchtige menschliche Natur kämpfen, worüber müssen wir dann den Sieg erringen? Ererbte und gepflegte Neigungen zum Bösen. Wie lange werden wir mit ererbten und gepflegten Neigungen zum Bösen zu kämpfen haben? "Counsels to Teachers" {dt.: Ratschläge für Lehrer} Seite 20:


"Es gibt ererbte und gepflegte Neigungen zum Bösen, die überwunden werden müssen. Appetit und Leidenschaft müssen unter die Kontrolle des Heiligen Geistes gebracht werden. Es gibt kein Ende der Kriegsführung diesseits der Ewigkeit...."


Stimmen wir da alle überein? Es gibt kein Ende der Kriegsführung gegen ererbte und gepflegte Neigungen diesseits der Ewigkeit. Wann beginnt die Ewigkeit? Wenn dieses Verwesliche die Unverweslichkeit und dieses Sterbliche die Unsterblichkeit in einem Augenblick anlegt, {1. Kor. 15:53}, bis dahin gibt es Krieg gegen was? Ererbte und gepflegte Neigungen. Ich lese weiter:


"Aber während es ständig Schlachten zu schlagen gibt, gibt es auch wertvolle Siege zu erringen; und der Triumph über sich selbst und die Sünde ist von mehr Wert, als der Verstand schätzen kann."


Der Grund dafür, meine lieben Freunde, ist, daß wir bis zur Verherrlichung kein "heiliges Fleisch" haben. Deshalb gibt es kein Ende der Kriegsführung. Wir haben immer noch dieses Fleisch, das verdorben ist, das unheilig ist, das diesen Hang zum Bösen hat, diese sittliche Verwirrung, die man Verderbtheit nennt, weil es mit Selbstsucht infiziert ist. In Ordnung? "Für die Gemeinde geschrieben" Band 2, Seite 33:


"Die Lehre, die in Bezug auf das, was als "heiliges Fleisch" bezeichnet wird, ist ein Irrtum. Alle können jetzt heilige Herzen erlangen, aber es ist nicht richtig, in diesem Leben zu behaupten, "heiliges Fleisch" zu haben."


Gibt es da einen Unterschied? Sicherlich gibt es einen. Ich lese weiter:


"Der Apostel Paulus erklärt: »Ich weiß, daß in mir (d.h. in meinem Fleisch) nichts Gutes wohnt«. {Römer 7:18} Denen, die sich so sehr bemüht haben, durch den Glauben das so genannte "heilige Fleisch" zu erlangen, würde ich sagen: Man kann es nicht erlangen. Keine einzige Seele von Euch hat jetzt heiliges Fleisch. Kein menschliches Wesen auf der Erde hat heiliges Fleisch. Es ist eine Unmöglichkeit. Wenn Menschen heiliges Fleisch empfangen, werden sie nicht auf der Erde bleiben, sondern in den Himmel gebracht werden. Während die Sünde in diesem Leben vergeben wird, werden ihre Folgen jetzt nicht ganz beseitigt. Bei Seinem Kommen wird Christus unseren verdorbenen Leib verändern, damit er Seinem herrlichen Leib gleichgestaltet wird."


Stimmen wir alle überein? Kein heiliges Fleisch bis wann? Verherrlichung, bis dieser verdorbene Leib verändert und "er ähnlich werde Seinem verklärten Leibe." {Phil. 3:21} Beachtet die nächste Aussage. "Zeichen der Zeit", 23. März 1888


"Wir können nicht sagen: »Ich bin frei von Sünde«, bis dieser verdorbene Körper verändert und Seinem herrlichen Körper gleichgestaltet ist."


Das ist doch ziemlich klar, oder? Bitte beachtet, daß dies keine Frage der Bescheidenheit oder der Demut ist. Wir wissen, daß wir sündlos sind, aber wir würden es nie sagen, weil das eher unangebracht wäre. Wäre es ein Fall von Demut und Bescheidenheit, würde sie sagen: "Wir werden nicht sagen, daß ich sündlos bin;" aber was sagt sie?


"Wir können nicht sagen ..."


Meine lieben Freunde, bitte beachtet, daß wir was nicht tun können?


"Wir können nicht sagen: »Ich bin frei von Sünde«, bis dieser verdorbene Körper verändert und Seinem herrlichen Körper gleichgestaltet ist."


Warum? Weil wir zwar durch Gottes Gnade an den Punkt kommen können, an dem wir lieber sterben würden, als absichtlich zu sündigen, aber wir haben trotzdem immer noch was? Angeborene Sünde in uns drin. Folgt Ihr mir? Sie ist noch immer da. Beachtet nun bitte, "Das Wirken der Apostel" S. 558


"Keiner der Apostel und Propheten hat je behauptet, sündlos zu sein. Menschen, die Gott am nächsten standen und eher ihr Leben hingaben, als daß sie wissentlich ein Unrecht begingen."


Das ist die Bedingung, zu der wir kommen müssen; das ist es, was es bedeutet, versiegelt zu sein. Folgt Ihr mir? So gegründet in der Wahrheit, daß wir lieber was? Sterben würden, als wissentlich Gottes Gesetz zu übertreten. Zurück zu unserer Aussage:


"Keiner der Apostel und Propheten hat je behauptet, sündlos zu sein. Menschen, die Gott am nächsten standen und eher ihr Leben hingaben, als daß sie wissentlich ein Unrecht begingen, Menschen, die Gott durch besondere Offenbarungen und Kraft ausgezeichnet hatte, haben sich zu der Sündhaftigkeit ihres Wesens bekannt."


Sie bekannten die Sündhaftigkeit ihres Wesens. Sie würden lieber sterben als zu sündigen, aber sie bekannten dennoch die Sündhaftigkeit ihres Wesens. Ich lese weiter:


"Sie setzten ihr Vertrauen nicht auf das Fleisch, beanspruchten auch keine eigene Gerechtigkeit, sondern verließen sich einzig und allein auf die Gerechtigkeit Jesu Christi. Das trifft auf alle zu, die auf Christus blicken. Je näher wir Jesus kommen und je klarer wir die Reinheit Seines Charakters sehen, desto deutlicher werden wir erkennen, wie überaus verwerflich die Sünde ist, und um so weniger werden wir empfinden, uns selbst preisen zu müssen. Wir werden von einem stetigen Verlangen nach Gott erfüllt sein und nie aufhören, vor Ihm unser Herz zu demütigen und Ihm unsere Sünde ernstlich und aufrichtig zu bekennen. Je weiter wir in unserer christlichen Erfahrung voranschreiten, desto mehr wird sich unsere Reue vertiefen."


Oh, das ist ein tiefgründiger Gedanke.


"Wir wissen dann, daß alles, was wir brauchen, einzig in Christus ist. Wie der Apostel werden wir bekennen:..."


Was ist das?


"… Ich weiß, daß in mir, das ist in meinem Fleische, wohnt nichts Gutes." Römer 7:18. Von mir aber sei es ferne, mich zu rühmen, als allein des Kreuzes unsres Herrn Jesus Christus, durch welchen mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt." {Gal. 6:14}


Meine lieben Freunde, wie viele von uns müssen dieses Geständnis ablegen? Wir alle! Es gibt keine gute Sache, das heißt, in meinem Fleisch, und ich verlasse mich ausschließlich auf die Gerechtigkeit Christi. Daniel, was ist mit seiner Erfahrung? Ein Prophet, ein gottesfürchtiger Prophet, ein Mann, dessen Leben keinen Fehler in der Schrift aufweist, was hat er bekannt? Was bekannte er, nachdem er in einer Vision einen Blick auf den Glanz von Gottes Herrlichkeit geworfen hatte? Daniel 10:8, King James Version:


"Deshalb wurde ich allein gelassen und sah diese große Vision, und es blieb keine Kraft in mir: denn meine Anmut wurde in mir in Verderben verwandelt, und ich behielt keine Kraft."


"Meine Anmut, ..." Wovon spricht er hier? Hört zu: "Reflecting Christ" {dt.: Christus widerspiegeln} Seite 90:


"»Ich, Daniel, allein sah diese Vision und es blieb keine Kraft in mir: denn meine Anmut wurde in mir in Verderben verwandelt.« Alle, die wirklich geheiligt werden, werden eine ähnliche Erfahrung machen. Je klarer ihre Ansichten über die Größe, Herrlichkeit und Vollkommenheit Christi sind, desto klarer werden sie ihre eigene Schwäche und Unvollkommenheit erkennen. Sie werden keine Gesinnung dazu haben, einen sündlosen Charakter zu beanspruchen; das, was an sich richtig und schön erscheint, wird im Gegensatz zu Christi Reinheit und Herrlichkeit nur als unwürdig und vergänglich erscheinen."


Hört und versteht Ihr, was er meinte, als er sagte: "meine Anmut wurde in mir in Verderben verwandelt"? Ich lese weiter:


"Wenn die Menschen von Gott getrennt sind, wenn sie sehr undeutliche Ansichten über Christus haben, sagen sie: »Ich bin frei von Sünde; ich bin geheiligt;«"


Und ich würde gerne hinzufügen:


"Ich bin reich und habe mehr als genug und brauche nichts." {Offb. 3:17}


Wißt Ihr, meine lieben Freunde, je näher wir Christus kommen, desto sündiger sehen wir uns selbst. Was sagt uns das aber über ein Volk, das denkt, daß es reich ist und mehr als genug hat und nichts braucht? Was sagt uns das über sie? Sie sind weit von Jesus Christus entfernt. Gott helfe uns; Stimmt Ihr mir da zu? Gott helfe uns, mein Bruder, meine Schwester. "Signs of the Times", 23. März 1888,


"Da wir klarere Ansichten von Christi makelloser und unendlicher Reinheit haben..."


Welche Art von Reinheit? Unendliche Reinheit.


"...werden wir uns so fühlen wie Daniel, als er die Herrlichkeit des Herrn sah und sagte: 'Meine Anmut wurde in mir in Verderbnis verwandelt. {Dan 10:8} Wir können nicht sagen: »Ich bin ohne Sünde«, bis dieser verdorbene Leib verwandelt und Seinem herrlichen Leib gleichgestaltet ist. Aber wenn wir ständig danach streben, Jesus nachzufolgen, haben wir die gesegnete Hoffnung, vor dem Thron Gottes zu stehen, ohne Flecken oder Runzeln oder ähnliches, vollständig in Christus gekleidet mit Seiner Gerechtigkeit und Vollkommenheit."

Meine lieben Freunde, wenn wir vor Gott stehen, womit sind wir bekleidet? Mit der Gerechtigkeit Christi. Das ist es, was uns für die Ewigkeit unendlich viel Wert verleiht. Es ist die Gerechtigkeit Christi, die uns in den Bereich des sittlichen Wertes erhebt {ST, 7. August 1879 Abs. 8}, des sittlichen Wertes bei Gott; und das ist unser, was wir für immer bewahren sollen. Nicht wahr?


"Denn mit einem Opfer hat Er in Ewigkeit vollendet, jene, die geheiligt werden." {Hebräer 10:14}


Dieses Gewand ist keine Leihgabe, sondern man behält es! Wenn wir ganz und unwiderruflich dem geheiligten Leben verpflichtet und der Herrschaft Christi unterworfen sind, werden wir dieses Gewand durch die unaufhörlichen Zeitalter der Ewigkeit tragen.


Jetzt sind wir gerade an dem Punkt angelangt, an dem ich das alles zusammenbringen möchte, und uns läuft die Zeit davon. Was werden wir also tun müssen? Wir müssen das im nächsten Vortrag fortsetzen. Meine lieben Freunde, es ist so wichtig, daß Ihr zurückkommt.


Wißt Ihr, ich möchte mit Euch zusammen das letzte betrachten, was Jesus als unser Hohepriester tut. Es steht in Offenbarung 22:11 verzeichnet. Was sagt Er? Er verordnet, Er verkündet das unwiderrufliche Urteil für jeden Menschen auf der Erde mit dieser bemerkenswerten Aussage.


"Wer ungerecht ist, der soll weiter ungerecht sein; wer unrein ist, der soll weiter unrein sein."


Gott bewahre, daß dieses Urteil über irgendjemand in diesem Raum ausgesprochen werden wird. Gott behüte! Gott gebe, daß das folgende das Urteil ist, das Er in Eurem Fall ausspricht.


"Wer rechtschaffen ist, der sei weiterhin rechtschaffen; wer heilig ist, der sei weiterhin heilig."


Die tiefe Bedeutung dieser Urteile haben wir noch nicht betrachtet, meine lieben Freunde. Wir müssen uns das wirklich genau ansehen und verstehen, was dort vor sich geht. Deshalb müßt Ihr zum nächsten Vortrag wiederkommen. Werdet Ihr wiederkommen? Laßt uns zum Schlußgebet aufstehen.


Vater im Himmel, wie danken Dir so sehr, daß Du uns geholfen hast, durch dieses theologische Minenfeld zu gehen und uns aus beiden Gräben, dem Graben der Gesetzlichkeit und dem Graben der billigen Gnade, herauszuhalten. Vater, bitte hilf uns zu erkennen, daß wir zwar um der Liebe Christi willen an den Punkt kommen müssen, an dem wir lieber sterben würden, als bewußt gegen Dein Gesetz zu verstoßen, daß wir aber vor dem Ende der Gnadenzeit zu so geschickten Ringern werden müssen, daß wir den alten Menschen in einem Todesgriff am Boden festgenagelt haben; und wir werden ihm nichts mehr durchgehen lassen. Aber Herr, hilf uns zu erkennen, daß wir selbst nach dieser Erfahrung nicht sündlos sind. Wir können nicht sagen: "Ich bin sündlos", bis zur Verherrlichung, bis dieser verdorbene Körper verändert und Deinem herrlichen Körper gleichgestaltet ist. Deshalb müssen wir auf dem ganzen Weg zur Krone Ringkämpfer sein. Aber hilf uns zu verstehen, wie es ist, daß die noch bestehende Anwesenheit der Sünde auch nach dem Ende der Gnadenzeit bedeckt wird. Bringe uns morgen Abend zurück, damit wir das verstehen können, ist mein Gebet im Namen Jesu. Amen. Gott segne Euch, Freunde. Vielen Dank für Eure freundliche Aufmerksamkeit.

Übersetzung - Manuela Sahm - März 2020 ©

Stephen Wallace "Von Herrlichkeit zu Herrlichkeit" (22a) "Der Gerechte übe weiterhin Gerechtigkeit"

Alle diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative übersetzt. Wer mich gerne unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich schreiben. Vortrag@gmx.de Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße und Gottes Segen, Manuela 









"Der Gerechte übe weiterhin Gerechtigkeit"

Teil 22 (Teil 2)

Von Herrlichkeit zu Herrlichkeit


Guten Abend, liebe Freunde. Schön, Euch heute Abend zu sehen. Vielen Dank, daß Ihr Euch für einen weiteren Teil unseres sorgfältigen Studiums des wichtigsten Werkes, das jemals den Menschen anvertraut wurde, zu uns gesellt habt - und was ist das? - "Charakterbildung". Wir haben heute Abend ein sehr anspruchsvolles Thema. Es ist der zweite Teil des Studiums mit dem Titel


"Der Gerechte übe weiterhin Gerechtigkeit" {Offb. 22:11}


und wir nehmen uns zusätzliche Zeit aufgrund der Entwicklung dieser besonderen Gruppe und der aufgeworfenen Fragen sowie wegen der Leitung des Heiligen Geistes. Wir nehmen uns etwas mehr Zeit, um ein sehr umstrittenes Thema zu erörtern. Erinnert Ihr Euch, was es war? Wir denken über den Zustand nach, den Gottes Volk aus Gnade erreichen muß, wenn es ohne einen Fürsprecher bestehen muß. Wir betrachten die Zeitspanne zwischen dem Ende der Gnadenzeit und der Verherrlichung; und wie wir gestern Abend feststellten, versuchen wir, ein theologisches Minenfeld zu durchqueren.


Es ist keine leichte Aufgabe, meine lieben Freunde, und wir müssen sehr, sehr vorsichtig vorgehen und uns sehr, sehr nah an dem "was sagt der Herr" zu diesem Thema, halten. Stimmt Ihr mir da zu? Ich wage es nicht, mich mehr als Sekunden von dem zu entfernen, was der Geist der Weissagung zu sagen hat, und was ich sage, wird nur eine Betrachtung mit Euch sein, was der Geist der Weissagung zu sagen hat.


Wißt Ihr, ich spreche heute Abend mit Vollmacht zu diesem Thema genau in dem Maße, daß ich nicht der Verfasser meiner Worte bin, sondern Jesus; und das ist übrigens die einzige Grundlage, auf der jeder von uns mit Vollmacht sprechen kann. Er muß unsere Botschaft, unsere Worte, verfassen; und ich habe eine solche Last, heute Abend die Wahrheit zu vermitteln, daß ich mit Euch mehr aus der Heiligen Schrift und dem Geist der Weissagung teilen werde als in wahrscheinlich allen anderen Studien.


Ich werde mich bei diesem Thema nicht sehr weit von dem "was sagt der Herr" entfernen. Ich wage es nicht; es ist zu entscheidend und zu umstritten; und wißt Ihr, ich möchte hier ein wenig mein Herz ausschütten. Ich stehe vor Euch mit Furcht und Zittern, weil ich mit der Verantwortung überwältigt bin, die ich habe, um meinen Herrn, der die Wahrheit ist, richtig zu vertreten; und ich gehe an jede dieser Studien mit aufrichtigem Gebet heran, nicht nur in meinem eigenen Namen, sondern ich habe Brüder und Schwestern, die für mich beten; und ich bin vollkommen abhängig von der Führung und der Kraft des Heiligen Geistes, wenn wir diese Studien jeden Abend miteinander teilen - aber heute Abend bin ich besonders in hohem Maße davon abhängig. Gott bewahre, meine lieben Freunde, daß ich die Wahrheit falsch wiedergebe. Das ist meine größte Angst. Jesus ist die Wahrheit; Gott bewahre mich davor, daß ich meinen Herrn falsch darstelle.


Aber der zweite Grund, warum ich fürchte, die Wahrheit falsch darzustellen, ist, daß es sehr wahrscheinlich ist, daß jemand dabei in die Irre geführt wird, fehlgeleitet wird und sich verlaufen könnte, und diese Aussicht ist ebenfalls sehr beängstigend. Ich schütte Euch nur mein Herz aus. Ich möchte, daß Ihr, während wir beten, ein wenig spürt, wie ernsthaft ich Eure Gebete in meinem Namen bedarf und wie sehr aufrichtig ich die Ausgießung des Heiligen Geistes wünsche. Würdet Ihr für mich beten, so wie Ihr für Euch selbst betet, bevor wir fortfahren? Laßt uns einige Augenblicke auf den Knien verbringen.


Mein Vater im Himmel, im Namen Jesu Christi, des Herrn, unsere Gerechtigkeit, komme ich mutig, nicht weil ich mich für würdig halte, sondern weil das Lamm, das geschlachtet wurde, würdig ist. In Seinem Blut gewaschen und in Sein makelloses Gewand gekleidet, bin ich in den Geliebten angenommen, und ich freue mich über diesen unendlich kostspieligen Zugang, den Du uns gewährt hast, damit wir in Deine Gegenwart kommen können. Ich komme in meinem eigenen Namen, und ich komme im Namen meiner bluterkauften Brüder und Schwestern, um Dich zu bitten, daß Du heute Abend gnädig den Heiligen Geist auf uns ausgießt. Wir brauchen, wenn wir eine lebenswichtige Wahrheit fleißig studieren, eine geistliche Unterscheidung, die übernatürliche Fähigkeit, das Wort der Wahrheit richtig zu trennen. Ich brauche diesen Geist ganz besonders, wenn ich das Studium Deines Wortes leite.


Herr Gott, um Christi willen und um Seines Volkes willen, bitte laß Dich herab, mich zu gebrauchen, auch wenn ich ein irdenes Gefäß bin. Laß mich ein Kanal für den Segen der Wahrheit sein. Führe und lenke meine Gedanken und Worte. Möge ich sagen, was Du möchtest, das ich sage, nicht mehr und nicht weniger; und bitte, Vater, hilf mir, meine Brüder und Schwestern genug zu lieben, um Dinge zu sagen, die mir vielleicht sogar übel genommen werden. Wenn sie gewarnt werden müssen, warne sie Vater, durch mich. Wenn sie ermahnt und ermutigt werden müssen, dann tue es durch mich. Wenn sie korrigiert und sogar zurechtgewiesen werden müssen, dann tue dies bitte durch mich, um ihretwillen und um Christi willen; und hilf uns zu erkennen, daß Du uns züchtigst, weil Du uns liebst, und ich bete, daß Deine Liebe bewiesen wird, auch wenn ich in Deinem Namen züchtigen muß. Bitte, Herr, nimm durch den Geist diesen Leibestempel in vollen Besitz und gebrauche ihn, damit Deine Herrlichkeit durchscheinen und Deine Wahrheit verkündet werden kann. Erhöre dieses Gebet, denn ich bitte Dich im Namen Jesu. Amen.


Der Grund dafür, daß es unter uns als Volk viel Verwirrung in dieser umstrittenen Frage bezüglich des Zustandes gibt, den die Erlösten durch Gottes Gnade erreichen müssen, wenn sie in der Lage sein sollen, ohne einen Fürbitter durch die "Zeit der Angst in Jakob" zu gehen, der Grund dafür, daß es in dieser Frage viel Verwirrung gibt, liegt an einigen fehlerhaften, sehr verzerrten Verständnissen des Evangeliums; und das habe ich mit Euch geteilt, erinnert Ihr Euch? Das Rechteck.


Bei der Bekehrung wird uns das, was zur Erfüllung des Maßstabs erforderlich ist, zugerechnet, aber dann wird uns im geheiligten Leben Gerechtigkeit verliehen, und wir wachsen und wachsen und wachsen; und die Theorie wurde aufgestellt, daß je mehr wir verliehen bekommen, desto weniger brauchen wir zugerechnet bekommen.


Ach meine Lieben, das wurde einigen von Euch gelehrt, genau wie mir, und es hat Euer Verständnis schrecklich verzerrt; und die Begründung ist, daß wir, wenn Christus die Gnadenzeit abschließt und nicht mehr für uns Fürsprache einlegt, genug Gerechtigkeit in uns selbst haben müssen, um vor Gott gerecht dazustehen. Obwohl mir das nicht gesagt wurde, ist es fast so, als ob das Gewand der zugerechneten Gerechtigkeit Christi ein Leihgabe ist.


Es wird Euch gegeben, bis Ihr und der Heilige Geist genug von dem was Ihr seid herausarbeiten kann, oder genug, zumindest in Euch selbst habt, so daß Ihr keine Notwendigkeit für das habt was zugerechnet wird, es ist alles verliehen worden. Das ist totbringende Irrlehre, tödliche Irreführung, und es nimmt unweigerlich den Blick von wem weg? Jesus Christus, und läßt Euch wo hin schauen? Auf Euch selbst; und meine lieben Freunde, es ist wegen dieses wesentlichen, grundlegenden falschen Evangeliums, daß wir unterschwellige Abwandlungen von dem haben, was man die "Heilig-Fleisch-Bewegung" nennt.


Niemand nennt es mehr "heiliges Fleisch", aber es gibt diejenigen, die darauf bestehen, daß wir am Ende der Gnadenzeit so sündlos sein müssen, daß wir keine zugerechnete Gerechtigkeit mehr brauchen, weil wir genug in uns haben, um rechtschaffen vor Gott zu stehen; und meine Brüder und Schwestern, ich möchte, daß Ihr erkennt, daß wir, obwohl wir durch Gottes Gnade vor dem Ende der Gnadenzeit lernen müssen, wie wir Überwinder sein können, tatsächlich an den Punkt kommen müssen, an dem wir um der Liebe Christi willen lieber was? Sterben, als zu sündigen, selbst wo? ... in der Abgeschiedenheit des Geistes. Auch wenn wir zu dieser Erfahrung kommen können und müssen, bedeutet das doch nicht, daß wir dadurch sündlos sind, oder? Weil wir noch immer was haben? "Angeborene Sünde", um die Ausdrucksweise des Geistes der Weissagung zu verwenden. Erinnert Ihr Euch: Vom Kreuz bis zur Krone wird mit was gerungen? Mit angeborener Sünde. {RH 29. November 1887} Kreuz, Bekehrung; Krone, Verherrlichung, die nach dem Ende der Gnadenzeit kommt.


Obwohl wir also nicht sündigen, sind wir immer noch von Natur aus sündig, und deshalb müssen wir zugerechnete Gerechtigkeit auch nach dem Ende der Gnadenzeit haben. Haben wir die? Ich bestehe darauf, daß wir sie haben. Schlagt mit mir den Text auf, den wir gestern Abend in unserem Studium angesprochen haben, auf den wir aber nicht eingehen, sondern auf den wir uns nur beziehen konnten. Es ist Offenbarung 22:11+12. Von wem wird dieses endgültige Urteil, in Bezug auf jeden Menschen auf dem Planeten Erde ausgesprochen, in dem so viel tiefgründige Wahrheit steckt? Jesus Christus; und bitte wißt, meine lieben Freunde, daß dies das Letzte ist, was Er als unser Vermittler, Fürsprecher und Priester tut. Dieses Urteil ist der Höhepunkt des Untersuchungsgerichts.


Nachdem Er dieses Urteil verkündet hat, legt Er Seine Priestergewänder ab, zieht Seine Königsgewänder an und bereitet Sich darauf vor, uns nach Hause zu holen. Wie lautet das Urteil? Es ist zweifach; es ist sehr interessant. Es gibt nicht nur ein Urteil für die Gerechten, sondern auch ein Urteil für die Ungerechten. Aber jedes der Urteile, sowohl für die Gerechten als auch für die Ungerechten, ist zweifach. Beachtet sie und denkt mit mir über ihre Bedeutung nach. "Wer böse ist"; das ist eine andere Art, "ungerecht" zu sagen, "der sei weiterhin böse"; und was ist der zweite Gesichtspunkt dieses schrecklichen Urteils? "Wer unrein ist, der sei weiterhin unrein." Nun, was haben wir hier? Wir haben hier, meine lieben Freunde, die unwiderrufliche Bewilligung des Anrechts auf die Hölle, verbunden mit der unwiderruflichen Erklärung der Eignung für die Hölle. Habt Ihr eine vertraute Sprache gehört? "Anrecht" und "Eignung".


Bis jetzt haben wir nur an "Anrecht" und "Eignung" für den Himmel gedacht, aber ich muß darauf bestehen, daß es auch "Anrecht" und "Eignung" für die Hölle gibt. Stimmen wir alle überein? Nun, ich versichere Euch, daß Jesus dieses Urteil nicht aussprechen will, und wenn Ihr glaubt, daß es Ihm irgendwie Freude bereitet, dann denkt bitte noch einmal darüber nach; und bitte schaut Euch das Kreuz an und bedenkt, was Er getan hat, damit Er dieses Urteil über niemanden aussprechen muß. Er nahm den Kelch des Zorns und "trank" ihn bis auf den letzten Tropfen aus, damit Ihr und ich, wir es nicht tun müssen. Stimmt Ihr mir da zu?


Wir können den Kelch des Lebens "trinken", der überfließt und ewig ist. Wir können "trinken", was Er zu "trinken" verdiente, weil Er getrunken hat, was wir zu "trinken" verdienten. Ich versichere Euch, daß Jesus dieses Urteil nur ungern ausspricht, aber Er muß es tun. Warum? Weil Er den freien Willen derer ehren muß, die absolut darauf bestanden haben, die Strafe für ihre Sünden selber zu bezahlen; und wie haben sie das getan? Indem sie sich weigern, Jesus Christus die Strafe für sie bezahlen zu lassen, indem sie zum Fuß des Kreuzes kommen und Ihn als ihren persönlichen Retter annehmen.


Wißt Ihr meine lieben Freunde, Gottes Gerechtigkeit verlangt, daß unsere Entscheidung geehrt wird; und wenn wir darauf bestanden haben, die Strafe für unsere eigenen Sünden zu bezahlen, indem wir uns geweigert haben, Christi Bezahlung für uns zu akzeptieren, dann muß Gott unsere Entscheidung ehren. So sehr Er es auch haßt, muß Er unsere Entscheidung ehren; und dieselbe Entscheidung muß Er auch befolgen: Dieselbe Entscheidung, die die Menschen dazu veranlaßt hat, sich zu weigern, Christus die Strafe der Sünde an ihrer Stelle auf sich zu nehmen, ist auch eine Entscheidung, sich zu weigern, Christus sie von der Macht der Sünde befreien zu lassen, denn denkt daran, es ist ein Gesamtangebot. Das Blut befreit uns von der Strafe der Sünde; das Wasser befreit uns von der Macht der Sünde.


Ihr erinnert Euch daran, nicht wahr meine Lieben? Diese doppelte Vorkehrung der Gnade, die von der durchbohrten Seite des gekreuzigten Christus fließt, ist das, was uns nicht nur von der Verurteilung der Sünde befreit, sondern auch von der Kontrolle der Sünde, nicht nur von ihrer Strafe, sondern von ihrer Macht; und diejenigen, die Christus als ihren Retter ablehnen, lehnen nicht nur die Freiheit von der Strafe, sondern auch die Freiheit von der Macht ab. Deshalb bleiben sie unter der Tyrannei der Sünde, des eigenen Ichs und des Satans, und werden durch die Sünde verunreinigt.


Deshalb muß das zweifache Urteil am Ende der Zeit ausgesprochen werden. "Wer böse ist, der soll weiterhin böse sein." Und der was ist? "Wer unrein ist, der sei weiterhin unrein." Ihr seht, weil sie das Gesamtangebot abgelehnt haben, das sie sowohl von der Strafe als auch von der Macht der Sünde befreien würde, standen sie aus freien Stücken nicht nur mit einem Todesurteil da, aber mit einer erbärmlichen, gänzlichen Verdorbenheit; und Gott wird sie dann in der Tat in Barmherzigkeit wie auch in Gerechtigkeit der Folge ihrer Entscheidung überantworten, die ewige Vergessenheit ist.

Gnade, sagst Du? Ja, Gnade. Warum? Weil sie absolut unglücklich sind. Hört ihr mich, meine Freunde? Wißt Ihr, die Freuden der Sünde sind nur für eine was? Eine gewisse Zeit, und sie haben diese vorübergehende Zeit erlebt, aber sie stehen auf der anderen Seite der Freuden der Sünde, und sie sind absolut unglücklich, und es ist tatsächlich barmherzig von Gott, ein solch elendes Dasein zu beenden, ebenso wie gerecht. Wißt Ihr, bitte versteht, daß alles, was Gott tut, eine schöne Mischung aus Gerechtigkeit und Barmherzigkeit ist. Ich drücke es gerne so aus: Gott ist immer gerechterweise barmherzig und er ist immer barmherzigerweise gerecht. Das ist der Gott, den wir kennen. Er ist immer gerechterweise barmherzig und er ist immer barmherzigerweise gerecht. Schreckliches Urteil:


"Wer ungerecht ist, der sei weiterhin ungerecht; wer verdorben ist, der sei weiterhin verdorben."


Wie lange dauert das "weiterhin"? - Für immer. Das ist ein ewiges, unwiderrufliches Urteil, meine lieben Freunde. Das ist der göttliche Gerichtsbeschluß. Das ist die endgültige Verkündigung der höchsten Befehlsgewalt des Universums. An diesem Urteil gibt es keine Änderung. Das ist unwiderruflich und ewig. Bitte beachtet noch etwas anderes sehr Bedeutsames in den Worten: "Wer ungerecht ist, der soll weiterhin ungerecht sein. Wer verdorben ist, der sei weiterhin verdorben." Ist an diesem Urteil irgendetwas willkürlich? Nein. "Laß ihn..." Was tut Gott letztendlich? Er gestattet uns die Folgen unserer eigenen Entscheidung zu tragen. Seht Ihr das?


"Ich habe absolut alles getan, um es Dir zu ermöglichen, daß Du nicht ewig für Deine Sünden sterben mußt. Es gibt nichts mehr, was Ich noch hätte tun können, außer Dich zu zwingen, und Ich werde nicht soweit gehen, weil ich Deinen freien Willen nicht verletzen werde. Aber weil Du Dich absolut geweigert hast, Meine Vorkehrungen anzunehmen, werde Ich Dir zukommen lassen müssen, was Du gewählt hast."


"Wer ungerecht ist, der sei weiterhin ungerecht. Wer verdorben ist, der sei weiterhin verdorben."


Oh, mein Bruder, meine Schwester, bitte setzt Gott nicht in diese Art von Zwickmühle, was Euer ewiges Urteil betrifft. Er wird Eure Entscheidung ehren müssen, wenn Ihr darauf besteht, Christus als den Herrn, Eure Gerechtigkeit, abzulehnen; und bitte denkt daran, daß Christus als unseren Retter anzunehmen bedeutet, daß wir Ihn nicht nur als unsere Gerechtigkeit annehmen, wodurch wir gerechtfertigt werden können, sondern daß wir Ihn als unseren Herrn annehmen, wodurch wir geheiligt werden können. Ihr könnt Christus nicht aufteilen. Ihr könnt nicht sagen: "Hör zu, ich bin an dem Teil mit der Gerechtigkeit interessiert, aber belästige mich nicht mit der Oberherrschaft. Ich will nicht das geheiligte Leben leben müssen." Das könnt Ihr nicht tun! Es ist ein Gesamtpaket. Derselbe Gott, der es Euch auf Seine eigenen unendlich hohen Kosten ermöglicht hat, von der Verurteilung der Sünde durch Seine zugerechnete Gerechtigkeit befreit zu werden, macht es auch möglich, daß Ihr von der Kontrolle der Sünde durch Seine verliehene Gerechtigkeit befreit werdet; und derselbe Glaube, der ausreicht, um Euch zu rechtfertigen, wird ausreichen, um mit dem Heiligen Geist zusammenzuarbeiten, damit Ihr geheiligt werdet.


In der Tat, wie Jakobus es so treffend formuliert: "Der Glaube ohne Werke ist tot". {Jak. 2:20} Er ist tot; und das bringt uns zu einer Betrachtung des zweiten Urteils. Es ist auch zweifach, nicht wahr? "Wer rechtschaffen ist, der soll", was sein? "weiterhin rechtschaffen. Wer heilig ist, der soll" was sein? "weiterhin heilig." Was haben wir hier? Wir haben die unwiderrufliche Erklärung des Anrechts auf den Himmel: "Wer rechtschaffen ist, der sei weiterhin rechtschaffen", verbunden mit der unwiderruflichen Erklärung der Eignung für den Himmel: "Wer heilig ist, der sei weiterhin heilig". Das seht Ihr doch, nicht wahr?


Auf der ganzen Linie, meine lieben Freunde, sind Rechtfertigung und Heiligung, vom Anfang bis zum Ende, untrennbar miteinander verbunden! Stimmt Ihr mir da zu? Untrennbar! Gott kann zu niemandem sagen: "Wer durch meine zugerechnete Gerechtigkeit rechtschaffen ist, der sei weiterhin rechtschaffen", es sei denn, Er kann auch zu derselben Person sagen: "Wer durch meine verliehene Gerechtigkeit heilig ist, der sei weiterhin heilig." Versteht Ihr das? Ihr und ich, wir können niemals die zweifache Vorkehrung der Gnade trennen. Es ist ein Gesamtpaket; und meine Freunde, bitte versteht, daß der Grund.


Verfolgt dem hier sehr aufmerksam: Der Grund dafür, daß Gott diesen Menschen unwiderruflich Seine Gerechtigkeit zurechnen kann, ist, daß sie durch ihre Entscheidung an den Punkt gekommen sind, an dem sie unwiderruflich Seiner Hoheit unterstellt sind. Das ist sehr wichtig zu verstehen; ich möchte das wiederholen. Der Grund, warum Gott uns unwiderruflich Seine Gerechtigkeit zurechnen und uns auf der Grundlage dieser zugerechneten Gerechtigkeit "weiterhin" d.h. für immer rechtfertigen kann, ist, daß wir an den Punkt gekommen sind, an dem wir unwiderruflich der Hoheit Christi unterstellt sind.


Wißt Ihr, erinnert Euch, wir haben vorherig festgestellt, daß wir als Volk nicht an "einmal gerettet, immer gerettet" glauben. Wieso nicht? Gerade weil wir im gesamten Verlauf der Erlösung immer unseren freien Willen behalten. Könnt Ihr mir folgen? Gott verletzt niemals unseren freien Willen, um uns zu retten. Wenn wir an den Fuß des Kreuzes kommen und Christus als unseren persönlichen Retter wählen, ist uns Sein unendlich vollkommener Charakter zugerechnet worden und wir werden dadurch gerechtfertigt - gerecht in den Augen Gottes - nicht aufgrund dessen, was wir in uns selbst sind, sondern aufgrund dessen, was wir in Christus sind. Aber derselbe Glaube, der die Gerechtigkeit Christi annehmen wird, wird auch die Herrschaft Christi annehmen. Erinnert Euch, Er ist der Herr, unsere Gerechtigkeit {Jer. 23:6}, und solange wir uns Seiner Hoheit unterwerfen, bleiben wir durch Seine Gerechtigkeit gerechtfertigt. Erinnert Ihr Euch an unseren Leitgedanken in Hebräer 10:14?


"Denn mit einem Opfer hat Er in Ewigkeit vollendet, die geheiligt werden."


Wollt Ihr durch ein einziges Opfer für immer vervollkommnet werden? Was ist dieses eine Opfer? Das ist das Leben und der Tod von Jesus Christus, symbolisiert in Seinem Blut. Wenn Ihr und ich, wenn wir für immer durch ein einziges Opfer vollendet werden wollen, müssen wir ständig dabei sein, was zu tun? "geheiligt zu werden." Erinnert Ihr Euch, im Griechischen ist das die aktive Gegenwartsform: ständig geheiligt zu werden.


Nun, wenn wir in unserer christlichen Erfahrung voranschreiten, können wir uns jederzeit dafür entscheiden, der Oberhoheit Christi nicht mehr unterstellt zu sein, das geheiligte Leben nicht mehr zu führen, nicht wahr? Es steht uns frei, auszusteigen. Wir können jederzeit sagen: "Nein, Herr, ich will diese Sünde nicht aufgeben. Ich will diese Sünde regieren lassen. Ich möchte an dieser Sünde festhalten; ich möchte diese Sünde hegen und pflegen." Und meine lieben Freunde, wir haben die Macht, die Freiheit, diese Entscheidung zu treffen. Gott nimmt sie uns niemals weg; und wenn Ihr und ich, wenn wir diese Entscheidung treffen, dann müssen wir auch erkennen, daß wir mit unserer Entscheidung, die Oberhoheit Christi abzulehnen, wir uns auch dafür entscheiden, die Gerechtigkeit Christi abzulehnen, denn Er ist der Herr unsere Gerechtigkeit. Folgt Ihr mir?


Ihr könnt Christus nicht aufteilen. Ihr könnt nicht sagen: "Hör zu, ich will Deine Oberherrschaft nicht, aber ich möchte, daß Du mich dennoch durch Deine zugerechnete Gerechtigkeit rechtschaffen machst, aber belästige mich nicht mit Deiner Oberherrschaft. Bringe mich nicht dazu ein geheiligtes Leben zu führen aufgrund Deiner verliehenen Gerechtigkeit." Das könnt Ihr nicht tun! Ihr könnt Christus nicht aufteilen und da wir diese Möglichkeit haben, heißt es nicht "einmal gerettet, immer gerettet", oder? Wir müssen täglich zum Fuß des Kreuzes kommen und uns täglich dem Herrn unsere Gerechtigkeit unterwerfen und Ihn durch den Glauben als unseren Retter und als unseren Erlöser annehmen. Seid Ihr einer Meinung mit mir?


Täglich müssen wir diese Wahl treffen, täglich; und meine lieben Freunde, erst wenn wir an den Punkt kommen, an dem wir um der Liebe Christi willen diese Entscheidung unwiderruflich treffen, kann Gott uns unwiderruflich Seine Gerechtigkeit zurechnen.


Ergibt das für Euch einen Sinn? Genau deshalb können wir dieses endgültige "in Einklang mit Gott bringen" nicht empfangen: "Wer rechtschaffen ist, der sei weiterhin rechtschaffen", bis wir die endgültige "Wiedervereinigung mit Gott" erleben: "Wer heilig ist, der sei weiterhin heilig." Habt Ihr gehört, was ich gerade gesagt habe?


Wißt Ihr, das Wort "Versöhnung" kann auf verschiedene Arten ausgedrückt werden, nicht wahr? Erstens bedeutet es "mit Gott in Einklang gebracht werden", das ist es, was Christus getan hat, um uns von der Strafe der Sünde zu befreien, es rechtfertigt. Zweitens bedeutet es "mit Gott wiedervereinigt sein", das ist es, was Er tut, um uns von der Macht der Sünde zu befreien, es heiligt.


Je mehr wir mit Jesus Christus eins werden, je mehr wir uns seiner Herrschaft unterwerfen, desto beständiger und vollständiger werden wir von der Macht der Sünde befreit. Könnt Ihr mir folgen? Dies ist das geheiligte Leben, und das geheiligte Leben ist fortschreitend.


Wir wachsen von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, von Gnade zu Gnade, und wir lernen jeden Tag, uns immer mehr der Herrschaft Jesu zu unterwerfen; und Er bringt durch das Studium Seines Wortes und durch bestimmte Umstände, immer mehr Problembereiche in unserem Leben zur Sprache, für die wir Ihn um Vergebung bitten und Seine befähigende Gnade empfangen müssen, um sie zu überwinden. Wir müssen nicht nur Buße tun, sondern wir müssen diese Sünden aufgeben, wenn sie uns zur Kenntnis und ins Bewußtsein gebracht werden. Könnt Ihr dem folgen?


Und während wir von Gnade zu Gnade, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit wachsen, in die Fülle der Gestalt von Männern und Frauen in Christus hineinwachsen {Eph. 4:13}, lernen wir, um der Liebe Christi willen Seiner Oberhoheit untertan zu bleiben, bis wir uns schließlich, um der Liebe Christi willen, so sehr in der demütigen Beziehung einer liebemotivierten Ergebenheit gegenüber dem Fürsten der Liebe niedergelassen haben, daß wir eigentlich lieber was? ...sterben würden, als ungehorsam zu sein und Ihn zu enttäuschen und falsch darzustellen; und das ist die endgültige "Versöhnung". Das "Einssein" mit Ihm.


Das nennt man auch was? Die "Versiegelung". Das bedeutet den Punkt zu erreichen, an dem man so sehr in der Wahrheit verankert ist, daß man lieber sterben würde, als wissentlich Gottes Gesetz zu übertreten; und wenn wir, wenn wir an diesen Punkt kommen, wenn wir es uns um der Liebe Christi willen zur Gewohnheit gemacht haben, nicht für uns selbst, sondern für Ihn zu leben, daß wir nicht nur bereit wären, durch den Glauben dem Ich abzusterben und unser Ich für tot zu halten, unser Ich zu verleugnen, sondern daß wir tatsächlich bereit wären, körperlich zu sterben, anstatt Ihm ungehorsam zu sein, dann ist das unsere Versiegelung, unsere schlußendliche "Wiedervereinigung mit Gott" und das fällt mit der letztendlichen "Versöhnung" zusammen; und beide werden in dem bemerkenswerten Urteil festgehalten: "Wer rechtschaffen ist, der" soll was sein? "weiterhin rechtschaffen." Das ist die letzte "Versöhnung". "Wer heilig ist, der sei", was? "weiterhin heilig." Das ist die schlußendliche "Wiedervereinigung" mit Ihm und nur an diesem Punkt ist es "einmal gerettet, immer gerettet", nicht wahr?


Nun, was meint Ihr? Wir glauben an "einmal gerettet, immer gerettet"; und wenn Euch das nächste Mal jemand fragt: "Glaubt ihr an "einmal gerettet, immer gerettet"? sagt Ihr: "Ja, das tue ich ... aber bitte laß es mich erklären, WANN es "einmal gerettet, immer gerettet" ist" und dann bringt sie zu Offenbarung 22:11. Meine lieben Freunde, an diesem Punkt, bedeutet es mit dem Urteil:


"Wer rechtschaffen ist, der sei weiterhin rechtschaffen; wer heilig ist, der sei weiterhin heilig."


"Einmal gerettet, immer gerettet!" Seid Ihr einer Meinung mit mir? An diesem Urteil gibt es keine Änderung, keine!


Übrigens, bitte versteht an dieser Stelle etwas zutiefst Bedeutsames. Die Tatsache, daß unser ewiges Schicksal an diesem Punkt unwiderruflich verkündet worden ist, macht es wirklich viel weniger zu einer Frage, wie wir vom Ende der Gnadenzeit zur Verherrlichung kommen, nicht wahr? Könnt Ihr mir folgen? Ich meine, wessen Anliegen ist es, uns vom Ende der Gnadenzeit zur Verherrlichung zu bringen? Es ist Gottes Anliegen. Er hat bereits unsere ewige Bestimmung verkündet. Wir sind unterzeichnet, versiegelt und warten nur darauf, ausgeliefert zu werden, nicht wahr? Aber meine lieben Freunde, bitte versteht, daß wir es bei dieser Verkündigung:


"Wer rechtschaffen ist, der soll weiterhin rechtschaffen sein. Wer heilig ist, der soll weiterhin heilig sein",


geschafft haben. An diesem Punkt ist es für "immer gerettet." Dann nimmt es Euch einfach eine große Last von Euren Schultern, wie Ihr vom Ende der Gnadenzeit zur Verherrlichung gelangt, nicht wahr? Hört zu, das Buch Maranatha, Seite 242:


"Wenn Jesus das Heiligtum verläßt, dann werden die, die heilig und gerecht sind, weiterhin heilig und gerecht sein; denn all ihre Sünden werden dann ausgelöscht und mit dem Siegel des lebendigen Gottes versiegelt werden. Aber die Ungerechten und Unreinen werden weiterhin ungerecht und unrein sein; denn dann wird kein Priester im Heiligtum sein, der ihre Opfer, ihre Bekenntnisse und ihre Gebete vor dem Thron des Vaters darbringt. Deshalb muß das, was getan wird, um die Seelen …"


Und ich möchte hinzufügen, entweder unsere eigenen oder die anderer Menschen.


"… Deshalb muß das, was getan wird, um die Seelen vor dem kommenden Sturm des Zorns zu retten, getan werden, bevor Jesus das Allerheiligste des himmlischen Heiligtums verläßt."


Stimmt Ihr dem zu? Meine lieben Freunde, Ihr sollt wissen, daß es nach diesem Urteil zu spät ist, sich vorzubereiten! Es ist zu spät, um sich fertig zu machen; und ich muß Euch im Namen Christi sagen, daß dieses Urteil sehr bald kommen wird. Es wird sehr bald kommen. Bitte zögert nicht, um sicher zustellen, daß Ihr Christus als den Herrn Eure Gerechtigkeit kennt. Stimmt Ihr mit mir überein? ...als wen? ...den Herrn Eure Gerechtigkeit. Bitte geht eine Beziehung zu Ihm ein, die es Ihm erlaubt, sich voll und ganz in Euch durchzusetzen, damit Er dieses Urteil in Eurem Namen aussprechen kann:


"Wer rechtschaffen ist, der sei weiterhin rechtschaffen. Wer heilig ist, der sei weiterhin heilig."


Versteht Ihr nun, was es ist, das die verbleibende Ebene der Sünde vom Ende der Gnadenzeit bis zur Verherrlichung abdeckt? Es ist die zugerechnete Gerechtigkeit Jesu. Was ist es? Es ist die zugerechnete Gerechtigkeit Jesu. Wir sind an dem Punkt gekommen, an dem wir lieber sterben würden als zu sündigen, aber wir tun immer noch was? ...mit der angeborenen Sünde ringen. Wir tun das bis zur Krone, und die Krone kommt erst im letzten Moment,


"… in einem Augenblick, nach der letzten Posaune." {1. Kor. 15:52}


Wir gehen also durch die "Zeit der Angst in Jakob", nach dem Ende der Gnadenzeit bis zur Verherrlichung, immer noch mit was? "Angeborener Sünde." Es gibt immer noch einen Sündenfaktor. Was bedeckt ihn? - Die zugerechnete Gerechtigkeit Jesu Christi, die zugerechnete Gerechtigkeit Jesu Christi; Und wenn Jesus in Wolken der Herrlichkeit kommt, meine lieben Freunde, wovon werden die Erlösten ausschließlich abhängen, um in Seinen Augen gerecht zu sein? Was sie in sich selber sind? Nein! Was sie in Jesus sind.


Erinnert Ihr Euch, wenn Er kommen wird? Die Heilige Schrift spricht davon; und übrigens, wenn Er dieses nächste Mal kommt, wird Seine Herrlichkeit dann verhüllt sein? Oh, nein, meine Freunde, oh, nein. Beim ersten Erscheinen war sie in der Menschheit verhüllt, aber beim zweiten Erscheinen ist sie enthüllt. Er kommt in unendlicher Herrlichkeit, und Brüder, Schwestern, bitte denkt daran, daß Gottes Herrlichkeit wie ein verzehrendes Feuer für die Sünde ist. {Hebr. 12:29} Genau deshalb muß dieser elende Körper verändert und Seinem herrlichen Körper gleichgestaltet werden {Phil. 3:21}, wenn wir mit Ihm nach Hause gehen wollen. Die letzten Überreste der Sünde, die verbleibende Gegenwart der Sünde müssen "plötzlich, in einem Augenblick" entfernt werden, um uns auf die Reise in den Himmel vorzubereiten, in Gegenwart der enthüllten Herrlichkeit. Aber bitte, wenn wir Ihn kommen sehen, was sagt die Heilige Schrift, was wir ausrufen werden?


"Wer wer kann bestehen?" {Offb. 6:17}


Die Erlösten rufen: "Wer kann bestehen?" .Und was sagt Jesus zu uns?


"Meine Gnade genügt." {2. Kor. 12:9}


Meine was? "Meine Gnade."


Was ist Gnade? Unverdiente Gunst. Gottes erlöstes Volk ist nicht nur nach dem Ende der Gnadenzeit, sondern auch kurz vor der Verherrlichung, vor der Erhebung in den Himmel, immer noch von was abhängig? Gnade! Stimmt Ihr mir da zu? Unverdientes Wohlwollen! Gnade! Und wenn Er kommt, was sagen sie dann? Hört Euch das an; das ist eine wertvolle Einsicht. Sie steht in "Youth's Instructor" 31. Mai 1900.


"Hiernach werdet Ihr den Menschensohn zur rechten Hand der Macht sitzen und in den Wolken des Himmels kommen sehen."


Wovon sprechen wir? Von dem zweite Kommen. Sind wir uns da einig? Ich lese weiter:


"An jenem Tag wird Christus der Richter sein. Jedes Geheimnis wird in das Licht von Gottes Antlitz gestellt."


Nun hört zu: Es wird zwei grundlegend gegensätzliche Erfahrungen geben, die jeder Mensch machen wird, entweder die eine oder die andere. Die erste, die Erfahrung derer, über die Christus sagen muß:


"Wer ungerecht ist, der soll weiterhin ungerecht sein. Wer unrein ist, der sei weiterhin unrein."


Das ist deren Erfahrung; hört zu:


"Welch ein Gegensatz wird dann zwischen denen bestehen, die Christus abgelehnt haben, und denen, die ihn als persönlichen Retter angenommen haben. Die Sünder werden dann ihre Sünden sehen, ohne einen Schatten, der ihre Abscheulichkeit verschleiert oder mildert. Der Anblick wird so beklagenswert sein, daß sie sich danach sehnen werden, unter den Bergen oder in den Tiefen des Ozeans verborgen zu werden, wenn sie nur dem Zorn des Lammes entkommen können."


Oh, mein Bruder, meine Schwester, Gott bewahre, daß jemand hier an diesem Tag in dieser Gruppe ist. Gott gebe, daß das Folgende unsere Erfahrung ist; und dies ist die Erfahrung aller, denen Christus sagen konnte:


"Wer rechtschaffen ist, der sei weiterhin rechtschaffen. Wer heilig ist, der sei weiterhin heilig."


Was wird ihre Erfahrung an dem Tag sein, an dem Jesus kommt? Was werden sie sagen können? Ich lese weiter:


"Aber diejenigen, deren Leben mit Christus in Gott verborgen ist, können sagen:..."


Bitte beachtet, wo sind sie? Sie sind verborgen - wo verborgen ? In Jesus Christus. Nun, ich dachte, er sei nicht mehr unser Fürsprecher. Oh, das bedeutet nicht, daß Er nicht mehr unsere Gerechtigkeit ist. Stimmen wir da alle überein? Dazu später mehr, meine lieben Freunde, das ist so wichtig. Obwohl Jesus nicht mehr unser Vermittler ist, ist Er immer noch unsere was? Unsere Gerechtigkeit. Hört zu:


"Aber diejenigen, deren Leben mit Christus in Gott verborgen ist, können sagen: "Ich glaube an Ihn, der vor dem Richterstuhl des Pilatus verurteilt und den Priestern und Obersten der Kreuzigung übergeben wurde. Seht nicht auf mich, einen Sünder. ..."


Was sagen sie kurz vor ihrer eigenen Verherrlichung?


"Seht nicht auf mich, einen Sünder, aber schaut auf meinen Verteidiger. ..."


Gelobt sei Gott, Er ist immer noch unser Rechtsbeistand! Stimmt Ihr mir da zu? Er ist immer noch unser Fürsprecher! Dies ist nach dem Ende der Gnadenzeit, meine lieben Freunde, aber Er ist immer noch unser was? Unser Beistand.


"Seht nicht auf mich, einen Sünder, aber schaut auf meinen Verteidiger. Es gibt nichts in mir, das der Liebe würdig wäre, die Er für mich offenbart hat, aber Er gab Sein Leben für mich. Betrachte mich in Jesus"


Stimmt Ihr mir da zu?


"Seht mich in Jesus. Er ist für mich zur Sünde geworden, damit ich in Ihm zur Gerechtigkeit Gottes gemacht werde"


Wo liegt ihre Hoffnung ausschließlich begründet? In Jesus. Sie basiert auf dem, was sie aus Gnade in Christus sind, nicht auf dem, was sie in sich selbst sind. Was sagen sie eigentlich?


"Seht nicht auf mich, einen Sünder"


"Es ist nichts in mir, das es wert wäre. Es ist nichts Würdiges in mir." Aber verzweifeln sie? Nein, denn sie haben keine uneingestandene, keine gehegte Sünde. Sie hassen die Sünde sogar mit ihrem ganzen Wesen. Sie hassen sie so sehr, daß sie lieber sterben würden, als etwas mit ihr zu tun zu haben; und sie haben das Recht zu sagen, "Schaut nicht auf mich, einen Sünder. Auch wenn nichts Würdiges in mir ist, seht mich, wie ich in Jesus bin. In Ihm habe ich die Gerechtigkeit Gottes." Ist es so? Die Gerechtigkeit Gottes ist die meine in Christus. Oh, mein Bruder, meine Schwester, ich preise Gott für die gute Nachricht, die in diesem Urteil enthalten ist. "Wer rechtschaffen ist..." und was ist die einzige Möglichkeit, wie wir jemals rechtschaffen sein können? Durch die zugerechnete Gerechtigkeit Jesu. Erinnert Euch, wir haben es schon vorherig mal betrachtet: "Review and Herald" 3. September 1901:


"Eine makellose Gerechtigkeit kann nur durch die zugerechnete Gerechtigkeit Christi erlangt werden."


Durch was kann sie nur erlangt werden? Nur durch die zugerechnete Gerechtigkeit Christi. Wenn Gott also sagt:


"Wer rechtschaffen ist, der sei weiterhin rechtschaffen."


sagt Er damit: "Wer durch Meine zugerechnete Gerechtigkeit rechtschaffen ist, der sei rechtschaffen." Für wie lange? "Für immer"; und meine lieben Freunde, wie wir bereits zuvor betrachtet haben, ist es die zugerechnete Gerechtigkeit Jesu, die uns durch die unaufhörlichen Zeitalter der Ewigkeit unendlichen Wert verleiht. Der Geist der Weissagung sagt uns, daß uns die zugerechnete Gerechtigkeit Christi in die Ebene der sittlichen Werte mit Gott erhebt. {ST 7. August 1879 Abs. 8}


Es ist diese zugerechnete Gerechtigkeit Christi, die uns in eine höhere Ebene der Ehre stellt als jedes andere Wesen im Universum, sogar höher als Engel, die nie gefallen sind! Weil uns die Gerechtigkeit Gottes zugerechnet wird, und wir, um gerettet zu werden, Gott zu einem von uns werden ließen! Und sowohl auf Grund der Menschwerdung als auch auf Grund der Zurechnung der Gerechtigkeit Gottes wird die Menschheit in der Ebene des sittlichen Wertes mit Gott in alle Ewigkeit erhöht.


Ihr und ich, wir werden absolut verblüfft und erstaunt sein, wie kostbar und wertvoll das Gewand der Gerechtigkeit Christi ist; und wie lange werden wir in der Lage sein, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit in jene Charakterähnlichkeit zu wachsen, die uns zugerechnet wurde? Für immer, für immer. Ist es so? Wie lange kann man sich der Unendlichkeit nähern, bevor man ankommt? Wie lange? Für immer! Deshalb sagt uns die Dienerin des Herrn, daß die Bemühungen um die Vervollkommnung des christlichen Charakters in der Ewigkeit weitergehen werden. In der Ewigkeit. {4T 520.1}


Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber das begeistert das Herz dieses Mannes. Wißt Ihr, die Ewigkeit ist eine lange Zeit. Was wäre, wenn wir an den Punkt kämen, an dem wir angekommen sind? Was würdet Ihr danach tun? Es würde ziemlich langweilig werden, nicht wahr? Aber werden wir jemals an den Punkt kommen, an dem wir "ankommen", wo wir nicht mehr von Herrlichkeit zu Herrlichkeit wachsen können? Nein. Warum? Weil wir uns dem unendlich glorreichen Ebenbild Gottes nähern! Deshalb werden wir durch die unaufhörlichen Zeitalter der Ewigkeit von Herrlichkeit zu Herrlichkeit aufsteigen können, immer und ewig in das unendlich glorreiche Abbild Christi, aber immer eine Ewigkeit vor uns haben, die es wert ist, zu wachsen und das alles, wird von Gott als was betrachtet? Unendlich vollkommen, durch die zugerechnete Gerechtigkeit Jesu Christi.

Meine Freunde, diese Aussicht sollte Euch durch und durch begeistern. Wenn nicht, stimmt etwas nicht mit Euch. Das ist eine so unendlich viel wundervollere Aussicht und Gelegenheit als alles, was diese Welt zu bieten hat, das sie im Vergleich zu all den Reichtümern und der Ehre und dem Ruhm, die die Menschheit Euch möglicherweise geben könnte, an Anziehungskraft für Euch so weit übertrifft, daß Ihr nicht einmal für einen Moment von dieser Welt angezogen werdet.


Aber Wißt Ihr, was der Teufel tut? Er zieht uns so sehr in den ganzen Plunder und den ganzen Müll und alle Freuden der Sünde für eine Zeit lang {Hebr. 11:25}, daß wir die ewige Bedeutung der Herrlichkeit {2. Kor. 4:17-18} aus den Augen verlieren, die jedem von uns zur Verfügung steht. Ich flehe Euch an: Verkauft um Euretwillen und um Christi willen nicht Euer Geburtsrecht für eine Schüssel Linsen, {Hebr. 12:16}bitte! Bitte tut das nicht!


"Wer rechtschaffen ist, der soll weiterhin rechtschaffen sein. Wer heilig ist, der sei weiterhin heilig."


Wenn Ihr Euch dafür entscheidet, wird Gott es Euch für immer gewähren. Aber Ihr müssen es wählen. Werdet Ihr es wählen? Es ist leichter, das zu sagen als es zu tun, nicht wahr? Aber meine lieben Freunde, bitte, wenn Ihr am Kreuz verweilt und die Liebe und den Preis seht, der dafür bezahlt wurde, um es möglich zu machen, dann wird diese Liebe Euch von Tag zu Tag stärker motivieren, Ihn zu wählen, damit Er nicht umsonst für Euch gestorben ist. Seht das Lamm {Joh. 1:36}, und in der Betrachtung werdet Ihr verändert werden. Laßt uns zum Gebet aufstehen.


Mein Vater im Himmel, ich danke Dir so sehr, daß wir, wenn wir zum Kreuz kommen, alle genügend Gnade im Blut und im Wasser finden; und ich bete, daß wir jetzt kommen, und wir kommen jeden Tag zwischen jetzt und dem letzten Tag, wenn Jesus kommt; und ich bete, daß wir durch den Glauben sowohl das Blut als auch das Wasser empfangen, damit wir nicht nur gerechtfertigt, sondern auch geheiligt werden. Nicht nur als rechtschaffen angesehen, sondern geheiligt werden. Mögen wir Jesus als den Herrn unsere Gerechtigkeit kennen lernen und in der Unterwerfung unter Seine Herrschaft wachsen, während wir in der Liebe zu Ihm wachsen, und zwar so vollständig und tief, daß wir an den Punkt kommen werden, an dem wir Ihn so sehr lieben, daß wir lieber sterben würden, als Seine Oberhoheit abzulehnen. Dann können wir versiegelt werden; das ist das letzte "Einssein". Ich danke Dir, daß wir, wenn wir zu dieser Erfahrung kommen, in der Lage sein werden, das wunderbare Urteil zu empfangen: "Wer rechtschaffen ist, der soll weiterhin rechtschaffen sein. Wer heilig ist, möge weiterhin heilig sein." Mein Vater, ich bete, daß dies das Urteil für jeden in diesem Raum sein möge. In Jesu Namen bitte ich darum. Amen.


Gott segne Euch, Brüder und Schwestern.

Übersetzung - Manuela Sahm - März 2020 ©

Stephen Wallace "Von Herrlichkeit zu Herrlichkeit" (22b) "Der Gerechte übe weiterhin Gerechtigkeit"

Alle diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative übersetzt. Wer mich gerne unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich schreiben. Vortrag@gmx.de Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße und Gottes Segen, Manuela 

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